Suche löschen...
Dresdner neueste Nachrichten : 18.07.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-07-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192007184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19200718
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19200718
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1920
- Monat1920-07
- Tag1920-07-18
- Monat1920-07
- Jahr1920
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 18.07.1920
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Ak. its M Opnniag, tö. Juli 1920 Dreslmer Mnefte Nachrichten f o C d u , W « -, . o c I AnmeLssssi swå -ä.kx"-2.«««z.3».f«52 »Es-Bis Unabhängige Tageszeiiung LUIIMO WMYLZkleWskkåHäspZfF STIMME- N G-Ml(skuthck3ris lIIJCZIWWM Agåkfwelaäilskzszuki it d l v d . .i INl2Akte-MigIquEIKZIILYIEUFFIMRIZ Yrixktggägggndugxzk «"«s-i-««s-«" « · H J st Z « . dem les-l Tod-i . ük s I i . - L- mäsz ist-» Rpwm -..... stmä MAY-Je m Mes UU UU m A Uns »g»3"xkzsz:»kschxxggs»«?3 232 111 W Kedokflom M und Ocnptqefchsstrstelle Dresden-Oh Ferdinaudstmße 4. · Fernfprechnummekm 1 s s2s, 1 s 638, 1 s 692 und 1 2109. · Postfcheckkoniv: Leipzig Its-. 2060 MW Windung-I Mut RWU Ists-den YHfzmüsgesandi noch aufbka Im Falle höheker Gewalt- Beikiebsstöruagffkhfekfgtleth haben-Fuße Bezieht-hinein Anspruch auf Rachlieferung oder MEPqu des entsprechenden Entgelt- Das Ergebnis vyn Spa » M en nnd Geme- fchwi en Besonnt-langem zu CM Delesation in Mo entschlossen, dke4 poteufoedexnngen see Intente anzunehmew um Ziel »Im-drohte Befehuuq des Ruhm-stets zu vermeideuJ Die deutschen Bedingungen sind tu ihren wesentlichen» punkteu von deu- Goefneru bewilltgt worden. Etwas: unklar is m vors e Entscheidung Wer die von uns wuquqtecickeruuq der vveetchlefckfcbeu Kobl e u. sen-Musen ists-er immerhin das Zustiman Aon Hm es, das die fetten ihm- Bectke tu in der mit »- Eure-Im der soerschtemcheu weh-e beauftragten! Mission Ue Weisung sehen würdest, We zu someth! Mk Deutschland site die gelieferteu Rubrik-Ren einen» teilweier M in Gerichlesifcher Kohle erhalten soll- Ju der Beseyungsfeage haben die deutschen Vet xketey wie nicht anders su erwarten war, ihre Unter schrift slattwec abgelehnt Das Monum- hedeutet Yuniiksi weise-two nur ktnen Ausschuh der Gut chei una. Es wish in der Zgunat nicht an Stimm( en fehlen, die der deut schen legation der Unteveeichnuua des Schriftstttcks tdhee hie Fohlenlieierunaen die schwersten Vorwürfe machen werden. Das alte Spiel, das wir in Deutschland in der letzten Fett so ost evlebt haben, wird xich auch hier wiederholen, aß man Männer, die unter ein Zwang der Verhältnisse, die der necks lorene Krieg-nun einmalMasien h t, vie Weise-e orderunaen ann . mn Schlim meres zu verhüten, deswegen der Schwächlirbckeit und der IMebigskeit besihuldiat. Es ist aber leicht, den starken ann zu sktelem wenn mein die Folgen seiner Hawlnngsweise n cbt zu verantworten braucht." Die Mitglieder her deutschen Dethion in der diesmal ja mass-Vertreter der Deutschen lkspartei eine führende Rv spielten- W sich gewiß im Gefühl der unge heuren Bemnvortnm die ernite Frage vorgelegt-. wenn wie die Unterzeichnuna ablehnen wurden. was-. folgt danach? Sie haben sich saaen müssen, daß die Beseälung dessßuhrreviers, die die Kohlen qnelle e die aesamte deutsche Industrie umviderbrinas lich an Franks-e ed ausklesetn wurde, solange net nt eben· werden mus« als es nur irdeno ntsalilch ist-M wann es Sieh schlimstenia nnrs nnt einen Unss W handelt. ! Das der W in das Ruhr-wer von Franlss reich ernstlich Wthtfgt war, darüber kann