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02-Abendausgabe Dresdner neueste Nachrichten : 17.11.1920
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1920-11-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-19201117026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-1920111702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-1920111702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1920
- Monat1920-11
- Tag1920-11-17
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MW; Repakkkpsp But-g qqd Oapptqefchäftsstelte Dresden-Oh Fetdiuoudstmßc 4. · Fnufprechuummem 1 ss2s, 1 8636, 1 s 892 und st 2109. · Posifcheckkouim Leipzig Its-. 2060,1 RichtMMM AMMWW Hm Rom-» um« »d« mass-few noch aufbewahrt - Im Falle höhern Gewalt- Velklebsstökung oder Streits haben unsre Bestehen- keinen Anspruch aus Rachlleftung od- Asteva M Mtspkcchevdm Ums-M ·" .-———-——————» - «—-————-—-—————-—--——-—4-— Das Neichsnotopfer Von sehr Flut unterrichteter Seite erfahren wir: l Die dein eitddtag nunmehr gngegangene Bor il lage der Reichs eegierung betr. eine bes. schleunigte die-gelang des Reichen-It ppseæd nnd der riegsadgabe vom Ber m ö g e n « u w a F d will zur Deckung ded dringendens Bedaiseg alle sliis gen Mittel dieser Ginnahnieqnellen nachdrücklichst audnntzem da die ietzt eingetretene Ber schlechtermtg der Reichssinanzen setnerzeist nicht nor qusszusehen war. Der Gesetzentwurs schlägt deshalb vxyy seinen erheblichen Teil der Abgaben · schon in den eesten Monaten des nächsten Jahres einzuziehen. Der einstiziehende Betrag wird nach einem besonderen Maßstabe bestimmt Er soll einmal 10 Prozent des abgabepslichtigen Ver mdge n «- erreichen, anderseits aber minde st e n s e i n D r i t t e l der A b g a b e betragen. Der niedrigste Satz sür det- Notopser ist bekanntlich 10 Prozent es Vermögens. Im Höchstsalle steigt er ans etwa 68 Pro zent. Jn den«- Fällen-in denen «da·g« Notopser Zieht Holland und der Völkerbnad Von unserm i«l7-lliitarl-eiter « Saat-, is. November In der Zweiten bolländifchen Hammer gelangte anläßlkch des Budgeiz fiir auswärttge An gelegenheiten wieder der Völker-bund in seiner heutigen Form zur Besprechung. Fast sämtliche Mitglieder des Parlaments gaben einer Denischrift ded Deputierpen Fabiuö ihre Zu stimmung, der ein recht ung iinstigeg Urteil über den Völkerbnnd fällt und betont, daß diese Organisation ~ibren Zweck nnd ihr hohes Ziel ver sehle«. Jn Gesprächen mit maßgebenden Depiistierten erhielt ich den Eindruck, daß mdn hinsichtlich einer Gntwtcklung des Völkerbniides in praktisch-ein Sinne sehr zweifelhaft gestimmt ist, nnd zwar deshalb, w c il Frankreich nnd England in fehr wich tigen Punkten gegensätzlicher Richting sin . So ist infolge dieser anglo-französischen Disse »renzen das mühsam ausgearbeitete P r o i e kt e in e s linternationalen Schiedsgerichtes im iHaag beiseite g efchoben worden. Frankrenh ’ ließ wohl durch seinen Vertreter Vorschläge unter-» breiten, hält es aber heute für besser, den Entwurf als« «unvolllomm«en« zu bezeichnen und vorderhand nicht in den Bereich seiner politischen Debatte zu ziehen. Wian sbegniigt sich damit, im Fang mitgetan zu haben. Es ist hauptsächlich die . olonial f