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Dresdner neueste Nachrichten : 23.06.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-06-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192006235
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19200623
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19200623
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1920
- Monat1920-06
- Tag1920-06-23
- Monat1920-06
- Jahr1920
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 23.06.1920
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Dresdner Nenefte Nachrfihten Nr. 156 xxvlll Jahrgan( Mittwo- 23. Juni Iqu stund-eile u w- Imr. pl. 1.-. Ist das Inland pi. Its-—- Retlamesellr. St au- st·lt. M. s,-. um plus-ersäuft M. 7.-k m- M Inn-nd N. sog-. set Wun- pder Kur-May 10 v. c. satte-Mund stiefsevubr für Buchstaben-meinen 20 Pf. Preisetmsswuus laut Turm Für Anschauung an befttmmtcn Laien und Ilssuc wird keine Gewähr übernommen. « Unabhängige Tageszeitung mit Handels- nnd Industrie-Zeitung san-unu- yet sum sites-It Ins dass ums sm- W I. mu sikktelisstlls U. tut-. soll-mit la Monds Unmut-b sum-, vierulläbkllch U. txt-. tpne sunellaesuh sum-us i- st«-last last Entkommt In des komme-h Kern-band fosdanses II Juliude wöchentlich Ist. 1.00« nach dem Auslande mische-MS M. CO. stets ist M staut-munter sc If. MCMLM sub Mpkgcfchsffcstelle Ferdhmudstrahe O Brust-PHqu 4VOLK 111-S, lässt »va Pfgsftffchfeckkontm Leipzig Nr. Mut Sehnser Weste Drude- Der Saager Juristenkongreß Die Entwiirfe der Zentralstaateu sci- mciem Titus-stockte- Hug, 19. Juni Wie ich in meinem ersten Berichte mitteilen konnte, befinden sich im Attenmcneriaie, das der Juristen-kom mission vorliegt, die mit der Abfassung eines Ent wuries über die Bildun eines internationalen Ge richtshofes beanstragt ifg eine größere Anzahl non Vorschlägen »ni tofsiztellen Charakter«! Hierzu ge hören jedoch die von der deutschen Regierung inc April v. J. gemachten Vorschläge nicht, ebenso wenig wie der Entwurf, den die Wiener Regie rung der Pariser Friedenskonserenz zukommen ließ- Clemeneeau erklärte, daß diese beiden Entwürse, der deutsche und der deutsch-österreichische einer eingehen ien Untersuekung Tugesührt werden follen Trotzdem - und das it für ie politische Bedeutung des tagen den Daager Kongresses ausschlaggebend: - entspann Erd in der gestrigen geheimen Sitzung eine langwierige - ebatte über die Frage- in welchem Ausmaße die bei den erwähnten Gntwürse der besiegten Staaten benutzt verden könnten. Es wird mir mitgeteilt, daß die Ver treter haltend-D der Schweiz und Italiens iuf die Notwendigkeit hinwieien, für diese eiden Pro- Ichte den Grundsatz der Gleicknvertigkeit, im Verhältnis iu denen der Entenieländer und Amerikas gelten zu Wien Nach einer ausgedehnten Debatte drang diese einung auch durch. Betont sci, daß die Opposition utf franzdsischer Seite am entschiedensten war. Es rann fchon heute aefaat werden« daß die· »wicht oiiizielleM Proielte ibren Einfluß auf die Beschlüsse der Kommission ausüben werden, und zwar deshalb, weil es iiib um maßgebende Gruppen und Persönlichkeiten nan delt. die alg Antragsteller austreten. Voran steitt das Projekt-der botliinbixfchen ,Bentraloer. einiauna für einen dauerhafteanriedentc ausgearbeitet von dem niederländiicben Juristen L o d e r, der als Vertreter der Haaaer Regierung in der Kom mission iint Loders Entwurf verlanat einen internatio nalen Gerichtshof und einen internationalen Versöh nung-rat. beide im war errichtet. Die Stimmen miissen alei maßix verteilt ie n: drei Stimmen iiir Amerika, Gualand, rankreiib. De