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Dresdner neueste Nachrichten : 03.12.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-12-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-190712032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19071203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19071203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-12
- Tag1907-12-03
- Monat1907-12
- Jahr1907
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 03.12.1907
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Drxsduek NelkesfeNaW Nr. 329. XV. Jahrg-cuil MI« .e 100 000 ts««"«-ich. Unabhängige Tageszcjtung. lieu-essen- M emipqlttse tot-nehmt kostet ist dreise- lID M .Hk« soc tuswskts I II» ist onst-status s U tat-elle »» gp Du slpqmqe stell-menle ist Dresden uns us- MW « III» im umso-us II Ist Ast Giebel-botanqu llwhkksumiöyes Rohen noch tatst Unsre-midni- ts 11. zuckt-m von tust-dikt- cvetsea tat seaea Versuche-plans «»»,n»mmea. Mit 00 Erscheinen sn bestimmten Tosen usd »Es-« sitt meist ausarten Telephon-Ist sah-he von Auf-kamt akusletlas untre Dass-set aus aus-Ismen me name stinkt-me Innoncemcstpemnoans tm mi- aus tot-nd akbmensmiewte ss ckmmqlpketien u Mast-neu tu Dicke Nummer umfaßt M Seiten. Roman siehe fskzw 151 nnd H. fVctrachtmigkn über ! die geplante Prozeßreform , Voll sehr ges s· ygcichticbciu chatzter iUMkkschet Seite wird s « - « un « Wohl selten ist ein Regierunusentwurf einer der- Mq oernichtenden Kritik unterzogen worden« wie sie Mzur Reform des Zivilurozesses auf dem außer nieniliclkcn Deutschen Anwaltstage zu Leipzig am 21 November 1907 erfahren hat. Sie ist nur allzu ienscluint und es ist mit Freuden zu begrüßen, daß Hchdieier Kritik hervorragender Vertreter der Anwalt ichasi einer unsrer bedeutendsten sinilprozeßrechtss lkhkw der Geheime Nat Professor Dr. Wach in Leip tiit Atmeschlossen hat« Sondertiar must es berühren, wenn ietzt ntit so. geschäisiaer Eile unser Rinilnrozeß, der sich in nahezu dreißigjähriqer Uebung bewährt hat, in einzelnen Teilen resormiert werden soll. während das Volk auf sie weit wichtigere und weit notwendiger-e Reform des Skkairerlus und des Straiprozesies seit Jahren warten musi. Priiit man den Entwurf auf seine Ein zelheiten und Wirkungen hin, so kann man sich, wie iicg silion wiederholt und auch in Leipzig unuerhohlen iusgeioroclien wurde, dem Eindrucke nicht versrliliessein nß es sieh hierbei weniger um eine unumqänalich not wendige Isieforni unsres Prozesses, als vielmehr um eine sisknliirhe Transaktion handelt. Denn siskalisch isi der Entivuri durch und durch- Wird er Gesen, so muß die Rechtspflege schlechter und teurer werden« Dabei soll nicht verkannt werden, daß er in kmzcsnrn Vesiiinnmnqen auch durchaus Gutes bringt« allein es ist sclilethterdiuas fein Grund zu ersehen. nimm dieses Gute. das ebenso nützlich und notwendig iiii das- Versabren oor den Landen-richten wäre, nur in den amtsaerichtlichen Prozeß beschränkt bleiben full Schon dies kennzeichnet den Entwurf old Stück insti- Gleiili det« Artikel l, det- n. a. von den Ferietisaehen bandelL liedeiitel eine Jnlonseatienz Durchaus-Zweck iiitißiti ist die Bestimmung-« dasi das Ilmtsaeeieht aus ilkitrtm aiieli andre Sachen als die bisher bestimmten als lseitensaelien bezeichnen missi. und dass niik dann dieser Beschluß wieder aufzuheben ist, wenn dte Sache stiettisi wird lind