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Dresdner neueste Nachrichten : 13.08.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192008130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19200813
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19200813
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1920
- Monat1920-08
- Tag1920-08-13
- Monat1920-08
- Jahr1920
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 13.08.1920
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gr. 200 M M- Froste-, is. Anzug 1920 Dresdner Neueste Nachrichten .C dlf 92 dis,:Vl.2.-, bei . il ll i öd As AmLCLPnMI Aus-Einst- LFL 10. Emßekkfamezellh s1 mgkdkeib unabhängige TCICHZOKUUH B—ezugspwife· Ging-Hi Izu-Use uäsktekllähflfå MICHAEL M· TIERE-EINIGE 3«2,’k.7«;.k,"5’-,.k.f; AYLä?F.-3"sszk2k’ii-i-I si d ( d v i n MisLETTZHYTZJZZZZZIFJIIIIIIme WARRANng · m-«O 3 st Z —- . säi llTakthE lt I I ildölliß , Essxcznsntg M Mann-. «:«.... Msspxpggxnsxxe I Mcs Un UU k c c Uns »T»J"-ks-.:«Jechsgchi»»».ch 232 M LIW Redattiow Bei-lag und hauptgefchäfisstelle Dresden-Oh Ferdinandsiwße 4. - Feknfpkechnnmmerm 13520, 1 Mist-, 1 3892 und 1 7109. «- Postfcheckkontm Leipzig Akt-. 2060 Nin-wertenng Etuisadungen sphne Küssen-M werden weder zurückgesetan noch aufbewahrt Im Falle höherer Gewalt Betriebsstörung oder Oft-its haben unsre Beziehu- keinen Anspruch auf Nachlieferung oder crstattuns des entsprechenden Entgelt- Hardkngs Friphensprogramm Von unterm Bssorrefvondenten New-York Ende Juli «» Die Vereinigten Staaten werden vorausfichtlich H nächsten März formell Frieden mit Deutschland schlie- » Ben. Senator Harding erklärte gestern in fein-er Pro grammrede, er werde einen Friedensheichlufz des Kon· » greises fofort unterzeichnen. Da Harding sehr· wahr scheinlich zum Präsidenten gewählt werden wird, der. jetzige Kongreß bereite eine Friedeuerefolution ange nommen hatte, die leider von Wilson notiert wurde, und der nächste Kongreß hdihitwahrfcheinlich die gleiche Resolution wieder ausnehmen wird, so dürfte es kurz nach Hardingg Einführung in fein Amt Frieden wer- . den. Oardingd Jnauguration findet am 4. März näch ser Jahre-s statt. Der neue Präsident wird dann sofort den Konsgreß zu einer Sondersitzuna einberufen, denn dek iin November zu wählende Kongresz würde erst im Dezember 1921 zu seiner reguliiren Sitzung sich ver sammeln. Varding ist in seiner geitrigen Rede schärfer gegen denßölkerhund aufgetreten, als man ihm zugetraut hatte. Er verurteilte den Schand frieden von Verfailles fehr scharf. wenn man in Betracht zieht. daß ein Präsidentschafiskandidat sieh diplomatiskh ausdrücken muß. Harding betonte auch Amerika-s Freundschaft und Mitaefühl für andre Völker-, dass rufsifche eingeschlossen. Senator Harding verspricht ferner, gleich nach feinem Amtsantriit sich mit allen Völkern der Erde behufs Schaifuna eines »Ein verstiindnisses« zur Vermeidung von Kriegen in Ver bindung du letzen, mit andern Worten, den Anstoß zu einem Weltfriiedensbunde zu geben, der mit der in Versailles negründeten G. m. b. H. für Länderraud nichts gsemein hat. Dardina nimmt also den Knoxfchen Friedensle auf, nähert sich bedeutend den »raditalen«« Völkerbund geanern lohnfon nnd Vorah und kehrt dem kleinen Häuflein republdkanifeher Britenfreunde, wie ihr-präst dent Takt nnd Hoover, ostentativ den Rücken. Die amerikanische Unffafsuna geht dahin, dafz der Völkerdund von Paris tot ist« Als bester Beweis fiir dies Richtigkeit dieser Auffassung wird die Tatsache an gesehen, daß »gegenwtt-rtia ungefähr 38 Kriege im Gange-« sind. Der Völkerbund konnte