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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.04.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-04-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185404212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18540421
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18540421
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1854
- Monat1854-04
- Tag1854-04-21
- Monat1854-04
- Jahr1854
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.04.1854
- Autor
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Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 111. Freitag dm 21. April. 1854. Stadtlheater Einen wirklichen Genuß gewährte die Vorstellung von Mozarts Oper „die Zauber flöte" am 19. April. ES war dieselbe eine im Allgemeinen sehr gelungene; neben den trefflichen Leistungen der meisten Solosänger sind auch die der Chöre — abgesehen von dem Versehen zu Anfänge de- Chores: „O Isis und Osiris" — lobend zu erwähnen, wie bezüglich de- Ensembles wenig oder nicht- zu wünschen übrig blieb. Frau Betty Gundy sang die Königin der Nacht. Die ungeheure Schwierigkeit dieser Partie ist bekannt und fast sprüchwörtlich geworden; abgesehen von dem sehr großen Stimmumfang derselben werden hier auch die vollendetste Vir- ttwsttät, die bedeutendste AuffaffungSfähigkeit vorausgesetzt. Es ist dich Partie die Klippe, an der schon viele, selbst sehr tüchtige Sängerinnen gescheitert sind. Um so höher ist daher die in jeder Beziehung vortreffliche Leistung der Frau Gundy anzuschlagen. Wir erinnem uns kaum, die Königin der Nacht in größerer künst lerischer Vollendung und mit schöneren natürlichen Mitteln gehört zu haben. Alle technischen Vorzüge der Sängerin — eine schöne und reine Intonation, große Sauberkeit der schwierigen Verzie rungen und Cotoraturen, namentlich aber ein reizendes elegantes Sttccato — trat«» hier i« Benin mit einer wirklich genialen Auffaffung und gehoben durch die Klangfülle eine- selten schönen Organ» in da- giLnzendste Licht. Frau Gundy sang ihre beiden 'Arten ebenfalls transponirt. Es ist diese- TranSponiren bei dieser Partie nicht allein nothwendig, sondern auch künstlerisch berechtigt, da die beiden Arien in tiefer liegenden Tonarten, wegen der seit Mozarts Zeiten erwiesenermaßen um mindestens eine halbe Ton stufe gesteigerten Stimmung unserer deutschen Orchester, von un gleich besserer Wirkung sind, als in den Original-Tonarten. Der SeiFrll, dm diese glänzende Leistung fand, war ein enthusiastischer, der sich einige Male schon vor Beendung der Musikstücke kundgab. — Die Partie de» Sarastro war ebenfalls durch einen Gast, Herrn Burger vom Hoftheater in Wiesbaden, vertreten. Wir lernten in diesem Gaste einen mit sehr angenehmer und klangreicher Stimme begabten Sänger kennen, besten Vortrag eine tüchtige technische Bildung verneth. Seine Tonbildung ist vortrefflich, seine Fertig- kett nicht unbedeutend, sehr schön sein Portament. Bezüglich der «uffaffung zeigte sich Herr Burger auch nach dieser Seite hin als ein gebildeter Künstler. Anfänglich war er sichtbar befangen und dadurch an der freien Entfaltung der natürlichen Und künst lenschen Mittel etwas behindert; später jedoch verlor sich dies, und Aon die erste Arie zu Anfang des zweiten Acte- gelang dem Sänger sehr gut. Die Schwankung am Ende des ersten Verses des Gesanges „In diesen heil'gen Hallen" mag noch eine Folge ^r hier sehr verzeihlichen Befangenheit gewesen sein. Auch Herr Burger fand die gerechteste Anerkennung beim Publicum. Wie wir vernehmen, wird dieser Sänger unserer Bühne verbleiben. Nach diesem ersten hiesigen Auftreten zu urtheilen, dürfte diese Acquisition für unsere Oper nur von Vortheil sein. — Herr Claus, der bis jetzt noch wenig beschäftigt worden, sang an diesem Abend den Tamino. Es war diese Leistung eine befriedigende und zeigte abermals, welche schönen Mittel der junge Sänger besitzt. Einige Unschönheiten beim Gesang — wie namentlich das Hervorstoßen einzelner Töne und das öftere Uebernehmen des Organs — wird Herr Claus nach fortgesetzt fleißigen Studien bald beseitigen können ; eine häufigere Beschäftigung wirb ihm auch voraussichtlich in nicht zu langer Zeit es möglich machen, die schönen Hoff nungen, zu dmen er bei seinem Debüt berechtigte, zu erfüllen. — In der übrigen Besetzung der Oper hatte sich nichts geändert; wir nennen als sehr brave Leistungen die der Fräulein Mayer (Pamina), der Frau Günther-Bachmann (erste Dame und Papagena), des Herrn Schneider (Monostatos), des Herrn Behr (Papa- geno) und des Herrn Brassin (Sprecher). Auch die Partien der beiden anderen Damen wurden durch Frau Eicke und Fräu lein Buck, und die der beiden Priester durch Herren Buch mann und Rein eck sehr brav, die der drei Genien durch Fräulein Walburger, Frau Körnig und Fräulein Buck genügend aus geführt. * h. Preis- und Gewichtsbeftimmung für nachbenanntes Gebäck der Stadt- und Dorfbäcker. Vorn LI. April L8S4 an, nach dem jetzigen Preise dos Scheffels vom besten Weizen zu 7 Thlr. 10 Ngr., he» Scheffels vom besten Roggen zu 5 Thlr. 25 Ngr. gerechnet. Es m»ß daher bis auf anderweite Anordnung, jedoch ohne alle Zulage, ein Franzbrod für drei Pfennige 8»/, Loth, eine Semmel für drei Pfennige . 42/4Loth, ein Dreiling für drei Pfennige, (Weizen mit Roggen vermischt) . 6»/« Loth wiegen. Ferner ist zu geben: K ernbr 0 d für drei Pfennige 7 Loth, - einen Neugrbschen . LS»/»Loth, - zwei dergleichen ....... . 1 Pfund 15»/»Loth. An gutem reinen Roggenbrode liefern die Stadt- und Dorf-Bäcker für zwei Neugroschen 1 Pfund 15»/» Loth, für vier dergleichen 8 Pfund 1»/,Loth, für sechs dergleichen 4 Pfund 19»/» Loth, für acht dergleichen 6 Pfund 7 Loth. Der Käufer ist nicht gehalten, das Brod vom Markte ungewogen anzunehmen; auch haben die Dorf-Bäcker jedes Brod anders nicht, als mit Aufdruckung der erhaltenen Nummer und Beschreibung des Gewicht- mit Kreide, bei Vermeidung einer Strafe von 25 Neu- groschen, zu verkaufen. Gewichtsmängel von einem Viertelloth und darüber bei Franzbroden, Semmeln, Dreilingen und Kernbroden werden, außer ConsiScation der Letzteren, mit Fünf AteugroschE« für ein Loth bestraft, bei dem Roggen-Brode aber wird folgende- Verfahren beobachtet. Fehlen nämlich an einem Roggen-Brode für Einen oder Zwei Neugroschen Gin bis mit Bier Loth, an einem Vier oder Sechs Neugroschen - Brode Gin bi- mit Sechs Loth, an einem Acht Neugroschen-Brode Ein bi- mit Acht Loth, so bezahlt der Bäcker Acht Pfennige Strafe für jedes fehlende Loth; würde jedoch noch mehr am Ge wichte fehlen, so werden außerdem alle die leichter gefundenen Brode weggenommen, der Taxe gemäß verkauft, und das daraus gelöste Geld, nach Befinden, confiscirt werden. Auch haben Contra-
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