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Dresdner neueste Nachrichten : 10.12.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-12-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191812109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19181210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19181210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1918
- Monat1918-12
- Tag1918-12-10
- Monat1918-12
- Jahr1918
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 10.12.1918
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Team-JAer Neuem Dresden ’x v , -JII «-3 . Ung. L Ihm -Jllu-’t«c. Maria« tuth st. UIL lIIÆUM .- HVC , B sit ~3llssstc. Neues-' · ZEI, - vä- Nqch d. sum-de m Qui-z Joche-L Hut-. cis-km · Ententemaßnahmen gegen Deutschland Die Drohung mit dem Einmakitv Die Untersuchung in Berlin Oft Kampf mn Dstgalszieu If- Berlln. s. Dezember. (Prip.-Tel.) Mit· der Ermittlung in Sachen Thtzssen ist Polizeipräftdent Gichhorn andauernd beschäftigt Das Ergeb nis der bisherigen Ermittlunaen ist noch nicht be kannt. Augqu Thvssen, fein Sohn Fritz Thäqu und die Diretwren Bettle. Wetter, Roser nnsd rb bo flnideu sich hier in haft «)( Lenkt-erq, I. Dezember. Das Umtsblatt »Es-idem Lwowsta« veröffentlicht etne Kundqedung des Oberkommandanten der polnischen Truppen in Galtztety dte besagt, daß die Rutgenen tn Ost qaltzten wtdertechtlissb polntfche intlsetieln entführen, polntfche dtfer tn Brand stecken und abscheultge Verbrechen und Gewalttättgtetten be gehen. as polntiche Oberkommando, das den Kanns nett der rutbentschen Bevölkerung ntcht wüns e, sehe sich durch das Verfahren des Geznetö gezwungen, ruthenifche Getieln zu nehmen. edeö an den Polen verübte Unrecht werde kräftige Ver geltung nach sich stehet-. k. Rotterdanc, li. Dezember sPrio.-Tel. der Dresdner Nenesten Nachrichten) Nach einer Mei nung der »Warum Post« ans Paris wurde Ma r - sfchall Foth mit der Leitung der eventnell not wendig werdenden miiitsriichen Maßnahmen gegen die deutsche Unarchie beanstragt. Die Zulawniengiehnng der Tennnen der Miieu ten an der deutsche n Grenze danert nn. West-« minster Gazettc« meldet. die Alliierten würden mit einer deutschen renolntionären Regierung ohne vor herige Zustimmung durch das Voll t ein e Be r - handl n n g e n aufnehmen. Bis dahin bleibt nnch die Blockade ohne Milderung in crust. »Timcs« schreiben. ein Sieg der Liebknechts G r n np e in Dentichiand werde itir die Latier-ten die Aufforderung sein, in Deutschland die Rn h e nnd Ordn n n g wiederherzustellen »Daicn Mail« meldet: Das e n glische Kab i n e tt äußerte bei den Alliierten B e d e n t e n gegen die Aufnahme von Verhandlungen mit der znr Zeit ohne Machtmittel dastehenden deutschen Regierung. . Wie der »Den-vis« meldet, liegt die Note der Alliierten an Deutschland aus sofortige Auslösung kller aelamteu Soldateus und A rticiterrätc der Pariser Kouiceeus vor. Die titotc wird nach Gintresseu Wilsous ver abschiedet und deu Deutschen sur Wiedereiusetmua mucr uerhaudlunqsiäbiqeu Behörde eine Fti st von vier Wochen stellen. nach deren Ablaus die Alliiertcn die Bekämpsuua des Bolsthewigs mu s in Deutschland übernehmen würdet-. Nach dem ..-fvouuuclibre« wird Frankreich aus-et der Aus sscsetmm Wilhelms 11. nnd-seines Siabes auch die Auslieferung der Bocsckiewtcisiibree in Rußlaud und Deutitdlaud verlanget-. bevor ."7,-t·aukrckrlp mit diesen beiden Staaten Verbandluuaeu Minimum »Es-by de Paris« schreibt. nackt den Vet ischcrungcu Pith ou s im Kammerausskhuss iei Frankreich zum Einmatscki in Deutschland be rei t. Die Frist der deutschen Bolschewisten uiible mir noch einige- wcuiue Wochen. « Die Entschädigungsfrage sch. Lugano, 7. Dezember (P r iv.