kein seen-i ner her few-Flehen VoWuche und dek.Zeutigen; Wirtschaftslage rann-eini- imatzwetsel sein« , i· Mit-. glieter der deman Del on Herden ,ateiqsnohl twh ihrer W II TM MAX-MUqu llqu due mit Beginn mit en nach i rer itcksehr in die d imai das icksat zu ektenen da- imneungeu Dei-nennt jeden tot-M der vor gewissen Kreisen, denen en nur aus Agitation« und Ver ehnng ankommt, hie sczwere Pflicht der Berantwoktli eit gegenüber der ukunst des Vaterlande- trägt. Die Unter-zeichnet von Spa- werden geh mit dem Bewußtsein trösten An daß sie ihr esteg getan haben, mn das harte Jal, das dem deuts en Volke infolge der Encäiehung ihres Lebean hohe-Fu an Kohlen rohte, n Möglichkeit zu mil-: hern. Ob es gelungen istntie deutsche Industrie trotz« der oersprochenen Kohlen gerungen an die Ententez in der Lage zu halten, ihre etriiehe in der Hauptsache quirechtzuerharten und die deutsche Arbeiterschaft aus-; reichenh zu ernähren, muß die Erfahrung der nächsten sechs Monate ge gen. Erwetlt es sich als unmöglichJ dann gtlt schließlich auch· h er trotz der unter dem Drache her gegnerischen Drohungen gegebenen Unter-! stärksten der alte Rechtsspruchr ultra posse- nomof o hgatuki Mehr als er zu leisten vermag, kann man( niemanden auferlegen . « « » Der Schluß der Konkerenz « Unterzeichnmm Usfkrotokolls til-et bis Kohle. ; Ez« Benannt-a der Wiederautmmäuuassmae s Mik: Von uns-un Werd-Aether ps- Spa, lö. Juli 10 Uhr vormittags Die gestern in der 10. Abendsvunde überreichte eint-i wart der Gntente zu unsern Koblenvorschlägen hat-zu eiwer neuen Verschärfung der Lage, zu einer neuen Krisis; geführt. Noch am Asdend fand eine Besprechung der Sachverständigen an der Minister Dr. Simond teilnashtn, statt, und soeben, 10834 Uhr vor tnittagö. sind die gestern gebildeten zwei Kommissivnem die die Gntentevorschläge wegen der finanziellen und der Kohlensragen prüfen sowen und aestern getrennt getagt hatten, zu einer gemeinsamen Besprechung zusammen getreten, um alsdann an das Kabinett zu berichten. Die Meinungen sind sehr geteilt; aus der einen Seite schroffe Ablehnung: Mumdglitsi Unmöglicht«, aus der andern Seite verkennt man ncht, daß doch in vielen Punkten ein Gntgegenkommen durch die Entente liegt. Der Haupteinwand der finanziellen Sachverständigen richtet sich gegen den Punkt 6 der Ententevorikbläge, der eine erhebliche Verschlechterung gegen Punkt 2 der deut schen Vorschläge bringt. Denn während Deutschland wollte, daß.siir die gelieferten Kohlen der Jnlandspreis auf das Reparationötontv gutneschrieben wird, die Diffe renz zwischen Inlande- und Weltniarktdpreis uns aber-» in bar zur Versttgung stehen« sollte, will die EntenteH uns wohl den Inland-sowie fiir gelieferte Koslen aus Wiederqutmachunggkonto abschneiden, uns s och mit Ausnahme von stins Goldmatk sür die Tonne zur Be schaffuan von Lebensmitteln sitt die Vergardeiter die Differenz zwischen Jnlands- und Weltmarltgnrew mit als eine Anleihe gewähren Statt der 100 Millionen Goldmark iäikrlitlh die uns bei Annnhine unsrer Vorschlaise sur Vers sung gestanden hätten- soll uns eine Ante e in dieier til-e gewährt werden und diese Anleihe soll an erster Stelle vor allen hypotheken auf Deutschland stehen. Es WW noch Find-in daß die Bestimmung des Para- Fttwb 7 zweiellos eine Aenderuna des Frie-« Fnspextragez zu unsern Unannsten ent hält. indem wir mit unsrer Unterschrift die cinwillis sendinznr Besehung neuen deutschen Gebietes geben« allö wir unsre Kohlenliehrnmsvervilichtnnqen bis amn 1.-Nsvembek in Höhe von s Millionen Tonnen steigt eäglleöiö st list-Links eine BgfckäleMnugathx .