n titb lan b, Italien, Japan ie eine Stimme iiir die andern Staaten. Das Pariser Komitee iiir Ariel-en und Freiheit« stimmt mit dem hol litnbiichen Entwurfe faft überein. Sodann folat das Pro-» fett. genannt Maaniifima Eharta, des neigt-J leben Anators La F o n t aine, der iiinf Großmächten Sie und Stimme in dem Gerichtshof zuiorechen will. La Fantaine entscheidet fiel- nickit itir den Haaa als Sitz des tiinititzen Tribunals. Der Amerikancr Raeb u r n Ost e baaeaen Miit es in feinem Gntwurfe fiir not wenbia. Mit-trauen aeaen den Gerichtshof dadurch aug mätdalten. das die bolliinbtfche Residenz aewiiblt wird. Das Protest der englischen »Fabiau S o e i e t ?- fibliiat fünfzehn Richter vor, itir sechs Jahre cewäsl . Acht Richter fitr die Großmächte, sieben für die übriaen Staaten. Damit ist die Reihe der ,nichtossiziellen« Anträge erst er Ordnung erschöpft Außerdem sind noch vier zehn weiter-e Vorschläge ans früheren Konserenzen annneno —vorbanden. Die un Hang beratenden Ju ripeu wenden aber kanm Zeit finden. sich mit allen E Raben zu befassen. Sie sind beauftragt, die Arbeit in estenb sechs Wochen zu beenden. Für gewiß kann schon heute angenommen werden, daß die jetzige Daaaer Konkerenz dem Bölkerbundrate porschlagen wird, dem internationalen Gerichtöboie ein-e hbhere BRUN- zn erteilen, als sie im Völkerbundvertrage ie t tun-schrieben ist« Man wünscht aus dem Gerichts kofe auch einen Appetlationöaerichtsboi iiir niernationales Prinatrecht hu machen nnd feine Kompetenz ans Bernfunasiälle gegen Urteile internatsionaler Gerichte zwei-I Der Ordnung, wie zum Beispiel der Donaukom-’ mission, aus«-weinten- Die Bedeutung einer derarti- Yen richterlichen Macht bedars keiner näheren Uns-! Juni-. Bekanntlich funktionieren bereits eine An za lsogenannier ,-seknndärer internationaler Gerichte«. Trieten Schwierigkeiten zutage. so wäre die oberste Jn siam anzurufen. aniesern iiie Reaiernnaen diesem Vor-schlage der Haagerikonnntssion näher-treten wer ben. läßt sich hente noch nicht abichiisew « Jn Voulogne I stirbst-. 22 Juni. CEiqener Dmhtberitbt.j— Der »Um-s« meldet: Die erfte thunq her Lonfekenz von Bouloqne wurde ecftern vor mittag 11,80 Uhr eröffnet und dauerte bis mittaas 1 mir. Nach Schlns der Beratung wurde folgender Bericht der Breffe übergeben: Die Konferens von Bon loqne wurde in der Vtlla Beile um 11,80 Uhr vor mittags eröffnet. Die englische französische; italienische, japanische und belqtfche Rseaierunq war durch ihre Vertreter nun-elend Das Programm der Konfersenz wurde folgendermaßen festgesetzt 1. Finanzielle Fraqen Odeutftbe Schuld s u m m e). 2. Milttärifche Frauen (die Entwaffnung Deutschland-L s. Stimmuqu 4. Die russiftbc Frage. Gestern wurde die Erörterung über zwei Punkte neiner Wegen der Schuldsuuime Deutschlands wur den die Finanzsachverstänbiaen beauftragt die Fragen endgültig zu prüfen und das Ergebnis beute abend itn gemeinsamen Text vorzulegen. Marsgall Foch unle Max-schalt Wilson, die militärische achvekständiae mitbabem bereiten ebenfalls fiir heute abend einen Intwurs vor. In der Sitzung von gestern moran be mnn.bie Konserch von dem durch die Vertreter der englischen und französischen Reaierunmausqearbeiteten und durch die Ebess der beiden Reuierunnen genehmig ten Gntwiirse über die deutsche Schulbsumnve Kennt niss zu nebmen. Dieser Entwurf sieht 87 Jahres rnten vor, deren Mindestbetrags aus drei Milliarden festgesetzt wovden ist. die aber in ihrer Gesamtheit er höbt werden kann nnd eine Summe ergeben kann. die über 120 Milliarden ausmacht, von denen in der Konkerens vcin Hytbe die