diese Kriege nicht verhüten- folglich taugt er ent schieden nichts-. Harding wird alfo verfuchen, an Stelle des Bdltewundes etwas andre-d gu setzen; Wahrschein liih alfo ein Welrfehiedsgericht im Dana, das ein inter nationaled Völkerretht aufftellt und internationale- Streitfragen entschesidet, ferner Arhrüftung. Hardiing erklärt sich für eine erhebliche Herabsetzung unsrer Armeeftiirke Wir haben zwar zur Zeit eine Armee von 800000 Mann auf dem Papier, aber fie reduziert iith eigentlich von feldst, da die Ameritaner in Frie denszeiten nicht dienen wollen. Die adenteuserluftigen Fatmerfungen, die die Welt sehen wollen und sich daher arm-erben lassen, machen allein keine Armee. Was wird nun, wenn Hardina den »Frieden durch Kongreßbeschluß« unterzeichnetk Pier-dont Morganes Blatt behauptet, es müßten vorher Friedensverhand langen mit Deutfchland gepflogen werden. Der ganze Versailler Vertrag würde dann wieder aufaerollt. der ganze Verfailler Kohl müßte noch einmal durchgekaut werden. Und dad fei doch unmöglich« sagt die »Von-«- Doch Hardina wird das Friedeusiind schon schaukeln. Wir sind ja in Verfailles leer ausgegangen Die ein zige materielle Frage von Bedeutung ist die Bestim mung über die Leaalisierung der völkerrechtswidrigeai Einziehungs feindlichen Eigentum-R Und diese Frage wird bald keine materielle mehr fein-, denn die Diebes bande, die in der »Verwaltuna« feindlichen Eigentums sitzt, hat die Hälfte schon gestohlen und aidt sieh die drdßte Mühe, die andre Hälfte auch noch zu stehlen. Diese Legalisierung der Palmerfchen Raudpolitik ifti iilzriaens in der Knoxschen Jiriedensrefolntion vorge ie en. Der Sonderfrieden, den Harding mit Deutschland schließen wird, mag den Herren Briten nnd Franzosen sehr unangenehm sein, aber wenn es ihn-In nicht gestillt, können sie denllmerikanern ja die 10 Milliarden Tollar, die sie ibnen vorgestreckt haben, zurückgeben Harding. Wird sogar, glaube ich, die russische Sowjetregicrung anss erkennen. Er spricht allerdings in seine-r gefirigen Rede! von der anarchifiifchen Gefahr, aber er betont zugleich dasz man falsche Theorien nicht mit Unterdrückung aus dir Welt schaffen kann und daß Presse- und Redestekhckt dce beste Medizin für Unzufriedenheit bei den Volks- Massen ist« Hardina scheint zu der Ansicht gekommen zu sein, daß der Smjetgedanke sich von selbst aus ein liarmloscö Maß-reduzieren wird, wenn nur die Aussen seiter den Rassen in Ruhe lassen wollten. Jedenfalls scheint hier die öffentliche Meinung in dem Kriege der Pussen aeaen die Polen ganz auf seiten der Rufs-In zu Mem trob der die Tatsachen sätschenden britischen Pro- Mtiapda Aber die verfehlt ihre Wirkung. Ueberall kann mans hören und lesen: »Den Polen ist recht geschehen denn warum haben sie angesankenfk Oder: »Die Pdpolsti WOI ihre Diebe reichlich ver ient und schade um jeden, der vorbei amqu Selbst ententescenndliche Zeitungen Neben zu, daß die angedrohte Hilfe, die die Alliterten DER Polen gewähren wollen« ein Bluff ist. Juden New-Dorne Doch- nnd Mittel schulen wird nach den Sommerserien der d e utf ch e Unte r richt, der der Kriegsbvsterie zum Opfer ge- Wsn war« wieder eingeführt werden Die Nebel zerreißen Die Ketten, in die alterösehwacbe Imotriaiiften einer neeaanaenen seit die Bdleek der Elbe zu schmieden versuchten, sind schon zerbrochen Es kommt ein-e neue Zeit. Beendigung des Ulephonstchs ku Wien «Mc n. . N dem die Re iernna die Lord-Um It derUÆsgektfÆe der Tekevbvvs Und elegmånacveuek im wesen Iso- angenommen und versprochen Zet, sich für die Genebmksnnq der noch nickt sssssssisskss OMZWHW