besonderer Beschleunigung nicht be dars Niin tntissen Versäumnis- nnd Anerkenntni6- ittlieii iiiklit inehr niean der Gerichtsseeien unt zwei Monate liiitansaesehnheti werden« Warum aber soll dieser Vorteil nicht anch den landaeriehtliehen Sachen zuteil werden? Ein Mögen dek mehr als M Mk. leiden denn bis Slih MI. soll die amtsaerichtliche Zustäiidiiiteit ausgedehnt werden —, muß deshalb sel iieii Iliiiprttcli teilen, also zwei oder aar mehr Prozesse iiiliim iitn dieser Beschleunigung teilhaftig zu werden, niitliiii einstellen auch höh e r e Vroz e s; koste n , tibivolit er doch ein gleiches Interesse daran hat, sein» Geld,iitiei Monate sriilier zii erhalten« als der, der nur( sitt Ml zii bekommen hat- Größtc Auflagc in Der Entwurf beabsichtigt, im amtsgerichtlichen Verfahren an dieSielle des Parteibetriebes den Amts bcirieb zu seyen, d. h. unter anderm sollen Terminss nnberaurnungeu nnd Ladungen künftighin ohne An traa durch das Gericht erfolgen. Man mag hierüber geteilter Meinung sein, eine Bestimmung bedeutet jedenfalls eine grobe Gefahr flir das rechtiucheude Publikum Es kann nämlich von einer Ladung abge sehen, können also dem Fiskus Kosten erspart werden, Inenn der Termin der Partei bei Einreichung oder Anbringung der Klage oder des Antrags mitgeteilt worden ist. Der Kleiner- der seine Klage angebracht, der Beklagte, der seinen Einspruch gegen das Ver säumnisurteil zu Protokoll erklärt hat, wird sofort durch den Gerichtsfchreiber vom Termin in Kenntnis gesetzt, eine Ladung oder eine andres Schrittstück über den Terniiu erhält er nicht mehr. Jn wieviel Hun derten, vielleicht Tausenden von Fällen wird nun die betreffende Partei sieh den Termin nicht merken, ihn falsch notierenoder die Notiz verlieren. Die Folge ist: Versäumnisnrteii, der Kläger wird abgewiesen, der Einspruch des Vetlagten verworfen und dieser mit seiner Verteidigung ausgeschlossen. Soll in Zukunft die Verjährung durch Zustelluna unterbrochen werden. so tritt nach dem Entwurfe diese Wirkung bereits mit der Einreichung der Klage ein sofern die Anstellung innerhalb näher bestimmter Frist noch erfolgt. Endlich wird die Gefahr beseitigt, daß das materielle Recht einer Partei an formalen Zufälligkeiten scheitern kann. Aber warum diese an sich vernünftige und zweckmäßige Bestimmung nur fiir den Akntsgerichtsnrozeß? Hat der Gläubiger, der M Mk. und 5 Ps. zu erhalten hat, nicht ein ebenso großes Interesse an der Unterbrechung der Verjäh rung wie der, der M Mk. zu bekommen hat? Auch hier wieder fehlt der Blick aus das große Ganze, auch hier wieder nur Stückwert. Wie oft soll noch im letz —-en Momente die Verjährung unterbrochen werden. Die Zustellung ist binnen so kurzer Zeit nicht mög lich; was ist die Folge siir Streitgegenstände, die die iamtsgerichtliche Zuständigkeit übersteigen, wenn der Gläubiger nicht den Uniweg über das Mal-unerfahren nehmen will? Die Klage wird rechtzeitig beim Amtsgericht einaereicht, die Verjährung fornit unter brochen, und wenn der Beklagte die Zuständigkeit be mängelt. wird die Sache auf Antrag des Klägers ohne weiteres und fast lostenlos an das zuständige Land gericht verwiesen. Mit solchen kleinlichen Mitteln müssen dann die Parteien arbeiten, nur weil der Ge setzgeber kein Ganzes bringt. Sehr treifend kenn zeichnete dies einer der Redner auf dem Anwaltstage ais einen Bantrott der Gesetzgebung Der Entwurf dehnt weiter