Rede war. Die Kon serens bat die Vertreter der Alliärten ausaeiovdert, ihre Zustimmuna Du diesen Gn tirsen zu neben. Unberseitg wurden auch zwei Roten verfaßt. die eine betriist das Kriegsmnterial Deutschland-. die andre die Rückitibruna des deutschen Heere« aus eine Stärke von 100 000 Mann. Zum Schluß wurde beantragt, beide Noieu in einer u vereinigen. · Die»Naehmittagsfiscuug dauerte bis 8 Uhr abends. Die Erörterung war ziemlich lebhaft. Bemerkens wert ist, daß das amtliche Communiquö keinen Hin weis auf die brennendste Frage, die FestsetzupkL der dsukichen Schuldiumme, enthält, was in pvlfcmchen Frauen dahin gedeutet wird, daß in dieser wichtigen seage ’ keine Uebereinltimmuuq erzielt worden ist. Die von England vorgeschlagene- Zahlung von 105 Milliarden Goldmart in 85 Jaher w·urde bisher nicht angenommen. Der Licemzösiiche Finanzminister begab agikäz zur weiteren uijrterkng dieser Angelegenheit ng aris, wo sich ein besondere-Z Finanzamt mit dieser Angelegenheit vefasssen soll. Ta gegen genehmlge die Konserenz die von Marschull Joch verlefene Note der Alliicrien an Deutschland über die Entwafsnung und Reduzierung des Kriegsjnaterials und die Zwang-sper minderung der deutschen Armee auf 100f000 Mann. Inder O rientfraae wurde beschlossen, die am 26.·Juni ablaufendeFrist für die Antwort deroürkei am die gestellten Friedensdedinaunaen der Aluicrten anfrechtzlterimltcw Die militärifchen Maßnalinien der Maria-alle Forli und Willen, die sich mit der nasse in den Festlan saedieieifund mit der Jnfelfrage befassen, fanden Billignng. Egt den weiteren Verhandlungen sollen Griechenland, olen, Portugal, Rumäniem die Tschecho-Slowakei nnd Südflawien hinzugezogen wer den. Für die Flüssiamaclmna der deutschen Schuld sollen der internationalen Finanzlonferenz in Brüsseh Vorschläge unterdreitet werden, die auf einer inter-« snationalen Anleihe basieren. Als Garantien» sollen Staatseinkiinfie dienen. Es wird hinzuaeftian sMan beabsicgtige nicht, diefe Einnahmen dauernd mit ’Befchlag zu elegen, wohl aber die Einnahmen momcn tan in die Hände der Alliierten zu übernehmen. Ent aeaen der Behauptung- daß zur Erzwinauna der Alli iertenforderunaen in Zukunft nur noch wirtschaftliche Maßnahmen angewandt werden würden, stehen Aus lassunaen französischer Blätter, die befaaen, daß auch wetterhin deutsche Gebiete besetzt wer-den könnten. Ebensowenig konnte tider dise Festsetzuna der deutschen Schnlsdfunnne und über die Verteilung der Quoten unter die Allitetten Veschluss aefaßt werden« Sforza protestierte im Namen Italiens gean die in Aussicht aenommene Verteiluna, die Frankreich 55 Pro zent, England 25 Prozent und allen übrigen Ländern einen Restteil verspricht. Die Vorbereitungen sitt Spa I · Die Beratungen in Boulogne, bei denen wir nicht vertreten-sind werden sttr unsre Zukunft wahr scheinlich von entirheidenderer Bedeutung sein als die Konserenz von Spa, zu der man uns zuzulassen geruht· Unsre Gegner legen offenbar den höchsten Wert daraus, bei dem schwierigen Ausgleich ihrer eigenen widerstrei tenden Interessen unter sich zu bleiben, um uns dann in Soa vor vollendete Tatsachen, d. li. vor die von ihnen gemeinschaftlieh sestgelegten Forderungen »Hu stellen, an denen so gut wie nichts mehr zu ändern sein wird. Mit welcher Aenastlichteit »die Alliierien daruder wachen, daß die Welt nur ja nichts von den unter ihnen bestehenden Gegensätzen erfährt, ergibt sich schon aus dem vieliagenden Umstand, daß die Beratun aen nicht nur unter strengstein Ausschluß der Oeffentlichkett stattfinden, sondern daß den Pressevertretern sogar der Aufenthalt in