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02-Abendausgabe Dresdner neueste Nachrichten : 16.11.1921
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1921-11-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-19211116025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-1921111602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-1921111602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1921
- Monat1921-11
- Tag1921-11-16
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M. 268 Z. Pest soc Mittwoch 16. November 1921 Dreslmer Neuefte Nachrichten LIO HG .;)üssi »Is- 4 . 111. « M " . tu- tm Boten weise-Mit miksxz THlqu MFM Unabhängige Tage-Heimk- Besugspkeths IN WITH-knava Z-» »Es W »Es-KO- WW’S’T M EsinT-»F Mssssszmssswzz Wes »Mptsz.«xss«:::»»2:gkk»»kxx sen l Co· J Is· « , k k O J si Z mu« eng nkagungnen . 2»-.-,e,5»»..:.55.-: «-:«...-..5...»5.;.«.55.5.5.s ;s-«s.-:s»X-»I»«ss mit eudetss und ndu rie- eitmm »F ,-.,5«-s M Hedatttow Bei-W und Osaptqeschäftssielle Dresden-U- letdinaudstmfe 4. · Wpeechuummerm 1 s 528, 1 Z Eiss- 1 s 892 und 1 2 109, · ppstschkckkpukpz Mesde Ak, 2060 Mkpektangte Mission-ma- todtn Wort-) wes-den somi- znkückgefaus W aufbewaer Im Falle IW Our-It- stikiedsstsruag oder Oft-M hab-u Miste Bibl-W feinen Anspruch auf Rachlleferung oder Erste-s sei emme Meli- H. « Use « Mk « is uqnvlav iJc I . soll U Fugu .- Ober Mik. ab r YOU-Y- Evail .« USE-»Es IF photo- men mit-» vix-Inans- Iskh M Issl . IW KI» strau ausnimmt cnln Dresden Weg genes- ·- IS »Es-Ums cU ciseiy Im IMMEN neun-L z. Fällle Ist-satz- fl"2. · Leg-M -tie VI toben lssk TM M J ist ais-ostw mfnlos Us· klc ich tut dis gohqudukcll pgjh stos- DER-Liban- IC t PicjxeL oksinlskslksll um Vorschei- M ist-TO sub-J IMI Ists-s Akl . Otto I ermittelt c TH PG Teuernngsunruhen in Berlin Plünderung von Lebensmittetgeschäften sk- «B erl i u, IF prespmbep Wis. Drahtbewi Zu schweren Ansichteitnngen ltun es! « heutigen Dienstag in Nen sKiilln, wo e inel Unzahl Lebensmittelgeichiiite ansges ra nbt wnrd e n. Die ersten Unsichteitnngen be flaanen gegen 11 Mr in der Steinnsetzftraße, wo ein » mpp von etwa 150 Männern nnd Frauen geschlossen Umarschiertr. Unter lantetn Schreien nnd Johlen sachte die Menge Miene« in die Filiale der Kon snngenvissuichast Berlin nnd Umgegend anzubringen konnte jedoch das Vorhaben nicht ans ksthrety da Das Personal schnell entschlossen die eiserne Relladen hernnterliesi. Dnittr drang die Menge in dazLebensinittelgeichäit vo’n Gebr.Mnth, sqz qui der andern Seite der Straße liegt, ein. Die Verkäuierinnen standen dein Treiben der Frauen nnd Männer völlig machtlos gegenüber nnd iltichteten Ichtießlickh da namentlich die Frnnen eine vkqhende Haltung einnahmen Die Menge packte Butter, Margarine, Käse usw. in Korbe nnd Taschen ein. Zum Teil wurden ganze Kisten mit Mar gariue, Eiern usw. geraubt. Einige Zeit später drang ein T rnpp von etwa 300 Menschen in die Verknnlöriinmeider Nen itöllner Grobhandelsqelellichalt ein nnd plündern auch hier den Laden vollstän dig ans. Ebenso ergins es einer Buttethandlnnq, wo man anfangs dem Treiben der Arbeitslosen Wider stand cntgegenfetztr. Die Menge zertrümmern die großen Fensterscheiben und drang unter schweren Drohungen in das Gefchäftscokal ein. Die Verkauf-r mich-em- J Eine Streife der mbeqeleqeuen Polizeimac konnte nichts ausrichtm Erst ais polizei l i eh e Vcritärk n n s e u, herbellmuetg zerstreute sich die plündewdex Menge-, die syst-Wy- deu Laden ims geraubt hatte. Die- Ptüuderer