n. - derauxdzenomåeäeäwvedeeåw Politische Gefühlsansbrüche Die kriegerischen Operationen um Warschau ent wickeln sich langsamer als main vor einigen Tagen dachte, aber unaufhaltsam. Warichaud Fall läßt etwas aus sich warten, muß aber unweigerlich in allernächster Zeit-eintreten, nachdem der Ausmarsch nun um die politische Hauptstadt so gut wie beendigt ist. Nach den ~Times« meidet ein Modkauer Funlipruch, daß die Rote Armee auf allen von Norden und Osten nach Warichau sührenden Straßen die Verbindung ans genommen hat und daß der beabsichtigte große Erfolg durch einen allgemeinen Angriss aus die Festnng s w e r k e bald erzielt sein wird. Nach andern Melidungen streift die bolschewistiiche Kavallerie bereits die Vorstadt Praga. Die Durchbrechung der Eisenbahnliuie Danzig——Warschau ais der wichtig sten Zufnhrstraße Polen-T bedeutet eine ernste Per ichiirsung der Situation. In den polnischen Gemiitern im In- und Ausland hat die verzweifelte Lage der jungen Republik eine verbitterte Stimmung erzeugt, die sich nun in An klagen gegen alle Welt, gegen die eigenen Verbündeten, namentlich aber gegen Somsebßnßland und Deutsch land Lust macht. Wir geben hier einige dieser Gefühls ansbriiche wieder: Es Paris, 12. August. (Eig. Drahtbericht.) Der polnische Gesandte in Paris. Fürst Radzi w i 11, hat einem Redakteur des »Ganlois« folgende widersinnigen Ausführungen gemacht: Der deutsche Einslnsz, der in Mittelenrova sein nuheiloolles Werk fortsetzt, hat die Schwierigkeiten verichärft, nnd zwar nicht weniger stir die Tichechsn Slowakei nnd Rumiinien als anch ittr Polen. Wir stecken tiberall in den Händen der Pren ßen. Die Preußen haben die Bolschewiiten be wasinet, nnd diese streuen Gold ans iiir die Propa ganda gegen Polen. Es handelt sich nni nichts andres als nm die Arbeit gegen den Frieden von Versailles. Der nnnerschiimte Ton der deut schen Prelfe nnd auch hoher Persönlichkeiten ist ein Beweis siir die geheimen Hoffnungen Deutschlands II Warschan, 12. August fEigener Draht bericht.i Der Rat der Nationalverteidianng hat einen Ausruf an alle Völker der Welt erlassen. in « dein es n. a. heißt: Die Sowietreaiernng bat den ihr « von Polen -augebotenen Wasseniticiitand - abnelebnt. Indem sie Ansiliichte machte. Telearannne nach ihrem Belieben sandte, den politischen Delegation aber eina Verständigung Jnit ihrer Regierung verweigerte, ver zögerte die Sowscitregierung absichtlich die Unterhand lungen, um sie ichlieszlich ganz unmöglich zu machen. In dein schwersten Augenblick eines Entschei dnngslampies wendet sich das polnilche Volk heute an! ’ alle Völker der Welt, unt ihnen an sagen, das Pol e n» ntn seine Existenz ringt nnd das Banner-; der Freiheit nnd des Fortichtitts nor sichl her trägt. Fiele Polen«hente. so wäre daran dies I Gleich-türmten ver Wen schuld- ne ach demnach-i " nnd liberal nennt. der Welt. die sich anf den Grund satz der Freiheit des Menschen, der Freiheit des stir- J gers und der Freiheit der Voller bernst. Ein Sieg , des Volfchewisrnns an deu Ufern der Weichiel be drohe ganz Westenropm Es iit nicht nur unser Schick » sal, das lich heute an den Ufern der Weichiel ent « scheidet. . Niemand, wer dies liest, wird sich ein-es Lächelns « erwehren können über das, gelinde gesagt, naive, I kindliche Gebaren der polnischen »Staatsmanner«. Es I steht überall fest, daß Polen sein jetziges Unglück leicht- T fertig selbst herausbeschworen hat, daß es aus Macht » gier nnd Länderhunger ohne Not den Krieg mit Nuß - land begann und so ganz Europa einer noch nicht ab . gewendeten ungeheuren Gefahr ausgesetzt hat« Selbst i