der Stadt Bon logne stir die Zeit der Taauna auf Anordnung der fran zösischen Regierung verboten wurde. Die alte Geheimdsiplomatie, die nach dem Willen der Völker längst beseitigt sein sollte, seiert also eine glänzende Wiederauserstebun-g. In diesem Sinne be richten auch die Pariser Blätter, daiß die Beschlüsse iiber die deutsche Entschädigung bis zur Konserenz von Spa geheimgehalten wenden sollen, weil eö nicht richtig wäre, wenn die deutschen Vertreter vorher von ihnen Kenntnis erhielten. Natürlich, denn ein-e solche Kennt nis könnte leicht dazu führen, daß unsre Vertreter später mit wohlbearündeten, sorgsiiltta ausgearbeiteten Gegenvorscblägen aus den Plan zu treten vermöchten-: was iene ossenbar unter allen Umständen verhindern wollen. Trotz alledem sickert selbstverständlich manches in der Oessentliebkeit durch, und wenn auch die Mel dungen der französischen und englischen Blätter nitbi obnie Widersprüche sind, io läßt sich doch bereits io viel erkennen, daß Milleria nd im allgemeinen ieinen Willen gegen die übrigen Verbandeten nachdrücklicher durchzuieizen gewußt at, als aniiimlliib zu erwarten war und als in unserm Interesse leg-t. Sein bester Verbtindeter wird dabei die Notlage gewesen sein, in die England durch die Entwicklung der Dinge im Oiten geraten ist. · · . Die fiir uns wichtigste Melduna bring-cui die «Times«. . Dtefem Blatie zufolae hat« man abitnderunasfäbige Jahre-öd Dahlu n a e n voraefchlaaem die je nach der wirtschaftlichen Wiederaufrichiun Deutschlands aus fallen follen. Der Miniina Habt e gliettag soll drei- Millia rbe n betraan und mqu als Zins bezahlt werden. 8 5 I a h r e g z a b l u n as n zfeien vor gesehen. Wie man fielen handelt- es fitlf um die Verwirk lichuna des alten französischen Planes, aus das Joch der Sklaverei aufzuerlean nnd uns wirtschaftlich lebte-arm für die Sfeaer fronden zu lassen. Sobald es uns einmal aelinaen follte. uns durch anaefttenaie Arbeitsamkeii eini germaßen zu erboten, fofort wird man die Schraube an ziehen und den Betraa der Jahre-dahineian nach Be-, lieben erlitthetn so daß des Elend« kein Ende abzufeben ift. 0 Daß man uns tm übrian überhaupt mit unerbörten und drückendcn Forderunan in Sva entqeaentreten wird, läßt sich mit voller Bestimmtheit daraus schließen. daß untre Geaner selbst schon ietzt mit einem scharfen Wider stand von unsrer Seite alaubeu rechnen tm Fusan Um uns aber von vortiberein «arttndlteb etnzufebü tem, arettt Hman wieder etnma tm dem letder to ott bewährten Mittel grüner Drob-ungen. In der Vetevuna deutscher Gebiete xmtnt man tretltch nackt dem untithmltiben Ausgang des zFrcmktutter Menteuere doch ein war aetunden im haben« nnd to kommt man im der Blockqdedrvbmta surttch Wtej nämlich das Romual« mitteilt,,tft man bei der Durch ttthrmm des Wem-vertraue- von den Zwangsmaßnahs men der mtlsititrtichen Betst-nun abgesanmem Man bat äfttsdltnaäesvxltingüäs betkblottäm ttätl- rfsZiZlelitttfcktlanltuttvte aen tee vertaae n e Juni - brach der wirttebattttcheu B cptehuugen IF tchtettem was etnee Milderten«» Blocke-de- gleich-« : mo- Lebensminelsunkunen in Weil-Deutschland " ITA. Köln, M. Jnni. (Eig. Drahidetichi.) Ju den letzten Tagen kam es in einzelnen niesidentschen Stadien gn bedanernswerten Anisschre i i n n g e n durch grosse Menschenansammlnngcir. Ursache war der Lebensmittelwuchet, der besonders West deutichiaud heimsucht Jn oder-chemischen Stadien ging die Menge gegen die Ob si wn chere r vor, stimme deren Vorräte oder erzwang das Einschreiten der Polizei, die das Obst zn sehr niedrigen Preisen ver kaufte. Aus Frankfurt a. M. wird