behauptete-, baß sie Arbeitslose seien und heute leise Er werbslofetwueeittiisunq erhalten Hätte-. Aus diesem Grunde miißteu sie zur leIUMUc sgtekseuä Infolgc dieser siebentle Vorgänge habet- zah l - reiche Geschäften Neu-KIND vors-sein die Butter- nnd . Na,hrungömi«elgeschäfte, qc f ch-! ofi e u und wollen erst morgen wieder den Verkauf eröffnet-. Die sSchuspplizei hat sofort stärkere Abteilungen emfaudtz da während der Abend- unl- Nachtstundeu mit weiteren Pländetunseu se rcthnet wird. « « Neun Millionen Mars sitt die Ernte-bilder B· Berl i u , Isi. Nov-neben Ma. Drahtbetkchu Der Berliner Magjstrat hat für morgen nein Mil l i o ue n sM ar k bereitgectellt. die zur Aussich lnuq an Erwerbskon Almofeueuwfckmer nnd sonstige durch Arbeitslosigkeit in« Rot qokatene Ver-. innen dienen wer l Gegen die tausenden Austäuder Aufhebung aller Zollerleitlpiernngen itn Reisenerlelir -i- B erlin. id. November lEigener Drachmen-link Born Reichswirtichaiissininiiterinnc iit eine Neide von; Maßnahmen getroffen worden- die sich a e gen de n; Inst-erlan Deutschlands richtet. Der Reichs-; lonnnilinr iiir Ans- nnd Einiuhrbewillignngen bat ieine sittlichen Beauftragten ermächtigt, die von ihn- erteilte Eriniichtiqnng. die Ansindr gewisser Waren ohne Ansiuhrbewilligung znznlaiiew iiir den kleinen Grenzverkehr auß e r Kra it d n Ie iz e n. Zur Verdindcrnng der Entbldßnng der Laden geichäite von Gegenständen des täglichen Bednris durch reifende Ansländer. auch im Innern des Reichsgebiets. hat der Reichswirtichnftsminiiier zur Sicherung der Be darisdeckuna der inliindiichen Bevölkerung ein al l s gemeines Verbot der Ansindr von Gegen itiinden des täglichen Bedaris iin Reises verlehr erlassen. Die bisherigen Ansindrs e r l e ich t er n n g e n iiir den Reiter-erlebe lind, soweit liie diesem Verbote widersprechen n n i g e d o d e n. Ein niniaugreicher Erlaß allgemeiner . Ansiuhrverbdie unterliegt znr Zeit der Vriiinng der anständiger- Sielletn Ani dem Gebiete der Ueberw n ü n n g de s W a r e n n e r l e d r s dgi das Reichsiinanzminiiterinni liiir Verstärkungen der Grenziibernmchnng an den ge iädrdeten Grenzitreckensdnrch H e r a n « i e l- n n g v d n Zollbeamten aus dein inneren Dienst nnd der Inhiliennlnne von neitlinlien Kräften ded Reinig deaukiranten iiir die Ueberwncbunn der Eins nnd Ans iulir gesorgt. Ein neues Wucher-gesetz B. Berlin-. tä- Novenber. Mit-. DMMU Das Reichskcbiuettivird sich in da nächsten Zeit um UrVorläge eines-Gesetzes beschka dis, iedessPreiisfesitieynus, die nicht durch dies Vgl-its Hub die hoben-I Svetus sts less nötigt amsamä sitt-; als Wucher sicut-r hohe Giraut-fallen Mit. Die Preisfestmmna toll seminis-m mit den Xatictäudiaenßebbrdeu erfolgen. Die Maqistraisbeihklle Mr die Vernim- Gut-arbeitet « fskxehmnts bei vielen Gaswerk-s B. Berlin. lö. November. (Eig. Drahibericht.) In den Groß-Berliner Gase-tituliert fan den heute vormittag die Urabiiimmunzen über die An nahme des vom Maqiitrat an Stelle It von deit Ar beitern verlangten 1000 Mark Beihilfe ange botenen Zuschusses inber Höhe der den Reiches und Staatsar iiern bewilligten Grhiih u n g· iiit die Mo nate Oktober und November statt. Es stimmten geg e n das Angebot des Magiitrats die G a s a USE alte n »in Neukölln, Charlottenbuyg, anziger jS tra ß e und Span d a u. Gearbettct wird vorläufig moch in allen Gaswerkem Die Waffensnche in Heidenan Am aeitriaen Dienstaa bat. wie schon mitneteili, eine erneute Durchsuchima der Fabrikräume der Rocksirobwerke