die Versechterder politischen Sache im Hohen Rat der . Alliierten nnd auch Llood George im englischen Unter baus, konnten diese Tatsache nicht leugnen. Die Polen - aber- statt die Schuld in sich- selbst zu suchen, klagen ihre - Nachbarn an und versuchen, sich selbst als die lämnters « weiße Unschuld, die grundlos angegriffenen »Banner ’triiger des Fortschritts« darznstellen Das ist schon « nrehr als politische Unvernunst und Einstchtslosigkeit, lsdas ist nnversrorene Dreistigteit. Die Flucht ans Wir-schau Das Umfassungsmanöver im Norden und! Süden gegen Warscha u soll, wie berichtet wird, sieh. mit iiderraschendcr Schnelligkeit entwickeln. Jm übri gseu sind die Polen auf Soldau zurückgegangen Die Not der Warschauer Bevölkerung ist aus ihrem Höhepunkt angelangt und, wie die ~Deutscbe. Allg. Zig.« berichtet, der Wucher ebenfalls. Dies Lebensm i t t el wurden restlos beschlagnahmt. Die Eisenbahnsahrtarten sind in den Händen von Schiebern, die sich stir eine Fashrlarte Mars-bau- Danzig bis 4000 M. zahlen lass-en. Die aus Warschau marschierenden Roten Truppen sind gegenüber den polnischsen Verteidigungöstreitkrästen angeblich in küns sacher Uebermacht. Die Auslander haben Watschau zum größten Teil schon verlassen. Soweit sie es noch nicht getan haben, werden sie, wie die folgende Mel dung zeigt, zur schleunigst-en Abreise aufgefordert: Das Wolsff-Bureau meldet z. B. aus A mst erda m: Nach einer Warschauer Meldung hat die-ameri kanische Gesandtschaft alle amerikanischen Bürger, die nicht aus dringenden Gründen zum Blei en gezwungen sind, angewiesen, Warschau in der Nacht vom Dienstag aus Mittwoch zu verlassen· Die Wirkung der Unswanderung aus- Warschau macht sich in den naheliegenden hasensiiidien bereits bemerkbar. So wird aus« Kopen h a g e n gemeldet- Uus ein-ern diinischen Dampser trasen am Mitt woch aus Danzig gegen 200"polnische Flucht linge hier ein, die Polen verlassen hatten aus Furcht, daß die Bolschewgten den politischen Korridor sperren. Sie dginden Ll sämtli? in trauriger Ver-- Essuty Ein-e W l er Flucht ing: wird mit dem! nis en Auswandererdampser »Un ed Stute-« die Reise nach tue-its forYeiew Yiiskksfkssttigmxpsysete o- Gens, 12. Unanst. Wis. Drahtbcticht.s Der »Den-ps« well-et am Mittwoch ans Was-schan: Malo-v südwestlich non Ostrolcnka ist non den Rassen besetzt worden. Zwischen Pult-ist nnd Osttow sind die Russen in die politischen Stellungen eingedrungen spat-as meldet ans Barsch-im Die v olnische FrontT zwischen Pnltnsk nnd Ostrow wird znr n ckg eno m s: men. Bei Malkin haben die Russen von nenesn heilt Linn til-erscheinen nnd sich in Besitz der Bahnstation ne en . s K. est-« n. amti. Mk quytberichu Nach s einer Meldung des »New-d- Conr.« ans Warschau von Igestetn abend W die Rassen die Nordsront zwischen .Zjechanow nnd Wlozlowsk durchbrocheu. Rus- Wche Kavqaerie streift vor V em. j cis Wien, 12. August. sEiaener Drabtberichts lNach hier vorliegenden Meldunaen haben die Rassen Biala genommen nnd känwsen um den Besitz von IWlod o w a. Die Rossen achten unsre Neutralität B. Ver ti u. 12 August Mig. Drahtberichu Ju folge des Näherrückens det tulsilcheu Truppen an den politischen Korridor und der dadurch verstärkten Gefahr eines Uebergreifeus der militärischen Operationen auf das deutsche Nachbaraebiet hat der Sowiewertteter Herr Kovp gestern der Reichsregierung einen Be schluß des Rates der Volkebeanktragten in Moskau vor gelegt, wonach die deutsche Grenze für die Sowjettruppeu unverletzlikh bleibt nnd auch im Abwehrlampfe nicht Übert-dritten werden darf. s- Das letzte Aufqebot Ll Kam-wiss 12. August. (Eig. Drahibericht.) Von zuverlässiger Seite wird aus Krakau berichtet, daß sich in den letzten Wochen in Polen etwa 100 000 Freiwillige gemeldet haben. Der Automobilver kehr ist für die Zivilbevölkerung ganz verboten. Ein zelne F ra ue n r egi m e nie r sind organisiert wor den. Weiter wird berichtet, daß sich auch sehr viele HF ranzo s e n in Krakau befinden. Angeblich soll jeder Rdiritte Osfizier und jeder sechste Mann ein Franzose e n. Unterftügung durch Ungarn EI- Watlchan. 