r a g e, die- Frankreich von England fcgeideie iniosern es den Schiedsgerichtsbof anlangt. ie englischen Do minions sollen Vertreter in dem internationalen Tri bunkil erhalten, weil sie selbständig regiert werden. Den fl·qttdösischen Kolonien läßt sich ein solches Zugeständnis nicht machen. Andiefem Gegensatz scheiterie derHaagerE n t wu r f. Er bleibt auf dem Papier, nnd damit ist leichzeitig die Un i ich e the it de r ganzen reztlichen Organi ation des Völkexbiinjdesegwiefein« ·z « » « Der Verseh- durch den Kot-wor- »i- Ksulqsberg, Is. November. (Eig. Drahtbericht.) Wie die ~.siön:gs-berger Allgemeine Zeitung« von gut unterr·ich:eter Seite erfährt. haben die ·d e u t s ch sp o l nischen Verhandlungen zu exner vorläu-; figen Einigung geführt. Die Polen haben sich; bereit erklärt, die Strecke Marien b u r g Schneidemühl wieder zu eröffnen und die Züge aus— polnischem Gebiete ohne Zoll- nnd Paßrevision passieren zu lassen, jedoch mit ver Einschränkung, dskß in jeder Richtung täglich nur zwei Züge, und zwar ern Zug morgens nnd ein Zug abends, verkehren dürfen. So erfreulich die Tatsache der Bertehrsverbesserung ist« so kann sich Ostpreußen mit dieser Ver bindung nicht zufrieden geben. Derzclt ver kehren vier Ztige in jeder Richtung, ohne den Au fprüchen des Verkehrs gerecht zu werden. Die Be schränkung aus die Hälfte tann nur eine Verkehrs behinocrung Mrstellen « In holländischen Dcputiertenkreitfen herrscht auch große Ve rstiminuna gegenüber Frankreich infobge der eikzencüchtigen Vehansdlunas der Rh ein schtf ahr t. Die Annseyfbestimmungen des Verfasllcr Vertraqu drücken die sheinuferstaaten zu rück und geben Frankreich eine über-herrschende Stel lung, mst der sich Holland nicht einverstanden erklären kann. Da der frankosbe laifche Vertrag eine Regelung der Rheinichiffahrtsakte im Geiste der Gleickp betechtigsunq sehr erschwert, so glaubt man, daß die hol- Iländifche Regier-nnq·his auf weiteres diese Angelegen zheit in Schwebt-. lassen wird. , s chügtich der holländisch-deutschen Be ;z i eh u n gen ist zu bemerken, daß« sich alle führenden iDeputierten mir gegenüber zugunsten einer wirt - schriftlichen Verständigung mit Denthlk land äußerte-m sie sind dcr Ansicht, daß die deutsche Arbeit in der Weltwtrtfchaft nicht enitbehrt werden kann, und daß besonders Hollnnd mehr denn je auf die Zu sammenarbeit mit Deutschland angewiesen ist. Einheitlichkan net Wumekvelåmviuug Von»-Obkrlanpquerichtprax Dr. Brust Müller TO (Meiningen), bhyrifcher Justizmiuister a. D Mit der Verordnung vom 2. Oktober 1920 sit-r Unterdrückung von Schleichhandel und Preistrieiberei hat der Freistaat Bayern eine energische Geste de: Unzufriedenheit mit dem bisherigen Verhalten des Reiches gemacht. Auf Grund dcs Art. 48 Abf. 4 der Reichs versassung hat fiir das gesamte Gebiet des Freiftaates die Regierung »einftweilige Anordnungen« erlassen, die zeigen, daß die bayrische Regierung fich des Ernstes der Lage bewußt ist« Tie Erbitterung des Volkes über die bisherian Zustände ist eine kaum zu scl)ildernde. Der Ruf nach der Todesstrase für Wucherer und Schieber wird immer stärken ’ Es darf nicht vergessen werden« daß die ba n rifche Staatsregierung von Anfang an die Füh