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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.09.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185609199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18560919
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18560919
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1856
- Monat1856-09
- Tag1856-09-19
- Monat1856-09
- Jahr1856
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.09.1856
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ssor 4. Kerner berichtete St.-V. vr. Heine, Namen- de-Ausschusses zum Bau-, Oekonomie- und Forstwesm, über da- vom Stadtrach mitgecheilte Projekt zur Gerade legung der äußeren Aeitzer Straße. Au dieser Herstellung, welche erst nach weitläufigen Verhand lungen mit den Adjacenten ermöglicht worden ist und wobei sowohl Seiten der Ersteren, al- auch Seiten der Stadtgemeinde mehrfache gegenseitige Arealabtretungen in Frage kommm, werden überhaupt 18V3 Thlr. 3 Ngr. gefordert. Der Au-schuß empfahl 1) zu allen dieSfallsigen RathSbeschlüffen, so wie zu Ver wendung der erwähnten Kostensumme Zustimmung zu ertheilen, dabei aber 2) dm Stadtrath darauf aufmerksam zu machen, wie drin gend nothwendig eS sei, für die ganze Umgebung der Stadt schon jetzt feste Baupläne auftustellen. Beide Vorschläge wurdm einstimmig angenommen. St.-V. Adv. An schütz stellte hierzu den Antrag, der Rath möge den Weg an dem ehemaligen Aeitzer Thore so bald als möglich einebnen lassen. Dieser, von vr. Heyn er lebhaft empfohlene Antrag wurde unterstützt. St.-V. Engelhardt bemerkte dazu, daß, wie er in Erfahrung gebracht, in dieser Beziehung noch Verhandlungen mit dm Anwohnenden schwebten. Der Antragsteller fand sich indeß durch diese Mittheilung nicht veranlaßt, seinen Antrag zurückzu ziehen. Letzterer wurde einstimmig angenommen. Endlich brachte St.-V. Stöhrer 5. ein Gutachten des Ausschusses zur Ga-anstalt über die Ver längerung deS Kohlenschuppens derselben und über zwei frühere Anträge deS Collegiums wegen Anlegung einer zweiten Gas anstalt und Verwmdung der Siry'schen Gaszähler zum Dorttage. In Bezug auf diese Anträge theilt der Rath mit, daß die Anstalt dem Bedarfs noch auf einige Jahre genügen könne und daß der Siry'schen jFabrik die nörhigen Eröffnungen wegen der künftigen Verwendung ihrer Gaszähler gemacht worden seien. Der Ausschuß empfahl 1) die für Verlängerung de- Kohlenschuppens geforderten 2058 Thlr. 11 Ngr. 2 Pf. zu verwilligen, i, 2) jene beiden Anträge aber fallen zu lassen. St.-V. vr. Heine bemerkte bezüglich des auf Errichtung einer neuen Anstalt gerichteten Antrags, daß man denselben nicht fallen lassen, sondem bedenken möge, wie auch die bis jetzt noch nicht mit GaS versehmen Stadttyeile Anspruch auf Berücksichtigung hätten. St.-V. Bieber theilte diese Ansicht. Er bezweifelte, daß die Anstalt dem wirklichen Bedarfe der nächsten Zeit völlig genügm könne, und erachtete deshalb durch die Mittheilung des Raths die Norhwendigkeit, schon jetzt auf Errichtung einer zweiten Anstalt Bedacht zu nehmen, nicht für beseitigt. Einer weiteren Bemerkung deS vr. Heine, daß eine noch billigere Beförderung deS Kohlenbedarfs sehr wünschenswerth sei, stellte St.-V. v. d. Crone das durch Zahlen unterstützte Anführen entgegen, daß die gegenwärtigen Preise und die Beförderungsweise der Kohlen zu gegründeten Ausstellungen keine Veranlassung böten. Nach dem Schlußworte des Berichterstatters wurde der Antrag wegen Errichtung einer zweiten Anstalt mit überwiegender Mehr heit aufrecht erhalten, der Antrag wegen der Siry'schen Gaszähler fallen gelassen und die Bewilligung der 2058 Thlr. 11 Ngr. 2 Pf. einstimmig ausgesprochen. Verhandlungen der Stadtverordneten am 3. September 1856. Nach Eröffnung der heutigm Sitzung nahm St.-V. Lorenz das Wort und erinnerte daran, daß dem Vernehmen nach ein hiesiger Bürger vor einiger Zeit der Stadtgemeinde zu einem milden Zweck eine sehr bedeutende Schenkung gemacht habe. Der Stadt- rath habe dem Collegium darüber bis jetzt noch nicht- mitgetheilt und auch schon früher mehrmals bei ähnlichen Veranlassungen ein gleiche- Verfahren beobachtet. Unter Hinweis auf da- Interesse, welche- da- Collegium daran habm müsse, von solchen Vorgängen nicht ohne amtliche Kunde zu bleibm, stellte Gt.