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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.04.1847
- Erscheinungsdatum
- 1847-04-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-184704137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18470413
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18470413
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1847
- Monat1847-04
- Tag1847-04-13
- Monat1847-04
- Jahr1847
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.04.1847
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und Anzeiger. ISS. Dienstag, dm 13. April. 1847. Morgen Mittwoch kn 14. April d. I. Abends um 7 Uhr st öffentliche Sitzung der Stadtverordneten im gewöhnlichen Locale. Zur Berathung kommt: ^ Gutachten der Deputation zu den Gasbeleuchtungs-Angelegenheiten über den an sie zur Prüfunq aewiesenen Tbeil deS diesjährigen Budgets. Ein in London zusammengetretenes Comitv von 16 Deut schen, deren Namen unten genannt sind, hat folgenden Aufruf an unsere deutschen Brüder und Schwestern erlassen: Die Zahl der Deutschen in London, welches der deutschen Betriebsamkeit eitt so nahes, weites und einladendes Feld darbietet, beläuft sich auf vierzig, wenn nicht auf fünfzig Lausend, und ist, wenigstens, viermal so groß, als die aller übrigen sich gewöhnlich hier aufhaltenden Fremden auS «Ws».O»NDO. «a-GW» z»sO««««n-mme». Sie gehören «Nt» Ständen und Gewerben, größtentheils aber den untern Elaffen an, find meistens in Fabriken und Manufakturen beschäftigt, in welchen sie die anstrengendsten, der Gesundheit nachtheiligen Arbeiten verrichten, und es befinden sich stets (wie es nicht anders sein kann) viele Unglückliche und Verarmte unter ihnen, die in das tiefste Elend versinken, wenn sie, von schwerer oder langwieriger Krankheit befallen, in die englischen, oft überfüllten Hospitäler, in welchen auch die wenigsten, selbst wenn sie mehrere Jahre lang in England gelebt haben, sich genugsam verständlich zu machen wissen, nicht ausgenommen werden können, und dann in ihren engen, ungesunden Woh nungen, freundlos und verlassen, oder von darbenden Familien umringt, der nötigsten Hülfe und Erquickung entbehren. Sehr traurig wird oft auch die Lage mancher der vielen hier beschäftigten oder Beschäftigung suchenden deutschen Literaten, Erzieher, Gouvernanten, Sprachlehrer, Künstler, Kaufmanns diener, auch Reisender und anderer Deutschen aus den ge bildeten Ständen, wenn sie, fern von der Heimath, getrennt von Verwandten und Freunden, in dem fremden Lande erkranken. Um so näher lag denn der Gedanke, und um so wünschens- werther mußte es erscheinen, daß für eine so große Zahl von Deutschen, sowie für alle der deutschen Zunge angehörigen hiesigen Fremden auS den arbeitenden Elasten, durch Stiftung eines deutschen Hospitals eine sichere Zufluchtsstätte er öffnet werden möge, in welcher sie in Krankheitsfällen, ohne Unterschied deS Geschlechts, des Alters und der Religion, nicht nur zu jeder Zeit und ohne weitere Em pfehlung Aufnahme finden, sondern sich auch in deutscher Um gebung heimisch fühlen, von deutschen Aerzten behandelt, von deutschen Wärterinnen gepflegt, ihren Zustand leichter be schreiben, ihre Sorgen und Wunsche vertraulicher zu erkennen geben, und auch den großen Vortheil genießen könnten, die Tröstungen der Religion aus dem Munde deutscher Geistlichen ihres Bekenntnisses zu vernehmen, denen eS, bei dem besten Willen, selten möglich ist, die deutschen Kranken nur aufzu finden, vielwettiger fie regelmäßig zu besuchen, wenn sie in den wett von emander entfernten englischen Hospitälern^oder ^"ser großen Stadt zerstreuten, oft unbekamiten Wohnungen darnlederliegen. Auch war es sehr zu wünschen, daß m Verbindung mit einem solchen deutschen Hospital auch em deutsches Sanatorium eingerichtet werde, um deutsche gebildeten Ständen in demselben gegen eine mäßige Vergütung an das Hospital, oder auch unentgeltlich, zu verpflegen. Der mit Zustimmung der angesehensten und erfahrensten englischen Aerzte gemachte Vorschlag zu einer solchen Anstalt verbreitete große Freude unter den armen Deutschen, zu deren Besten sie bchimnrt war, und das Bestreben, die Anstalt ins Leben zu rufe», erhielt scho« ddi seinem ersten Beginnen die aufmunterndsten Beweise brr Aufmerksamkeit und des Bei- falls der Königin dieses Reiches, ihres König lichen Gemahls, der verwitweten Königin von England und des Königs von Preußen, welche nicht nur der beabsichtigten Anstalt im voraus ihren Schutz zu sagten, sondern-auch zur ersten Einrichtung und zur Erhal tung derselben ansehnliche Summen bewilligten. Und bevor noch in der am 18. Juni 1845 unter dem Vorsitze des Herzogs von Cambridge gehaltenen öffentlichen und zahlreichen Versammlung englischer und deutscher Menschen freunde aus allen Ständen die Gründung der Anstalt ein stimmig beschlossen wurde, zählte das deutsche Hospital auch den König von Hannover und die sämmtlichen übrigen Mitglieder der hiesigen königlichen Familie, den Kaiser von Rußland, die Könige von Dänemark, Baiern und Sachsen, die Prinzessin Auguste von Sachsen, die Großherzöge von Hessen-Darm sta dt, Sachsen-Weimar und Mecklenburg-Strelitz, den Kronprinzen von Würtemberg und die Senate der freien Städte Hamburg und Lübeck, und eine Anzahl angesehener Personen hier und in Deutschland unter seinen Gönnern und Wohlthätern. Höchst ermunternd war es auch für die mit dem Unternehmen betheiligten Deutschen, daß mehrere englische Menschenfreunde ihrem Verein bereitwillig sich anschloffen und mit einem Eifer und einer Hingebung für die Sache mitwirkten, als gelte eS der Errichtung eines neuen englischen Hospitals. Solche Beweise der Theilnahme und der Betrag der bis dahin und ferner erhaltenen Gaben berechtigten das zu dem Zweck ernannte Comitö und machten eS ihm möglich, die Anstalt — in dem für dieselbe mittelst eines von Seiten deS Königs von Preußen und zweier hiesigen deutschen Kauf leute (Herren F. Huth und E. A. Preller) zinsenfrei vorgeschobenen Capital- von L30V0*) angekauften geräumigen, *) 1 6 (Pfund Eterllng) --- 6 Thlr. L8 Ngr.
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