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Dresdner neueste Nachrichten : 01.06.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-06-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192006011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19200601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19200601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1920
- Monat1920-06
- Tag1920-06-01
- Monat1920-06
- Jahr1920
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 01.06.1920
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« ’« «s««s-W«.(MW ’ « « "- Qui-J«««N«.—.-.·i-:.J.-.sk-.« T- .s.(.«.«:«-·s.’x-. . .«. ka« IHÆH ~«; I Ässditer Neuefte Nachrichten- »Dkeust-Lg, l. Ins-i M · . Unabhängige Tageszeitung mit Handels- nnd Industrie-Zeitung « WMWMWDWWHes « Mllsptedsck VIII. VIII, lIIIZ lIIIIs WMWZ Æsh M. TM West-MS MUGIG MI- Wiss-: staunend Ida- steu. pi. s.—. Ist das Inst-us M. lex-—- seclaseseilr. st Im preu- sl. s.--. mit scabrosus-m M. 7.——- ist las Inland U. Los-. set Listen- pdet Kaum-is 10 v. d. stattsam-nd Buches-It ist snchitadeusnseiseu so M. stelleksnsskquvs laut Tauf. sitt ciulmllmss an bestimmen Zum sub « Gläsern wird seine Gewiss-Z übernommen. sen-mess- set steter Inseln-s Its dont bin-O Bose- Icosatlltd 11. ts-» viertetisbtllc sk. IRS soll-its is Deut-illus: Neu-Mc Ihm-. acad-muss a. ums- oime Ausstand-. ist-km l- Inst-nd laut Unsinn-s la den sosllstem stemdsus lentnnsen tm Island- wscestlld R. I.so. Imä dem Auslande wschentllck si. Q- stets Im- m staat-umse- Ic Is. Krasskn kkt Zeus-»gu- ImMMaiistLeonitßorisowitschsrassit tu London eingetroffen Seinen Besuch begriißt man in der englischen cauptstadt mit gemischten Gefühlen Der zdolscheivistischh wirtschaftliche Unterhiindler ist dort rwar moffisiell mit torrerter Höflichkeit empfan-’ gen und sogar vhotogravhierttvvrdem aber liber eine( mit echt englischer Gewissenhaftigleit in fournallitifcderf Unsmachuug hinan-gehende Schilderung seiner Pet sdnltchreit in biographislber und sonstiger Beziehung ist es, soweit man bisher sehen kann, nicht gekommen- Jm übrigen ergeht sich die Presse in allerlei Kombina tionen über den mutmaßlichen Verlauf der Unterhand lungen. Sie kann ed sich dabei nicht«.«versagen, einige feiner Neußerungen iiber den Zweck«feined Aufenthal ted mit einer etwas starren Dofig Ironie zu gioffieren. Vor allen Dingen legt man. nnd das ist bezeichnend, auf die Feststelluna Gewicht, daß Krassin nicht als- Gast der englischen Regierung in London! weilt. Die »Dann Mail« macht sich sogar in unverss blümter Weise iiber die angeblich bid zum Beriten ac-. stillten russischen Getreidescheuern lustig. die der ruisisches Abgesandte ais Unterpfand K- englische wirtschaftliche Zu geständutsse geflissentlich den Vordergrund fchiebt.; Llovd George scheint daaeaen. der »Dann Mail« zufolge, dem Krafsinicheu Anaehot fomvatdisfch geaeniiberzustebenf Anderseitd tedoeb ist man »der Ansicht, dass Russland alsz Boraudfeßung für den Beginn der Verhandlungen die im Laufe dies-er Woche ibren Anfang nehmen sollen, posi tive Angaben über die noch immer in Moskau ieftgehabl tenen britischen Gesangene n abgeben soll. Weiter aber - und dad ift sehr sein aesagt und« echt eng-! lifch wünscht man in London zu wissen, welche Maß nahmen die bolfchewistische Reaieruna an treffen gedenrtJ nm die wittende englandfeindliche Pro-« vaganda zu unterbiniiem die von bolschewiftifehen laenten in verschiedenen Welttetieu betrieben wird. « Hier scheint uns in der Tat der Asngelpuntt zu liegen. Wegen des ffir den Bestand Ides britisfchen Imperialidmuschxicht ungefährlichen bolschewistifchen Spaltvilzes mit man in London die Sicherheit ded Welteeiches untejl britischem Zepter durch einige Kon qesstoneu erlaufe . Daß diese Vermutung nicht weit ab von der Wirklichteist liegen kann, geht auch schon daraus hervor, daß man sich in eisngeweihten Kreisen von.