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Dresdner neueste Nachrichten : 07.02.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-02-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192002072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19200207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19200207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1920
- Monat1920-02
- Tag1920-02-07
- Monat1920-02
- Jahr1920
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 07.02.1920
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Ne. so Umn. sag-M govnabend, 7. Februar 1920 Dresdner Neuefte Nachrichten Unabhängige Tageszeitung mit Handels- und Industrie-Zeitung san-vielse- Grimmle II II steu. 11. Uc. its das Inst-nd U. lass Entstammt-.- sl ts- srelt. 11. t-. In Ilasvvkichkm M. Mc tut das Ausland N. 1.-. set Lilie-- oder tun-tin w v. d. Wetterdunst-h Ins alle statt-steile to I. d. stichtax Wes-thust Iv II« Iretserwsßlsns kam taki-. pur Etu- Ichaltuss s- tehst-am- ceqca Ist klären set-e Gewähr. set lrelek Zwielluns durch Boten monamch M. Us. viertel söknlich M. 8,25· Novbmm l- Devtlchlaaw Meinuer M.2.75. sietckliäbtllch M. Mö. auslchlieblich suctelloebllbr. Posthaus is Inst-nd laut Elattaauus In den Postliitem Kreis-band lenduusea tm sulande wüchentllch M. MO. nach dem Auslande wöchentlich M. 2.—. stets »l- dle Einselnummek 20 81. Redaktipn und Hauptgqchästsstelle Fadknandstraße 4 Fernsptetbm lsstQ lssss, lässt «le- Posiicheckkoum Leipzig Rr. Wec- lelengAdr.x Neuesie Dresden Die Austieferung gen des deutschen Volkes. Die js)cl)makl)volle Zumutung er gegnerischen Mächte bat die ieichsteaiecung immer als undurchführbar und unmöglich ve zeichnet D:m schließt sich das deutsche Volk und die isteußische L.:ndcsversammluna an. Sie sind til-erzeugt, daß es seinen Deutschen act-en wird. der das unerhörte Ver-laufen der Entente erfüllen wird. chbbastcr Bet fallJ : m Almenbssct ist noch nicht bekannt, welche an geblichen Krtcabverbrechen die Entente den aus der iste verzeichneten deutschen Staatsbllrqern pur Last legt. Wir wissen also nicht, warum und unter welchen Umständen die Auslieferung verlanat wird. Aber schon die Tatsache allein, daß die Entente die Liste det Angznltesern en überreichte. hat - eine noch nie dagewesene ungeheure Gruppen-es nnd Entrtistnng planten Proz-essen den deutschen Standpunkt und die deutsche Wurde zur Geltung dringen-R » Der Ministerpräsidcntx Zwetscuos, aber polttisch totntnt es vor allem darauf an, was von ihren Aus saaen und über ihr Auftreten auch wirklsch in der Presse veröffentlicht wird. Kein Zweifel, daß in neu tralen Zeitungen solche günstigen Eindrücke stark wie dergegeben wurden. Ich zweisle auch nicht, daß der oder jcner freigesprochen wird, schon um der Entwe rechtsprechung den Schein der Gerechtigkeit zu verleihen. Dde Wirkung der eigentlichen Greueloropaganda würde aber durch solche Gegensätze und Zwischensptele nur ·noch vgjtärkt s für jede Regiermig unbiöglkch Die Uebersponnunq der Forderungen der Sieger durch das Auslieferunasbeqebren bat in Deutschland eine Einmütigkeit erzeugt, über die man sich freuen müßte, wenn ibr Anlaß nicht so furchtbar wäre. Aus allen Lagern tönt von neuem zu der Forderung der Eskiente, ihrem Racheiustmtt