das Prinzip des Silnitsbetriebes dahin aus, daß das Gericht unter ge wissen Vorausfetzungen Zeugen und Sachverständige ichon nor Erlaß eines Veweisbeschlusses zur küns tigen Verhandlung laden kann. Dieser Gedanke, der offensichtlich aus der österreichischen Zioilorozeßords nuug übernommen worden ist, hat zunächst etwas Bestechendes für sich, aber auch nicht u n b ede n t - liche Folgen. Praktisch durchführbar ist diese Be- « stinimung jedenfalls nur unter ganz kleinen Verhält nissen, aber nicht, solange unsre Amtsgerichte - und dies wird bei der geplanten Erhöhung der Zuständig- ’ Sachsen. Reduktion nnd Daumqeichäftsftelle Fekdtnauditratzc 4 Jskvakechen Reduktion RI. M? Ort-edition km 4571 Verse-a 542 seit noch oiel schlimmer werden —— io mit Terminen oelastet sind, daß an einein Terminstage oft 60- 70 und mehr Sachen zur Verhandlung lomnieu. Wie soll ein Richter bei einer solchen Zahl an einem Vor tntitage noch mehrere, vielleicht untsiinaliche, Beweis ausnahmen erledigen? Zeugen nnd Sachverständige zoürden sich mit Recht über stundenlanges Warten be schweren· Die Auslagen sür ihre Zeitsoersiiuninici wurden den Prozeß unnötig oerieueru. lind ioie oii wird eine vorher bestrittene Behauptung in der tnitnd lichen Verhandlung schließlich noch zugegeben. Zeugen und Sachverständige, die dleie Behauptung beweisen sollen, sind nunmehr unuiiv geladen, es sind tiicttützt’ Kosten entstanden, der Prozeß ist v e rte u e rt. Falls die vom Beklagten oorgeschiitzte Unzu itändigkeitseinrede siir begründet erachtet wird oder ein andres Gericht ausschließlich zttstiindig ist, wird. wie schon erwähnt, kiinitig ohne weiteres der Rechts streit aus Antrag des iilägers an das anständige Ge richt verwiesen und ist von diesem Momente an dort auhiingig Hierdurch wird nicht nur dan bisherige Urteil erspart, sondern auch in zahlreichen Fallen in denen dieie Einrede nur zur Prozeßoerichlevoune vorgebracht wird, das Vorhaben des Vetlagten wenigstens einigermaßen illusorisch gemacht. Warum aber dieie Vorteile dem Klsiger nur im Prozesse vor dein Amtsgerichte, nicht auch in dem oor dem Land gerichte zuteil werden sollen und können, ist einfach unverständlich Die »Patric« davonggflogm i . Der lenkbare Lustballon »Patrie«, der Stolz und die Hoffnung der Franzosen, ist davongcflogen, und zwar nndeabsichtigter Weise und ohne Lenker. Wie ans Be rd u n gemeldet wird, war man gerade mit Ausbesserungsardeiten am Ballon beschäftigt, der eine Störung am Motor- erlitten hatte« ais sich der Ballen bei einem heftigen Windstoß losriß nnd in tveitlicher Richtung davonslog. 200 Leute hatten vergeblich ver sucht, ihn zu halten. Der Verlust des Ballons geht den Franzosen außerordentlile nahe, er wird in alle-i Kreisen der Bevölkerung direkt als ein natio nales Mißgeschick empfunden. Aus den Pariser Boulevards bildete gestern, wie aus der französischen Hauptstadt telegraphiert wird, das Ballonnngllick dens allgemeinen Gesprächsstoss s Nach den resignierteu Erklärun en des in Lebaudne Diensten stehen en Jngenieurs Zulliot besteht n cht die geringste Hoffnung auch nur Trümmer des Bal lons zu finden. Jn einem Artikel des »Temps« wird die Frage ausgeworfen, ob Nordseesischer oder ahnungslose Holzfäller vom Funde des Buson geripoes oder der Gondel die erste Kunde bringen werden« Von überall her, nur nicht von Deu tsch lan d her möchte man Nachricht erhalten Man hält