rung in der Bekämpfung von Wucher und Schiebe rtum hatte. Sie hat fich fortgesetzt und nachdrücklich für eine Verschärfung der Strafdrohnnn wie eine Verbesserung und Vereiiifachnng des Ver fahrens gegen Schieber eingesetzt. Der Schreiber dieser Zeilen bat die Einsevung der Wuchergerichte vor einem Jahre in Berlin selbst vertre:en und jedenfalls bei dem damaligen Reichsjustizminifticr volles Verständnis ge sunden. Leifer find die Vorschläge Bayerns nicht nach allen Seiten iin angenommen worden, so daß das V er fahren der .Wuchergerichte und ihre Er folge nicht vollständig den Erwartungen ent fp r ache n. Bayern hat im Gegensatz zum Reiche und den andern Ländern mit großen Kosten einen ge waltigen Apparat aufgeboten, um die ungemetn schwie rige Aufgabe erfolgreich durchzuführen. Die Erfahrun »gen, die an den Grenzen Bayern-s durch das Verfagen ider andern Länder und des Reiches gemacht war-den« waren schlimm genug: Der Vorfitzcnde der bayrisehen ;Landes-Wucher-Abwebrstelle hat der chfentlichteit wie ;derholt verzweifelt sein Herz ansacschiittet. Zu uns kamen die halben nnd die ganzen Schieber wehklagen; warum Bayern allein fo rigoros vorgehe. Weder Hessen, noch Preußen, noch S a ch i e n kenn-c eine solche unverständliche Strenge Die bayrische Regierung jedoch ließ nicht nach Mit größter Zähigteit gingen Justiz und Verwaltng weiter. Erst kürzlich haben die Vertreter Bayerns bei einer Tagung mit dem Reichsnnrtschaftsministeriuw in Koburg mit Unterstützung der Vertreter von Württemberg, Such s cn, Baden und Hessen erneut die alsbaldige Verschärfung der Stras drohung durch wirksame Nebenstrasenz Ein ziehung des gesamten Vermögens, Stellung unte- Polizebaussikht und Ueberweisung an die Landes polizeibehörde, Entstehung der Handelserlanbnis usw. gefordert. »Die Verordnung vom 25. Oktober schließt »siir Bayern die ganze Aktion vorlä usi g durch Aus stellung drakonisther Strafen ab. Die Anwendung dek !Art. 48 Abs. 4 der R.-V. ist natürlich nicht unbeanstan det geblieben. Wenn die Reichsregierung klug ist macht sie gute Miene zu ihrem bösen, d. h. Unten lassnngsspiel und nimmt nicht das Odium aus sieh selbst nichts zu tun und die Einzelländer aus formalen Gründen zu hindern, ihrerseits etwas zu tun. Wäre das Reich energischer vorgegangen, so hiitte es Bayern nicht gezwungen, aus eigener Wahl die Sache gr machen: eine der unzähligen versäumten Gelegenheiten, sich Sympathien in Siidenzuerwerben. « Was den Inhalt der banrischen Notverordnunsi anlangt, so bestraft sie die Schieber und Preistreibcp »aus schnöder Gewinnsucht« oder »diejcnigen, die aus diesen Straftaten ein Gewerbe machen oder durch sit Jdie Versorgung der Bevölkerung mit Gegenständen de itäglichen Bedarfs e rheblich gesährden«, mit Zucht- Hhaus von 1 bis 15 Jahren und zugleich mit Geldstrafcis luon 100 000 M· bis zu einer Million. Neben der Straf cst auf Einziehung des Uebertreibens oder des Ueber erldses, auf Einziehung des gesamten Vers mögens des Täters, auf Bekanntgabe des Ur teils durch die Prefse und durch Matteransrhlag auf Kosten des Verurteilten, ans Verlust der bürgerticheis fEhtenrechte, Stellung unter Polizeiauffiajt und Ueber ioeisuna an die Lande-Ipolizeibehördc zn