484 Brückenbau. Aalborg und Norre-Sundby in Dänemark zur Lösung gebracht; eine Lösung, welche an jene anklingt, die 1873 bei der Hunte brücke in der Hude-Braker Bahn durchgeführt wurde. Die dritte der hauptsächlichsten Lösungen der in Bede stehen den Augabe hat bekanntlich J. W. Sch wedle r geliefert, welcher die Brückenlast erst kurz vor der Drehung durch Wegnahme einer Endstütze auf den Zapfen stellt und welcher die vorkommenden drei Leitrollen nur gegen das Kippen des ßrückenüberbaues ver wendet; auch diese Schwedler’sehe Lösung war auf unserer Aus stellung zu Wien, und zwar in zahlreichen Exempeln vertreten. Es bietet kein geringes Interesse, dass die Wiener Welt ausstellung vom Jahre 1873 gerade diese hier genannten drei hauptsächlichsten Lösungen der Aufgabe zur Anschauung brachte, und also auf diesem Specialgebiete des Brückenbaues der gemachte technische Fortschritt repräsentirt war. Bevor wir diese ausgestellten Lösungen besprechen, wollen wir noch in Erinnerung bringen, dass schon in den Sechziger Jahren bei der Amsterdamer Brücke über den Righvartcanai ein ausschliess lich belasteter Drehzapfen angewendet wurde, und dass dieses Prineip der ausschliesslichen Zapfenbelastung auch wieder neue- stens (1873) beim Baue der Huntebrücke Anwendung gefunden hat. Nämlich: d) Amsterdamer Brücke über den Righvart-C'ana 1. Hölzerne Strassen brücke für 80 Centner Wagenladung con- struirt. Die im Jahrgange 1870 der „Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure“ enthaltene Zeichnung lässt erkennen, wie das hölzerne Drehfeld, welches einen kürzeren Arm von 5 Meter und einen längeren von 9.33 Meter besitzt, geradezu auf den Drehzapfen aufgehängt ist; Rollen und Rollkranz fehlen gänzlich, da die Brücke ausbalancirt ist. Die Breite der Brücke beträgt 4., Meter; die Arme sind auf einem mitdreh baren eisernen Bocke durch Zugstangen aufgehängt, die Be wegung erfolgt durch Hand. b) Huntebrücke im Zuge der Hude-Braker Eisenbahn. Die selbe wurde 1873 erbaut, ist einarmig, hat 12. 2 ö Meter lichte Weite und 18. 0 Meter Gesammtlänge; sie ruht auf einem zuckerhutartigen Zapfen, gegen dessen unteren Umfang