- Te l. der Dxcødner Ncucsten Nachrichten.) Orla u d v und S o n u i n o find hoc-befriedigt über die L o n d one r V csprcchungcu. Anfehemend drang ihr Vor schlag durch, von Deutschland, chcrrcich-Ungarn, der Türkei nnd Butgarien je ci n c a ufch a lfum m e einzuweihen und unter die Verbondsmächtc nach Maßgabe der crlittenen Schädcu aufzuheitern - Parisi fordert von Deutskgzland für die Luft isefchjcßung dem ~Echo de aus« zufolge zwei Milliarden Franks Sckmdencrfatz. Die Ankunft der Vefatzuugstruppen Sonntag mittag traf die Spitze der englischen Be saduuagtruppem 150 Mann Kavallerle, in Bonn ein und befetzte die Rheinbrücke. Jm ganzen werden« 1500 bis 1600 Mann eanadischer Truppen nach Bonn kommen. Nach einer Meldung aus Brüssel sind 150 deutsch sprechen-de belgische Beamte für den Ver nsaltnngsdienft in dem von Belgiern besetzten Rh e i u geblet bestimmt Jn Mainz ist die franzö fi sehe Besatznng gestern eingetroffen Der ge samte Personenzugsverkchr wird vom 9. bis 10. Dezember mittagg 12 Uhr auf einer Reihe von Strecken, die von Mainz ausgehen, eingestellt. —- Poinear6, Clemenceau, Dubost und Deg eimnel sind gestern aban nach Med abgereist. Verhaftuna rhelnilthek Großindustriellet Unter der Anschiuldigung des L a n d e s v e r r a t s, angeblich begangen durch Versuche, die Entente zu einer Besetzung des Industriegebietcs zu bestimmen, wurden nach einer Kölner Meldung aus Müiheim a. d. Ruhr in der Nacht zum Sonntag nach sinndenlangem Ver-hör vom Arbeiters und Sol datenrat Mülheim die Großindustriellen Aug usi Thysseu, Fritz Thyisen jr. und Edmuud Stinnses sowie die Direktoren Werth-, Vetter-, Wird, Zioniuierzienrat K lich en und Bergasseisor St en z verhaften Die Festgenommenen wurden nach Minister gebracht »und werden von dort wahrscheinlich nach Berlin geschafft werden, wo sie sich verant worten sollen. Die Firma Thysien u. Ko. protestiert in einem Teiegramni an den Volköbeaustragten Eberi gegen die Verdauung der Herren August Thyisen nnd Fritz Thyssen sowie der Direktoren der Firma, Dr. Reser, Dr. Werrle nnd Becker, die unter der Beseht-I digung erfolgte, am Dienstag den ö. Dezember einer Versammlung in Dortmund beigewohnt zu haben, in der darüber beraten worden sei, den Verband zur Be ketzung des Jndustriegebieieö herbeizurusen. Dazu er klärt die Firma Thnssen u. Ko» daß sich an dem er wähnten Tage keiner der genannten Herren in Dort mund befand, vielmehr August Thyssen in Osnabrück in der Georg-Martenhwie-Generalversammlung Fritz Thyssen in HambormßruckiJausen bei der Gewerkschaft Deutscher Kaiser, die Direktoren Roser und Werrle auf den Werten in Mülheim a. d. Rubr, Direktor Beckcr bei einer Beerdigung in Duisdurg und im übrigen in Mlbeim a. d.·Ru(ir weilten. . » Thyssen gegen Alfred Weber · Gleichwie Ouao Stinnes war auch Au austT By f ien am Sonntag in der Busch-Versammlung von ro fessor Alsred Weber bochoerräteriicher Verhandlungen mit den Fran oljlen in Soa beichuldiat worden. Wie Thyssen der »so . staf« aus Mitlheim ißuFri mitteilt, at er an Weber solaendeg Teiearamm get chtet: Jn olqe mehrtägiger Abwesenheit eriabre ich erst Heute en Wortlaut Ihrer Ausführunan im Zirtus usch sich stelle hiermit ausdrücklich fest. daß ich an den Waffeusiillstawdsverhandlunaen m So a nicht te i l - genommen habe und überhaupt in meinem Leben noch nie tn Spa war: auch habe ich weder direkt noch