erkennen Außerdem sind die zur Begehung der Straftat benützten Verpackutth und Beförderungeiinittel tAutosU einzu ziehen, gleichgültig, ob sie dem Täter gehören oder nicht. Zu alledem muß dem Tät-er der Betrieb seines Haudelöarwerbes und jedes andern Handels-geweer untersagt werden. Gleichzeitig ist auszusprechen, daß die gesamten Warennorriile idem Staate verfallen ohne Rücksicht darauf, ob sie dem Täter oder einein Dritten gehören. Man muss gestehen: eine Häufung von dra ronifchen Strafen, die in der heutigen deutschen Stras gefetzgebung ihm-gleichen nicht findet. ! Was wird der Erfolg dieser radikaler lMaßnahmen fein? Zunächst kommt auch dies- Verordnung reichlich spät, aber sie kommt doch wenig stens. Das Volk sieht, daß es der bayrisehen Regie rung Ernst ist. Es hieße die politische Bedeutun dieser Frage gewaltig unterschätzetn wenn man das ;Vvtgehen der bayrischen Regierung für nich-; e sssJlEete Warum hat die Reichsregierung flir die masfens pfychplogifche Wirkung »dieses Gesetzes fe wenig Verständnis? Hätte sie es, so hätte sie längst die unzureichende Verordnung vom 7. Oktober Ists verbessern müssen und vor allem aus-dem Gebiet der praktischen Bekämpfung von Wucher und Schleich handel vielmehr tun müssen als bisher. . Gewiß: Torheit wäre es, zu glauben, die Männei der Lebensmittelverteilung mit solch drakonifchev Strafgesetzen beseitigen zu können. Solche wirtschaft lichen Note wer-den nur durch die sallmähliihe Oe tunduna unsrer wirtschattsoolsitilebetri Zustände, 111 mehr ajZ-io"3pkozfe«kxf·boirii"gt, toll Die ggxijze»pc«kz" gabe sosort eingezogen werden. Das Höchst masz des sasort einzuziehen-den Betrageö ist bei den grioszeren Vermögen 21 Prozent » Die sofortige Einzichnnq der Abgabe ioll in allen Fallen in z w ei R a te n erfolgen, von denen die e r st e am l. Februar 1921,de zweite am l. August 1931 sallig sein soll. Tür den Rest der Abgabe bleibt die Zahluna in der - ornt langjäbrsige r Ti lg u need ren i e n bestehen. · Zur Erleichterung für die A abepslicbtigen wird der Beginn der Til gungbrenten allgemein aus den I. Oktober 1922, also um rund t!-2 Jahre. binausgeschobew Die Finanziimtser können in besonderen Fällen den sosort einzuziehenden Teil der Abgabe, wenn er 10 Pro- Rnt des Vermögens übersteigt, bis aus ein Drittel der sbgnbe ermdszigen. Sizii diese Ermäßigung haben An spruch Abgabeosli tiae, die ii er 60 Jahre alt sind, erwerbssunsäiiia sind, dauernd behindert sind, kdren Lebensunterhalt durch eigenen Erwerb zu bestreiten. sosern ibr Vermögen 100000 M. nicht über steigt Fern-er steht die Ermäßigunq solchen Abgabe pslicbtiacn iu. bei denen die Entrichtung von 10 roz. die Einschränkung ibreb Betriebes oder die Beeinträch tigung des notwendigen Lebensunterhaltes zur Folge Haben-wurde - ; tin-b die Kriegssbgabe vom Vermögens-» zuwachs ioll binnen drei Monaten nachk ksusiellnng des Stenerbescheideo er« oben werden. Ratenzahlunaen sind auch hier- ge-» staitet. Eine Nachprüfung der Veranlagnng soll späters ersolgen. Sie kann zu einer Ermäßigung oder Erst höhuna der Abgaben siixbrem Bemerkenswert ist die neue Bestimmung, daß Grundstücke nnd Wertvanie re, die dauernd einem Betrieb gewidmet sind, die also zum An