- r re nverrqq a en e VERMES-d M wies-ei verwaist-Use- nicht-nur« lung der Reparationsklauseln (Anner 2, Paragraph 18 des Friedensvertraaes).« Es ist zweifelhaft, ob die Deutsche Deleaation die-se Revision des Friedensvertraged zu Deutschlands Un gunften osbne Genmeng der gesetzgebenden Kist vcrfchaften unterzei net. uf der andern Seite dats man nicht vergessen, dass die Koblenfrage auch Eür Frankreich einexrage auf Leben und od ist. Der französische oblensachverstiindige Adler bat sich in ernsten Worten ausgesprochen und erklärt: »Wenn Frankreich nicht su einem befriedigenden Koh lenabbommen gelangt, wären politische und- soziale Folgen für Frankreich zu befürchten. Die Frantzosen mü en Wald feft bleiben, was niebt bedeuten solle« das sie sich unnachgiebia im Ralnnen des Möglichen zeigen müßten-« 1236 Uhr: I Die Antwort der deutschen Regierung ist bereits dem obersten Rat iibevrnittelt worden. » . ; am Spätnsaclnnittag ; Die beutige Vollfitzung fand um b Uhr nachmittagq im Schloß de la Freineuse stati. Von der deutschen Delegation waren Reichskanzler Febren b a ch ,! Reichdwiniger Dr. Simons und der banrische Staatsrat .v. M eind e anwesend. Reichsm nister Dr. Simonö machte sofort Mitteilung, daß die deutsche; Regierung die gestrigen Vorschläge in der Kohlenfrage eingehend besprochen habe und in drei Punkten Einwendungen mache« in der Finanzfrage, in der oberschlesischen Frage und der Besetzungsxrage In der Finanzfrage wünfcht Deutschland, daß « ie angebotene Prämie von fünf Goldmart fär die Tonne nnd der Vorschuß, der aus der Differenz z isehen deuthem Julandpreiö und Welt smarktpreis für die Koblenlieferung berechnet werde, nicht nur für die iiber Land gelieferte Kohle, sondern laurb für die über See gelte-fette Geltunghato An der oberscdlesisiben Frage besteht die deutsche - egierung auf Garantien, die ihr die Liseferung von Ostkohlen für den Fall von Schwierigkeiten im Rubr gebiet sichere. Zu § 17 CEinmarfchklausey könnte die deutsche Regierung ohne vorherige Zutimmung der gesetzgebenden Körperschaften ibre Zu mmung nicht Ia «Sie schlug deshalb eine solche Fassung vor, daß in der Maufel unrein-e Ausführung der im Annex 2 M 17 und 18 fa- oen Fall vors-Wucher Verletzung der . eparationdlieferung vorgesehenen Bestrafung fei. Die Miierten ogen fi su einer längeren Be- Laiung suriick und tglten teblfeleieb mit, daß » . Ue W Wissen nttbt angenomen werden« konnten Beiden über See gelieferten Kohlen sei kin Vorschuß nnb eine Prämie deshalb unmöglich, »wei Dentscblmvd diese Kohlen zum Weltmarktpreis auf sßeparwtionskonto gntsgeichrieben würden, eine Ver-» Islitung über diesen Preis aber nicht möglich sei. In s er oberfchlesifchen Frage erklärten die Alliierten, daß sie dieselben Absichten hätten wie die deutsche Regierung.’ Sie konnten zwar die Beschlusse der vorgesehenen Kom mission nicht vorher bestimmen« sie würden aber ihre Vertreter in der Kommission in dem eben erwähnten Sinne instruieren. Bei dem F 7 (Einmarschklausel) sei eine Abänderung unm glich. Nach Besonecbung mit dem Reichskanzler erllärte Dr. Simong er bitte sum eine Unterbrechung .der Sitzung da site deutsche Deregation sich beraten müsse. Bari dieser Beratung wurden Reichsminister Wirth, " . Vermess, Dr. Scho l z und die Staatssckretäre Alberi, v. Bergmann und Müller eiligst hin gugezogens Es fand sodann eine Kabinetisilitznng statt, te na eingehender Besprechung zu dem Ergebnis dam, an folgenden zwei Punkten festzuhalten: I. daß in der oberschlesistgen Frag»e eine Zufaae in dem von Qlond George åeäu