in Heidenau bei Dresden durch die Ententelommiiiion in Gegenwart Dreddner Polizei beamter stattgefunden Die Du"rchinebuna, die lännere Zeit in Anspruch nahm« verkiei nwar ohne einen wesentlichen ;-·iwischenfall, führte aber in ihrem Hauptpunkt zu keinem Ergebnis, so daß die Enteniekommiision abermals nnverrichtetcr Sache nach Dresden zurückkehren mußte. . Die Kommission wurde ohne Widerstand in die Fabrik hineinaeiaiien. Sie verlangte dann eine Allgemeine Durchiuchunader Fabrit, was aber der chtriebsrat ablebnte mit dem-Bemerken, daß die Kom mission ibre speziellen Wünsche vortragen möge. Dies Fijiheic zu längeren Verbandlunnen. die schließlich da imt endeten, daß die- Kommission erst« einen Hochbau Und darin einen Lagerraum besichtigte, ohne etwas Berdiiebtiaes zu finden. Dann kam man an einenKel leis-dessen Türen aanz neu warens Die Kommission verlangte die Oeffnung dieser Türen skicß dabei aber auf den« Widerstand-der Arbeiterschaft Es folgten erneute Verhandlungen, die damit endeten, idasz die Tür-en geöffnet wurden- «Man fand nur priva tes Eigentum der Angestellten und es bestätigte sieh, isoli. wie die Fabritleituna von- nornberein erklärt Hatte- die Keller den Angestellten en ihrem privaten jzpebraueb überlassen waren. Daran wurde die-Be ctlckMWa fortan-et Man eam lauer-ne in. einen "«’«UA.U.I Hellerq heilen «eine.·W-mdr die. Mitreise-der der s«jommiision ais diejenige Stelle bestes-fis Feteni hinter « d·esr""» die JWafiJetsspefitelkt IFEU sollten. ·. Manj...verlan ice-die Vlsdleaunn »Hast Weint-« Damit erikärtenzäec iebocb wettet-die iabriileituna noeb sdie Arbeiterschaft einverstanden-« » U« kam »in-n fgii ..ernenten- iebr ansehend-en "«I·md -kugetmaßen»He-regten Verhandlunsem die iedoch In Wem T rasen-is nie-ten Die erweite- rannten i« Und-einst sub-. die gen-· eu· M gie singen auch auf den nun folgenden Vorschlag, Maurer aus Heidenau herbckznbolem nicht ein, indem sie es ab lehnten, fremde Arbeiter auf das Fabrikgelände zu lassen. So blieb der Kommission nichts andres übrig, als den Keller wieder zu verlassen. Dann begab man sich in den Fabrikhof und verlangte die.Oelfnu-tg »ein·iger Kisten, die ocrsandfcttig bestanden. Auch jdies wurde vom Betriiebsrast abgelehnt, und nach eini gem Verhandeln gelang es, die Kommission zum Ber .zicht auf ihr Verlang-en zu beweg-etc : Zuletzt begab man sich in die Tischlerei, ohne etwas Verdächtiges zu finden. Damit kvur die Benchtigung der Rockstrohwerke vorläufig beendet. Die amMche Darstellung Zu den Durcbsnchnngen durch die In te r - alliicrte Kommission in Heidcnanteili das Polizeip räsid i nrn im Aniebluß an den qestrigen Bericht noch folgendes mit: Auf Grund der gestrigen Verhandlungen mit der Fabriileitung sollte beute vor-; mitng s Übr die Besichtig u n’ g? durch die Inter-; alliierte Kommission im Beisein , mehrerer Polizei herunter in der von der Kommission gewünschten Richtung vorgenommen werden. Die Bestchtiqnng selbst vertief o bne Zwischenfall. führte aber link-munt pnnkt zu seinem Ergebnis Das Verlangen ber, Kommission, eine Zieqe l m a u er. an e i nze r Stelle durchstossen In «la«s.sejn,.wiurbe,vo-n der Fabritleitnnn nnd den Vertretern der-« Arbeiterschaft einmütig akbvetebnr.l Beide ertkärtern auch ir e msb e n· sc rib e it e rn Isnoeetsl Inbsubriing dieser llrbeit den Zn t r·i i i n i cht ge -l st att en su wollen. Unterbieten Umständen ertlärtc« bie Interalliierie Kommission, sich· wieder e n i fse r n e n sniniiss e n. Die Besichtiqunn einiger