12. August. Eig. Drahtbericht.) Die gegenwärtig in Warscbau befindliche ung arische - elegation hat eine Reife nach Poch und Ktnkau eingetreten, um sich wegen der Hilfeleistung Ungarns über die Lage in Polen zu informieren · it- BafeL 12. August. Wie nolnische Blätter berichter find etwa 15 000 Mann uugarijcher Truppen auf dem Wege nach Polen, um unmittelbar gegen die Rote Armee eingesetzt zu werden. Der polnische Staats vriisident hat bem ungarischen Reichsvetwefer Horihy aus Tätigk- der Truppenhilfe bereits ein Danktelegramm ge- s Die Rassen bestehen auf ihren Bedingungen Q- Geni, 12. August Eig. Drahtbericht.) Der »Temos« meldete am Mittwoch ans Wurf-how Die pol uifche Kommission telegraphiekte nach Barschen-. daß vie Ruifeu ils zuletzt mitgeteilten Bedingungen fikr die Anstellung Felubieliskelten nicht html-seyen vollen »fle erwarteten die Zustimmung der politischen Delegation jbis Freitag mittag 12 Uhr» ijrtlaut der rufsifchefi Friedensbevkngungen ! Die von Llond George im Unterhause bekannt gegebenen und von uns schon gestern im Auszug tose deigegebenen ruffifchen Waffenftillftands· beoingungen für Polen haben laut ~Daily HeralM folgenden Wortlaut: Die politische Armee darf in Zukunft kein höhecm Jahreskontingent als 50 000 Mann haben. Der p o l ni s cl) e sG e n e r a- l ft a b, sämtliche Offizicre und alle Verwaltungsbeamie dürfen zusammen höch stens 10 000 Mann stark fein. Die polnische Armee wird sofort nach Unterzeichnung des Waffenstillstansdeg demobjlisiext · · m .« · « « Alle Waffen und Munition, die sür die Armee nicht erforderlich sind, werden an Sowiet-Rufz-’ Hand und die Ukvaine ausgeliefert. Die Waffen- und Munitionsindustrie wird sofort ftillaelegt Weder Waffen noch Kriegsmaterial dürfen aus dem Auslande nach Polen eingeführt werden. Die Eisenbahn Wolkowiskkßialystok- Gro sewo wird Nuß-land zum Zwecke des Handels auffiåtkisehes von und nach der Ostsee zur Verfügung ge e . - Die Familien aller in diesem Kriege verwundeten oder gesallenen Soldat-en erhalten vom Staate Lan d. Gleichzeitig mit der Demobilisierung des polnischen Heere-s ziehen sich die russisehen und ukrainisehen Trup pen aus Polen zurück. Die politische Armee zieht sieh 50 Weist hinter die in der Note Lord Curzons vom 20. Inli bezeichnete Waffenstillstandölinie zurück. Die endgültigeGrenzedeß zukünftigen unabhängigen polnischen Staates wird unaefiihr dieselbe sein, die in der« gleichen Note festgesetzt worden ift, jedoch soll Polen besonders im Osten neues Gebiet erhalten, hauptsächlich in der Gegend von Malo stok und Cbolm « Dem »Telegraas« zufolge find die englischen Blätter in ihre-n Artikeln über die Rede Llond Gern-ges optimiftifch gestimmt. Sie nennen die russischen Frie dendbedingungen zwar ft r e n g. halten sie aber fiir eine geeignete Grundlage, auf der ehrliche Frie densverhandlungen geführt werden könnten. Allge mein wird die Hoffnung ausgesprochen, daß eine Einignna zustande kommen miiae und eine end gültise Retteluna der euroviiischen Fragen an einem onf renzt feh, an dem die Ulliiertem Rußland und die andern Staaten ihre Plätze