indirekt seit Beainn des Kriean mit Angehörigen der Ententestaaten verhandelt. Es ist eine Gemein heit, einen Mann des Hochverrat-s zu zeihem ohne daß man Beweise dafür tu Händen bat. August Thyssen Die Brief-any non Deutsch-thaten ezkic tschecho-flowakifchen Truppen schen in Dcistsch-Böhmen sehr planmäßiz vor, und es Lehlt nicht mesr viel sur vollständigen Befetzung der eur icksen Ge iete. In den letzten Taan wurden T e n l i d- Sthtinau un dohenelbe ohne Widerstand, doch unter Verwahrung der orilichen Behörden belebt, aber am wichtigsten ist, daß sich nun auch die zweit grvßtr. Stadt Bvbmens in den dänden der fchechen befindet- id. Wie-us. Dezember. Muth-Steh der Dressur Neuecteu Nachrichten.l R e ich eub e r g wurde von tlchcchilchen Truppeu besetzt Reichenber , die bedeutende Jndustriestaidt, wurde von den Deutschen Böhmens, seitdem Pras fttr sie verloren ist, als ihre Landeshauptstadt etrachtet Mit der Besetzung ganz Böhinens wollen die Tichechen dic Friedengkvnierenz vor eine vollzogene Tatsache stellen, eine Taktik, der sie aeaenwartig nicht allein folgen. Von der Selbstbestimmuna der Deutschen Böh mens wird nicht mehr geredet, da die Entente den Tikhechcn offenbar freie Hand gelassen hat. Eine Unter stützung haben die Dentichbdhmen leider nicht zu er warten. Die Wiener Protefte bleiben wohl auf dem Papier, nnd weder Sachsen, noch Bayern, noch Preußen ist in der Lage, sich einzumischen, obwosl man in Deutschland mit den Stammesaenoiien in öhnzen voll sympathisiert nnd zu andrer Zeit aewiß einaeichritten wäre. Allerdings soll nicht verkannt werden, daß in Deutscthdhmen selbst der Wunsch, sich der tschechos slowakitchen Repnblil nnd nicht der denticlyösterreichis schen anzuschließen, leinctsweas vereinzelt ist, obwohl er in den öffentlichen Kundaebnnaen nicht in Erscheii nnng treten nkaa. Die Tief-erstem die eine Sonder behawdlnna von der crntente erfahren, machen ja den Deutschen. verlockende Versprechnnaem und wenn es ihnen gelingt, in den besetzten Gebieten die Lebens niittelnot weientliki)»zti lindern. so dürfte ihr Anhang wachien Darüber sollte man sich auch in Deutsch-lau nicht täuschen Die Entscheidung wird aber erst die Friedensfonierenz bringen. Ungarn räumt die Slowakei X Pras, 8. Dezember-. Auf Grund einer Ueber einkunft des ungarifchen Kriegsministeriums mit demcgranzösifchenKommando und den Vertretern des tfche o-flowakischen Heeres beginnen die Magyaren ihre Truppen aus der Slowakei zurückzuziehen » Aenßerungen Mafaryks i X Bern, s. Dezember. Wie ~Matiu«, »Petit Parisien« und andre Zeitungen berichten, erklärte Mafaryk Preffevertreberm daß er nach feinem Ein treffen in Prag sofort das Parlament durch eine Botschaft eröffnen werde-, in der er fein politisches Psrogr amm feftleaen werde. Er fet natürlich für die republikanifche Staatsforvr. Außer dem bilde Russland die wichtigste Frage. Ohne ein starke-s oraattificrted Russland als Gegen gewtrbt gegen Deutschland würde der Sieg nicht voll ständig sein. Schwierigkeiten im Valtiium —l’-- Rina. S. Dezember. Wein-Tom Der Ab tmnsvort des«Ostk-eeres, 150000 Mann und 53 000 Pferde, ist tnit Mosan Schwierigkeiten ver bunden unsd wir-d längere Zeit beanspruchen- da nor allem die nötigen Tranvportmittel fehlen. In Nordlivland sind 60 Prozent aller Lokomotier ausbesserunasbcdürfttm Es fehlt gn geschulten Ax bcitgkyästen Dazu koxnmt noch, dan auch die Trgnss poktschcsse nur vereinzelt einlausen. Inzwischen wird die Laae im Baltikum immer verwickelten Der Ter·ro-r wächst. Sowie die Deutschen einen Ort