viele hundert Deutsche auszuiicserm das »Unmöqlich«, das wir ihr schon zu diesem Paragoapbcn bei der Unterzeichnunig des Frie dens zuriesen Selbst ein Teil der Unabhängigen kann sich deute nicht der Welle gerechter Entrüstunq ent ziehen und stimmt mit überein in der Verurteilung des Auslieferungsbegehrens. Wir bringen aus den zahllosen Kundgebungen gegen diesen kam-hörten Ver qewaliigunsgsveriuch nur die folgender-: Fratze: Werden nicht, wenn die Auslieferung unter-! bleibt, ie Jchärfsten wirts.chaftlichen und milktäritchen Druckmittel seitens der Entente Was-Onde Opde ? - Der Neichswehrütiåifiöi Neste iirszerte sich zu einem Berichtersiatter der »Dann Mail» u. a. wie folgt: »Ich habe vor ungefähr acht Tagen mit dem englischen Cieschäststräger liber die Ausliefe umgsfvage gesprochen Jch glaube. dsgsz es das beste ist, trenn ich Ihnen setzt das gleiche wiederhole In der Auslfcferungsanigelegenbeit werde ich ngcht das Heringfte tun, um der Forderung der Entente zu ent jxiiecheih nicht weil mir daran gelegen ist, den Frie- Dienstvertrag zu saboiievcn, sondern weil sein Menschi in Deutschland in der Lage ist, diese Forderung desi Jstiedensvertrages zu erfüllen. Der englische Ge irldiifisiräaer bat mir daraufhin geantwortet, dnsß es sich um eine Bestimmuna des Frixedensverrtrages ban delr Das2 ist richtkg. Aber jeder Mann, der über die Vorgänge beim Friedensschluß unterrichtet ist, weiß es, daß es schon damals über die sogenannten Schmach ;—.s-mgmvhen zu schweren Konflikten gekommen ist. Noli nie nach einem Kriege ist ein solches Ansiunen einem Volke gestellt worden. In Frankreich a'bt der Fall Rdchlina eine Probe von der zu erwartenden Rechtsprechiu.na. Aber davon ganz alsaeseliem der Versuch, auszulieferm scheitert sofort tocnn auch mir der Anfang dazu aenvacht wird. Die Dkixnifiibrnna ist einfach unmöglich. Die Truppen sriirdsen einem Befehl, bei der Auslieferung tut-su l7islfen, niemals Folge leisten. Das Instrument, das jeek allein die Ruhe gewährleisten würde zerbrechen Wenn ein andrer an meiner Stelle versuchen würde, mit Hilfe der Trupven ds’e Auslieferung durchzufüh reu,»,sYo wsirde er keine Autorität lmben und nichts ern-nun Die Sachlaae ist alio so: Wenn ich nnd meine Mi niiierkollegen versuchen würden, die Forderung der En tente zu erfüllen, die ich fiir schändlich und schimpfliiii imlre, io würden wir das Land in sehn-erste Wirrnisse bringen. Wer teaieren ioll, wenn die Reaierung zu rtccktreie. kann ich mir nicht vorstellen. Eine Parla mentsmehrheih die die Geschäfte weiter-führen will. wire nicht vorhanden. Auch die Unabhänqinem die sfsrzn vielleicht bereit wären. hätten keine Möglichkeit, srsie Auslieferuna durchzuführen- « Wer die Ansiieiernna versucht. würde den Btirnetkreg entseiielm . Eine Regierung der Konservativen ist undenkhar. Siei wurde erst recht nicht audliesein Es kommt also dar auf hin-aus« daß die Entente, nachdem sie vier Jahre lang als Kriegdziel die Demokrgtisiernng Deutschlands nisneaeben hat, die jetzige Regierung stürzt. ohne die :Mi«'i·aliehkeit, eine leistungsfähine andre zn erhaben-« Nirht weniger deutlich äußerte sieh ein andres Re gierunosmitglied dessen Name von dem übermittelnden Ixsoiißßurenu nicht genannt wird, iiher die gleiche, annenhlicklieh unser