«den wirtschaftlichen Verhandlungen mit Krasfin nicht viel verspricht Besonders wird daran gezweifelt, ob Rußliindgeniigensd Getreide und an solchen Preisen liefern könne- um sdadurch den englischen Preis zu senken.l Die in auswärtigen Fragen immer etwa-d ow iimistische liberale Presse dagegen meinst, daß die Ver handlungen einen günstigen Verlauf zu nehmen ver sprechen. Die »Da-ite- Neswd« sprechen sogar offen aus, daß die Ebegrtinidete Vermutung dafür besteht, daß durch die Ankunft Krasfins die Wiederaufnahme der Han delsbeziehungen mit Rnßland verbürat.ist. Ins schar fen Worten geifzelt sie die englische Polil die sich so« lange gegen Verhandlungen mit Rittesifinßlansd ge wandt und dadurch den Hungertod von Hunderttausen den non Rufsen verschuldet hätte. Sie meint dann, diese Politik hätte dadurch unermeßlichen Schaden angerich tet, daß inv der englischen Arbeiterschaft infolgedessen eine starke Erbitterung erzeugt worden sei. Die Verhandlungen werden idurch drei Momente be sonders bestimmt: . « l. Es werden rein wirtschaftliche Ver handl u n g e n mit Moskau geführt 2. politische Konzessiouse n seitens Rust lands sind als Grundbedinanna anzusehen und »ti. die Sympathie der enalischen Arbeiterschaft und des Liberalismud siir eine Anbtihnung wirtschaftlicher Verhandlungen ift vorhanden, daaegen steht aber gesunded Mißirauen bei den konservativen Kreisen Ob trotzdem die Verhandlunan tatsächlich zu einsem vofitiven Ergebnis ftihren werden. soll dahingeftellt bleiben. Wir stellen lediglich-sein dass allein die Lin-f ibabnuna eines Meinunggaustausched in wirtschaftlichem Fragen und die eventuelle Lösung der ökonomischenj Leäknziragen ohne Gewalt einen großen Fort-schritt dar-f sie . -. - ; Es erhebt lich bei dieser Geleaenheit auch die Fragei die füruns von größtem Interesse ist: Wo bleib en? diedeutfch - ruf-fischen Wirtschaftsver-( dandlungem wenn die politischen Schwierigkeiten,- die in äusserst starkem Masse zwischen dem aroßtavitaliftis schen England und Sowietrusiland bestehen, lein Hinder-» nid iiir eine Anbabnung wirtschaftliche-r Verhandlungen gewesen sind? Waru m waren nicht auch Ver -; handlungen givischen Berlin und» Moskau möglich-:- Wamm waren sich selbst die» Vetbandlnnaen mit Viktor Koiw fast ausschließlich auf dies Fraaeqticktransvortes der Kriegegefangenen be-» schrie-in ne knanwrussiseben Verhandlunan gewisser-; matten nebenher aeldfi werden tollen? Gewiß ist unsre Kautkraft aus ein- Mindestmasi beschränkt. aber selbst ein Laie muß erkennen. dasi De ntfchla nd Russland noch mancherlei auf industriellem Gebiete liefern kann. Sollte ed da nicht möglich fein. in Berlin Parallelverhandlungen aneudabnem die ed ermöglichten sowohl Deutschland wie liustldnd im Ta u libv erk ed r dasjenige zuzuführen, dessen sdie Länder am dringendsten benötigenf2um die Vordedineiungen iiir den Wiederaufhau der Wirtichaft zu schaffen? Ein diefersseaiebuna sollte man sichdie Lon dsmer Veratungen sum Vorbild nehmen und die wirt ichaftltchen Mmachunasen nicht an politischen Erwaamiaen scheitern lassen: die acaenitber der dronomisiben Noth-at zurücktreten , - « · . sen-sm- New-VIII T Ostihdt Nai. Eis Drahibetitdu Die Uns! dem aus« die in dieser oche MFU Auffin- Uud den Vertretern des Obersten erntest-rules stattfinden wird scheint sehr gründlich in der Damms-; sit-et vordereiiet zu sem. Man