erten Sinne erfolge; 2. das der I 7 des ertrages ·wegfalle. Die Beschlüsse wurden von der Mrbeist des Kabinetts Mike-heißem da ums die weltnefchichtlichen Fortschritte eder Besprechung von Spa nicht an der Finaan scheitern lassen- wollste. In der oberschlesischen Frage erklärten die Alls ierten, daß der deutschen Regierung nach Schluß der Sitzung ein beglaubiqter Auszug aiuö dem amtlichen Sitzwnwdprodokoll mit den Erklärungen des Herrn Lliosyd Geprqe übergeben werden würde, wodurch die deutschen Bedenken wohl zerstört seien. Weg-en des § 7 schienen sie jedoch « keine Nachaiebiakeit zu zeigen-, sondern versuchten es immer umsd immer Hwiedey durch die militäriichcn Drohunqu die deutsche zunterschrift zu erzwingen i Die Voll-listing trat dann wieder zusammen Es sprachen nacheinander Ministerpräsident Millerawd, iPremiernrinister Lloyd Geome. Auszensminister Gras Sitzt-ja und Botschafter «S«l)inida-. Ministerpräsidenti ;Millserand erllärte, die deutsche Reqierunq halbe» anscheinend noch immer nicht verstanden, daß es der; unibeuasame Wille Frankreichs sei, dise Erfülluan desj Friedensvertraaes unter allen Umständen zsticherzuitellen Premierimsinister Llo nd Ge otr g e er ;klärte. er beareise nicht den deutschen Widerstand zaegen die Unterzeichnung der Ginmarschsklauseb Er ;lönne nur annehmen, daß die deutsche Regierung Hier unter Einflüssen von aiußen stehe. la, es seien an scheinend Bestrebungen von deutscher Seite im Gange gewesen, denen an einer Besetzung des- Ruhrgsebieiteö uer die Alliicrtens gelean sei. Reichsininister Dr. Simon etwisderie »in einer langen Rede. Er bewniezmit der qriifiten Gntfchiedenbeit den feften Willen der deutschen Req erung, den Friedensnertraöj zur Ausführung Fu britßem Deutfchland wisse wo l, daszie Gegner die Ma t hätten, die Durchführung des ertraaes zu cr winqetn um fo weniqer verstehe man deutscherfeits die xrphung mit militiirisfchen Maßnahmen Die deutsche egierung kenne keinen Einfluß von-außen, välixker einein. der fei die deutsche öffentliche Meinung. er neues-all, in dem man die deutfebe Regierung unstet Drphung mit ntilitiirifchen Zwanqbsmaßnabinen hu einer UniMrift zwinge, mache ihr die UnierfGrifi fiir snas sn e Mal um sfosfchwerer. " Mi merpriifideni Delaeroir machte daran den Darfst-IF die Reparationsftaqe nicht mehr zu be bandelin fo ern auf einer neuen Konferenz- ie in den nächfteu sogen in Genf Maumentreten foll, zu verhandeln. er Vorschlag wurde angenommen. Minifterpriifident Delaewix f los daran-f mit einer längeren Rede die Nieren-. Our- uach s Übr fand dann die Unterseichnung des Protokollg in kexkkzoshlgzxfxggp statt» « «»·· · Ftdr die deutsche Regierunq leisteken Reichskanzler Fehxewbach unsd Reichsministet Dr. Smwns die Unter schrtft, mit dem Hinzussetzen der in solch-en Fällen üb lichen bwlpnmtissilidzn Formel wessen der Einem-dich klausel im §7 » servo do Partwlo 7«. Der Befetzuussplan ts- Ztirith 17. Juli. ils-is W) Den-! Zwei-W zufolge hätte w Ruh-reiner dan eine nlliierte Armee non 100000 Mann besetzt werden sollen. nnd We bestehend ans einer walks-eu- awei belqischen nnd drei französischen Dinisionen. wozu noch ein italie nisches Bntqillon nnd eine amerikanische Fahne mit ihrer Begleitung hätten kommen sollen. Gl eichz eit ig sollten etwa 100 000 Tonnen Lebens mittel in das Ruhegebiet besbrbert w er d e n. v Ky. Rotter d a m , 17. Juli. sEiin DtabtberichtJ Der Briisseler »Soir« meldet, daß die Belqier be stimmt tot-»ren, mit einer Division an der Besetznna des Ruhrreoiees teilzunehmen Die Belaier sollten das Gebiet zwischen