hier nämlich an der unerschiitterlichen Ueberzeuaung von der Ueberlegenheit der »Patrie« gegenüber den deutschen Lustschissen seit und will es nicht glau ben, daß das Unglück durch die Eigenart der Julliot schen Konstruktion verschuldet worden ist. Man weiss, daß die Entgasungsventilklappe der »Li: Patrie« bei ihrem sehr langsamen Funktionieren nur eine sehr allmähliche Gasentweichung gestattet. Dieses wurde bisher als enormer Vorzug gerühmt. An die Mög lichkeit, daß eineEntgasuug notwendig werden könnte hat Julliot niemals gedacht. Die Gondel war nach In Dresden und Baron-n um«-und sc Pi» m Quaml IN- Mt drei Bau-, durch unsre Provinz-Final» most-such is kl. pro Quart-l MS Ist stei Dass-. Mn set Rale «Dtessset Miete-we stät-ek« okv Monat w si. ller T w . m Deutschland und sen veuiichca Konnte-« VI has mag. A owns-L 69 ucspscs Quark aus M tat-Oc·ckt.sl.' · B , 82 · . . zss « O- ueuemuasaa , A · MADE-. · · COL .. ...Z-1-58.--4-72- this- neas Just-sah- sek Kunst-sah oks Dache l Mc hrem Umkippen vollkommen ballaitfter. Es wird herunt, daß die Soldaten kein Verschulden trifft, sie waren aus-s äußcrite erschöpft Das Unglück sei da durch cutftundcn, daß sich weder die Etctgafung, noch die Motomustocchilung vollziehen ließ und dskKampf imisrbcn menschlicher Aksderftandssähigkeit und ele mentarer Gemalt schließlich den Ausgang nahm, den cr nehmen mußte- " Zur großen Beruhigung der oatrtotischen Fran « Hosen lcheint der entschwundeue Ballon übrigenöseine Richtung nicht nach Deutschland genommen zu haben, sondern liber- Frankreich hinaus nach England zu ge flonen zu sein. Von unserm Londoner Bart-an ek halten wir nämlich folgendes Privattelegramm: -lcn- London, 2. Dezember. tP rin. - Tel. der Dresdner Neuesten Nachrichtens Der otelgerilhmte französische Militärballon »La Patrie« scheint von demselben Schicksal betroffen zu sein, wie der ebenso gerühinte englische Militiirballon »Nulli Seeundt.s«, daz heißt, beide scheinen andre Wette zu gehen als man ihnen vorgeschrieben hat. Das sranzdsische Lustfchiss ~La Betrie« war am Sonnabend abend nahe der deutschen Grenze bei Verdun herunterge gangen, um einige Nenaratnren vorzunehmen: es risz sich bei dem starken Winde los und ist dann, wie es scheint, westwärts getrieben worden über ganz Frankreich, über den Kannh England, Jrland und bis in den Atlaniischen Ozean hinaus. Depefcheu ans Cardiss im Siidwesten Englands zeigten gestern morgen die Passage eines lenkbaren Lustsitnfses an, später kamen Depeschen desselben Inhalte aus Bel sast im Norden Jrlands, die denselben Ballon sianai lisierten. Ob es sich in beiden Fällen wirklich um denselben Vallon handelt, steht noch nicht fest. Die »Dann Mail« veröffentlicht mehrere Telegramme ihres Korrespondenten in Schottland; eins derselben besagt, daß man dort einen lenkbaren Ballen ge sehen habe, in dessen Gondel sich mehrere Personen befanden. Dieses würde allerdings den Nachrichten aus Frankreich widersprechen, die besagen, daß sich s niemand in dem Lastschiff befunden habe. Gestern abend 5 Uhr 45 Minuten telegraohierle der Korre spondent der »Dann Mail« and Larne, nahe Beisast: Ein gelber lenkbarer Ballon ist um Z llbr über Larne hinübergegangen, es scheint die ~Patrie« zu sein. Die Maschinen arbeiteten nicht. Das Luft ichisi slog niit 48 Kilometer Geschwindigkeit und wandte sich nordwärts gegen Schottland Aehnliche Nachrichten liegen