führen, in welchem Jahre Sir James Finlay in der Strasse von Town nach Greenburghin Amerika den Jakobs-Creek mittelst eines Ketten werkes überbrückte, das 21.33 Meter Spannweite besass und die Fahr bahn in theils aufgehängter, theils gestützter Weise trug. Im Jahre 1801 Hess sich Finlay sein System patentiren, und berichtet Cordier in seinem 1820 herausgegebenen Werke „Histoire de la navigation interieure“, dass schon 1811 bereits 40 derlei Brücken in Amerika ausgeführt waren. Von denFinlay’schen Brücken müssen besonders jeneüberdenSchuylkillmit93.27 Meter (306Fuss englisch) Spannweite und über den Brandywine bei Wilmington mit 44.i 9 Meter (145 Fuss englisch) Spannweite und 9.uMeter Fahrbahnbreite erwähnt werden, wobei zu bemerken, dass die erstere zwei Ketten aus 1 ^zölligem Quadrateisen, die letztere vier Ketten aus 1 ^zölligem Rundeisen erhielt. Mit der Erfindung Finlay’s und der Hinstellung seiner Werke war das Signal zur wissenschaftlichen Durchbildung der Hänge brücken, die sich ja durch ihre Billigkeit und Leichtigkeit der Con- struction besonders bei der Herstellung grosser Spannweiten auf das Vortbeilbafteste von den gewölbten und von den zu jener Zeit üblichen, gusseisernen Brücken unterschieden, gegeben, und ist es insbesondere die riesige Entwickelung des Strassenbaues im Anfänge unseres Jahrhundertes gewesen, welche das System der Hänge brücken aussergewöhnlich förderte. Wir wollen nun im Nachstehenden es versuchen, durch die Vorführung einiger prägnanter Beispiele diegeschichtliclieEntwicke- lung der neuen Disciplin, welche bekanntlich durch ihre Anwendung im Eisenbahnbau und durch die Einführung enormer Spannweiten (East-River-Brilcke 492. 88 Meter) auf eine sensationelle Vollkommen heit gediehen ist, zu schildern, und trennen in dieser chronologischen Vorführung zur mehreren Uebersicht die Kettenbrücken von den Drahtbrücken, welch’ letztere ebenfalls von Amerika ausgegangen und dort heute noch die beliebteren sind. §. 2. Kettenbrücken. 1) 1809. Mer rinakbrücke bei Newbury-Port in Massachus- sets, erbaut von Sir John Tempelmann, 74.37 Meter Spannweite, zwei