verlassen haben, setzen sich heimliche Bomben-ski banden in den Besitz der ossentlichenGewalh doch kommt es auch vor, daß kleine Abtei-Innan durch die Bolschewiki ennvassnet·weeden. Wo die Bol schewikl erscheinen, weben like Lebensmittelpreise in ungeahnier Weise hoch. Es kostet ein Pnd Brot torn .600 Rahel. ein Pfund Zucker 50 Rubel nnd ein Pfund Butter, 40 Rnbel. In Li- Panhlbrach des GesuäralstzeikOkakuQtider näh owo gegen ise .or aer r upa on we gegen die iwwialistischetn Bestrebnnnen der En tente pichtet « ! Ein politischer Sonntag Aus den aeltriaen Sonntag batte man its-Berlin wie uns von dort berichtet wird. 22 Volksversamm lungen anberaumt. . n 16 dieser Versammlungen sprachen Vertreter der Mehrheitssoztaldemotratie. Vier Versammlungen hatten die llnabditnaigen, vier die bürgerlichen Parteien einberusen. an eine-r, die im Treptower Parl statt-sand, betädiate sicb Sud-status Bei Herrn Liebknetbt ging es natürlich lauter zu, in all-en übrigen Versammlungen herrschte mustergültige Rude. Die Sozialdemokraten veranstalteten nach Schluß der Versammlungen Umzüae dureb die Stadt. Auch bierbei ist es nirgends im Zwischen siillen gewannen Die Mehrheitssosias listen, die aus allen himmelsrichtungen nach dem Lustgarten marschierten. stillten diesen weiten Platz mit einer wobl ioooookopfiaen Men e. Von dee Freitrevve des alten Muse-ums list-arg der Volks lbeauftraaie Ebert. Eis erklärte, dem die Regierungs under allen Umständen entsank-sen sei, die Nenn-» blik zu sichern und ieden Anschlaa, komme er von! rechts oder von linlö, abzuweisen Er bekannte sich gemeinsam mit der ganzen Reaieruna im einein Pro gramm, das Arbeit, Brot und Frieden, Demokratie und Sonialismus als die wich-s tiglten Werte erstreben will. Unbedinat klang ieinj Bekenntnis zur Nationalversamwltingt es; wurde von den geschlossenen Masien der Zuhörenden’ Lea-einem ausgenommen Sebr bemerkenswert ist, daßi Hckzeidemann der in einem Saal des Berliner Weitens sprach. sich scharsgeaen die letzten M ii n ch n e r Vorgange aussvraeb. Besonders beschäftigte er sich mit einem Versuch bewaffneter Soldaten, den bayriseben Minister des Innern A u e r zum A mts « verzitkt zu zwingen. Der bayrische Minister-rat hat bete ts seine tiesste Empdrung über diesen Ueber sall ausgesprochen und die von Auer erpresite Cr klitrnng sür null und nichtig erklärt, so daß Auer Mitglied des Ministeriums bleibt. Scheidemann nannte dies und die Besctzuna der Münchner sei tungen verbrecherische Utntriede. Er wies serner daraus hin, daß dle bürgerliche Presse der Regierung dauernd zum Vorwurf mache, sie lasse derartigen Harlekinaden und vor allem dem Unsua der Spar takussLeute zu viel sreien Raum. Scheide-wann er klärte, daß er von sich aus diesem Treiben besten salls noeb acht Tage zusehen werde. Es ist nicht ganz klar, wie diese Worte Scheidewanns ge deutet werden sollen. Ob sie nur sagen wollen, dasz das. Kabinett sich zu einer stärkeren Tonart ent schlossen hat, oder ob sie aus irgendeinen Wechsel in der Regierung hinweisen. So viel steht iedensalls sest und ist durch die Sonntagsversammlungen erwiesen worden: die Medrbeitssoztaldemolratie repräsentiert wirklich eine überwiegende Mehr geit der Berliner Bevölkerung, und die Resolution, ie von dieser Mehrheit in allen dreizehn Versamm lungen, denen überdies in vielen Fallen noch Paral lelversammlungen zugesellt werden mußten, ange nommen worden ist, läßt denn auch nichts an Deutlichkeit vermissen, daß die Zeiten für Putsebe und andern Terror vorüber sein sollen und dass mit aller