berichten dass . dort infolge der hohen Obstpreise ans dem Markte ein grosser Krawall entstand, der dazn führte, dasz die er regte Menge die Obststiinde stimme, die Adrde um silirztse nnd das Obst, Kirschen, Grdbeereu nnd Heidel ;deeren, zerirai. Die Polizei mußte einschreiiem nm die lOrdnung wiederherzustellen » —I· ikre s eld, 22. Inni. sEig. Dradiberitlii.s Nach einer Massenknndgebnng, die die Sozialisten gegen die Tenernna veranstaltet hatten. zog eine siigellole Menge znr Margihalle. die vollständig ans qenlii n d e rt wurde. Gegen Abend wnrde das Warenlmns Tien gesiiirms. Sämtliche Fen siersclseiben wurden zertrümmern Der aesaniie Inhalt des Warenlianses ans allen Etaaen wurde ans die Straße geschleudert nnd verschleppt Auch in mehreren andern Geschiisishiinsern, vorwiegend in Schub n escks ii i i e n . wurden die Schansensier demoliert nnd iiberail aedliindcrL Die Schtinmannschasten waren vollkommen machtlos. Erii spät abends gelann es der delaisclpen Besannngsbelsiirde, mit eineml starken T r n v n e n a n s n e d o i die Ordnung wieder-z herzustellen Bei den Znsammen st d s; e n sind zahlreiche Personen verletzt worden. J- Boehn in , 22. Juni. (Eig. Drahibetichu Eine Volloersammlnng des Kartellg der sreien Ge-» merkschakten von Bock-unt nnd Umgegend. dem 22 sind Mitglieder angehören. nahm zn den hol-en Ledensinillelnreisen Siellnng nnd ins-te eine Entschlie ßung, in der ein schärfered Anstreien der Gemeinden gegen den Lebensmitteln-nebelt gesordert wurde. DiePteisesind im Rheinlandsoboch actrielsetn wie nirgens sonst im Reiche. « Os nabrii il . 22. Juni. Hier isi ed gn schweren Unrnhen gekommen, verursacht dnrtb die Protest altion neuen die hol-en Lebensmittelnreisr. In deri lenken Nacht haben im Anschluß daran Seliieszesä reien stattgesnndem denen die Sicherheit-strebt noth» nicht Herr werden konnte. Kuebelung ver« Psszntlichep Meinung durch die"Franz·os en w. Frankfurt a. M» 22. Juni. Win. Draht beticht.) Den französischen Besatznngsbehörden im Rbetnland nnd Westsalen sind Anweisungen erteilt worden« alle Aeußernngen der deutschen Presse über die franzditscheu farbigen T r unpen zu verbieten nnd auch keine Versamm lungen, die sich mit der Farbigenfrage besassen, zu dul ian. Im besetzten Gebiet dats diese Angelegenheit in lder Oeisentlichkeit nicht mehr berührt werden. Deutsche Zeitungen, die verboten waren, weil sie ttber Misse taten der farbigen Truppen berichtet haben, müssen erst eine Erklärung abgeben, daß die schwarzen Trup peu keinen Anlaß sur Klage bieten nnd daß die Be völkernnq mit ihnen in qutem Einvernehmen stand. —- Seit gestern abend sind die »Funktan Zeitung-« nnd sämtliche Mannheimee Zeitungen non den Freunds-u in Ludwigdbnfeu verboten worden. Sämtliche sum Verkauf anstiegenden Nummern wurden dein-lag nahmt, nnd zwar ans dem Grunde, weil diese Zeitun gen iiber den Generalstteik in Ludwigss ha te n berichtet haben. w. Neustadt ihnedth 22. Juni. Gig. Draht beritbti Die ptiilziichen Zeitnnndverleaer haben in einer biet stattgeinndenen Cinnnq einmtitig Protest erbeben gegen die Knebelnng der pfiilgiichen Pfeile durch die Beinttnngsbebtirdew Der Neids-! ta n g l e r wurde in einein Telenranm sun- Stblnß sun; Hilfe gerufen. Die Dnrtbitihrnng der in lenter Zett« lebe häutigen Zettnngsnerbote bringen den Blättern nntibetsehbareu wirtitbaitlitben Schaden nud greifen amb til-wer in die Lebensverbtiltuisse der Angestellten nnd Arbeiter ein. Verstäng der Vefatzuutzstrkskpetk O- Genf, B. Juni. (Eig. Drahtberichy savasH meldet: Die kranzsstfckje Regierung hat sich veranlaßtl gesehen. die Verstärkung