lagekapiial deb Betriebes gehören, entweder m it desm gemeine-n Wert oder mit dem Ertragswert nicbt mit den Veschassunaskosien eingesetzt werden. Für die Wertpapiere die zum Anlagekapital gehören. also sum Beispiel siir die im Besitz einer Bank! oderAktiengesellscknit befindlichen Anteile an einer Toch-» iergesell·schast. wird die Anwenduna der allgemeinem für Wertpapiere gegebenen Sondervorschriften d. s. die Bewertung nach dem Kurs-wert iSteuerlurSi außer» Zweifel gestellt. . Das Reichsnotovieraesciz hatte siir bare Vorang zablunaen aus die Dibaabem die vor dem I. Januar 1921 geleistet werden« eine feste V e raü tu ng voraeseben. Eine Beraiituna von 4 Proz. soll auch in Ru kunst gewährt werden« jedoch nicht siir den vollen Be traa der Zahlung nnd nur bis spätestens 30. Sep tember 1921. Preußen nnd Thkjyknpekt Li- Berlin, IS. November. (Eig. Drahtberigti I In der heutigen Sitzung der preußtf en; Landesoersammlung ist eine kleine Anfrage über Tbü ringen von der Regierung in folgenderi Weise beantwortet worden: Der preußischen Staatsregierung sind von thüringi scher Seite seit der Biidung des Landes Groß-z Thüringen Wünsche auf Angliederungl prieußischer Kreise an Thüringen nicht meer unter-breitet worden. Sollten derartige Bestrebungen; erneut hervortreten, so würde die Staatsregierung ent-« sprechend dem Beschluß der Landesverfammlung vom; 4. Februar d. J. und dem unzweideutigl geäußertentx Wunsche der Bevölkerung aller Parteirichtungen in den; in Frage kommenden Kreisen diesen Beitrebun·j gen nach wie vor ablehnend gegenübeer treten. Sie würde niemals die Hand dazu bieten, daß gegen den Willen der beteiligten preußischen« Staatdbürgern eine Neuordnung der sdaatdrechtlichenx Verhältnisse eingeleitet wird. Die preußische Regierung! vermag weder, noch beabsichtigt ste, unmittelbar .an die weitere politische Haltung Thüringens eine Ginwirkungj zu nehmen- Sie bat die Bildung des Landes Groß-; Thüringen begrüßt und dem entsprechenden Reichsgesetz betreffend das Land Thüringen im Reichdrat ihre Zu stimmung gegeben.- Sie hat sich auch gegenüber den Wünschen nach einem Anschluß an Preußen, die von einzelnen Teilen Thüringens vor der Bildung Groß-Thüringens an sie gelangten, zurückhalten-d ver-i halten- Sollte im Laufe der weiteren Entwicklun von’ thüringischer Seite der Wunsch nach einer wirtschaft-« lieben oder politisch-en Annöberung an Preußen hervor treten, so würde die preußifche Staatsregierung ihrer seits der Erfüllung solcher von weiten Bevölkerungs ichichten getragenen Wünsches kein-e Hindernisse in den Weg legen. Ein Zeuge von Deutschlands Elend o( Paris, 16. Novembkr. Dex Sonderberichterstatter des »Quinte« Va liot tritt für ein besseres Be t hältnis zwischen Frankreich und Deutsch land eln. Von besonderer Bedeutung ist. daß er das große Elend in Deutschland»fcststellt nnd »und Beispiele belegt. Er hat in Gifsuex Arbei terfamilien bellagenswctle Zustände vorgefunden Czt sei auch in Berlin in Familien von Univer llkstdpxrofefforen und Privatdozenten Arwclezy die langsam des Du nge rs stür.ben. Eine Maus-te in einem Berlin-r Gymnasiummgabe fest esstelle daß elf Prozent der Kinder kein de tragen· Das ventichsnkedersändifche Abkommekt