meldet, das der enn- Mtde Vertreter an den Wittfttiqftdverdandlnuqem Was e, der mit set-Mit schon äu sog-entsagen äu Bek binzuvgjtsM die ddrt unterdes-denen Verhandlungen svt M w . Die politische dattumi dieser bolfchei UND-n ,MIWMI» ist«-may yin dies-« weis-thust Man bat sogar beschlossen, die Sachverstänk Usety die Denn Wyfc zur Verfügung stehen, in zwei Gruppen zu teilen, in ein e p olitischk und in eine rein kommtrziellc und finanzielle Gruppr. Befürchtungen Peinearös «1«I’A. Allu. il. Mai. Miit WÆD Einer steifer M der »Als-iste- Zeituna« Mein-. W Deine-es in see »New- tes den-: Mondes« sie In iitlii tus. sm- itlie dem Verfalle-: Vertra- bimb das Ists-sen its see susiiefemnasieaae mit M die Wieviel-um der Entweiiuunaeiriii einen Stei- ver leis-L Die Weit-m der denticheu M W in keiner Beile die Uuwriimum von Absahluuaeu anhat kalte-. Das beweiie das Protokoll vom P. Juni tots. G iei siee heute der fest-. daß die deutsche Regierung innerhalb der qewöbrteu Frist einen vorgeschriebenen Mag sticht wem-sit habe. Er bleibt dabeide der Wiesersutiuqtlsuuqöansichnh feinen Zweck verloren seie. wen mtm eine Pauichaliumme icitieita Der ehemaliae Präsident vertritt die Meintest-e die Ko n - ietens you Spa könne eines der gefährlich lieti sbeutenee werden. · Der unsichere Konstanz-ermit- leg. lotietdsw 81. Mai. (Eigener Drahtbeisichi.) Die »Times« melden: Die Konsereuz in Spa, deren Verschiebung in Pavis entschieden wird, findet viel-» isssht auch im Juli noch ninsi stark Llond Georgei geht aus Famislienrücksichteu am J. Juli vier Wochen! ins Ferien und ist während dieser Zeit nicht in Lan-i don. Wenn die Konserenz überhaupt noch stattfinden kann es nur im zweiten Teil des Hochioinmerg fein. » 111 Paris, 31. Mac. sEmener Dravtberikbu Der !«Jniranfigeant« meldet, daß die Konferenz von Spa! Its-oh der Bitte N ittis nm neueriikben Aufschub znzn ifestaeietzten Zeitpunkt stattfinden wird. Dtej französifche und enqliiche Regierung haben nach gegen-. seitigem Einvernehmen über die Vorschläge des italie-; nifchen Premiers beschlossen, sie abzulehnen, da die; deutsche Regierung sich mit dem 21. Juni als ' Hi Be-l ginn der Konkerenz einverstanden erklärt bat. " l Gurt-oben fransssifcher Yrivkksiktzskn Js- Paris. Dz. Mat. (Etgener Drahtbericht.) Am I. Juni beginnt in- Piartö die tättgikcit ein-es Amtes, das sich mit Guts-oben der französifchzn Privatfirmem die wach dem Krieg noch n Deutschland beflehem befassen soll. Die Frist für die Arimeldunq dieser Gnthaben läqu vom 1. Juni bis l. Dezember Es soll eins gemi·schte Kom miffiv n eingesetzt werden« Abt-entrang des Saargebkets Wise verschiedene Blätter des Saaraehicts melden, wird das Sau rgebiet zur Zeit auch äußerlich von Deutschland getrennt. Man findet im Saat-schien zum Beispiel im Dreisbacher Tal, schon Grenz steiny auf deren einen Seite ein s. iSaaraehiet), auf dees andern Seite ein D. iDeutichlandi angezeichnet ist« Alle hundert Meter ragt ein derartiger Stein aus der Erde. Die Blätter finden es aus-fallend, daß die Geenzfteine aefebt winden, oslme daß die eigentliche Grenzlinie festgelegt ist. « Dies Kind, kein Engel ist so rein! Aus Mainz wird gemeldet: Der Oberkommandie rende der französischen Rheinarmee erllizrte in einem Tagesbefseshl an die senegalesische Brig-ad , diie jetzt die Rheisnartnee verlasse, die Truppe habe sich im besetzten Gebiete die Sympathie aller Einwohner er worben (!), die mit ihr in Berührung gekommen seien Tie Seneqaleicn könnten mit Stolz ihre Sitten-! r e i nh eit (!), ins Feld führen entqegen den verschie-- denen Art-klagen von Seinem die so leicht vergäfiem wessen sie sich in