andrer Ritmnek nnxb Verborgenen Waisen usw. verliei e r g e b n it l .o H Ggsptznfter in Washington · - Milliaristeuparaden als Aus Nachstehender Bericht unsres Vertreters in New- York wurde, wie das Datum zeigt, o o r der Eröffnung der Konserenz vou Washington geschrieben. Er gibt aber einen ausgezeichneten Einblick in das geistige Milieu, innerhalb desien die Konserenz nunmehr ihre Arbeiten begonnen hat. Mit rücksichtslofer Offenheit werden die militaristischen Fesilichleiten gezeichnet, die der »pazisistischen« Abriistungskonferenz voraus gingen. Denn die enropäifchen Staaten schickten als erste Sendboten und vor den Staatsmännern ihre Generale Die Lektiire solcher Berichte ist außer ordentlich nützlich, um nicht ans den beliebten ~cant«, mit dem man die ersten skonferenztagc so wundervoll auszuschmücken verstand, hineinzufallete In diesem Zusammenhange sei erwähnt, daß Ha rding am . nächsten Sonnabend seine pazifistischen Be- « trachtungen unterbrechen wird, um dem Stapellaus des neuesten Großtampsskhiffess ider amerikanischen Flotte beiznwohnen. Der Geist, fder nach Versailles führte und der Versaillcs schuf, steht «. am Konserenztisch zu Washington. Man sieht ihn. i Will ihn aber nicht sehen. " " 1 ! Der Geist von Verfailles . AVon unserm Gsstorreipoudenten New-York, 4. November Der Geist, von dem ich hier spreche, ist der Sp u k, der nach der-Aussage von Abergiänbiichen n m die Mitternachtftunde im weißen Laien e i n h e r wa n d e l i nnd denen erscheint, die ein Bet brechen auf dem Gewissen haben. Dieser Geist von Veriailles spukt in Washington und wird vom 12. No vember an dort umgehen. «; .«»«Am.l2. November. am Tage nach der Beerdigung« des -nnbekanuien Toten-« auf dem National iviedhoke von Atlinqiem nahe Washington, wird die Abrüstungökonferenz beginnen. Wegen der Beerdigung wurde die Grössnung der Konserenz um einen Tag ver schoben. Und die Beerdigung ist doch weiter nichts als eine Verberriichung des Miliiarismus, desselben Militariömus, der mit allen Mitteln darauf hgnkrbeitetz den Zweck der Abriistungstonferenz zu ver e e n. « statt zu Abriiftungsdebatten . hinter verschlossenen Tiiren » Die wirklichen Freunde des Weltfrie· dens haben seit Wochen darauf hingewiesen, dafz die Konferenz ttur dann etwas bezwecken kann, wenn sie die öffentliche Meinung der Welt modilisiert und durch sie die Militariften und Jntperialiften in Schranken hält. Und die öffentliche Meinung der Welt wird den wirklichen Freunden aus der Konserenz nnr beiftehen können, wenn die Sitzungen öffentlich findL Dies ist die Forderung der Friedensfreunde. Unsre Regierung hat es nicht wagen zu diirfen geglaubt, die Oeffentlichkeit der Sitzungen zu fordern, weil sie fürch tete, daß dann die teuern Alliierten über haupt nicht kommen würden. Staatsfetretiir Hughes ift nunmehr gestern den Friedensfreunden mit der Erklärung entgegengekotnmeu, es würden möglichst viele öffentliche Sitzuugen stattfinden. Außerdem hat Herr Hundes den Pressenertretern unter der Hand ver sprachen, er felbst würde ihnen täglich iiber die Geheim sitznngen Bericht erstatten. Das ift immerhin etwas- Herr Hughes hat nämlich, seit er unsre auswärtigen Angelegenheiten leitet, die Presse in einem Utnsangc ins Vertrauen gezogen, wie es dem diplomatischen Her kommen ganz und gar widerspricht. Di e P r esse hat daherVertrauetizanghes,der ohne Zweifel weiß, daß er nur niit der Presse fein Ziel erreichen kann. Diemilitaristisehe Propagandahast glän zend gearbeitet, aber dasz