-B. Lorenz dm Antrag: da- Collegium möge beim Rache anftagen, ob eine derartige Schenkung erfolgt sei, und mit dieser Anfrage dm Antrag verbinden, daß der Rach in Zukunft dm Stadtverordneten auf beschleunigterem Wege von derartlgkn, der Stadtgemeinde zufallenden Schenkungen Nachricht gebe. Dieser Antrag wurde unterstützt und gegm 1 Stimme an genommen. Demnächst trug St.-V. Wi lisch ein Gutachten de- Aus schusses zu den Kirchen, Schulen und milden Stiftungen vor über die Erhöhung der Schulgelder an den hiesigen Gymnasien. In Folge eines Antrag- de- Collegium- hat der Stadttath das Schulgeld an den hiesigen Gymnasien auf 24 Thlr. für Prima und Sekunda, 21 - - Tertia, 18 - - Quarta, 15 - ? Quinta und Sexta zu erhöhen beschlossen. Die Vorgesetzte Regierungsbehörde hat jedoch diese Sätze auf 21 Thlr. für Prima und Sekunda, 18 - - Quarta und Tertia, 15 - - Quinta und Sexta herabgesetzt, wobei der Stadttath Beruhigung fassen will. Der Ausschuß glaubte dm Beitritt zu diesem Beschlüsse nicht empfehlm zu können, da die neuen Sätze, namentlich im Ver gleich zu den am Dresdner Gymnasium geltenden, welche, mit 18 Thlr. jährlich beginnend, bis zu 36 Thlr. in dm ersten Ab theilungen ansteigen, zu niedrig erschienen. Er schlug daher vor, das Collegium möge beim Rathe beantragen, daß derselbe gegm die betreffende Verordnung der Regierungsbehörde noch mals mit einer Vorstellung einkomme. Man trat diesem Vorschläge einstimmig bei und verschritt so dann zu einer nichtöffentlichen Sitzung, in welcher da- Collegium, nach Erledigung anderer Gegenstände, in Bezug auf die vom Rath angezeigte Ernennung des bisherigen ControleurS Frltzsche zum Wechselstempeleinnehmer beschloß, das ihm verfassungsmäßig zu stehende Widerspruchsrecht nicht geltend zu machen. Sladltheoter. Zum Benefiz der AlterS-VersorgungS-Anstalt für deutsche Theater- Mitglieder ward am 16. Sept. Lessings „Emilia Galotti" gegeben, leider jedoch — trotz deS guten Zwecke- der Vorstellung und trotzdem da- Trauerspiel seit einer ziemlichen Reihe von Jahren hier nicht gesehen worden — vor einem nur spärlich besetzten Hause. Bei einem Kunstwerke ersten Range- wie „Emilia Galotti" folgt man der Aufführung stet- mit erhöhtem Interesse, eine gute Dar stellung aber erfreut bei einem so schönen Gegenstand ganz besonder-. Was unser Schauspielpersonal bei dieser Gelegmheit leistete, gereicht demselben zur Ehre und spricht abermals nicht allein für die tüchtigen Kräfte, die unsere Bühne zur Zeit besitzt, sondern namentlich auch für den guten Geist, der die Mitglieder des Schauspielpersonals beim Zusammenwirken beseelt. — Um zuerst der Ausführung der drei weiblichen Rollen des Trauerspiel- zu gedenken, so waren die selben durch Frl. Francke (Emilia), Frau Wohlstadt (Orsina) und Frl. Huber (Claudia) ganz besonder- gut vertreten. Eine jede dieser Darstellerinnen hatte ihre Rolle richtig verstanden und dem entsprechend ausgearbeitet — allerdings eignete sich auch jeder der drei Charaktere vorzugsweise für das Naturell der betreffenden schätzenswerthen Mitglieder. Alle drei Leistungen fanden auch reich liche Anerkennung bei dem Publicum. — Die Rolle de- Prinzen gab Herr Rösicke. Von Allem, was Referent bi- jetzt von diesem neum Mitgliede unserer Bühne gesehen, hat ihn diese Leistung am meisten befriedigt. Es war dieselbe eine durchaus anständige, dabei gut empfundene und verständig durchgeführte. — Herrn Laddey war wieder die schwerste Aufgabe in diesem Trauerspiele geworden, die Rolle de- Marinelli. Wie gewöhnlich zeigte sich auch in dieser Leistung des verdienstvollen Darsteller- eine sehr verständige Anlage und große Sorgfalt in der Ausarbeitung. Das Ganze gelang Herrn Laddey sehr gut; er führte den Charakter mit viel Anstand und mit der hier nöthigen Schärfe durch. — Eine vorzügliche, nach dem vom Darsteller entworfenen Plane konsequent durch- gefuhrte Leistung war der Odoardo de- Herrn Stürmer. Er gab uns, zwar mehr in deutschem al- in italienischem Eolorit, ein höchst befriedigende- und gewinnende- Bild de- in seiner ehemen Festigkeit und männlich« Würde Ehrfurcht gebietenden Charakters.
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