Energie Lür Ordnung und aufbauende politische rbeit gesorgt werden wird. · Im übrigen ist, wie gesagt, der Sonntag im allge meinen ruhig verlaufen. Das regneriscbe, trübe Wetter mag dazu beigetragen haben-. Am späten Nachmittag und Abend zogen Deinonstrauten in großer Zahl durch die Linden und über den- Potsdamer Platz, ohne daß es zu Zusammenstdßen gekommen ist. Jn der sechsten Adendstunde zogen S partakussLeute unter Führung Karl Liebknechts durch die Wilhelm strasze. Die Menge stieß bestige Verwünschungen gegen die Regierung Ebert-—Sebeidemann ans. Vor dem Reichskanle staute sich die Menge. Aus einem Zimmer des bell erleuchteten Vorderflügelö lehnte sich der Voltgbeanss tragte B artb heraus, der von der Menge, als sie ihn erkannte, stürmisch begrüßt wurde Aus das Drangen der Menge nahm Barth schließlich das Wort nnd sagte: »Ich wünschte. nur einmal mit Liebkn echt in einem der größten Säle Berline, sagen wir im Zirluö Busch, zusammenzutrefsen und ihm zu sagen, was ich ihm zu sagen habe, nnd ich bürge dafür, daß nicht ein Arbeiter aus seiner Seite bleibt.« Hier wurden wilde Gegenmse laut Barth fuhr fort-: »Daß ich in der Regierung sitze und zuge geben habe, daß die Regierung nnd der Bollzugsauös schnsz paritiiti sib zusammengesetzt sind, das ist ge schehen, weil im Zirtns Busch am to. November nicht Scheidemamn sondern Liebknecht ans mich eindrang und sagte, eg muß geschehen, wenn die Revolution nicht gefährdet werden soll.« hier kamen wieder stürmische Unterbrechungen Rufe ettiintem »Er liigtl«, »Schweincbundi«, »Strolchi«, ~Lumpl«, »Die Taschen Hast du dir voll gemacht!«, »Holt den Kerl herunterl« Nur mit Mühe konnten sich einige besonnene Elemente der Menge das Wort verschafer nnd auf Barihs Ver dienste um die Revolution hinweisen. Plötzlich ertbnte VIII-NOTI- ELLBIYQW M M M -k«-· sk iqqtkk einer ungeheuren Densme PG wir den WM des Berliner Proletariats deuili ver kündet Wir baden gezeigt, daß wir die Mact haben, dieses ganze Nest a udzu n ebmen, aber ich sordere euch ans, heute euern Willen und Ents schlvssenbeit in dem Rus zu doiumentietem Es lebe die soziale Revolution, es lebe die Wein-event tioni« Brausende Dochruse erschollen. Darm löst-e sich die Menge aus« Nur vor dem Zimmer Barthe stauten sich noch die Menschen, die mindestens seinen Austritt aus der Regierung forderten. Am späten Abend zeigten dte Straßen überall ein rnbiges Bild. Unter den Linden waren die Fußaänger zu zählen. Dagegen ging ed am Leipziger Plan um so lebhaftes- hcr. Hier hielten sich noai spitt abends Teilnedmer der Mittaggversammlungen aus und riefen neue Verxammlunfen hervor. » Vor er Vers ner Kommandantur tumuliuiem gestern abend ein Zug SpartakudiLeute. Die Sol daten hatten Beschl, nicht zu schießen. Inst-la dcssen cielang es einer Depntation von sehn Man.;. einzudringen die tin Austrage Liebknechts mit W c : sprechen wollte. Dieser war jedoch nicht zugegen. isin später Nachtstunde war dieKommandantur abgespenj Die Mannschasten standen Gewehr bei Fuß und dik Menge begann sich zu verlaufen. Der »Vorwärts« erklärt, ed set unwahr, daß irgendein Truppentins itbcraegangen sei; bei den S old ate n herrsche geam die SpartakussLeuie qrdßte E rbitte rung. Te. Befehl-ur- ·» ·,··» - , Verbaftttng des Bollzagstateö ist, wie bereits im ardßten Teil unsrer vorigen Aus-. aabe mitgeteilt, von dein Vizefeldwebel F isch ei« . von einem gewissen Matten und Zwei Beamten des Auswartigen Amt-, ecn Grafen Mas in fch la und einein Berrn v. Rheinbaben erdeili morden. Inzwischen hat der Nat der