Afrika, Frankreich nnd Velgien schul dig gemacht hätten. Das »Geh-o du Rhin« betont. daß die Abberufung der feneqalesifchen Briqasde keine Folge des IPeinischen Feldzuges gegen die schwatzen Trup- Pcn e . Behinderung ver Wahlagitatkou ; OF Frankfurt st. Mai. (Eig. Drabtberichm »Die französtächen Behiirden ve r b i e t e n , laut der »Frau-» yrtek . ektung«, ohne jeden sichtbaren Grund an meh reren Orten des besetzten Gebietes die Abhaltung von Wahlvcrfammlungem ’ Ein Ziel-ergriff der Franzosen Aus Beutbeu wird gemeldet: Die F r a n z oi e n hielten am Ring die elektrische Straßenbahn kmf und rissen den im Wagen befindlichen amerikani ichm Staatdnngebtirigen Heide beraus, der zur Zeit in Obecfcblesien Vorträge über Amerika hält. Wäh rend dte Franzosen vor dem Hotel Lumnitz mit Heide nethandelten. fiel von der fransöfischen Wache in die sem Dotel plötzlich ein Schuß-; urch den Heide ins Der aeirokken wursde·- Obwohl die Errettung unter der Bevölkerung noch sehr groß ist, san es bis- HHer nicht zu Ausschreitungem Politische Verleumdynq Ein volniicherJ Funksprueh ans Warichau an alle vom 22 Mai bringt u. q. tolqesde Nachricht: - Bis zum s. Mqi ist es den kutschen gelungen, in QberichlefM n einbundeetiiiniunds swanziqtauiend Mann an Drum-en ein znfitb ten. Unter ihnen befindet sich die berühmte Marinedivtsion Görbardt In vMyslowi tz , Sz o · pien tzc und Rosdz i en haben deutsche Tannen-! übnnsen stattgefunden - Die Deutschen erklären, sie würden Was leiten nicht freiwillig räumen« eher witt den Jisedie quten Trnvpen entwassnen Hierzu durch das offipidfse Wolssssureem er ’kläkt: Rei ch siv eh r befindet Sieb im 111-stimmungs :gebtei Oberichleiien überhaupt iii t- so daß die Angaben über Ttiwpentibmmcn auf freier Erfindung beruhen. »Die Marinebvigade Ehxbatdi befindet sich sur Auflösung iijn Munfteelaser.. Die von den Polen set-bit gemel- Idete Tatsache, daß die Inteeqlliierte Kommission bis liebt notb keine Maßnahmen getroffen bat, unt dieser L»beinilichen deuttkhen Invaiivn« cntqegxkigcutretctnisies reift m seiten die witloiisteitgegpoxnif Litnnei e. Eine Kundaevnnq ver Berliner Gocallun Jn den Beginn der wetterdunklen Woche vor den Wahlen fisel die feierliche Erklärung der Groß-Berliner Trupuenführer vor dem Reichswehrtninifter Dr. Geßler, daß sie und die ihnen unterstellten Truppen bedingungslos die Verfassung gegen jeden gewaltsamen Umstan komme er non rechts oder von links-, nötigenfalls auch mitden Waffen schützen Würden, als ein Lichtstrahl für die Regierung. Denn jede Täuschung darüber wäre verhängnisvoll, daß die Ertremen beider Richtunq augenblicklich wie der glauben, die Stunde fei- gekommen, in der auch ihr Weizen wieder blühe und der Ernte entgegenreife. Die von links feben in den Erfolgen der Bolschewiften gegen die Polen ein Wes Vorzeichen für ihre eignen Aussichten in Deutsch d, und die non rechts glauben iaudere, innervolitische Zeichen dafür zu haben, daß sich das Blatt zu ihren Gunsten wenden werde. Die sich häufen-den Sprengnngen von Versammlungen, die Wahlzwecken dienen, durch gewalttätige Elemente find die beforgniserreaeniden Beweise für die gehn-Jene Zusamng der Radikalen, besonders für die auf der n en. Wer, wie die Demokr a t en , auf dem Stand punkt steht, daß der Wahlkampf nur mit geistigen Waffen geführt werden darf, der lehnt Vergewaltigungen des politischen Gegncrs durch unge zügelte Horden nicht unchib, sondern er fordert mit sntfchiedenheit, daß die egierung alle die ihr zur Verfügung stehenden Machtmittel einsetze, um die politische Meinunggfreiheit ohne Unter schied der Partei zu schützen Am Feuer des Wahl katnpfes ist