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Dresdner neueste Nachrichten : 03.11.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-190311035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19031103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19031103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1903
- Monat1903-11
- Tag1903-11-03
- Monat1903-11
- Jahr1903
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- Dresdner neueste Nachrichten : 03.11.1903
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Ohne »Imqu Blätter-) Pil- Seite-reich- Mittsiseu.»-d mit-»K, sit-»F- 42b8 Zväzuesekäti . - ngqca viertetishkt TM Kr» mit Entg- sl ein« TM 11. »Ah-T- in: oder-ist« OFVUMIFUJIUVMMa Yeöasttoy und Hauptgetchckstdstecke Dicknkicr Its-ah- 49. sisksZeHMVUW Taf-« ZEIT-: wissest-MI- IH m KLEMM 111-m JMYFIHFMM km sue aus-secu· use-us. Berufs-rochen Redaktcon Amt 1 Nr. 3897, Erz-edition Umtl Nr. 4571. Verlag Nmtl Jetzt-. son- »queqense stunk-« You, san »Hm-m- itten-s Ins-. 111 M Diese Nimmt umfaßt 18 S welches Amt er jedoch 1895 nieder-legte Daß er dann allmählich Mitglied aller möglichen Gelehrtengeiellschaiten wurde, war nur eine einfache Folge feiner unglaublich produktiven Forschertiiiigkeii. Die höchste erreichbare Ruhmesstassel eines Gelehrten, die Mitglied schaft des Institut de France in Paris« er reichte er im Jahre 1901. Ausnahme. Den größten deutschen Staats mann, den er, wenn er ein alter Römer ge wesen wäre, in einer seiner berühmten glän zenden Charakterzeichnungen laut gerühmt haben würde, hat er zu dessen Lebzeiten mit Hartnäckigkeit verfolgt. Von ihm stammt das häßliche Wort ~Hausmeier«, das er dem Fürsten Bismarck anzuheften suchte und das ihm eine Anklage und Verurteilung wegen Bismant beleidigung zugezogen hat. Natürlich meinte er es damit, wie mit allen seinen politischen Aeusßerungen, grundebrlich und war dabei nur von den reinsten Beweggründen geleitet. Aber er war vollkommen in parteiischen Vorurteilen befangen und sah die Gegenwart nur durch die trübe Brille des Parteimannes Dabei fehlte ihm das politische Rüstzeug, das sein politischer Kollege von der andern Fakultät, Rudolf Virchow, besaß: rednerische Schlagfertigkeit und praktische Erfahrung im parlamentarischen Getriebe. Deshalb vermochte er auch in- der Zeit von 1878 bis 1882 als Mitglied des deutschen Reichstages und des preußischen Abgeordnetcnhauses trotz seines glänzenden Namens keine irgendwie bedeut-. same Rolle zu spielen. Er erkannte dies wohl « selbst und zog sich seitdem vollständig aus dem parlamentarischen Leben zurück. Nur wo es sich um allgemeine kulturellie Fragen handelte, traf er oft ins Schwarze und prägte manches glückliche Wort, das haften blieb und bei ge gebenem Anlaß wohl auch häufig gebraucht werden wird. So als er gelegentlich der Be rufung des dem Zentrum nahestehenden Pro sessors Dr. Spabn nach Straßburg als Herold der ~vovau-ssctzungslosen Wissenschaft-« öffent lich austrat. Auch sein offenes Schreiben wäh rend des Vwrentrieges, worin er der englischen Natidu bittere Wahr-betten sagte und ihr nach drücklich ins Gewissen redete, fand in der übrigen Welt, insbesondere bei uns, freudigen Anklang. Ueber Einvernehmen lebte, wird nicht vollzähliq am« Begräbnis