sie tiefen Eindruck gemacht hätte, möchte ich bezweifeln. Dasselbe Volk, das gestern dem Marfchall Joch zniudelte und sich in kindlichem Jahrmarttstaumel erging, wird sich morgen entschieden aus die Seite des Friedenssreundes Hugheö ftelleu, wenn er die in der großen Masse des amerikanischem Pol-ice fchlummernde Friedenssliebe und ihren Gerecht tigskeitssinn geschickt zu wecken versteht. Hoffentlich gie lingt ihm das schwere Werk. Senator Paral- iiber Dei-faule- » Senator B v r a h, der weitsichtsigfte und intellektuell bedeutendste Staate-wann Amer-ikas, se izt keine großen Hoffnungen auf die Konserenz. Er veröffentlicht heute in der »Nation« einen Artikel, der die Ueberfchrift «tra'gt: ~D e r G e ist o o n Ve r - failles auf der Konterenz.« Gemeint ist auch hier der «Gei«st im weißen Laken·«, das Gespenst. Bot-ad erklärt, daß idie Konserenz ein F eh lschla g fein muß. wenn der Vertrag von Verfailles nicht umgesehrieben wird. Er macht diesen Vertrag fiir das Weltchaod den- Banlrott Europas verantwortlich Er verurteilt den Berliner Friedens-vertrag, weil wir durch ishn den- Vetieiller Vertrag indirekt gutgeheißen haben. Wir find also für den Bau-kreist Europas mehr oder weniger miiverantwortlirh. Ghenfo find wir, nach Vorn-W Aussicht, mitnerantwortlich für den reaktionären, imperialistifthen Geist, der dem Verfailler Vertrage innewohnt. Vorn-h sagt, es würde den Bankrott Europas nicht ver hüten, wenn wir den Allisierten die Schulden erließen, solange der Vertrag von Versailles in Kraft bliebe. Wenn wir die U Milliarden Dollar schen-ten sollten, müßten sie unter der Bedingung geschenkt werden, daß fie ein der Menschheit geleistetes Opfer wären, das die Wiesderaufrichtung Europas und die Wiederherstellung der Gerechtigkeit ermöglichen würd-. Borah sieht sich eins mit den ungezählten Millionen Europas, die unter den Folgen des Verfailler Vertrages seufzen, in den Ländern der Sieger sowohl wie in denen der Besiegten. Der Verfailler Vertrag werde nur non den Ausbeutcrn und Militariften ver te id ig t. Solange der Vertrag bestehe, habe amerika nisfche ~Eintnifthung« in Europa keinen Zweck. Auf einer Ausbreitung der Aussichten, wie sie von- Borah ausgedrückt werden, beruht die Hoffnung der W eit. Der Erfolg der Washington-er Konserenz durfte daher in der Hauptsache danach bemessen werden, wie weit es ihr gelingt. den Verfailler V e r t r a g, der zu einer Valtanisierung Mitteleuropas geführt hat, u tnz ug e sta l t en oder wenigstens den Anstoß zu seiner Umgestaltung zu geben. sp« , Oriond ift unterwegs » Welche Stellung wird der sranzösische Minister-. nräsident in Washington einnehmen? N o r tn a n H a p-. !good, unter früherer Gefandter in Däneniart, ein «liberaler« Schriftsteller, fagte .ii·ber ishnz »Vriand iit iwie Lloyd Georgei der be sie Tun oon Staatsmännern. den wir in dieien seiten der Reaktion. der Furcht und der Deworalifation ; erwarten können. Er ift der Tut-, der die Miti tariften til-erlitten kann dadurch, das er weit genug geht. ntn ihnen nichts tibriggnlassem ant Grund dessen iie Propaganda treiben kdnntetn nnd zugleich so weit tnit den Liberalen gehn wie es die iUtnistttuiie nnd die jeweilige ditentliche Meinung gen tat en. Ferner heißt ed in dein Artikel Norman Hat-nordd- und wag er faat« stimmt peisiniiftifch": »Nientand weiß besser als Vriand. daß Aufrechterhaltung des Gewaltgedanrend, der den Krieg herbei geführt bat, Europa zerstören und auch Frankreichi ieldst vernichten wurde. Ader wenn er das