man die Leitern auf, und wieder hat man Freude am Bau. Neue Einstürze folgen. Diese unverhofften Windstöße sind an allem schuld. Oder sollte das Fundament nichts taugen? „Wenn ich nur nicht mein Kreuz so spürte, was mag das sein?“ klagt Prokop. Er sitzt über ein Plakat gebeugt. Er ist ein sicherer und gewissenhafter Arbeiter, und seine Be wegungen geschehen fast rhythmisch. Die Pinsel liegen der Stärke nach wie eine Tastatur vor ihm, die Farben sind nach ihren Tönen auf einem Brettchen angeordnet, zehn kleine Tiegel in einer Reihe. An diesem Arbeitsplatz arbeitet Prokop schon drei Jahre. Drei Jahre lang malt er hier Schuhe. An dem Arbeitspensum, das er heute allein bewältigt, haben sie noch vor einem Jahr zu dritt gekaut, und diese drei Leute sind noch der Meinung gewesen, die Arbeit wachse ihnen über den Kopf. „Wenn mich die Kreuzschmerzen nicht hinderten, könnte ich wahrscheinlich noch mehr leisten“, sagt er sich am Ende eines jeden Arbeitstages. Zu einem Entwurf braucht er einen Tag, aber er hat es schon fertiggebracht, in einem Tag und einer Nacht zwei Original plakate abzuliefern, die bis zum allerletzten Pünktchen aus gearbeitet waren. Mit einem selbstsicheren Lächeln meint er zu Pavel: „Ich glaube, ich könnte doppelt soviel schaffen, wenn ich nur wollte, statt zweier Entwürfe vier, vielleicht sogar sechs, und würde midi dabei noch ausruhen. Wir lungern doch nur herum.“ So ernst meint er seine Worte nicht, sie sollen den anderen