teilnehmen. Wilamowitz-Moellen dors, der Schwiegersohn Mommsens und be kannte Dichter, weilt zurzeit aus einer Studien reise in Kleinasietn Von den 16 Kindern sind 12 am Leben, der älteste Sohn ist der Reichs tagsabgeordncte sür Danzig Karl Monat-sein ein andrer ist Arzt. - Daz Begräbnis findet wahrscheinlich erst am Donnerstag oder Frei tag statt, da der Knltusminister, sowie mehrere höhere Beamte des Kultnsministeriumg undf eine Reihe Berliner Professoren am Mitton beider Einweihung der Akademie in Posen su gegen sein müssen. - Theodor Mommscn f. Berlin, l. November. sPriv.-Tel.s Professor Theodor Money-sen ist heute wesen O Uhr, ohne das Bewusstsein siebet erlangt an haben, gestorben. gelten wohl hat sich immense Gelehrsam mit schriststellertschem Talent so verbun , wie in dem berühmten Neubegrtinder römischen Geschichtssorschuna, Theodor mmsen. Er war ein Predigersol)n, geboren Zo. November 1817. Schon im väterlichen se legte er den Grund zu seiner späteren klesenheit in den griechischen und römischen briststellem Ein sünsiäljriges Studium Her Universität zu Kiel (1838-—1848) war kkzugsweise der römischen Geschichte und stertumskundr. insbesondere aber auch dem mischen Rechte gewidmet. Dann war er se Zeitlang Privatlebrer in Altona. In den Ihren 1844-—1847 befand er sich aus wissen ustlichen Reisen in Italien und Frankreich. Inn überraschte den jungen Feuerkops das nrmsahtlB4B. Zunächst wurde er Redak- Ir der «Schleöwig-Holsteinischen Zeitung- Rendsburg. Allein schon im Herbst jenes sites wurde er als Professor der Rechte nach Wg berufen· Diespßevolution brach aus Seine Professur hatte Mommsen schon mit dem Sekretariat an der Akademie nieder gelegt, um sich ausschließlich noch seinem Hauptwerke, der Reduktion und dem Druck der von der Berliner Academie herausgegebe nen Sammlung der lateinischen Jnfchriften zu widmen. Es ist das das corpus lnsctip· tionum Latinen-um ’ Die Werke, Abhandlungen, Schriften und kleineren wissenschaftlichen Artikel Momtn sens zählen weit über tausend Nummern. Dies alles hätte ihm jedoch nicht zu dem Welt ruhme verholfen, wenn nicht die große stili ftifche Leistung der Römifchen Geschichte das ! Picdestal dafür gegeben hätte. Seit Raumers Geschichte der Hohenstaufen hatte kein Ge frhichtswerk so mächtig auf das deutsche Volk eingewirkt, wie Mommsens drei Bände römi scher Geschichte. Die Frische der Behandlung bei überlegener Beherrschung des weitschich tigen Stoffes sichert dem Werk für alle Zeiten den Ruhm einer künstlerischen Leistung ersten Ranges. Allerdings waren trotz dieser Vor züge, die dem Werke von niemandem abge sprochen werden konnten, von Anfang an Stimmen laut geworden, die lebhaft protestier ten gegen die maßlose Verhimmelung aller römischen Männer des Erfolges, vor allem Julius Cäsars, dem gegenüber Pompejus, der nicht umsonst der Groer genannt wurde, oder gar Cicero, einer der Hauptträger der euro päischen Kultur, nicht allein nicht unparteiisch beurteilt, sondern ganz ungerechterweise noch dazu verhöhnt werden. Es war eine glän zende Verherrlichuna des aufgekläsrten Des-J potismu2. Ueber i Preslestimmen zu Mommseas Tod. Berlin, 2. November. (Priv.