ganzes Denken beherrschende Frage. Dies-er Renterunasvertreter saate unter anderm zu den ihn tragen-den Preiseleutem »Wir befinden und gegen wiirtia in einer kritischen Lade, ähnlich der itn Juni v. J» ins die Regierung vor der Frage stand, oh sie den Frie densvertran unterzeichnest solle oder nicht. Wir mach ten domng zunächst den- Versuch, die sogenannte Ehren tiansel im Frisedenövertraa abzulehnen. Als aher die Eisiente in einem Ultimaium die unveränderte An nahme verlangte, haben wir unter dem Drucke des drohenden Einmarsrhed uns enfiehlossen dieser Forde rung Folg-e zu gehen· Wir haben dann weiterhin innner und immer wieder vor der Gntente betont, daß die Durchführnnn der Angiiciernuaöparaaraphen iiir uns unmöglich wäre und daß sich keine Regierung finden wüvde. der W Durchführung möalich wäre. Wir haben weiter den Versuch gemacht, die Lifte der Augzuliefernden und die Angabe der Befchuldigungen zu erhalten, d amit w i r selbst gegen die Schuldigen einfchreiten könnten, find dabei aber stets auf Ablehnung der Entente gestoßen. Im Norden-der v. J. haben wisr den durch die letzten Veröffentlichungen bereits bekannt aewrrdenen Versuch durch Herrn v. Simson nein-acht in der Attiilieferunqsfmge zu einer Verständiguna zu aclangeih jedoch wiederum ohne Grfola. Wir wissen insuie noch nicht, mag die Entente tun wird. Jedenfalls ist die Reichsrcqieruna einmütia der lieberzeuaunms MS esne Ersiilluna des Ausliefemnsgsdegehreng nn-» Jsrisqllcb ist nnd daß in Deutschland auch keine andre Isiepsierunn denkbar ist, dsie in der Laae wäre, das Ang lsesernnsqsbeoehren zur Durchführnna zu bringen. Die tiicnierunn hält es für bedauerlich· daß Herr v. Lergk »ein entgegen feine-r augdriicklichen Instruktion, die Weiterleltqu der Note an die deutsche Realeruna ab siclehnt hat. In einer solchen Lage mußte des Wohl des Ganzen höher stehen als die Ebrauffnsfuna eines einzelnen. Unsre Mc ist dndnrtli nur fcknvietiqer geworden, daß wir ins Ismenblick in Paris ohne aeeionete Verm-um« find. Der deutsche Geschäfss«rii«ger Man-er besinsdet sich be nits in Berlin nnd wird non hier sofort nach Paris Obscissn Die klenieruna ist insenfallg nach wie vor bestsiebh dptrch weitere Verhandlungen einen Ausweg zu indem In der preußischen Landesversammluug aab der Präsident Letnert solaende Erklärung zu der Andlieferunassraae ab: »Meine Damen und Herren! Sie haben alle Kenntnis davon erhalten, daß der deutschen Reich-S -tcaieruna die Ltste der nach Artikel 228 des Friedens vertraes den alltterten und assoziierten Mächte-n ans zulieternchn deutschen Staatsbümer angestellt worden Ist. Aug diesem Anan bat sich des Volkes eine un mbenre Grrequna bemächtigt Alle enwsindem date das Verlanacn der allttekten und assoziierten Mächte dte Ehre des deutschen Volkes aufs tiefste verletzt. Denn WNM wir auch den Krie« verloren haben. so haben wir bvcd datntt nlcht unsre Ehre verloren. tLebhaste Zu stimmunwi Das ist dte Ueberseununn aller Angehöri im Bolde ausgelöst (antimmung.) Die preußische Landezoersammlung txt ergriffen von diesem ein mütigen Eins-finden un ree fo schwer ietdenden Volkes. Um ihre Uebereinstimmung mit dem Volke festzustellen und der unianbaren Trauer Ausdruck zu geben über das entsetzliche Anfinnem das nur in der maßlolen Rachsucht eines übermütig gewordenen Gegners sc ne Erklärung findet, haben die Mitglieder der preußischen Landedverfcunmlung mit Ausnahme einer Pirtei mich beauftragt, Ihnen vorzufchiaksem die heutige Sihnng oufzuheben.