da Besatzuugsqtmee der» P f a l z um 2 5 0 0 0 M a n n französischer Truppen and zuordnen. Die Reife durch den politischen seyka i « Mariens-erben 22. Juni. Heute findet in War- Lfchau eine Sifunn über die Korridorfrage statt, an ider die Bertre er des Auswiirtigen Amtes, des Reichs verkekrsministerinmC die Eisenbahnbevollmächtigien die eurlchen Rseicgkkommissare aus Allenstein uns Marienwerder und ertreter der polnifchen Regierung teilnehmen. Die polnische Regierung hat ihre grundxätzliåe Bereitwilligkeit zur Durchltih runq er ftimmungsbersechtigtcn durch den err bot in einer Anzahl von Zügen bereits erklärt. In der Sigmg sollen nur noch Einzelheiten verhandelt we en. 4 Uner, 22. Juni. Mig. Drabtbericht.) Polen und die iGntentemMion haben Durchfahttserlaubnig nur Mr so viel Züge qestattetz daß kaum die Dälfte »der Abstimmun Hberechtigten auf direk tem W eqe zur Löwin-mutig fahren können. So konnten, nach der »Du-rschen Zeickwig«, von etwa 0000 Übstimmunqsberechttgten nur an 2693 Fabrkarten für diese Züge ausgegeben werden, so daß über die Häl te der AbstimmungWthten von der Benutzung dce ex Direkten Jahrqu eit ausgefchW is. ; Der neue Reichskanzler lehrenbach und sein Kabinett Wenn nicht noch in letzter Stunde unerwartete Schwierigkeiten entstehen; wird sich Anfang nächster Woche Herr F e h r e n b a ch als vier-der Reichskanzler der erst anderthalb Jahre alten Deutschen Repuvlit dem neugewählten Reichstage vorstellen. Er ist den meist-en Abgeordneten wobbbebasnnst, da er bereits seit 1908 als Vertreter des sti. badischen Wahllreises der deutschen Bobigverisretuna angehört. Als im Sommer 1918 der greife Reichsstagdpräfb dent Johannes Kaempf starb, wurde am 8. Juni d. J. der Zentrumsabqeordnete Ko nsta nti n Fe d ren · bach mit febr proßer Mehrheit su dessen Nachfolger gewäle Er erfreute sich auch außerdan feines engere-n Parteikvetsed der gebieten Beliebtheit und Wert schätzung. Schon als Präsident der zweiten badischen Ständetammer baute er in den Jahren 1907 bis 1909 den Befäbiamisadnachweis für dass schwierige Amt erbracht. Im Reichstaae bewälirtei er sich als Präsident fo ausgezeichnet daß die ver sassunaaebende Deutsche Nationalverfammi lu n g, als der Mehrheitdsoyiabift Dr. David, ihr erster Präsident, ein Ministerium ohne Poetefeuille im Kadi nett übemachw den Üba. Jedrenbach fast einsti.nmin, nur gegen die wenigen Stimmen der Unabhängige-m an ihrem Präsidenten wählte. Es war eine überaus dornsenreiche und undankbare bin-saube, die ihm damit zufi-el·. Die Opposition-Mannen der äußersten Linken und Rechten schluan immer schärfere Töne an und suchten durch lärmvolle Amstritte und andre störende Zwischenfülle den whian Gang der Verhandlungen zu hindern. Da entwickelte Febrenibaob wadrbaft glän zende prcksidiale Eigenschaften Schlanferiia und humo ristisch verwies er die Stbrettfriede zur Ruhe und Ord nung nnd trug so böufia sur Beschme der wil desten Stil-reine vor tbrem orbanartigen Undbruch bei. Mitwelt-er ließ er auch, wo es ihm angebracht erschien- Ldie Zügel seiner Führung nachsichtia locker, aber wo weder dumor noch Milde vorfinden- verstand er ed auch. mit strenger Eneraie einzuschreiten utrd seinen Weisunaen Achtung und Wirkung- m verschaffen. Er war eine seltene Erscheinung, der geboren e P r ä s i d e n t. Wird er sich nun auch als der gebotene Reichs kanzler erweisen? Er dat sein fis. Lebensjahr voll endet, ist didber nur Rechtsanwalt und Übaeordnicter gewesen, hat also eine Laufbahn hinter fich, wie sie bis vor kurzem bei uns sulande fiir einen solchen Posten nicht als ausreichen-d erachtet