-Tel.) Das ~B er l. Tag e b l·« schreibt: Mommsen war cin Führer und Beraier der Völker, ein Riese an Arbeitskrast, ein Bezwinger der Wissenschaft nnd in allem Großen und Edlen unermüdlich. Er hat uns mit seiner römischen Geschichte ein Werk gegeben, das die Literatur aller Zeiten veiewigt Er ist damit in die Reihe den Klassiker getreten. Das »Klein e J o u r i nal" schreibt: Das deutsche Volk habe am Sterbebette Mommsens um mehr zu klagen, als um eine Leuchte der Wissenschaft, die nun « erloschen ist: er war ein Streiter für die Frei heit des Geistes, des Dichters und des Volkes. —-- Die ~W elt a m M o ntag« weist daraus hin, daß nach Helmholtz und VirchowMommsen von der gesamten Kulturwelt als der größte deutsche Forscher aus dem Gebiete der Wissen schast anerkannt würde. Jedermann kenne seine römische Geschichte = Rom. 2. November. (Priv.-Tel·) Alle Blätter widmen Mommsen begeisterte Nachrufe, besonders der ~A v a n ti«: Den Tod des wahr hast großen Mannes empfinde Italien so, als hätte es einen der ihrigen verloren. Mvmmsens Name würde immer in der Geschichte leuch ten. ~lournale Jtalia« widmet Mommfen seine ganze erste Seite. Mommsens Ruf erfülle die ganze Welt. Mommsen gehöre zwei Völkern an, dem deutschen, zu dessen ersten Gelehrten man ihn zähle, und dem italienische-, das er zwar nicht übermäßig liebte« dem er jedoch durch seine Werke näher getreten sei. - Die ~Tribuna« stellt Mommsen an die Seite Bismarcks und bezeichnet ihn als den größten Gelehrten, den Deutschland je besessen hat- sog den jungen Mann so gut wie andre ies iener Periode in ihre Kreise. Wo ein chterkomponist wie Richard Wagner oder Architekt wie Semper zum Wiederanfbau Deutschen Reiches ihre Existenz einsetzten, hätte da ein Mommsen fehlen können? etlirh die Bewegung verlief zu Gunsten der aktion, die Teilnehmer der Revolution rden in Untersuchung gezogen, mußten ten oder wurden eingekerkert. Mommfen Im 1850 mit der Absetzung davon. Er ging " der Schweiz. wo er im Frühling 1862 Bsessor des römischen Rechts in; Zürich Fede. Allein schon im Jahre 1854 erhielt einen Ruf an die Universität Breslan und m dort 1858 als Professor der römischen Ge iichte nach Berlin. Das war der Erfolg hier inzwischen erschienenen drei Bande mischer Geschichte. Dieses Meisterwerk der itschnng und Darstellung verfchaffte dem ngen Gelehrten alsbald Weltrnf und wurde sch in alle europäisrhen Kultursprachen über st. Im Jahre 1873 wählte ihn die Ber ler Atademie der Wissenschaften zum Secre : sür die philologisch-historische Abteilung, Monmfeuö leiste Augenblicke liegt.tkys folgendes Telegramm vor- Motten-sen als Politiker gebt das Urteil weit auseinander. In andern Ländern haben hervorragende Historiker oft entscheidendepolitischeßollengespielt, namentlich in Frankreich. Es sei nur an Guizot und Thier-s erinnert. Unsre deutschen Geschichtss schreiben die aus ihrem wissenschaftlichen Ge biet meist eine weitgehende Objektivität bekun den, werden, sobald sie praktische Politik treiben wollen, leicht merkwürdig einseitig und kurzsichtig. Mommsen uiachtje»hiervon keine - Berlin. 2· November. (Priv.