Anzeiger. ----- ^ 2«z. Montag den 21. Juli. I8S« Bekanntmachung. Auf Verordnung des Königlichen Ministerium der Justiz ist heute die Gerichtsbarkeit deö Rittergutes Sellerhausen mit Neusellerhausen auf Grund des Gesetzes vom I I. August 1855 von der Unterzeichneten Commisston für den Staat übernommen und mit dem KreiSamte zu Leipzig vereinigt worden. Solches wird hierdurch mit dem Eröffnen bekannt gemacht, daß alle in bei den zeitherigen Gerichten anhängigen Rechts sachen bereits anberaumte Termine ohne nochmalige Vorladung, bei Vermeidung der in den erlassenen Ladungen angedrohten oder sonstigen gesetzlichen RechtSnachtheile nunmehr beim KreiSamte Leipzig abzuwarten sind. Königliche AmtSharrptmannfchaft Borna und Königliche- KreiSamt Leipzig, den 18 Juli 1856. In Stellvertretung: B. Holdefreund. ' " ' Vermiethung. DaS in der Münzgaffe unter Nr. 89L des Brandkatasters gelegene, vormals Kleinertsche HauS soll von Michael 1856 ab mittels MeistgebotS und zwar einmal im Ganzen, sodann in zwei Abtheilungen, nämlich das Erdgeschoß getrennt von den obern Etagen beziehendlich mit Zubehör auf drei und nach Befinden auf mehr Jahre vermischet werden. Miethlustige haben sich daher den KB. Jnli d. A. Vormittag- um LL Uhr bei der Rath-stube anzumelden, ihre Gebote vor der Unterzeichneten Deputation zu eröffnen nnd sich weiterer Resolution des StadtrathS, dem die Auswahl unter den Licitanten und jede sonstige freie Bescklußnahme Vorbehalten bleibt, zu gewärtigen. Leipzig, den 14. Juli 1856. De- Rath- der Stadt Leipzig Finanz-Deputation. Im Monat Juni ». e. erhielten das hiesige Bürgerrecht: Herr Bach mann, Hermann Albert, Kaufmann. - Kahl, Johann Wilhelm, Schneider. - Schul tze, Friedrich Wilhelm, Tischler. - Loose, Carl Gottlob, Schuhmacher. - Lehma per, Joseph, Kaufmann. - Hahn, Carl Gottlieb, Viktualienhändler. Frau Schneider, Johanne Erdmuthe, Hausbesitzerin. - Baumgarten, Katharine Mathilde verehel. Appellations- räthin, Hausbesitzerin. Herr Kriet sch, Friedrich Bernhard, Gold-, Silber- und Juwelen arbeiter. - Krüger, Carl August, Conditor. - Dietrich, Emil Bernhard, Decorationsmaler und Chablonen- schneider. - Jä'schke, Adolph Julius Robert, Schneider. - Dreßler, Johann Christian Gotthilf, Meubleur. - Baare, Philipp Rudolph Ferdinand, HandlungS-Agent. - Apitzsch, Friedrich Wilhelm, Lo - Bartmuß, Auaust Bernhard, Seiler. - Luther, Ernst Rudolph, Seiler. Frau Münch, Johanne Christiane, Hausbesitzerin. Herr Bornemann, Emil Gustav Reinhard, vr. xl>il. und Schuldirektor. Töpfer, Gustav Adolph, Friseur. Teich mann, Moritz Wilh., Direktor einer Privatlehranstalt. Lücke, Robert Wilhelm, Kaufmann. Leonhardt, Otto, Maurermeister. Aimmermann, Heinrich Otto, Kürschner. Mieses, Joseph Wolf, Kaufmann. Dähne, Carl Christian Theodor, Buchbinder. Flügel, Carl Wilhelm, Viktualienhändler. Kunze, Karl Friedrich Traugott, Schuhmacher. Krause, Johann Gotthold, Stubenmaler. Künrel, Carl Hermann, Steinguthändler. jrauPurfürs Herr - Wehe, Heinrich Theodor, Setter. - Büttner, Carl Hermann, Klempner. Fräulein Hering, Therese Henriette Charlotte, Wäschhändlerin. yerr Neu mann, Johann Friedrich Ferdinand, Schneider. - Neu mann, Carl Ludwig, Mützenmacher. — Das Paulinirm und die damit zusammen hängenden Gebäude. Mit unerbittlich strenger Hand verwischt die Alles zerstörende Zeit ein Denkmal der Vorzeit nach dem andern. Die älteren Bürger und Bewohner Leipzigs werden sich noch so manches alter- thümlichen Gebäudes erinnern, welches das jüngere Geschlecht nicht gesehen und gekannt hat. Es dürfte daher nicht unangemessen sein, die geschichtlich wichtigen Stätten aus Leipzigs Vorzeit wieder einmal in Erinnerung zu bringen, da an dieselben so viele bedeu- deutungsvolle historische Erinnerungen geknüpft sind. Das Paulinum und die mit demselben in nähere oder ent ferntere Berührung gebrachten Universitätsgebäutze nehmen einen nicht unbedeutenden Raum der inneren Stadt ein. — Nachdem Markgraf Dietrich sich mit Hülfe Kaiser Friedrich II. der Stadt Leipzig bemächtigt hatte, im Jahre 1218, schleifte er ihre Mauern und erbaute 3 Awingburaen; die eine derselben befand sich in der Nähe des ehemaligen Grimma'schen ThoreS. Bald wurden dieselben jedoch wieder weggeriffen und im Jahre 1229 erhielten die Dominikaner die Erlaubniß, an der Stelle der bei dem Grimma'schen Thore abgetragenen Burg ein Kloster zu bauen, welches dem h. Paulus gewidmet wurde. Im Jahre 1240 fand die Einweihung statt. Von diesem uralten Baue sind nur noch Spuren in dem sogenannten Mittelgebäude und in der Kirche