Volkdbeaufi tragten ermittelt, daß nicht bloß die erwääyknten Be amien, sondern eine Reihe andrer erfän lichkeiten als Urheber feneg Auftraan sn be trachten sind, und daß der Zufammenkunftss ort jener Gruppe ein. Zimmer im Dom Bristol sei. Daraufhin wurde der Austrag gegeben, das Spiel ab znfperren und niemanden eins und au zulggen Im Salon JU» fand man 2 2 derr e n, die verd’ tia erschienen Sie wurden Hi in tli eh verba f t e t. Soviel bekannt ist, befinden Lieb unter ihnen mehrere Studenten, Herr v. R einbaben, ein titu acree Prinz H o h e n lo l) e und ein Herr Dr. Sack- Jn einem and-sen Raume fand man 800 G ew eh r e, die beschlagnahmt wurden. Vor Feueu Suxammeuftößen s- Berlin, o. Dezember. (Priv.-Tel. der Dresdner Neueften Nachrichtetr.d « Angesichts der Zu spivung der Lage in Berlin ist Imt weiteren Zu fammenstößen zu nehmen-» Der Vollzuqsi rat bat gest-ern anacordnet, das die Trupp-n vo·n der Straße fernaebalten werden sollen. Dz: LiebsnechkGrnppe bat gestern abend von neuem die Parole des Generalftreiks für Montag aud aeaeben. In den Vor-Irren haben sich Art-euer tu dein Besitz vosndMaichiuenqewebten und Muni tton aee t. I Die Agitation der SpartakussGrnppc leg. Berlin-. si· Dezember. iEiaener Drabtbetiwl« Ein den aeftriaen Volksversammlunaeu der SpartakugsLente erklärte Liebtnecht. di-: ilnruhebeweauna in Berlin werde fortne letzt werden, bis die gesamte Macht an du Sp a ria kus-L e u te Hemmt-nackt iei. Es feie» Waffen und Mnnitt on vorhanden mn aucäk einen mehrwöchigenKampibeitebenzntönnen Dag neue Mike werde Dentkchiand unter der Heu-. seh-in dek So dami- uno Axt-neune und emi des bewaffneten Proletariats finden. —— In den Munitionziabriten vertan-ten die Liebt-rest- Anbiinger die Ko nirolie über den Besitz an Waisen und Munition und deren sit-s -tieiek nn a an en bindende Kommissionen der SpartakugiLeute In mehreren Fabrioen der Aussen vieriel haben sich die Sonntag-Leute bereits in den Besitz von Maichituenacwebren und Muniiion gesetzt. Für Heute sind in den Meilen allgemeine Versammlungen der SpattakugsLente einberufen Für die heute begonnene neue Woche find in Groß-Verthe wieder insgeisamt 42 Maiienver antrat-ne aen der Spartakits-Gtuvve angeiaat . n den Ver sammlungen mn Sonnabend wurde mitgequer daß die Ma t roieii der Flotte es übernommen haben. rniiiicbe Sowi et - Vertreter auf dem Schiffswene sur Organiiiernuq der nie-lancet- Bewegunn nach Den-fehlend en be unen. Schießerei heim Anzug der Miser- Marien Die Chemnitzcr Ulanen sind am Somit-« beim noketh Vormittags 11 Uhr wurden m vom Publi kum am Gaitbauie ou Ebersdoki erwartet M vor der Ankunit hatten mehrere Mitglieder des I- und S.-Ratcs die Ulanen quirlt-fordert Sie Waffen abzugeben. Die Ulanen speiaerleu sich und » erfuhren, daß in zwei Baue-In nütern Maichinetiaewebre aufgestellt seien- Die Entriisxunq darüber war aroiz. Es wurden meh rere Schüiie auf die Bedienung der MERMl gsewebre adaeaebem die verletzt wurde un Mut Teil illiebtete. Der andre Teil unid eine Anzahl t gliedcr des A.- Imd«S.-Raieg wurden von den Matten verprüge l i. Die Mitglieder des A.- und S.-Raiez wurden nach Waffen untersucht und dann unter ilbars ier Yequnng ·i-u«i Zuge-ni«itacfiihxt. , « . , Weniac Minuten später ercianete sickz ein wei tere r Zm tschcnfall, indem das Ulancnrcgiment nusf elncjlbtxiluna von etwa 100 Mann bewaffnete okufantcrmcn stieß. Diese gaben an, als »O ren- Dompagnie« der elÆbeuden Trunk-e eÆnqeaudt word-s sp spsus I· ahe- mck ...-..« .
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