« tLebhafter Befall des ganzen Hauses, das mit Ausnahme der Unabhängigen die Ansprache stehend angehört bat.) . Der unabhängige Abgeordnete Adolf Hoff-i man n verurtcilt hierauf in scharfen Worten das Bor gehen der allhierten und asfoziierien Mächte, verlangt aber im Namen seiner Fraktion, daß dkse Tagesordnung lerledigt werde. Das Haus schritt deshalb zur Ab ’ltimmu«ng,·däe Aufhebung der Sitzung wurde gegen die Unabhangogen einmütig beschlossen und die Erledkgung der Tagesordnung auf die nächste Sitzung festgesetzt. Von höchster Bedeutung ist, daß sich allen diesen Kundgedungen auch« « . . der Reiche-rat angeschlossen hat und somit die Regierungen all-Er Einzel länder. Die Meinung hierüber laut-et: Der Meschsmt stimmte in feiner ö.fentlicheu Sitzung der folgen-sen oqu preußischen Minister des Innern Heute verchcucu Er- Lkäkung.zu: »Der Reichörat als verfassungsmäßige Vertretung der deutschen Länder bekennt sich zu dem Standpunkt del- Ileicljsregierung in der Frage der Auslieferung Deut scher an die Entente. Der Reichsral, weit entfernt, ge setzlich strafbare Taten einer ordentlichen Untersuchung und Ahnvung vor deutschen Ger.cl)teu entziehen zu wollen, teilt die Empdrung des deutschen Volke-'s über die Zu mutung der Entente, ihr Hunderte deutscher Männe; ans zuliefsertu Der Reich-Etat ist überzeugt, daß dle Bei-diri rung aller deutschen Länder hierbei geschlossen hinxer der Reichsregieruug steht. Auch er erklärt mit der Reichs regiernng das Verlangen der Enteute für unerfüllbqr. Der Reich-spat appellieri gegen tiefe dem deutschen Volke angetane Schmach an den Gerechtig keitssinn der Wein-« k« Ministerprasident Dr. Gradnaner 2 zur Auslieferungsfrage E Der sächsische Ministerpräsident gab gestern Zuz- Aus - lieferungefrage einem Vertreter der Presse folgende , Auskunft: , Frage: Wie beurteilen Sie, Herr Ministerpräsideut, , das Auslieserungsverlangen der Entente? Warum leimt » die Entente ef- ab, die von ihr Befchuldigten von deutschen f Gerichten aburteilen zu lassen? - Der Ministerpriisidenn Man muß sich erinnern, daß . die Regierungen in Paris und London von Anbeginn - des Welikrieges zielbewußt daran gearbeitet haben, die s Schuld am Kriege ausschließlich aus Deutschland abzu - wälzen. Ebenso haben sie im Verlauf des Krieges ihre E leter durch eine einseitige und sanatische Greuclvropa- J ganda mit leidenichastlikhem Haß erfüllt. Jetzt soll der I Anschein ein-er B e weidflihr u n g erweckt und slir alle Zeit dem deutschen Volke das Mal der Schuld ausgedrückt werden. Durch eine Prozeß iübtung« die eine Verbiihnnng jedes wahren siechtsoersabrens wäre, soll das einstige objektive Urteil der Geschwis schretbung und der Nachwelt vorweggenommen und zugunsten der Ententeiiinder festgelegt werden. Man » verfolgt aber natürlich in den Ententeländern zugleich sehr unmittelbare und reale Zwecke« Die beabsich tigten Sensationönrozesse würden die Presse-i jener Länder überschwemmen und auf viele MonateH vielleicht aus Jahre hinaus würde ein Schaustlickl non riefenbaften Dimensionen geboten werden. Auch