ja die Verfassung sseiost einer Existenzprobe ausgesetzt. Die Störenfriede wollen ietzt ihre Tod feindfchaft gegen eine verfafsu smitßige Demokratie zur vollen Entladung bringen. »Hu diesem Augenblick ifi das Treuegeliibnis der Berliner Truppenführer eine Tat, die zwar nur eine Selbstverständlichkeit dar stellt, aber doch Beruhigung in weiten Kleifen der Be völkerung schaffen wird. Au der Regierung ist es nun, die demokratischen Errungenschaften in kraftvoller Ent fchlosfensheit zu sehtwem nicht einer Partei, sondern dem Vaterland zuliebe, das nur bei verbürgter öffentlicher Ordnung aus dein Elend her-ausgeführt werde-n kann. Die werdende Kraft der Parteipro g r a m ne e soll sich jetzt ungehindert offenbaren, fo will es die Verfassung, To will es nach feiner jüngsten Gr klärung auch der egentliche Wahlminister, der Leiter des Ressorts für Jnneres, Dr. Koch. Er hat feierlich und alaubwtirdig versichert. wir werden unbedingt da- K sorgen, daß im Wahllampf die Versammlungs fahiheit in jeder Weise gesichert ist« Danach ist zus. ver ren. . Die Erklärung der Kommen-denke Das Reichswehrministerium teilt mit: Aus Anlaß der zahlreichen Putschgcrüchte, die in der letzten Seit wiederholt austanchtem erschienen am Sonntag die Kommandeure der Garnsiionen v o n Gr o ß - Ve r l i n bei-m Reichswehrminister Dr. Geßler und legten ihm folgende Erklärung vor: »Wir versammelten Kommandcure der Garniionen oon Groß-Berlin geben hier-mit dem Herrn Reichs »wehrm’inister die seiekliche Erklärung ab. daß wir und ’die uns unterstellten Truopentiestle bedingungs los hinter der verfassungsmäßigen Regierung stehen nnd daß wir mit unser-n Truppen bereit sind, die Ver fassung gegen jeden- gewaltsamen Vorftoß, komme er von rechts oder von links, wenn eö nötig fein muß, asueh mit sden Waffen, zu schützen. Wir bitten, dieic Er gläijxma auch dem Herrn Reichspräsidenien zu unter rei en.« , Der R eichs w e h rminikte r erwiderte dataui: Mit Befriedigung nehme ich die feierliche Erköätung Ihrer Lonalität entgegen. Sie aibt mir die Gewißheit, daß wir den nächsten Wochen mit unbedingter Ruhe und Sicherheit entaeaenaehen können. Meine Herren, ich danke Ihnen- Uebermctteln Sie bitte allen Jhxen Ossizicrem Unterolfizieten usnd Mannlchaften meine kmneradikijaftlichen Grüße. Meine Herren, ich vertraue Ihnen, ich baue auf Ihr aeaebenes Manneswort und danke Ihnen non aanzem Herzen. Ich werde deute noch dem Herrn Reichsvräsidenten Meldung erstatten» Der Reichspeäftdentnadtm die Erklärung» gleichfalls mit Dank und Befriedigung entgegen. ! Die Brigade Dvberty in Bereits-passe ·- Frankiurt a. M» si. Mai. Der Reich-wehr minister Dr. Geßler äußerte gegenüber dem Ber liner Vertreter der »Frankfurter Zeitung« u. a» daß die für außerordentliche Fälle geschaffene, unter dem Befehl des Generals v. Reinhardt stehende Bri »gadc Döberih aufgestellt nnd völlig verwendungs-s bereitifn Sollte von irgendeine-r Seite ein neuer Pntsch geplant oder durchgeführt werden, fo»wircd dieser mit allen Mitteln und äußerster Energie JEZhgeichlcp gen wenden. « « Gegen die Gehetknbiindlee Das Wolsfanreau teilt mit: Jn der letzten Zeit habe-n sich Bestrebung-en- bemekkbar gemacht-, die ent lasfcnen oder zur Entlassung bestimmten Ang e ddrigen der Ircikorps oder ähnlicher F o r n: n t i o n cn- zufammenzuschließem mn der Auf lösung Widerstand zu leisten oder ausgelöste Verbiinde wieder zu vereinigen. Um diesen Vorgängen, die nicbt nur die Ausführung der von Deutschland im Friedens vertraa übernommenen Verpflichtungen gefährden, sondern auch zur Beunruhigung der Bevölkerung füh ren, tatkräftig begegnen zu können, bat der Aussens