i6 FRANCIS JAMMES voll der Schmerzen, daß sie mich nicht betrübt.“ Indes sie nun weiterschrit ten, wuchs sanfter Schatten um sie, und eine Herde Lämmer zog an ihnen vor bei. Da das himmlische Wesen das Lei den des Dichters sah, hatte es ein Lä cheln auf seinem Antlitze, schwer und süß wie das Lächeln einer kranken Mut ter. Und seine goldenen Flügel ver wehten den schauernden Hauch von Abend. Bald entzündeten sich die Sterne hoch oben im Schweigen. Da glich der Him mel dem Totenbette eines Vaters, um geben von Kerzen und stummer Klage. Und die Nacht war wie eine große Witwe, die auf der Erde kniet. „Er kennst du das?“ fragte der Engel. Der Dichter redete nicht und kniete nieder. Endlich gelangten sie dahin, wo die Straße bei dem kleinen Grabhügel, den Dornsträucher, Nesseln und Seifwurz überwucherten, zu Ende ging. Und der Engel sprach zu dem Dichter: „Ich