die nentrale Presse wiirde sich dieser Anfmachuna kaum zu entziehen vermögen. Den würden sowohl in den Ententeländern wie in den neu ttalen Ländern die Stimmen der Menschlich keit nnd Vernunft ausgeldscht werden, und das dürfte das Entscheidende sein! - der Haß des Entente-C-bauvlntsmud erhielte freie Bahn fiir alle weiteren Unternehmungen, die argen das befieate Deutschland im Schilde aefiihrt werden. Frage: Sie scheinen also der Ansicht zn fein, daß die Ausliesernnasforderung ein Mittel fiir die Ensente ssein foll. um die sonstigen Ziele des Versailler Ver trages sicher erreichen zu können? Der Ministerpriisident2 Das ist allerdings die Mei nung, die ich aus dem Verhalten der Entente gewon nen habe. Möge sich doch niemand einer Täuschung hingebent Es handelt sich keineswegs um einige hun dert Personen, deren Hinopferung etwa dem deutschen Volke Ruhe und Erleichterung non gegnerischen Be driingnissen bringen würde. Im Gegenteili Jeder, der sehen will, kann erkennen. wohin der Sieger zielt: Werden alle Länder der Welt mit den tende n zidsen Prozeßberichten überschüttet. so kann ungestört an die Ausführung ded Gewalt sriedens in allen seinen Abschnitten und Auswirlnnaen geaangennserdem Es han delt sich um die Ausschaltnna Deutschlands aus der Reihe der weltwittfchafilichen Länder, die Stillegung und Bernichtung der· Industrie nnd des Handels Deutsch-: lands. Deutschland soll auf die Stufe eines bloßem islgrarlandeö herabgedrückt werden, wag den Hungertod : soieler Millionen von Arbeiterfamilien bedeuten mußtes i Frage: Würden nicht viele von den Auszulieserns l den durch ibr Auftreten und ibre Aussage in den aes i Der Mikclsterpräsideun Damit muß gerechnet wer den. Das würde aver in jedem Falle geschehen. Die Entente hat durch Vehanscn auf ihrem Ausliefe rungöverlmmen ihre Karten endgültig ausgedeckt. Solche wirtschaftlichen nnd militärsschen Dkuckmstiel beschleunigen ja den von der Entente acmvllten Zerfall unsrer Volkskraft, und Vorm-Inde, um sie als Zwangs odcr Strafmaßimhmen anzuwenden.»cvütde die Entente fast aus jedem Abschnitt des Vetsatller Vertrages ab lesiey können- Frage: Würden solche nng viilliq ruinierenden Maßnahmen der Feinde durch Schwierigkeit-km die innen in der Auslieferuuqsfraqe gemacht würden. nicht gerakcznjetzinsaefoxpert werden«-) L » Dä-Mtififfftsevr«jifr·äsjscffxi:vFDiqcstfntente wird es so dar ftellcn. Tie Sache liegt aber umgekehrt Erfolgt die Auslieferung nicht. lo kamt die , , Gtcuclpropaqanda nicht erneuert werden, und ohne sie würde die Ausführung des Friedendver trage-s mit ihrem unendlichen Jammer und Elend von den Vöikern draußen nicht mit angesehen werden« Wird die Auslieferung vollzogen so wird all das- Graucnhafie, das uns jetzt droht, tatsächlich über uns verhängt. Die Stimmen zu unsern Gunsten aber werden zum Schweigen verurteilt sein. Kurz gesagt, wir würden durch die Aus-. ,lickerung gerade das ermöglichen, was sich manche ein-s :biiden, durch sie vermeiden zu können. » Frage: Wie aber wird sich die Arbeiterschaft zu dies-en jyxagen siegen? » Der Ministctpräsident: Meiner Ueberzeugung nach hat die deutsche Arbeiterschaft das größte Interesse Lamm die von den Feinden geplante Greuelpropaganda un möglich zu machen. Tag Streben der Arbeiterschaft muß