fident aus Grund des Urtitels 48 Absatz 2 »der eichss verfassungnin einer Verordnung Mit 80. Mai befons dere Mc ahnten angeordnet. rch diese Verord nung iuird »die Aufforderung an frühere oder derseitige Angebot-ice der Freitorpd zu vereintern Unseborfmn joder gewollme Merstansdaoaen Moor-drum n- der ;eustiindigen Dienftftellem insbesondere gegen Mord-I numqenjiber Unfliifnnäzeserringerunq unsd Umqliei deruns der bestehen-den Minde oder der· Wider-stand pequ solche Anordnungen mit Zuchtbanz bis su» it nf J ab r en , bei Vorktegen mildernder Umstände mit Gefängnis bestraft. Die gleiche Strafe trifft danach-n der es unternimmt, ohne« Genehmigung» der zuständigen Stelle Verfonen en Verbiinden mitt tiirischer oder polizeilicher Art zusfmmnenzufedjieäem oder wer ein solchen Verbänden teilnimmt. er Resichtiwehrminifter ist ermächtigt, zur Abnrteivnng solcher Straftaten . nach. Bedeckt » außerordentliche »Ge ricdtkeWi , » ’" « Demokratie und Außenpolitik Von Professor Dr. N. J. Bonn Die deutsche Außenpolitik hat heute eine große Aufgabe zu lösen. Sie muß versuchen, eine solche Aus führung des Versailler Friedensvertrages herbeizu führen, daß der Wiederansbau Deutschlands möglich ist. , Jn weiten Kreisen wird der Frieden von Versailles miit vollem Recht als Gewaltfriedekangesehew der mit »allen Mitteln umgestoszen werden müsse. Man spricht ;von Revanche und rüstet auf den kommenden Tag. anobesondere denken einflußreiche Politiker der Rech ten, den-en vatriotissches Gefühl nichr abztrsprechen ist. in dieser Art, und sie suchen vor allem-die Jugend für diese Ideen zu begeistern. Sie vergessen aber zu leicht, dass ed nicht Ausgabe des bdchsteu Patrioiidmurz ist, feinen Gefühlen freien Lauf zu lassen, sondern er träglichc Lebensbedingungen siir das deutsche Volk zu schaffen. Wer heute von be waffneter Revanche spricht, erreicht damit nur, daß die fremde Befaizung des Rheinlansdeg zu einer dauernden wird, daß nicht nur die im Friedendvertrag enthalte nen politischen Bestimmungen rücksichtslos ausarsuisrt werden, sondern, dasz darüber hinaus politischen Machenschasten neue Kraft zugeführt wird, gegen die uns der Friede, schlecht wie er ist, zu schützen schien. Das einzige, das wir noch aus dem Zusammenbruch gerettet haben, ist die Reichdeiiniheit Wer an Revanche tnit Wasffengewalt denkt, stärkt die Strömung-en in eFrankreich, die die Zerschlagung des Reiches erstreben- Die Bestimmungen des Friedens von Versailles, die Deutschland Eisen und Kohle entziehen, sind nicht ge macht word-en, um den deutschen Wettbewerb stillzn legen, sie sind getroffen worden, um Deutschland zu einem halben Agrarland herunterzu drücken, dessen Bevölkerung der französischen Bei vdlkerung an Zahl etwa gleichtommen soll nnd um dieser Bevölkerung die natürlichen Hilfskräfte fiir jede tnilitiirische Revanche sit-entziehen Dagegen kann man, wie das aus der äußersten Linken geschieht, natürlich ans ein Bündnis mit dem bolschetvistifchen Russland hinweisen und die Hoffnung aussprechen, daß ein bolschewistisched Deutschland im Bunde mit einem solchen Rußlatth viel leicht den Frieden von Versailled umstoßen könne. Das ist denkbar-. Eine solch-.