aus vielen andern Orten vor- Nach Ansicht eines Ingenieure vom Militärlnst«- schifferparl zu Aldershot wird der Ballen jedenfalls heute im Atlaniischen Ozean wiedergeben Wie ans dem Kriegshafen Breit weiter gemeldet wird, ist noch am Sonntag nachmittag auf Befehl des Marineministers das Hochseeiorpedoboot »Don-bil lon« in See gegangen, um nach der »Patrie« zu suchen Jedenfalls wird man jenseits der Vogesen sehr beruhigt darüber sein, daß der Ausreäßer nicht iiber den Rhein geflogen ist. Wer weiß, was daraus wieder für ein diploniatisscher Zwischenfall hätte ent stehen können. Jlskkm uddFFrspnatd Sham. Vor kurzem hat Siegfried Trebitsch, derUnermtisd iikde ein sehr hiishsches Wagnerbrevier publizierh in welchem der Verfasser von Man and superman eitle Hit-»nierhaltfame, wenn auch von der landläufigen Umsican einigermaßen altwcichende Deutung des Mit-»unter Werkes gibt. Als Ergänzung dazu läßt tl ihm ietzt des Jren ~Qnint(zsstznz of lbsenisme" folgen ebenfalls wieder als Vtevier, obwohl die lieme Schrift den Titel vielleicht noch weniger ver dient als das Waanertverl Shatvs nnd mit weit besserem Rechte den Untertitel »Die Qnititcsfenz des Jllscnisnnth als Haiiptbezeichnnna führen würde. » Der ursprüngliche Zweck der Schrift war teils Zeitgogiiaiciy teils polemifcher Art. Die erften -btenanffiihrnngen hatten in England ebenfoniel vielleicht noth meshr Stall-b aufgemirbelt als anders wo Sitaw gehörte zu den friihcften Verteidisacrn des listed-einers. nnd aus einem Vortrag, den er iin Juli 1890 in dcr Gefellfchaft der Fabier in London uier das Wesen Jhscnfcher Dichtung hielt. hat ficht M Buch entwickelt »Nein kritischer Elfav lisber d«ei poetiitlien Schönheiten des beenismus. fonsdern ein lecinne Darlegung des beenismng —«, wobei man liesnchmientals den Zufatz vergessen darf: des bees genaht-, wie Bernard Shaw ihn sieht - oder doch amais fah. « Man darf nämlich die Entftehnngszelt des Werk-s Meutrer akln lacqetk Shatv behandelt im Haupt etl die Dramen . bit-nd von »Brand« bis »New Endli. die Schlußredaktion muß also vor dem Er kleinen des Borlmann. alio vor 1896 erfolgt fein Hier spricht ift noch nicht der Jntellettnalift von Ritt- eg ift der Sdaw der Unplessni phys. der S« l’s.»W:it-rc-ns Profession« nnd »Hm WHOWU bäum- jchried Der Sozialikt fpricht mit. der Scheren- Ulmlaubiae mit einem Wort: ein Meinst-. der erft Stil dein Weg zu lieh tell-er ift. Die Sonveränitdt des Mitten fehlt noch ziemlich; defio wertvoller ist das Heil itit das Bild des Weddens dieser Piychr. til-er lWerd-nun in diesem Brei-ice fv manOes Nach- Ukstnne entgaltenqiän »Am-v iie t in . fett den arvden Realiliem d. d. Wider-litten Jifen ficht die Dirne wie lie wirklich Wand hat den Mut, fie anth fo blitzt-hellen Er « »in den großen Pionieren des Wetdetrdeth well Taten sur Recht erklärt. die bisher allgemein als tulich verurteilt find. Seine Dramen lind nichts « lvktunatcfch durchstlubttc M der M ilielien Wirkungen des sogenannten Jdealismuß. Die satsoße Trilogic ~Vrand«, ~Peer Gynt« und ~Kaifer i und Gaukelei-« zeigt die gefährlichen Folgen des sub- Jieltiven Jdealisinus, seine Wirkungen auf die Per sönlichkeit des einzelnem die modernen Dramen bringen seine sozialen Ergebnisse bei Alltagsinenschen tin Alltagslcbcn. »Die Stützen«, »Ein Puppenheiin«. »Gespenfter«, »Ein Volköfeind«. alle zeigen sie das Unheil, das entsteht, wenn Taten nicht nach