Der Chef

und Antonin und Marie endlich allein geblieben sind, fragt er sie: „Bist du nun glücklich?“ Er steht vor ihr, das Hemd weit offen, seine braunen Haare an der feuchten Stirn klebend, die Arme und das Gesicht schmutzig, breitbeinig und strahlenden Auges. Als sie ihn so vor sich sieht, hat sie ihn lieb wie noch nie. Sie hätte nie gedacht, daß das Leben sie so herrlich beschenken könnte. Durch das offene Fenster dringt der Duft von frisch ge schnittenem Holz. XXIII Der Chef ist zurückgekehrt. Unerwartet und ohne Begleitung. Nicht einmal nach seinem Wagen hat er telegrafiert wie sonst, sondern ist in einer Taxe angekommen und hat sich sofort in sein Arbeitszimmer zurückgezogen. Er ist abgemagert, und große Erschöpfung liegt in seinen Zügen und in seiner ganzen Haltung. Er hat begriffen, daß man in Asien, von Arabien bis hinüber nach Indien und China keine Schuhe verkaufen kann. Dort haben bereits die Japaner das Geschäft in der Hand. Gegen sie anzukämpfen ist aussichtslos, denn die eigenen Frachtkosten sind zu hoch. Gegen die Japaner, gegen die teuren Frachten, gegen die hohen Zölle und auch gegen die steigende Weltwirtschafts krise ist sogar er machtlos. Das ist das Ergebnis seiner Reise. Er läßt Jakub rufen und erwartet ihn niedergedrückt vor seinem Pult. „Die Hälfte der Belegschaft muß entlassen werden“, sagt