Diisseldors, Dnisbnra nnd Elberselo besetzen. Dem »Soir« znsolqe bleiben in Erwartuan der Ereignisse der nächsten Wochen die siie diese Divi sion einberusenen Reserven im mobilen Zustand. ! I . Die Abreise i lcg· Rotterdam 17. Juli. (Eig. Drahtbericht.) Nach einer ~Courant«-Meldung aus Spa sind Freitag früh die Unterkommissioncn der A lliier t e n aus lSpa ab ger«eist. Ejn Teil der deutschen Delegierten St bereits nach Köln gefahren. M·arschall Joch und! cneral Wilsou reier heute früh aus Spa ab. Stinneg und Wiedfeld sind bereits am Frei ta vor der Unterzeichnung des Koblenabkommens ab gefahrm Der »Vorwärts« mißt dieser Abreise eine demonstrativ e Bedeutung bei unsd nimmt au, daß diese Herren als Vertreter des unnachaiebinen Stand punkte-s mit der vorzeitigen sit-fahrt die Verantwor tung für die Unterzeichnung ablief-neu wollten. Reichstagsabgeordneter Hub ist im Auto über Nachen nach Deutschland zurückgekehrt x Berlin-, 17. Juli.DiedeutscheDelegation wird heute nachmitbaq mit Sen-herzu Spa verlassen und am Symttmormitiaq in Brvliu øirttressem Die Rolle Dr. Simpns H-. Bevlkty 17. Juli Im Laufe des heutigen Tages wird die Abreise der Delegationen aus Sua erfolgen. Die Englitnder reisen schon am frühen Morgen, die Franzosen um 11 Uhr vormittags und die De utsch en um 4 Uhr nach mittaas.. Ueber den Verlauf des letzten Sitzunggtageö liegen noch einige interessante Nachrichten vor. So läßt sich die »Wal. Rundschau« aus Spa den persönlichen Brief drahten, den der deutsche Auszenminister Dr. Simons- an Llond George richtete. Der eng lische Ministerpräsident hatte am Mittwoch zu Dr.Simons igesagu »Wenn ich deutscher Staatsmann wäre, ich würde sdas Risiko der Annahme in der Kohlenfrage au[ mich nehmen« Dr. Simons antwortete daraus schriftl ch an iLloyd George: »Ich habe Ihrem Rat entsprechend das ’Risiko aus mich genommen, aber ich hoffe, daß Sie mir h elfen wer-den, und zwar an erster Stelle da-; »durch, daß Deutschland in bar die Preiödisferenz zwischen Idem Preis ab·Bergwerk und der wortfracht bewilligt: wird, und zweitens dadurch, daß seine großzügige Rege-- lung bezüglich des Schiffsraumes stattfindet, drittens, daß- Sie uns irgendwelche Sicherheiten dafür verschaffen, daß: die scharfe Drohung des Vormarsched wegfitllia wenns wir mit unsern Lieferungen einen Augenblick hinter unsern Verpflichtungen zurückbleiben. Das Lirnd absolut keine Bedingungen, sondern nur der Aus uck unsrer Et wardungen.« Es geht aus den heute aus Spa vorliegen-den Be richten hervor. daß in den letzten Verhansdlunastagen Minister Dr. Simons in starker Weise die Führung der deutschen Deleaation · ern-rissen und ihren Entscheidungen sein Gepräge aus gedrückt habe. Der Berichterstatter der »Vosi. Zig." deutet an, daß sich die andern Mitglieder der Dele gation nicht ganz leicht Simons angeschlossen haben und daß unter Umständen nach der Rückkehr der Dele asation nach Berlin hieraus noch Weiterungen ent stehen kiinnem Als am Freitag. so meidet die gleiche Zeitung aus Spa, die Alliierten in der Frage der Unterzeichnung der Strafklauscl zunächst unheuafam lblieben-, zogen sich die deutschen Delegierten zu einer Sondershesprechunsa zurück, in der Dr. Sinn-us erklärte, daß er die Straiklausel nicht unterzeichnen könne« Reichskanzler Feibre n h a ch schwankte. Jusolgess dessen schien es nötig, die nicht in der Sitzung an wesenden MitaliederScholz,Wirth unsd Hermed herbeizuholen Ein Teil »der Minister war für eine ism allaemeinen ablehnende Halm-By Unter dem Einfluß von Simons wurde dieser iderstsand gegen eine Uebereinkunft mit dem Gegner wenigstens vertagt· Er wird in Berlin noch seinen nachträglichen Ausdruck finden. Von Dr. Simons sagt der Vertreter der »Voss. thq.