- Iluszenpolitik würde aber nicht inur den Frieden von Versailles umstoszen nnd sdie heute Lin Deutschland bestehende Gesellschaftsordnung sondern inuch das Gesuge des Reiches zerbrechen Sü do c u i s ch - zland wird, insbesondere nach den chaotischen Erfah rungen ded letzten Jahres, nicht bolschetvistiich werden. Es könnte zum Biirgerkrieg dort kommen, aber in Süd deutichland wiirde das Land und nicht die Stadt in einem solchen siegen. Volichewistische Träumek hoffen, dass ider Funken den Rhein überfvringen und Frank ·teich, Belgien und Italien in gleicher Weise dann in sMitleidenschaft ziehen werde wie Deutschland Dak tnaa dem Gegner ichadeu, dem deutschen Volke wird es )nlchts helfen. Das seitländische Europa, ganz einerlei, wo man die Grenzen zieht, ist mit seiner starken indu striellen Bevölkerung ans Zuschüsse an Rohstofien und Nahrungsmitteln aus Ueberiee angewiesen- Ein bolskhewiftisches Europa tvitd in feiner Pro duktion gewaltig zurückgehen. Es wäre noch in ganz andrer Weise, als das heute der Fall ist, anf fremde annbren angewiesen Es wird diese fremden Zu fubtsen nicht erhalten. So bleibt iiir die deutsche Auszensvolitik weder die Möglichkeit der gewaltsamen Wendung gegen Westen, noch der Zusammenschlnß mit dem liolschewiftischen Osten. Sie kann nur dann Er folge crzielen, wenn sie die Methoden der Gewalt. die die änsierite Linke. wie »die iiuiierite Rechte als die ein zige Methode de- Politik betrachtet, ein iiir allemal ausgibt und den Versuch macht. ihre politischen Lebens nouvetrdigtkeiien mit den Methoden der Verständi guna und der Ueberredung durchs-niesen Died ist die Politik gewesen« die die in der Koalition ver einigten Parteien vertreten haben. Es wird die Po slitik fein, die die deutsche Tsemokratie in Zukunft be treiben tnuß. Kann man sich vorstellen, daß eine deutsche Vertretung in Spa, auf deren Zusammen setzung die deutsche Volkspartei von entscheidender- Einiiluß wäre und vielleicht gar durch ihre aussen volitiseb interessierten Mitglieder, iei es Herr Dr. Stresemann, Herr v. Lerdner oder Herr v. Kemniih vertreten wäre, bessere finanzielle Bedinannaen er zielen könnte, als etwa die heutige Regierung? Man muß sich darüber klar sein- daß die Beteiligung an der Regierung von Gruvven annerioniftischer Fii r b u n g den geringen moralischen Kredit politischer Aufrichtigkeit vermindern würde, über den die deutsche Regierung heute erst versiigt. Nicht weniger nn giinstig würde ein scharsed Ausfchlaaen nach links aus die Führung der deutschen Aussenvolitik wirken. ie Mächtegrsuvven, von denen es abhängt, ob der Vertrag von Versailles und leben lassen wird oder nicht lieben lden sz ialidmug nnr als Gegenstand des iiberseeischen Bedarfs. Sie werden fich kaum bereit finden, z. B. eine Balsutaanleihe mit einer Regierung abzufchliesiem die ihnen als Geaner jeden Privatieigeni tumd erscheint, denndieGrundlaged erar iger Anleiben ist für iie das Bestehen einer « sicher sundierien Privateigentum-nord nun g. Jeder Ausgang der Wahlen, der, fei es nach rechts oder sei ed nach links, eine Schwächung der deut- Isfchen Demokratie, wie sie sich beute in der oalitionds regiscrung verkdrpert, zur Folge hätte. mußte die I Außenpolitik der deutschen Regierung erschweren. Da- I set must sede andre Liebsten-ung- tn der die vernünftigen «- lemente von recht-s r von links das entscheideM E Wort sprechen, die gleiche Politik machen, die die Ko « - tion eben macht. Dad würde ibr aber viel schwerer s fallen, da man sie mit größerem Wrauen betrachten I würde. Und da keine s utsche Regierung in der näch ! sten Zeit in »der Lage sein wird, die Ziele ihrer Ivliiis E anders durchztrssenen, als durch den ovell an die ver i nünstige Einsicht der ehemaligen Gegner-, niemang i iich diese nur sehr langsam beraudbildet so must sie . » s dem Vertrauen derjenigen Kreise im sit-taub redeenj . die an den Gedanken der Verständigqu latchem ( - Was- Messsnt »Es-ten ein-irr t utn o et- we n e . s. . um so grösser die Möglichkekä erfoIgreMZFFMIF WILL-U · «··" . »
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