sein, das internationale Solidaritäts g ei lihl zwischen den Arbeiterschaften aller Länder wieder au·ztiricl:ten. Der Entetitckapitalismus hat es durch feine bisherige Greuelvropaganda auf das erfolgreichftk zerstört Die groben Absagen von französischen und eng-» liiclien Arbeitern gegenüber Ankniipfungsvcrsuchen denis’ itbet Arbeitervertreter sind hierauf zurückzuführen Solche Anknüpfungen wiirden durch erneute Greuelpropxganda auf lange, vielleicht iiir immer unmöglich gemacht Fraue: Wie wird sich die iächiifcheßegierung dazu stellen. wenn die Anslieferunngorderung an sie gerichtet usw« . -. » - - I Der Ministerpräsideut: Die Ausliefcrmm würde Efür Jahrhunderte das Märchen von der Alleinschuld Deutschlands in die Annalcn der Geschichte graben. Sie würde das Schicksal unsres Volkes besiegt-m Jch sehe nicht, wie ich zu solchem Verfahren meine Hand bieten könnte. Ich liege auch Zweifel, daß sä ch s i sch e B e a m te solchen Weisung-en so l n e n würden. Frage: Und woraus, denken Sie, soll das all-es htm auslgusenj· , ff Defåjkkuisterpräsideub In dieser Stunde kann es nur ein en Weg der Rettung geben- Dag deutsche Volk muß sich in voller Einigkeit nett-cu· die nnerfkikkbqre Auslieferung erklären Es muß den militärifchen und wirtschafillichen Zwanas mittelm dke der Gegner anzuwenden versuchen wird, rublae Entfchloffenheit und Bereitfchaft zu jedem Opfer entgegenfetzew Wir müssen die schwere Probe aushalten. Nur dann können wir neue Hoffnung fassen. »Ejye Krife für ganz Europa-« I Während weit über Deutschland hinaus die Be- I unruhigung iiber eine unabwendbare Krife bedrohlich ! anwächft, hatte man in Paris zunächst die durch die ;AbreisedesFreiherrnnLersnergefchaffenc Lage zu lösen. J : Die französische· Preise äußert· sisb lgeht i erregt iiber diesen Zwefchenfail. Sie meint, Frei err . o. Lersnser fei in feiner Haltung durch den Umstand · beeinflußt worden, daß er während des Krieges Ver ,treter des Auswärtigen Amtes im Großen Haupt , auartier war und fo vielfach persönliche Beziehungen . In den Männern gehabt habe, die jetzt auf der Ang , ieferungslifte stehen« Mittlerweile ift der Brief Lersners an Msllerand veröffentlicht worden, in dem der deutsche Geschäfte-träger seinen Standpunkt zum Ausdruck bringt« Einen Standpunkt, den er als Beauf tragter der Regierung nicht einnehmen durfte, denn seine perfönlichen Regungen, so ftark fie auch in diefem Augenblick waren, mußten zurückftehen vor den Pflichten des Beamten. Herr v. Lersner mußte sich sagen« daß die Auslieferungglifte auf jeden Fall nach Berlin kommen würde. Ob fie nun Dr. Mauer- Kaufbeuren in Paris entgegennehmen wird, oder, wie Havas meldet, von einem Pariser Sonder kurier nach Berlin gebracht wird und der Reichs regierung durch den dortigen französischen Geschäfts isräner de Ma rcilln im Auftrags Millerands über reikbt wird. Von diesem Siandpunlt aus muß das Verhalten deg Herrn v. Lerdner verurteilt werden.weil es neeignet ift, der deutschen Regierung neue Schwie rigkeiten zu machen. Man braucht nur eine französiiche Presse ftimme zu aiti»eren, um die Anschauung die iiber dieer Fiwsfchenfall in den Alliierten ändern herrscht, deutlich genug zu erkennen. So schreibt »Jam nal des Debaiö«: »Herr v. Lersner hat feine p e rfii u lich e