ihren Wir kungen aus das Glück, sondern nach bestimmten, ein fiir allemal festgesetzten Regeln Jdealen beur teilt werden. Am deutlichften ifi dies der Fall in der ~Wildente«, mit der Eil-sen sich indessen bereits daran gemacht hat, nach den allgemeinen Idealen auch die der ansetlefensten Geister an den Pranger zu stellen, wie in »9iosmersholm« und »Klein Enolf«, dem Drama der idealen Ehe. Die Genesis der ~Maöken« smließsi lich zeigt die »Frau vom Meere«, ihren Ursprungs im Unglück, in der Unzufriedenheit mit der Wirklich- ’ leit. Und hier wie iibcrall ift das Endresultat die Er kenntnis, daß es in keiner Lebenslage eine bestimmte Regel des Verhaltens, d. h. ein Ideal gibt, dafz der Wille beständig wächst und heute nicht unter den gleichen Bedingungen erfüllt werden kann, die feine Erfüllung gestern sicherten. —- ! Diese Umrisse lassen das Positive wie das Nega »tine der Jbsenausfassung Sbaws erkennen. Sie zeigen die persönliche straft, init der der Jre den Nor weqer sieht nnd ans-, zuweilen auch nnterlegtx sie zeigen zugleich das Fehlende. Der Jltsen der hier aestnltei ist« ist der Jbien. wie ihn die achtziaer Jahre sahen, ein sozialer. absichtsvoller, lein hoffnungslos Darstellender, teln Dichter. Das eigentliche, hinter dem Geschehen Liegende Jbsenicher Kunst sehlt gänz lich - nielleicht weil das schon ienleits det- Grenzen Bernard Shaws liegt. Es sehlt etwa-, nicht nur« weil Slniw keinen kritischen Essati über die poetiseben Schlinheiten von Jhienö Tiehtungen gehen wollte, sondern weil er in die letzten Regionen dieses Wertes doch nicht hinein konnte. Er ist lehr klug: hier brqneht ed ein andres - einen lechlten Sinn. den man hat oder nicht hat und den keine Klugheit der Welt zu gelten vermag-. Fitt- dieied anko entschddiqt das Oistoriiche der kleinen Schrift. Sie entstand in Tagen des Kann-fed, vielleicht aus Gründen ded Kampfes: so mußte sie. nach die- Gegenäußernngen bringen. und die allein schon lohnen die Letilire. Jtn Mittelpunkte liebenj dies wie M die -oespeniter«. M Inn heute einmal nachliest, was die Berliner Kritik bei Gelegen heit der ersten deutschen Ausführung des Wertes zu tage sörderte, so atnüsiert man sich trotz allen Aergch immer noch. Gegenüber den englischen Presse stimmen nach der ~Gespenster«-Premiere verstummt das Vergnügen. Die Tonart, die hier angeschlagen wurde, läßt alles, was Adolf Bartels dem toten Hein reich Heine anhängtc, an Eindentigkeit weit hinter sich und das will etwas beißen. Es ist bezeichnend, dasz William Atti-er, der bekannte Kritiker nnd Jbsen übersetzen um dem Toben der Gegner Einhalt zu tun, nichts weiter zn tun branchtc, als unter der Ueber fchrist »Gefpenfter nnd Geschwätz« die Acußernngcn der Gegner zusammenzustellen nnd dies »Mein-usw ol arme- übertrifft so ziemlich alles, was an Ver rohuna bisher geleistet worden ist« In drei Rubriken hat Archer das Material geord net: Bezeichnungen des Stücke-T des Dichters-, seiner Anhänger Jn der ersten Abteilung finden sich. um nur ein paar Beispiele zu geben. folgende Stilprobem »Diese ekelhaste Vorstellung . . . eine ossene Kloatcy ein ekelerregendeö unverdundeneö Gefchiviir; ein öffentlich oollzogener Akt . . . sichtbare Fäulnid . . bestialisch und zouisch gewordener Kosebue . lite rarisches Aas . . fatzenicinimeriiches Gewiisch .. . nichts als sader, breitgetretenet Dreck . . . eine kläg liche Diagnose gemeiner Ungehörigkeiten . . . trank liaite Karitaturcn Abfall und Schand . . . Un sliiiigkeit und Gestank. so dict. tvie mit einer Kelle ausgetragen.« Jbien wird genannt: »Ein Egoist und ein Stiiinper . . . ein verrückter Fanatiker . . . nicht nur gleichmäßig geniein sondern auch beklagenswett duinm... häßlich« unzüchtig. niißtiinend und geradezu albern . ( . eine diistere Art von Reporter.« Seine Bett-anderer endlich sind: »Gebt-aber des Sinnen kiyels und Unschicklichkeitöschwelger . . . die Ge schiechtdlosen . . . Gebildete nnd im Dreck wühlende Hunde . weibische Männer und Mannweiber .. .; der Olietzeremonienmeister überließ ed ihnen, sich in den ~Gespenstern« im Kot zu wälzen« Mehr kann man nicht verlangen, und doch enthalten gerade diese Teile des Werkes. weil sie ebenso wie der Ansang iibek die Vorbereitungen und die Schwierigkeiten det eesten Aussiibrunqen Tatsächliches bringen, vielleicht das Jnteressanteste, indem sie zeigen, wie nicht nur ein einzelner geistig überragender Mensch, londern wie det« gebildete Durchschnitt eines Volkes sich zunächst der stärksten Gestalt der neueren Literatur-geschickte entgegenstelltr. Jn Summa: Es ver-lohnt sich der Mühe, das Werkchen einmal durchzusehen, es gehört zu den wenigen aus der heutigen Hochslut von Bkevierem dip- nicht nur lediglich Matulaturwert haben. Was die Uebersetzung angeht, so ist zu sagen, daß gegen thbitsch’ erste Shnwübcrtmgung im »Seht-achten lcnker«ein ungeheures-Fortschritt nicht zu verkennen ist. Wenn man trovdcm beschließt, an Archsbald Constablc and Co» Limited, nach London zu schreiben, um sich den englischen Text zu verschaffen, so liegt das weni ger an Stegsned Trcbitscv als daran, daß Shaw im Deutschen selbst in der besten Uebersetzung noch ein schwachet Abglanz von dem Etgentlichen bleibt. Dr. Paul Rechtes-· Kleines Feuilleton. ·. W »= «Der schwiibische Schriftsteller Dr. schrieb .. Lilienseiu, dessen Schauspiel »Der große Ta Dom « netstag den 5. Dezember im Konng Schauspielbause I zur Ukaussiihrung gelangt, ist als Dramatiker zuerst l durch ieinSchausoiel .Die Heilandgbraut« bekannt ges « worden Das Wert erlebte unter dein Titel »Man s .Iriedl)ainnier« die Urausiülxrung am Deutschen s ’Tl)cater zu Berlin im Ottober IM. Diesem Wette «.- solaten 1906 das Trauerspiel »Der Berg des Uergets ; nisses" suraussührung in Bremens und 1906 das · Drama »Der Herrgottswarter« CUrausführung im « Schillettheater. Berlins Der Autot wird der Ut· . ausführung seines neuen Schauspiels »Der stos- Tag« im Königl. Schauspielhauie beiwohnen. « = Max Paiiee gab am Sonnabend iin »Nami- s garten« seinen zweiten, erfreulicherweise etwas besser . besuchten Klavierabend. Er begann mit Bachs AsNolcs Fuge in der Lisztschen Uebertragung und seid-te in dem großzligig macht-vollen Aufbau des sitzen wieder. wieviel ck kann. Auch Mendelösodns Variations serjeuses gelangen ausgezeichnet, klar und « durchsichtig im ganzen Glanze der sormalen-«leiw heit. Es folgte chumann, Opuz C: die Ml biindler. Daß sie musikalisch einwandsfrei heraus-. ! kamen, verstand sich von selbst - und doegcblieb VIII wieder ein Rest. Jloreslan und Eusebiud den m s» zu sagen, als wag in den Roten steht. Die duntets hellen Lebensuntertdne fehlten das, was uns ’ Deutisetn diese Musik so unendlich«nabe· beim - lai « vermi e man etwas- Daß man das Wert wieder s.
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