offen sagte, wurde er liiugst nicht nvrhr ander Spide der iranitsis Beier Regierung stehen . . . Ohne Zweifel» wird uns: r and mit seinem Geiamtner zttber das Uns recht, das Frankreich erlitten bat, ermüden, aber et: wird es· nicht minder-selben Hohlbeit tun- nrii der es var eint en Monaten Viviani hier besorgte-. Gu wird es Frankreichs wegen, nicht nnierihalben tun. Er wird ed tun» um zu verhindern, daß Poineard und Ge neiien idn stritt-eit- imener in der Hottnnntn daß mit den Wdise Mel Der ganze Auftaki zur ,Jriedenstonferens« trug -ein recht militariftifcheö Gepräge. Erst kam General Diaz aus Italien, der Sieger von Piave imit Hilfe der Dochflut), Seite an Seite mit ihm stol sierte der Belgier, der die Deutschen bei Lüttich aufgehalten haben foll. in die Stadt hinein. P e r f h i n g: und Foch kamen auch an einem und demselben Tage- Die »Retter der Zioilisation« wurden amtlich und offentlich gefeiert. Die kleinen großen Kinder weinten Freudentranem als iie Joch, die Vertörperung deö jransiifischen Militarismud, unsern Perihing umarmen fahen. Eine Rotte von 20 Franzosen. zu jung, um Anna 70 davongelanfen zu fein, zu alt, um itn Weltkrisege gekiimpft haben zu können, marschierte in ichlotternsden Uniformen, mit dem aufgepflanzten Baionett auf dem Gewehr, vor unfer Stadthaus, wäh rend die Französinnen ihre kleinen Trikoloren schwenk ten. Die Presse leistete sich den üblichen Klimbim und meldete breit, wie der Marichall sich räuiperte und wie er fpucktr. Auch die Presse, die fonit den Militaristen Joch ganz richtig einzufchiltzen weiß. Der Auftalt zur Friedenskonferenz war alfo militariftifch glänzend inizeniert. Auf den Gmpfangsklimbim in New-York folgte gleich darauf ein ähnliches Spektakelsttick in Washington. Joch, Perfhiiig« Diaz und der Belgier Jaques begaben sich außerdem nach Kanias City, wo die ~A meri c a n Legi o n« ihre Jahresversammlung hielt und die militariftifehe Demonitration fortsetzte. Die American Legion ist »das verschlechterte amerikanische Gegenstiick zuden deutschen Kriegervereinen kaiserlichen Angedenken-L Unter dem Deckmantel der Vaterlands liehe. der Waffenhrliderschaft und der Verteidigung-Z -bereitichaft bilden fie den Hort de r R e ask tio n. Unsre Ameriean Legion wurde mit dem Geld e vo n Wall Sireet zu dem Zwecke gegründet, den fin fteren Mächten des wirtschaftlichen Im perialismus als Prätorianergarde zu dienen,-am Stimmtaiten sowohl wie mit der Waffe in der Faust. Zur Ehre unsrer Kriegdveteranen sei es gesagt. daß sich Hunderttausende von ihnen oftentativ geweigert haben, mit dieser Legion, die mit dem Gelde und im Jntereife der Scharfmacher geschoben wird, etwas zu tun zu haben. Sie haben ihre eigene Bete ranenvercinigung gegründet, die die Verherrlichung des Krieges verurieilt, iiir eine fortschrittliche, freiheit giche Entwicklng eintritt nnd die Böllerverhetzung be- ] FUpr A , «- « » · i . Und am Tage vor dem Zusammentritt der Konkesl renz, die dem Weltmilitatiömuö die Klauen Truhen foll, lfindet in Washington das große Finale der »militarlstischen Demonftratlou ftwttl Prä sident Dardlng und Staatsfelretär Hundes werden ln Idem Spektakelstück die Dauptrollen spielen. Die Her «ren, die den Weltfrlcdcn sichern möchten, lassen sich als W e r k z e u g e bei einer Feier gebraucht-m deren G n d - smeck die Wiederbelebung des mittäti sfchen Gc l step ist. Ein böses Omcu file den Frieden M Welt usw« den »Er-solc- dex Kometen-h 11, I- W
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