n Gefii hle ins Feld geführt, um feine Haltung zu rechtfertigen. Seine Dandlungdweiie ift indessen nicht zu verteidigen. Die deutsche Regierung, .i-elbft inenn fie zugibt, daß Herr v· Lerdner aus eigener . Jnktiative gehandelt dabe, hätte auf alle Fälle fich non yeinem Delegierten vertreten lassen müssen, der sich iniedt gegen die Ausführung eines Artikeld des Frie- : densnertraaeg anstean De alliierten Reaierunaeni wären vollkommen berechtigt gewesen, sich zu weigerte, die Note wieder zurückznneljmemkäie hätten sich nicht um die Kämpfe zu kümmern zwif en herrn o. Leids ner und feinem Gewissen, auch nicht um die Beziehun gen, die er mlt feiner eigenen Regierung unt-erhalte Seine Aufgabe wäre ed gewesen, das Dort-munt, das ihm übermittelt wurde, weiterzugeben; ek hätte ja nach lker demissionieren können. Die all.ierten Regierung-en könnten nicht dulden, daß durch diese Manöver irgend eine Verzögerung hervorgerufen werde. Auf alle Fälle aber sei der Augenb ick gekommen, um Deutsch land klar zu machen, daß die übernommenen Verpflich tungen gehalten werden müßten.« » « Dde Botfchnflevskonfevenz in Paris bat, wie der »Temps« meldet, infolge der Weigerung des Freiherrn U. Lersner den Begleitdrief zu der Auslieferung-Hüfte abgeändert Der neue Text lft den Ministerien in London und Rom zur Genehmigung vorgelegt worden. »Temps« erwartete, daß dle Note noch nm Donnerg taa nach Berlin abgehen werde. Bestehen bleibt also lediglich ein-e Verzögerung in der Ueberreichung der Note. Denn die- J f f - , "Uüii«ichgkehigkeit Frankreichs- die»es England so gut ermöglicht, im Hintergrund zu bleiben und doch seine Ziele zu verfolgen, ist ein Fak tor. an dem nicht zu zweifeln ist. Nach einer Meldung des »Lnouer Progres« aus Paris hielt der K am m e r -' ausschusz flik Auswaetiges eine Stiung ab, in der die Auslieferungsliste dcn Deputderten schon be kaunt war. Mille ra n d setzte auseinander, daß »die Liste nur den ersten Weg zur Wieder guttnakhung sür das gesehändete Recht« darstellt Abänderungen seien nicht in Aussicht genom men. Er silgte hinzu, dass das Dolument die wirk samsten Mittel biete, um ihm durch Deutschland Ach tung zu verschaffen und daß die skauzösiskhe Regierung entschlossen sei, die Durchführung des Ver - trageg mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln zu sichern. Und iin einer Unter redung Millerandg mit Clemeneeau vor dessen Abreise nach Aeanpten soll, nach dem »Homlne ilib:·e«, Cleineneeau seinen Nachfolger beschworen haben, in der Auslieserunasfeage unnach gieb i g zu sein. Millcrand soll sich dabei für die exakte Durchführung dser Bedingungen des Friedens oertragd verbürgt haben. Untetdessen veröffentlichen die Pariser Blätter be reits die Begründung der Anklagewgegen die in der Liste ausgeführten Personen. Es liegen Meldungen vor über die Anfchnldignngen der deutschen Heerfiihrer nnd der deutschen Generale. aus denen man auf die Art aller in der Anklaaesrhrift erhobene-n Vesihnldigum neu schliessen kann Gleichzeitig wird gemeldet, daß nur eine Frist von zwei Worhen fiir die Beantwortung der Note durch Deutschland gestellt wird: Oe Gen s. C. Februar. fEia. Drahtderichis «·Die Pariser Zeitungen vom Mittwoch friih ver difentltchen die Antlagedelikte aeaen die zur Auslieferung