haben. Die kampfluftigen Polen -t- Ovvelu, 12. August. (th. Dcabtbetichtj Die Polen beginnen immer mehr, mit Waffenqewalt qesen die Deutschen vorzusehen. So wurden einzeer junge Leute, die am Dienstag abend, deutsche Wanderlteber singend, durch den Ort Betst-darf bet Oppetn zogen, von volutfcher Seite hefttg befchossem Ast-der Deutschen, der daran flüchtete, wurde-schwer ff Der Schutz der Neutralität Es wäre eine völlige Vertennung unsrer Lage ge wesen, wenn wir in den bolicheioistischen Erfolgen schon iin uns die Möglichkeit zu politischer Betätigung hatten sehen wollen. Unsre Sieutralitätserklärung war das Gegebene, und es ist immer-hin eigreulich dafi alle Parteien hier, wenn auch auis oerschie eiien Erwä nn gen herans, bedingungslos zugesiiiumt haben. Jede andre Politik würde Deutschland in Gefahren ver wickeln, denen es nicht gewachsen ist« Aber nicht nur von unserm eigenen Standpunkte aus war dies-: Hal tuna eine Selbstverständlichteit, sie entsprach auch dem internationalen Interesse. Das muß schon des-halb so scharf betont werden, weil sich die gehiiisigen Stimmen im Auslande mehr-eu, die uns entweder geheime Ab inachuiigen mit Sowietriifiland andichten oder aber über untre Neutralität mit hiöhitischer Nichtachtung hin iveggehen. Das ist besonders iii Frankreich der Fall, wo man nur noch das eine Bestreben hat, Deutschland weiter zu demütigen und in die eigene politische Rech nunznarh Gutdiinken einzustellen. u Ruhland ist man, wenigstens wenn man die halb-i und ganzainiliihen Auslassungen als adsrtchtig betrachten darf, mit unsrer Haltung völlig einverstan den. Die Sowiets haben den Krieg gegen Polen nur in der Abwehr ausgenommen. Sie sind die Augegrisfes nen und wollen ietzt Ruhe schaffen. Ob» sie die Ge legenheit benutien oder nicht« panslawistiiche Wünsche ioweit als möglich zu erfüllen, ist dabei gleichgtiltig« Auch ihre Erfolge lönneu nicht darüber hinwegtäuschen, das; sie im Innern mit Not iind Elend zu »käinusen haben. Ein io linksradilaler deutscher Polititer wie Alfonki Goldschmidh der eben setzt nach mehr monatigein Aufenthalt aus Moskau zurückgekehrt ist, hat aus seiner Enttäusschung gar kein öehl gemacht. Russland innsz einen Krieg, der iiber seine ehemaligen Grenzen hinan-Zittern unter allen Umständen zu ver meiden suchen. Militärisch ist es schon aus Gründen der Technik gar nicht in der Lage, westeuropäischen Heeren entgegenzutreten Wirken kann es nur durch die Idee, für die der mohammedanisihe Osten weit auf nahmefähiaer ist als Deutschland oder ein andrer west- und mittcleuropäischer Staat. In Persien und Indien kann es England iiiel schärfer treffen, als wenn ses sich einem kriegerischen Abenteuer westlich der Weichiel aus sehn Die deutsche Neutralität sichert es deshalb zu Lande in beträchtlichem Maße, denn Flottentransuorte sind auch für die Eutsente nicht ganz so leicht durchführ bar, wie es nach der großsprecheritchenArt deißoulevards blätter scheinen will. Gabe aber Deutschland freiwillig oder gezwungen seine Neutralität aus, so»mtifzten sich die bolschewistiichen Heere ohnedic Riickensicherung der Eisensbahnen und ohne ausreichenden Proviant von ihren Zeutrementfernem » · Umgekehrt hätte die Entente eigentlich allen Anlaß, unsre Neutralität peinlich zu achten. Wurde Deutsch land zum Kriegsscliauplatz, ko« hatte zwar Frankreich die Freude, unsre letzteti«.siräite gebrochen zu sehen, aber die Stoßlmst des Bolfchcwismus wurde unheimlich wachsen. Einmal würden weite Kreise bei uns, die immer noch trotz aller Erfahrungen mit diesen Ideen liebäugeln, ohne jeden Zweifel ihren