« in Spa: »Es ist unzweifelhaft der Beweis dafür er racht,daß einenüizlichelnitiaiiveDeutsckp landg der einzige Weg ist, der zum Erfolge und zur Verständigung führen kann, und diese Met ode ist als deutsche sNachkriegönolitik durch den Minister Dr, Simon-s ausgeführt worden. Er bat dadurch und durch sein offen-ed, klugeb und den Berhiiltngsen wirklich ent sprechendes Auftreten das eigentliche erdienst für das Gelingen dieser Konserenz für sich erworben. Entgegen allen Anfeindungen sei schon heute festgestellt, daß Simons der erste. und man kann wohl saFen der ein zige Mann ist, der wenigstens außetwoli iifch den ah wiirtsroilenden Lauf der deutschen Entwicklung ge hämmtbätzid ihr wieder die Richtung nach aufwärts ge-» g en . - « . An den Gräbern ver Gefalleueu N spa, Is. Juli. Der Reichs-mutet Fest en bach nnd Reichtmlmftet Dr. sie-out leg-ten heute früh M- Uhr imf dem Friedhofe weiss-a an den dort befindlichen Gräbern denstfcher «oeeregasthebvriaer s r s n i e used-H s « 4 Die wirtschaftliche Solidarität wke sie Frankreich Versteht Von unserm 111-Mitarbeiter Rotterdam, 16. Juli » Man bekrittalt in Ententekreisen die zu freundliche Art, mit der Si m o nö Herrn Millerand in der »Ver söhnungkdsiizunM erwiderte Aber man meint, die deutsche Vertretung wollte eigentlich weniger das Mo ment der «freundlichen" Beziehungen in der Rede Simon-s betont sehen als das der w t rtfcha st l i then Solidarität, die Millerand erwähnte. Tatsächlich hat sieh der franzöiifche Ministerpräsident auf ein sehr actiihrlichcs Terrain begeben, als er, mit sichtlicher Kühle und Zurückhaltung das ominöfe Wort ~soii(lar itö öconomique« über den Konterenztisch bin Herrn Simons zuschickte Wollte er, daß man so kräftig danach griff? Rechnete er bloß mit einer leichten, rein formel len Wirkung? Es scheint, daß Millerandg Umgebung bemüht ist, die dem Worte gegebene Tragweite zu ver mindern, sonft würde der Begleiter Millerands, Be r thelot lDirektor des Aussiviirtigen Amtes), nicht ge sagt haben: »Die wirtschaftliche Solidarität, von der der sPremier sprach, ist nicht als eine Verminderung der jden Deutschen auferlegten Pflichten zu betrachten, son dern als ein-e Erhöhung. Den Deutschen soll die Solidarität beigebracht werden in dem Sinne einer Ge wissensangeliegenheit gegen ganz Europa!« Wie dem auch sei, Miillcrand setzte mit feinem Aussprache die Pariser politische Welt in Bewegung, ier erfüllt die Geister der Hauptstadt mit Unruhe und .Veforgn-is. Dann kommen die Streitereien innerhalb der maßgebenden Pariser Kreise selbst. Des ch anel persönlich steht zu Millerand wie ein politischer Geg ner. Der Präsident der Repusblik bleibt obne Verbin dung mit Spa, obgleich es, vor Millerandg Abreise vereinbart war, die wichtigsten Beschlüsse telephonsifih mit dem Elysee zu besprechen. Deschanel steht auf der Seite Vriandö und Tardieus, die wieder Poinearö für den besten »Deutschlansd- Politisker« halten. Tardieu erklärte in der Kammer »Wir wünschenleinewirtschastlische Soli darität mit Deutschland, England kann uns diesen Rat leicht geben, ed ist kein Nachbar unsres Etsbseindes, es ift durch die See von den Deutschen getrennt. Aber wirl Wir haben bloß den Rsbetn li) als Grenze. Lasset uns bieten Fluß auch als geistige und wirtschaftliche Grenze betrachten. Unser bitteres Schicksal ist nun einmal-, baß wir den Deutschen smn Nachbar haben - aber Gemeinschaft mit ihm wollen wir Anicht