angeforderten Deutschen. Gegen Hindenbnra und Ludendorff lautet danach die Anklage auf Anstiftnna zur Sachdeiehiidiauug. zur Plünderung und Tdtnna von Livius-erinnern gegen Bethmann Doclwea und Tirpitz anf Anstiftnng nun- Verbrechen des Krieas und zur Ver senkung von Handelöschifiew aea en die m e i st en dentichen Generale auf Anstiftnna zur Er mprdnna non Landeöbewobnern iGeiselni in Frank reich nnd Belgien, wegen Beschiefzung von Laza retten nnd Krankenhäniern nnd wegen Deuortieruna non Zioilpeesonen. Geaen sindenburg sind mehr als zehn Anklagefälle einzeln ausgesiibrt, geaen Ludendorfi mehr als dreisiia Fälle. Gd Gen s. s. Februar. iEia. Drahtbericht·i Der Temps meldet: In Paris wird die de uts ch e Antwort auf die Ausliefernuasliste innerhalb von 14 Taaen erwartet. Erst nach stuthtloseur Ablauf dieser Frist wird Deutschland eine zweite befristete Note erhalten. die weitere Verband lungen ausschließt Die Ententekommiisiou itir die Ueberfübrnna der Deutschen an die Alliierten weilt bereite in Berlin- Wie Havas meldet, aeht die Ausliefernngslifte fiir O est e r r eirh in der nächsten Woche nach Wien ab. Die nentrale Preise äußert sieh sehr geteilt zu der Auslieferung-Zaum Am entschiedensten wendet sicb die Schweizer Preise daazgen Sie bezeichnet die Frage als eine Krife nitht nur flir Deutschland, son dern für ganz Europa. Die dänische Preise ist iehr zu rückhaltend. »Ex«trxrbladet« nennt das Verlangen der Entente ~eine gewaltiae Dummheit« nnd betont, daß Deutschland vor eine furchtbare Fsraae gestellt ist. Eine sehr literlwiirdiae Haltuan zeiat die ita li en iiche Presse. »Corriere della Sera« will wissen, daß das Auslieferunadverlanaen gar nicht to ernsthaft aesneint sei, die Note sei nur formell über geben worden, dürfe aber nicht so traaiieh genommen werden. Die diplomatische-i tireise in Paris erwar teten - so meint das Vlatt —, dniz die deutsche Regie rung nicht so iiberstürzt h sndle wie Freiherr v. Sei-sum In Berliner Negiernngslreisen wartet man die angeliindiate U e b e r r c i eh u n a der offiz7ellen Ansiiesernngsliste und des Bealeitscsrreibsisg durch den französischen Geschäftstrifger in Berlin ifse Marcilly, im Laufe des womian Tages-. frühe-. itenö heute abend. Sobald man sieh im Besitz diewr beiden Dolumente befindet, soll ein neuer Kabi n ettö r at tagen und voranssikhtbch wird sili die Re gierung in Verbindung mit dem Ausschuß fiir Ans wärtiaeö der Nationalversammluna sehen, um weiter-e Entschliisse zu fassen. Ob die Note der Entente von der deutschen Regierung beantwortet werden wind, hängt ganz von dem Inhalt ab, den man fa hier nsorh aar nicht kennt. Einige Verwunderung hat ed erregt, daß der deutsche Geschäftstriiaer Dr· Mauer nun doch ver läufia nicht nach Paris fährt, sondern in Bets lin verbleibt, wobei darauf hingewiesen wird, ed sei doch eigentlich selbstverständlich, daß gerade unter den augenblicklichen Verhältnissen der Platz des deutschen Geichäststräaerg in Paris wäre. In parlamentarischen zlsreisen verlautet, es liege die Möglichkeit nor, anm i wenn ed zu keiner Kabinettskrise komme. dafi eine Um -. bild u n a de r Regie r u n g vorgenonnnen were-, und ein Wechsel flir einige Mitglieder der ReaiernuY ein«-die-
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