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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.08.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185608233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18560823
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18560823
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1856
- Monat1856-08
- Tag1856-08-23
- Monat1856-08
- Jahr1856
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.08.1856
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Anzei g e r. 236. Sonnabend dm 23. August. 1856. Bekanntmachung, den unerlaubten Auflauf betreffend. Nach den noch jetzt gültigen Bestimmungen unserer Markt-Ordnung vom I. August 1726 ist Denen, welche mit Lebensmitteln Hökerei treiben, schlechterdings untersagt, zu einer anderen Zeit als an den gewöhnlichen Markttagen von I l Uhr Vormittags an dergleichen Maaren allhier aufzukaufen; dieses Verbot erstreckt sich auch auf die Zeit zwischen den Markttagen und auf den ganzen Bereich der Stadt, ohne Unterschied des Ortes, daher den Hökern namentlich auch nicht erlaubt ist, Victualien, welche an den Vorabenden der Markttage anher kommen, vor den Thoren, auf den Bahnhöfen oder in den Herbergen aufzukaufen. Jede Zuwiderhandlung soll mit Wegnahme und ConfiScation der aufgekauften Maare, außerdem nach Befinden mit namhafter Geld- oder Gefängnißstrafe geahndet werden. Indem diese Vorschriften den Betheiligten hiermit aufs Neue eingeschärft werden, machen wir zugleich daS übrige Pu blicum darauf aufmerksam, wie cS in seinem eigenen Interesse liegt, unsere mit Handhabung der Marktpolizei betrauten Diener dabei und insonderheit zu Verhinderung und Verfolgung des gemeinschädlichen Aufkaufs nach Kräften zu unterstützen. Leipzig, den 19. August 1856. Der Rath der Stadt Leipzig. Loch. G. Mechler. — > » .. --- Leipzigs Giirtcn. Wie die Promenaden, dir nächste» Umgebungen der inneren Stadt, derselben zu keiner geringen Zierde gereichen, so war dies auch früher mit den Garten der Fall, und ist es zum Theil noch. Die Gärten verschwinden aber von Tag zu Tag mehr, und neue Siadtthejle entstehen da, wo sonst herrliche Gärten prangten. — Dem Halle'schey inneren Thore gegenüber lag früher zur Rechten der berühmte Stieglitz'sche Garten. Er war an dem Gebäude, in welchem sich bis vor Kurzem daS Hauptsteueramt befand. Dieses Haus ließ 1742 der Kammerrath und Baumeister Joh. Ehr. Richter nach dem Modell des Hubertusburger Schlosses auf führen. Die Hauptfayade des Hauses ging nach dem Garten. Später kam dieses Grundstück in die Hände der Familie Stieg litz und der Stieglitz'sche Garten gehörte seiner Zeit unter die Sehenswürdigkeiten Leipzigs. Hier wurden (in Leipzig) die ersten Akazien angepflanzt. Im Jahr« 1820 erkaufte der Rach das Grundstück. Der Garten breitete sich »ach der Parthe zu (hinter dem ehemaligen Georgenvorwerke wag) ziemlich weit aus, so wie denn dieses Grundstück fast den aanzm Raum bis an den jetzigen thüringer Bahnhof umschloß. In de« Garten befand sich ei« Teich und mehrere fischreich« Canäle, über welche Brücken führte«. An dm Seitm zogen sich bedeckte Bogengänge hin, von denen a»s die übrigen Gänge sich verbreitete». Am Ende de- Gartens genoß man eine schöne Aussicht nach der wiesenreichen Parthe zu. Löhr's, jetzt Keil's Garten. Er wurde, nebst dem daran stoßenden Hause, in dm Jahren großer Theurung von 1770—1772 von dem bamaiegm Kaufwann »nd Baumeister Löhr angelegt. Wie groß die Wohlthate» waren, welche dieser ttesfliche Mann arbeitslosen Verarmten durch die Anlegung de- Gartens und das Erbauen der Häuser erwies, beweist eine »«»bürgte Anekdote. Wen» der Baumeister Löhr später in de» Gawm spaziwe» ging, sah er oft an dem jenseitigen Ufer der Parthe einen alten Man» gehen, welcher stets seine Mütze abnahm, sobald er an dem Tarten vor überging. Löhr ließ den . Mann einmal zu sich komme» und fragte ihn nach diesem seltsamen Gruße. Der Alte erwiederte mit Thränm: „Ja sehe» Sie, we»n dtr gute Herr Löhr damals nicht diesen Garte» hätte anlege» lasse« u»d mir Arbeit gegeben, da wäre ich mit dm Meinigen umgekomMm. Drum nehme ich allemal auS Dank meine Mütze ab, wenn ich vorbei gehe." — Der Gartm gleicht einem reizenden englischen Park mit seinem frischen Grün, herrlichen Bäumen und schöne» Gewächshäusern. Die Gartenanlageu selbst si»d je »ach de« Geschmack« der Zeit abgeä'ndert wordm. Gegenwärtig werbe» keß»-«- frmobe Holz arten cultivirt; ausgezeichnet sind die Palmenhäuftr. In diesem Garten hatten am 10. Oktober 1813 die Fraazosen eine Batterie errichtet, um das Eindringen der Preußen durch das Halle'sche Thor zu verhindern. Das Vorwerk Pfaffendorf ging dabei in Flammen auf. Der Reichenbach'sche, jetzt Gerhard'sche Garten. Er liegt zwischen dem Naundörfchen und einem Arme der Pleiße, dem sogenannten Diebesgraben, und wurde 1740 von den Ge brüdern Richter theils nach englischem, theils nach holländischem Geschmacke angelegt. Den größten Theil seiner Verschönerungen verdankt der Gartm seit 1816 seinem späteren Besitzer, dem Banquier Ehr. Wilh. Reichend ach. Die älteste Zierde ist das japanische Haus, dessen Wände von außen mit 16,000 weißen und blauen Meißner Porzellantafeln überkleidet sind,. von dmm jede zwei Groschen gekostet hat. Bildsäulen, Lust- und Treibhäuser, zierliche römische Billen, Bollöve» und sinnreiche Denksteine wechselten mit dm herrlichsten Laub- und Blmvmgängm auf bas Angenehmste ab. Au anderen Anlage» sind in der »euere» Zeit auch Badeanstalten gekommen. Historisch merkwürdig ist der Gartm durch Poniatowskvs Tod. An der Stelle, Boa wo aus er sich in die Well» der Elster stürzte, haben seine politischen Freunde einen einfachen Gteiawürfrl ausgestellt. I« eine« ander« Thetle de« Garten- erhebt sich auf eine« mit Trauerweide» «»- gebenm Platze ein Sarkophag zum Andenken des edlen Polenböaißs. Au den älteste» Gärten Leipzigs gehätt. der früher Kleka- Bose'sche, jetzt Lehma»»- Gartzm, i» vwlchem sich ein Kaffee- und Speisehaus befindet. Der t» Jahre 1M0 verstorbene Kauf mann und Rachsherr Georg Bose hatte MG» Gart« «legen lassen. Später wurde er vo« seine« neu» BeM» der Richwr'sche Gatten genannt. Gegenwärtig erheben sich «ff eine« groß« Theil desselben herrliche Neubauten. r . ^ Reichels Garte». Dies« Gartm, zn dem früher der Rudolphsche, später Riebelsche Gartm gehörte, wurde vom König Friedrich August zu Anfänge des letzten Jahchundetts der Gattin de- Kaufmanns Andr. Fr. Apel geschenkt, wovon er dm Namm „ApelS Garten", erhielt. Er wurde durch dm
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