Anschluß an Russland finden, aber es würde eine Erfüllung des Frisedeusvertrages nicht mehr in Frage kommen, Und —- das ist das wichtigste! - Franlreich und Italien würd-en in unmittelbare Berüh rung mit dem Bolschewismus geraten- Ganz ungefährlich ist das nicht. Das haben die Verhand lungen der Bergarbeiter in Gent bereits bewiesen. Ob die Sozialisten der Ententeländer stark genug sind, ihre Staaten zum Frieden zu zwingen, lassen wir ununter sucht. Aber in dem Augenblick, wo Deutschland Kriegs schaut-lau wird, wächst die· Möglichkeit fiir sie, es aus Krastproben mit ihren Regierungen ankommen zu lassen, zumal dann der ganze Ballan Oesterrciih-Ungarn und vielleicht darüber hinaus auch Westeuropa iii Un Chaos hineingezogen würde. Die deutsche Neutralität dist also das gS gebene, und feder von uns hat das dringende Interesse daran, sie gegen jede Verletzung mit aller Kraft zu schützen. Tas ivar wrhl·auil) der Grund, weshalb die sozialdemokratische Partei, die Un ahhiingigen und Kommunisten in einem. gemeinsamen Ausruf ihre Anhänger aiifforderteu, sich für alle Fälle bereitziihalten. In diesem Fall haben die drei Parteien die Regieriingspolitik unterstützt Aber darüber hinaus hat dieses Vorgehen doch sehr ernste Bedenken In keinem Falle diirfen die auswärtigen Angelegenheiten von einzelnen Parteien bestimmt oder auch nur beein flußt werden« sie sind Sache des ganzen Volkes, das ia gerade nach sozialdemokratischer Anschauung in feines Gesamtheit die Verantwortung fiir seine Geschicke trägs. Das ausführeude Organ dieser Gesamtheit ist einzig und allein die Reichsregjerunm ohne deren Willen und Zu stimmung nichts geichehen darf, was die internationale Politik irgendwie erschweren kann. Man braucht fa nur an manche Vorkommnisse der nahen und fernen Vl gangenheit zu erinnern, um zu beweisen, wie verhäng nisvoll das Vorgehen selbst einzelner werden kann. Der Diimini-Jungeii-Streich am 14. Juli vor der französi schen Botschaft in Berlin hat uns genügend Aerger und Teintitigungen eingebracht. nnd die alldeutfchcn Kund gebungen zu Beginn des Jahrhunderts oder gegen Frank reich in der·Marotko-Krise haben oft genug Folgen ge habt, die wir noch heute schmerzhaft du spüren haben· Es ist schon schlimm. daß die innere Politik heute unter dem Einfluß der Straße steht, die äußere darf unter keinen Umständen auch noch Objekt der Parteiagitation werden. Das war ja wohl auch der Sinn des gestern hier veröffentlichten Aufrqu des Gewerkschaftsbundes. , Dabei muß doch eimnal ausgesprochen werden, daß die angebliche Neutralität unsrer Linksradikalen nicht einmal ehrlich ist. Da Rsuszland siegreich vordringt. bedarf es keiner Unterstützung durch uns. Halb· und Viertelbolschewisten können sich also begnügen damit. die Ereignisse im Osten wohlgefällig und schmunzelnd zu verzeichnen. Wie aber, wenn die politische Offenxive Inilika zuzammengebrogen wäre? hätten dann nicht ie- Le -en reife, heimli oder öffentlich. alles getau, um te Sache der Sowfets zu fördern? Der »Br- rw ä r t s« fliblt das Zweidentiae der Lage sehr But und bei-out mit bewugter Deutlichkeit daß seine artei nicht mit Sowsetru land sympathislerr. Nur ein Verteidigung-- krieg sei duläLlim womit er fian Schranken zieht. Dak Mit schrieb ie »Z-: eiget und das soll man sich o merk-en —: » eher ag kann neue verwicktunaen bttntgem und wir intliien uns darüber klar sei-, wie Itar die Gestaltung unsrer inneren Verhältnisse von en außenpolitischen Ereignissen abhängig ist. Der iceiea im Osten ist eine Phase in der Entwickluna der
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