-Tel.) Theo dor Moimnsen ist sanft eingeschlafen, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zus-haben. An seinem Sterbebette waren seine Söhne und Töchter, sowie alle hier anwesenden Angehöri gen versammelt. Der Tod trat fast unmerklich ein. Gegen 999 Uhr konnten die Aerzte das Ableben konstatieren. Bereits gestern liefen im Laufe des Tages eine ungeheure Anzahl Kund gebungen ein. Die Wohnung ist für Besucher streng geschlossen. Mommsens Familie, welche mit ihrem verewigten Qberhaupte in bestem London-, 2. November. (Priv.-Tel.) Alle Zeitungen widmen aus Anlaß des Ablebens Mommsenö diLm teilnehmende Nachrufr. krhact Hauptmanns ~Rose Bernd«. weg über jenen andern Schwur vor dem Kruzi sir und gibt die Rosel preis. Das arme Mädel » wird in seinem Herzen irre an der Welt und den Menschen. Nur die arme Gelähmte, der sie das schlimmste Leid angetan hat, streckt ihre trostlosen Hände nach ihr aus, und der treue August folgt ihr mit m tleidigen Blicken. Zu spät. In ihrer Herzensangst erwürgt sie das neugeborene Kind draußen am Teich hinterm Zsarrseld Dann schleppt sie sich zum Hans des aters, bekennt und stellt sich dem Gendarm Ihre ganze Entschuldigung, die aus-dem tief sten Elend ihres Herzens kommt, kleidet sie in die trotzigen Worte: ~’s sullde ni meine Mar tern derleidal" Alle wenden sich ab vor Ent setzen. Nur der arme Einäugige, um seinen lekien Grdentraum betrogen, sieht ihr ins Herz· S e hat aus Mitleid, aus dem wahnsinnigen Mitleid der Mutterangst dem kleinen Dingel chen die Hände in das zuckende Bälschen ge krampst. Sie hat ihr Kind geliebt, wie keine andre. Sie hat’s vor dem Leben selbst behütet und gegen Schlimmeres gefeit als den Tod... ! HDatZ arme Mädel . . . was muß die gelitten i an en unserm Berliner R. P.-Berichtersiatter. i Berlin, 1. November. ". Der Gendarm steht-neben Rose.Bernd. Er «n das alles nicht begreifen. Diese propre rn', der keiner was nachsagen konnte nun Is das dumme Gerede mit dem Streckmann, l die seltsame Meiueidsasfiire« zu der er ihr Zl die Vorladung als Zeugin bringen will· « nun gar, von der Ofenbank herskgwankend selbst, die jüngst noch so frischen tige ver stet, schlapu und schlottrig die ehedem so -ise, dralle Gestalt. Mit irren Augen, die heimlich aus dem totenhlassen Gesicht flackern, - sie grell geschrien: »Ich ha met Kind mit Danda derwergti« und kalt wild, grausam « sie erkcaku ~ss fund e ui tat-a . . . -s iuode hieih’n, wo’s hingehert!« . · . Nichts be si der Gendarm; das ist ihm zu fein und zu tig fugleich Der arme August aber, der kaut gam«, verstth Das sind keine Phanta ., er weiß es. her er, der Betrogene, der ( Unglückliche hat aus derTiefe seiner kranken - it nur den Seufzer zu holen: »Das -del . . . was mulß die gelitten hanl« Nach diesem Schußwort reiner Menschlich t hraufie ein tosender Beifall durch das titsche Theater. Ein starker eFlicher Sieg ’ f entschieden Matt hatte der hend einge i. Mit eisiFem Schweigen hatte man den en Alt vor eigehn lassen. Dann aber, als Dichter ohne Gewaltsamkeit und ohne isenii s Rassinement ganz schlicht und prunklos Uld, Weh und Suhne einfacher Leute ent te, als er uns die irrende Leidenschaft der dendlrast und das wilde Verzeihender Ge zterten zeigte, ohneKoketterie, ohne,,iilrrange- M« cum-eJe ruhig deutend: auch lPier ift ein ckchen enichenschuld, wer wi ’s im An cht solchen Leids verdamme-is - da eigte sich wieder auf jener Zdhe des Menschen ners, des» einzigen eohachters all der men der Taler und Niederungem auf jener ’ - VII St suchend erklomm »vor Sonnen- Mo - aus der er stand, als er den betroge- Fuhtmann Denkehel trotzig in den Tod .