machen. · Denselben Gedanken wie Tardieu vertritt der »,",Eelatr« Briands, wenn auch die persönlichen Bei-sieh uugen zwischen Briand und Tardieu schlecht sind. Auch das starke Volksblatt ~Petit Parisien« wird von Tar "dieu nach der gleichen Richtung beeinflußt. Pertinar spricht eine awaloge Ansicht im ~Echo de Paris« aus. Kurz, die überwiegende politische Mehrheit in Frank reich schier-In gehören auch die Roualisteni halten es sitt richtig, die wirtschaftliche Solidarität abzulehnen . . . Und trotzdem wagte es Millcran"d, das gefährliche Schlagwort von Spa aus in einer programmatischen Färbung loszulasfetn Die Unterhandlungen itber die Kohlenlieserungssrage, die Vovbesvrechungen idber die Regelung des Wiederausbaues stehen gegenwärtig im Zeichen dieser Solidarität swie sie Berthelot verstehi!)- die. als sie während der Versailler Tage von den deut schen Sachverständigen angeregt wurde, eine schroffe Ablehnung durch Clemenceau fand. iedoch heute von dem Nachfolger des wilden Georges als ein praktischer Ausweg angesehen wirdL - Oh L l o y d G e o r g e dabei den Schritt-machet- Mil lerauds spielte, oder nicht, konnnt, rein sachlich genom men, nicht in Betracht. Wenn die heutige französische Regierung diesen früher so vervönten und sur Zeit von einer politischen Mehrheit siir »aefährlich« bezeich neten Weg der wirtschaftlichen Solidarität gewählt hat, so läßt sich dies daraus erklären, daß sie, nach den Aus einattdersetzungen Huös, die Notwendigkeit er kannte, anstatt des Peitscheuschlages her-te- Ultimatens Politik) das Zuckerbrot idie Verheißuna gemeinschaft licher Arbeit und Verständigung) zu aebrauchen. Mille rand ist ein gerisseuer Adnokai. Das Gegenstiick m »Seht-ourgerichtsverteidiger« Fehrenbach Der« tran zösische Ministerpräfideut glänzte als Anwalt in großen Erbschastsvrozessem wo nicht aus das ~Gecmüt«, sondern auf die geistige Potenz der Gegenpariei los gebämsmert wird, So hielt Millerand. natürlich not gedrungen, den Augenblick siir gekommen. usm das große Wort auszusprechen, dessen Tragweite Simons usm mit Berihelot zu reden in eine ~idealistische deutsche Rede« übersetztr. ; Wer den klugen, durchaus national denkenden Millerand kennt, der vermag nicht zu glauben, daß die ~wirnschastltchie Solidarität« in de r wah r e n Bedeutung des Wortes von dem-französi schen Ministerpräsideuten angebahnt werden könnte. Weder sder persönliche Charakter Millerands noch die innergslttischen Verhältnisse Frankreichs lassen dies zu. tirde Millerand wirklich derartiges ernstäis unternehmen, dann bliebe ihm nichts andres übrig, zurückzutreten und als Abgeordneter dieses Programm zu vertreten, eine Gruppe zu bilden usw. Das würde ishn aber . unpopulär machen, dem schlimmsten ~caillautistischcn« Verdachte ausliesern Das würde auch seine große Asdookatenlausbau zerstören Nein, die Zeit stir eine »wirtschaftliche Solidar tät«, die Mil lerand, aus taktischen Gründen-, zum trügerischen Losungswort der Entschädigungs- und Wiederausbaus verhandlungen machte, gt noch nicht gekommen. Wenn kdeuische Politiker na dieser A ngel gefchnappt haben, so werden-sie bald erkennen, das- daran nichts hängt. Millerand wurde in Deutschland mißverstan den. Wenn er vom sonder-its wovor-aiun sprach, so meinte er damit dsie Sorge um Frankreich-, Wiederherstellung und Au blühen. " France cksborckl Anders kann er nicht denken noch fühlen Die Verhandlungen in und-nach Spa. werden zeigen, daß wir von dem wirkten Geiste der wirtschaft lichen OemeinsÆchkeitsno . weit euthrnt M»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite