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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.07.1852
- Erscheinungsdatum
- 1852-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185207013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18520701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18520701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1852
- Monat1852-07
- Tag1852-07-01
- Monat1852-07
- Jahr1852
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.07.1852
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und Anzeiger. L8S. Donnerstag den 1. Juli. 1852. Die Mormonen. Die vor Kurzem in d. Bl. von dieser gefährlichen SecLe ge gebenen Nachrichten veranlassen mich, einen kurzen Nachtrag zur Geschichte derselben zu geben. Der in wirklich großartigem Style erbaute und in einem der gegebenen Aussätze beschriebene Tempel existirt nicht mehr, er ist gänzlich niedergebrannt. Der Tod der Gebrüder Smith wird von Anderen anders erzählt.' Die Sache soll so gewesen sein. Als sie- um ihre Person in Sicherheit zu bringen, sich ge fangen gegeben, haben eine Schaar der Ihrigen den Versuch gewagt, ihre Propheten zu befreien, die Miliz aber, welche die Bewachung der Brüder Smith übertragen erhalten, hat sich, um die Ge fangenen nicht entkommen zu lassen, gesetzwidrig die Anwendung de- bekannten LynchgesetzeS erlaubt und die Gefabenen bei dem Fluchtversuche erschein. Von Illinois haben die Mormonen nach Kalifornien auswandem wollen, sind aber an den in den Felsen- aebirgen gelegenen Salzseen geblieben, weil sie da keine Nachbarn fanden und daher so recht für sich allein eine Colonie bilden konnten. Daselbst, i« Lerritorio Utah, find sie bereit- zu einer Volk-zahl und Macht angewachsen, daß sie einen selbstständigen Staat bilden könnten; die Unionsregierung kann sie aber nicht anerkennen, weil sie eine Selbstständigkeit beanspruchen, die selbst in der freiesten Republik nicht Geltung haben kann. Weil sie völlige Gütergemein schaft, den CommunismuS in seiner weitesten und übelsten Bedeu tung gelten lassen, erkennt die Regierung (die Propheten rc.) kein EigenthumS - und Erwerbsrecht der Einzelnen an und übt hier die größte Tyrannei aus. Sie heißen die Vielweiberei gut und führen den unsittlichsten Lebenswandel. Sie betrachten sich allein im recht mäßigen Besitze der Erde und wollen das tausendjährige Reich Her stellen. Darum ist Raub, Mord und wie die Greuelthaten alle heißen, gegen andere Menschen, die nicht zu ihrer scheußlichen Bande gehören, erlaubt. Wenn sie stehlen, thun sie nach ihren Ansichten nicht-, al- daß sie Andere aus dem unrechtmäßigen Be sitzt setzen und dafür sich in den rechtmäßigen bringen. Reisende, welche sich zu ihnen wagen, bringen sie, wollen sie nicht zu ihrer Bande halten, in lebenslängliche Sklaverei und Gefangenschaft u. s. w. Solch tolle Wirtschaft kann und darf die Unionsregierung nicht dulden, und glaube ich nicht- daß sich die Frage, wie soll so ent setzlichem Treibe« ein Ende gemacht werden, friedlich wird lösen lassen. Es Wird über kurz oder lang ein blutiger Vertllgungs- kompf beginnen müssen, und — da werden die Mormonen unter liegen, denn eS bedarf bei dem Amerikaner nichts weiter, als die Gefahr der Freiheit der Person und de- EigenthumS, um ihn zum Aeußersten herauszufordern. Er lebt und strebt nach Besitz und Frektzolt und haßt dm tollen Wahn „CommuniSmuS" mit ganzer Seele. Die Mormonen haben übrigens für Europa das Gefährliche, daß sie dahin, namentlich nach Irland, Dänemark und Nieder- fachsen, ihre Emissaire, Werber für