·- sch. Und weder hat ihm die engste ,at den dankbarsten Stoff gesehen t: 111-; Und wieder erseht lich keiner dieser S in Wort oder irdisch-in Gedanken u chicksal iiher die kleine Sphäre der Ge- St Me, die mit harten Händen den Boden »Hältst nichts sierliehes Zu sagen« sich nicht ta einer iihlen Ph losophie zu retten wissen, wenn Glück und Schuld im heißen Sturme über ihre Seele hingebrauft lind. Ge wiß die Welt, in der Hauptmann e n großer Dichter bleibt, ist klein. ber wie zarte Blumen der Empfindungen blühen in dieser Weltl Der Philister ätampft kurzsichtig, achtlos an ihnen vorbei. in Digter biegt sinnend Sträucher und Nesseln zur eite und senkt den Blick tief in den leise duftenden Kelch dieser schüchtern leuchtenden Blütensterne. « Rose Bernd ist ein schlichte-s Dorsinädel. Hinter diesem Gesundheitsgeruch frischen, festen Mädchenfleixkes wittern dieLüsternen her. Zwei vor allem: ristoph Flamm der Erbfcholtiseis besitzer und Streckmann, der Maschinist, der mit der Dreschmaschine auf den Gütern umgkrzieht lamm ist ein Feiner, Leutnant der cserve, "reund des Jagdsporte, kein Geck. Seit neun ahren hat er eine gelähmte cFrau zu Hause, die seiner geäunden Sinnli keit nichts zu bieten hat. - o ist er hinter den hübschen Dirnen ker, verlie t ohne Schlechtigkeit, derb ohne Ro eit, leichtsinng ohne das Bewußtsein der Schuld. Die Rose ernd ist so recht für ihn gewachsen. Mit dem August Keil ist sie ver sprochen, dem kchmalbritstigem hustenden Buch binder, der in rbauungsblickfleinvschmötert und zur Feldarbeit untauålich it; elleicht auch zum Ezemann einer osel. Aber er ist ein Bier erli Sein Kinderglaube hat keinen ucker aus ihm gemacht, nur einen Milden, im Gegensatz izum alten Bernd, dem seine Bibel » die starre, un eugsame Rechtlichkeit gelehrt hat, der ich und andern nichts verzeiht. Der Aiägust hat Gute-s an den Bernds getan, und die er lobung hat ihren letzten ·Grund in der Dank barkeit. Aber Leben drängt zu Leben. Die Rosel hat heimlich dem Flamm gehört und still wäre M mit ihrer Erinnerung an ein paar Fett-e tttagösonnenstunden insdie kühle brave he Ase angen, wenn nicht Streckmann wäre, dcr afikinish der hinter allen Weibern her ist, wie der öse Ruf-hinter ihm. Er hat das Ge heimnis er chnttffelt, und wenn schon die Rosel zu haben ist« so will e r sie a«u chi Gierig, heim tliei sch, unerbittlich zieht er sie an ihrem Ge geimnis in sein Haus; dort braucht er brutale ewalt, und da er seine Lust gebltszt hat, schwört er ihr aufs Kruzifix, nie etwas zu verraten . . . Augetrunken liiiit er sich später auf dem Felde g- allerlei Unzttglichkeiten hinreisen, nnd im ireit mit dem schwächlileu August schlägt er dem armen Burschen ein uge aus. Es kommt eumWrozeh Streckmann muß schwören und n der Furcht vor dem Zuchthaue seht er sich Kleines Feuilletom « Des «Odylfen-s’ Tod«. Die Leser sind Nennen Inhalt der Bungertfchen Schöpfung vollstandia unterrichtet Es eriibrigt, der Musik und der Aussiihrtthn zn nßedenken- Ntchtö ist widerlicher, als eini Nennen jägerei und »Versleichen« überhauät Jedes neue Kunstwerk so fii r sich beut-te t werden· Dem Laien lZenit-it eine ganz zufällige