wurde. Andere in den parlamentarisch reaierten Ländern. Da baden es - Nechtdanwillie und Parlamentarier oft aenua zu Mi nistern und Ministerpriifidenien aebrachi, allerdings nicht erst in so voraeriicitem Ulter wie ietzt Herr Fehrenbach Ader deriräftiay würde-volle nnd dabei doch bavealiche Mann erfreut fich einer erstaunlichen Frifche, und man würde ihn, wenn man es nicht anders wüßte, für einen Fiinfziaer halten. Ein scharfer juristischer Verstand-, eine aute Ultaenretnbilduna und eine süddeutsschkwarmr. fchwunavolle Beredfamteit find das nicht zu verachtendeßiiftzenm das er auf denKanzler posten mitbrinai, nnd das ibm auch in Spa treffliche Dienste leisten dürfte. Freilich gehört dann noch einiaes mehr, vor allem staatsmännischer Blick, schnelle Er-. faffuna nnd Verwertung der aeaebenen Tatsachen und Verhältnisse und diplomatische Gewandt-den im Ver kehr mit übelwollenden Gegnern Ob Neichdbaniller Fehrenibach auch bieriider verfliat. milffen wir ad warten. Er bat feist die beer Geleaenbein den Be fähigunagnachweid bierfiir zu erbrinaseu. v " Ueber dabKa-hinett.das Fedrenbach bei feiner Aufgabe deg innern und äußern Wiederawfbaug unter stützen wird, läßt fich noch nichts faaen« da sur Zeit die endgültige Ministerliste noch nicht feftftebt. Erst heute- IDiengtam soll in einer Befurechuna beim Reichspräfiq identen zwilchen dem Reichskanzler imd den Partei-» ’fiiiirern dad Kabinett entdaiiltia eufavmtonaefdellt wer den. Soviel aber fcheiut neu-is ou fein. die Minister-, liste, die soviel Schwieriabeiten gemacht bat, wird keine Ueberraschunaen bringen. Das itade Fedrendach wird fich zusammensetzen aus lauter Männern, biei schon tangere Zeit im Vordergrund des wirklicher-i Lebens sieben und über die daber der Allgemeinheit ein medr oder weniaer zutreffenbeb, fefttd Bild vor-« schwebt. Auch sie treten nun mit dem neuen PostenJ ein Amt an, das fitr ihr Obaraiierbilb als «dode Pp litiber« einst mit von ausfchlaaiaebender Bedaituna fein wird. Bis seht handelt ed sich blerhei mn folgende Perfdnlichleitent Dr. Koch iDem.i in Aussicht sie-« nommen für das Reichsministeriunk des Innern, DI. Wirth (Zentr.i für Finanzen, Giesbertd iZentrJ für Postwefen, Dr. H e r m es iZentr.i für Ernährung, Dr. Geßler (Dem.i fiir die Wehr, Dr. Heinze iDeutsche But flir Justiz und Dr. Vetter-Seiten fDeutfche Vp.) für dab Reichgfchatzministerium Die Besetzuna des Verlehrd, der Wirtschaft nnd der Arbeit ist noch nicht endaiiliia entschieden FUr das letztere Ministerium tommtein Vertreter der Christ( lichen Gewerkschaften in Frage. Das Wieder aufbauministerium wird vorausficbtlich mit einem andern Ministerium verbunden werden« Das sus w ä r t ig e A mt, dessen Belebung von allen Parteien, durch einen Fachmann als drinnend erwünscht bezeichsf net worden ist, wir-d durch Gebeimrat Sturons be setzt, der sich durch feine Teilnahme an den Verfailler Verhandlungeneinen Namen gemacht bat. » ; Wie wenig sicher noch das- endgültige Bild des Kablsi netts Fehrenbach feststeht, aebt aus allen Meldunan aus » Berlin über diese Frage hervor. So foll z. B. nachden» » ~Voss. Zta.« die Deutsche Volkspartei sich in der Frages jder Verteilung der einzelnen MinisterooftenWs ; gesetzt fühlen, da ihr bisher nur zwei Sitze im etd , angeht-ten worden sind. Entsprechend ihrer Ctiirbe for-z k dert sie vier Sitze und möchte das Wirtschafts-, dass 2 Reichdiustiz-, das Reichbeisenbahns und das Schatznrinissj : sterium besenen Geheimrat Wiedkfolbwfo « wieuddaai inserlin ein nnd werde Mit H tin-le- weaen Ueber-nannte Austrle .
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