ihre Bande, senden, und diese als Auswanderer wohlbewacht bi- nach Utcch führm — Was sonst in jenen Aussätzen gesagt ist, beruht in voller Wahrheit und ver dient die aufmerksamste Beachtung. Ileber dm hiesigen Schwimmunterricht sind, im Gegensätze zu meinen Vorschlägen, in Nr. 18V d. Bl. folgende Ansichten und Behauptungm geltend gemacht worden: 1) „Es ist wohl noch kein Fall da gewesen, daß ein dreimalige- Umschwimmen des Bassins üble Folgen nach sich gezoaen hätte," als ob nicht gerade ein von mir erzählter Fall dieser Art mich zu jener Bitte an die Väter und Mütter veranlaßt hätte. Seitdem sind mir in Folge meine- Aufsatzes noch gar manche „Thatsachen" mitgetheilt worden, die meine Ansicht bestätigen. Jedenfalls ist eS von dem Einsender nicht klug gehandelt, durch jene Worte zu Ver öffentlichung solcher Thatsachen herauszufordern. 2) „Schade um da- arme Kind, bei dem es gelinat, den Ehr geiz zu dämpfen." Hier hat 6. R. den Ehrgeiz mit dem Ehr gefühl verwechselt; ändert er diesen Ausdruck, so sind alle Vernünftige mit ihm einverstanden. 3) „Daß der Geist des Stundenschwimmers nachtheilige Folgen davon verspüren könnte," findet O. k. sonderbar; firr mich ist eS eine erfahrungsmäßige Thatsache, natürlich nicht bei allen Stunden schwimmern. Ich rede ja überhaupt nicht von allen Schwimmern, sondern nur von einzelnen Schwimmern, bei denen die Eltern das Lehr- und Strebziel etwa- herabsetzen sollen. Damit erledigt sich zugleich das, was O. weiter sagt: 4) „Ein Schwimmlehrer versteht jedenfalls besser die Geschick lichkeit seines Zöglings zu beurtheilen, als der Vater." Von der Geschicklichkeit ist durchaus hier nicht die Rede, nur vo« der Ge sundheit des Kindes; und in dieser Beziehung muß der Bater mehr wissen, muß auch das Recht behalten — nicht, wie O. L. sagt, sich in den Lehrplan zu mischen, wovon ebenfalls nicht die Rede ist, sondern — dem Lehrplane ein angemessenes Ziel zu stecken. Ein Vater verkauft ja doch nicht seine Kinder an die Lehrer. 5) Wenn endlich O. R. am Schlüsse behauptet, daß Jeder, welcher „ordentlich schwimmen kann und daher den Gegenstand gründlich kennt," meine „übertriebene Aengstlichkeit" nicht thei- len wird, so soll ich dadurch wahrscheinlich gls Nicht-Sachver ständiger ganz gemüthlich nach Hause geschickt werden. Dagegen muß Ich doch einen gelinden Einspruch thun. Allerdings ist nie von mir verlangt worden, ein Bassin drei Mal zu umschwimmen, wohl aber habe ich — wie dies in meiner Geburtsstadt häufig als Probestück vorkommt — mir selbst einmal zugemuthet, über die Elbe zu schwimmen. Daß aber mir und meinem Gegner da- starke Schwimmen bisher nur gut bekommen ist, beweist noch nicht, daß es Allen — namentlich Kindern — gut bekommen Müsse. vr. E. I. Hauschild. Nachschrift. Diesen Artikel geben wir noch, weit Wir von der guten Absicht ' des Hm. vr. H» uns überzeugt halten, bemerken aber zugleich, daß wir diesen Gegenstand nicht zu einem stehenden Artikel unseres Blattes werden lassen können. Herr O. R. hat, weil er ein kräf tiger, anständiger junger Mann ist, in seiner Art auch Recht, dürfte aber nicht befugt sein, sich in diefir Angelegenheit al- Meister de- ersten Einsenders aufzuwerfen. Mit einem Worte, -da- Publicum weiß jetzt, woran eS ist — wir geben darüber nicht- weiter. Die Redact. Dorfgeschichten. 1) Eine Warnung. Seit Jahren treiben verschiedene Leute auf den Letpzic gekegenen, meist von Handarbeitern bewohnten Ortschaft... ....... Wanderhandel mit maruhrrlei Gegenständen, besonder- Victualien.
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