oder wenisäxiensne ensächlicheiilehnilichkeih um sofort loon l taten zu sprechen. Der Fachkriicker ist vors-Busen Daß Wagners »Ring des Nibelntmen" 4 Tage dauert, ist noch nicht Be weis, daß Bun ertg »Nan des Odygeuw Plagiat sein müsste, weil er ~aych 4 age« dauert. Wagner nnd Bnngert sind tief ver schieden. Es fällt dem Neucren nicht ein, agner »nechzual)men". Gelernt bat er von i m. Vunaert wäre der letzte, der das bestritte. ber im Prinfip sind beide völlig verschieden. Wagner acht n die Tiefe. Die Einheit ist ilnn alles. Bitngert gebt in die Weite. Die« Reichbaltigkeit ist idtn alles. Da er ein voll kommene-s Bildnentalentisn weiß er die Vor gänge zwecks der Wirkung so zu arm-vieren, daß nie eine Ueberfaitiqnng eintritt. Wagner kümmert sich mn Längen gar nicht. Bungert biilt sie für gefährlich nnd meidet sie. Waaner optiert mit einer Unzahl kleiner, vieldeutigev Leitmotioe. Bungert schreibt dagegen Erm liche Leit m elo di e n» also viel längere « vio den. Jm·Orchefter ist Wagner Hypnotiseun Vungert gibt knapp den Beweis, daß erWagnev studiert hat. Wagner wendet sich an die geistige Amstotratie, Bungert ist musikalischer Demo krat. Er will seine griechiiche Welt populär niachen. Wie feine Liodåxn Die Handwerker lieder der Königin von umänien, die reizen den Weinniarkenlieder, die bewunderte Faust muiik dieses Jahres in Dtisscldorf, alles be weist Bungerts Befähigu , in das Volk zu dringen. Und nun er Imer fein starkes melo disches Talent die herrliche griechisckåe Legende vovfuhrt, da will man rechten, da Wagner vorher dasselbe mit der Nidclungenlegende ge tan. Anti-Wagnerianer ist BuFert nicht. Aber noch weniger Wagnerianer. o Bungert pathetiich werden muß, ist er Univers-ist: hoch anstiitndig. Er macht das geschickt. r fein- W esen ist die Lyrik. Diese ist in der Medi tation des Telegon, in dem Duo mit Des poina, in des Odysseu6’ Sinnreden, in allen Naturfchilderungen, sei es das Bild der jagen den Wolken oder das Bild des entzückend K blauen Meeres, immer über-zeugend du wärmt, ideal kowzipiert. Anstatt si zu freuen, Leim unabhängig vonllWagneächefiäi Mike etrago st kommt, geiä t man wen Bezgleicgtem und wirft Bungert vor, eine dode Sa e leichtbin kopieråazu haben die man vor 20 Jahren gesteinigt .. . Die Ausführung war unter errn v. S nchs organisato rischer Leitung ausgezei t. N cht ein Moment der Länge und rmüdung trat ein, mit Ausnahme der Priesternwiterien zu Dodo- na und Odysseus’ Meditationen in der Sie b itunde. Sonst sind Längen nicht vor-hausen. Ein Hanotverdiensst an der FeYtlung der Zu hörer bat seen Oderrezisseur orid. es die griechii n Bilder råfx Prellerd in W imar, war das riegische ilieu gut getro it und die bildlicge eickzdultigkeit der M en, wie ihre Bewegung w rtten gros. Der - Lug des DAMqu bot ietielnde edaild. 11l- Utelheld iunktioniette wieder zert- K. ScheidewanteL Er ist ein Od sus, der Frost Preller in Weimar Modell gHtansdm abcn könnte Daß er als« Kind iui Fu ers-sen griechensreundlichen igraue auiwug , M itr ie imponievende Ru , wie er die ifur lich darstellte, grundlegend geweien ein. W wiixn dae seit ~Qdysseud Heim-Ihr'- s. eil. Absolut neu ist dagegen univ- F wund-tunc stir srene Alles-drei . «
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