Welt gehen, denkt sie in ihrem Glück, mit ihm und ohne Angst und Befangenheit. Ihre Arme und Beine schwingen vor und zurück, und die Spätnachmittagsonne blitzt im Lack- bezug ihres Täschchens. Sie möchte ihn an ihre Seite locken und verlangsamt ihren Gang. Kurz hinter dem Warenhaus biegt sie von der Haupt straße in einen schmalen, wenig begangenen Weg ein, der an einer Mauer entlangführt. Gleich darauf hört sie seine Schritte folgen. Längs der Mauer stehen Nußbäume, in deren Laub ein spielerischer Wind zaust. Unbewußt streicht Marie im Vorübergehen über die rauhe Rinde. Die Schritte hinter ihr sind inzwischen näher herangekommen, und plötzlich beginnt der Wind auch in ihren Kleidern zu spielen. Sie duldet es gern, daß er sie gegen ihre Schenkel drückt und um die hellblaue Bluse flattert und ihr Haar verwirrt. Sie duldet es auch, als sich unverhofft eine Hand in ihre legt. Es ist für beide schwer, zu sprechen, während sie nur neben einander gehen, die Stimme versagt ihnen vor Glück. „Diese schönen Nußbäume“, sagt er nur. „Ja.“ „Die werden schön paar Jahre auf dem Buckel haben.“ „Ja?“ „Sicher.“ Nach einer Pause bemerkt er: „Nußbäume werden sehr alt.“ „Ja?“ „Sehr, sehr alt.“ Um niemandem zu begegnen, schlagen sie nicht den direkten Weg zum Fraueninternat ein. Am Ende des Mauerwegs führt