ehrlich verdient. Klar, Sie sind ein richtiger Kerl. Doch bei der Steuer haben Sie — eine Million angegeben.“ „Sie lügen!“ „Nein!“ In diesem Augenblick drängt sich ein junger Lastwagen fahrer durch die Menge zur Tribüne vor und reicht Jakub einen Zettel hinauf. Der liest ihn und wendet sich, indessen Potocny unbeirrt seine Rede hält, an den Versammlungs leiter. Seine Anwesenheit im Werk sei dringend erforderlich, erklärt er ihm und zeigt ihm den Zettel. Ein Kabel aus Uber see sei eingegangen. Er hätte zwar gern noch einmal das Wort ergriffen. Gott, es gebe eben mancherlei Mißverständ nisse, na schön. Er hüstelt, weil der andere nicht ein einziges Wort der Erwiderung verliert, und ist heilfroh, als er sich unter die Holzplanke bücken und vom Podium herunter springen kann. Unten angekommen, ruft er so laut, daß es die Umstehenden hören können, zur Tribüne hinauf: „Teilen Sie bitte der Menge die Gründe mit, warum ich leider nicht länger hierbleiben kann.“ Darauf geht er, von trotzigen und spöttischen Blicken verfolgt, auf seinen Wagen zu, steigt ein und ist im Nu aus dem Gesichtskreis der Versammlung entschwunden. Der Chefredakteur rekelt sich in seinem Rücksitz hoch. „Gute Idee, das mit dem Zettel, wie?“ „Ach so“, sagt Jakub kurz und verfällt wieder in Schweigen. Er steuert den Wagen in rasender Fahrt durch die Straßen. Er kann das Bild nicht vergessen, den Bruder, die Hände in die Hosentaschen vergraben, die Schultern heruntergezogen,