frischt zurück. Manchmal muß er über sich lachen, wenn er sich dabei entdeckt, daß ihm die Arbeit zeitweise Spaß macht, aber im Grunde genommen bleibt sie eine eintönige Schufterei. Manchmal würde er den ganzen Kram am liebsten hin schmeißen. Durch die breiten Fenster fällt die Sonne in den Arbeitssaal, die Spitzen der Pappeln reichen gerade bis zur Höhe der Werk stattfenster und schwanken blätterflirrend hin und her. Antonin arbeitet und arbeitet. Aber seine Hände sind noch nicht hart genug, sie können das glatte, ungefüge Leder noch nicht anpacken, daß der Schuh in seiner Hand wie in einer Zange liegt. Außerdem fliegen ihm tausenderlei Dinge durch den Kopf. Es ist genauso wie damals, als er Autofahren lernte; während er lenkte, spazierten seine Gedanken davon, und — Bruch! hing ihr Wagen am Kotflügel eines anderen. „Mein Gott, unser junger Herr hat immerzu andere Dinge im Kopf“, hatte der alte Chauffeur Tomas verzweifelt aus gerufen. „Immerzu und immerzu, und jetzt haben wir- die Karambolage.“ Auch jetzt steuert Antonin eine Maschine, steuert einen Schuh, aber seine Gedanken lenken ihn hierhin und dahin ab, wo Duft und Sommer zu finden sind. Er denkt an hell lachende Mädchen oder sieht eine abgemähte Wiese oder sehnt sich nach Sonne und Wald ... Verdammt, schon wieder ist die Schuhspitze weggerutscht. „Das ist zum Kotzen“, schimpft er vor sich hin, „das will und will nicht werden.“ „Es wird schon werden“, tröstet sein Meister und lächelt