A Hang, 16. November. (Eig. Drahtbericht.) Dem »Wenn-en Rotterdmnschen Courant« wird aus Wisse-l dvtf gemeldet, DIE. Simonsshabe dort mitgeteilt, daß dke Wiedergutmachungskommiffion gegen »das deutsch-niederländifche Abkommen Bed en k en geäußert habe, die bisher die Ratifjkatkon unmöglich machten. Es bestehe jedoch dte Hoffnung, daß die geführten Verhandlungen bald zu einem Erfolge führen werden. Jedenfalls könnten diese Verhand lungen aber nur zu einer Verstärkung der guten Be gäelkungen zwischen Deutschland und den Niederland-en et ragen. Ein englischer Publkzist über Frankreich Gardiner erwidert in der »Dain News» auf P o i n c a r 6 s Antwort im ~Temps« auf feinen offenen Brief, in dem ihm der ehemalige Präsident der Republik Handelsgeift und Jdc ologie zum Vorwurf macht. Er führt n. a. aus: Wenn Poinearå feine Hoffnung auf die Unter stützung der englischen Protektiomsten baue, die erklär ten, daß sie nie wieder mit Deutschland Handel treiben wollten, so baue er auf schwachen Grund. Zur Erklä rung Fochs, daß das franzöfifche Volk nie verstehen werde, daß der Sieger im Kriege bankrott sein solleJ sei zu sagen, daß ganz Europa bankrott ici.s Keine einzige der kriegfüshrenden Nationen könne heutel ihren Verpflichtungen nachkommen Di e fr anz ö -; fifche·Po itik set· offen militaristisch und reattc o n ä r. Die Entschädigungssumme sei nicht festgesetzt worden, weil die Staatsinänner Frankreichs-i und Englands nicht gewagt hätten, ihren Völkern die Wahrheit zu sagen. Der Völkcrbund werde so lange ein Hohn feinJvie die französische Politik das Feld beh unte. Zum Schluß tritt Gardiner dafür ein, daß Geni» den Schaden wied-ergutinache, den Paris angerichtet habe. Eine Verschachert-us des Memelgauesk X Berlin, IS. November-. Aus Kömgsberg wird gemeldet: Am s. November fand in Memel eine Be sprechung zwischen zwei Abgeordneten des politischen Generals Zeligowfki und des Präsidenten Ptslfudfkt mit führenden Großlitauern »wi- Geigalat und Sttklorus darüber statt, ob« jdie Großlitauer mit einer Abtretung des MemclgebietsanLitauen einverstanden seien» wenuiichLitauenalgFöderativstaatdenl PolenanskhlöiseundZeltgowfktinWilna xselbftändl bleibe. Die litauifche Taryba lfollmitdiefemProjektelnverftandcnfein; desglekchcnbilligtdersoheßatdenAufchluß des Memelgehtetb an Lttaueu, wenn dteses Wilua an Seligowski ist-tritt - Ein politischer Raubsberfall X Mensteicy IS. November. Wie die »Allenftekner( Zeitung« zuverläfsig hört. wurden in der Nacht vom Is. zum 14. d. M. der deutsche Besitzer Friede l» und feine Frau in Plerlawken bei Soldau das Op f e r’ eines räuberifgen Uebers-US polnis» ich er requlärer oldaten riedel wurde er schossem die Frau erstorben, die Wohnuua aus-geraubt- Die Solntichen Behörden taten bisher keinen Schutt sur mitten-no und Bestrafung der Räuber. - Tke Sold-mer Flüchtlinge -s- Köntgöberg, 16. November. (Eig. Drahtbericht.) Nach einer Meldung der ~Allensteiner Zeitung« sind die deutsch-politischen Verhandlungen über die Rückkehr der noch in Deutschland ibefindlichen Soldauer Flüchtlinge abge liroche n worden. Wie wir dazu von unterrichteter Seite erfahren, hat die politische Regierung ihren Ge sandten schon wieder mit der Fortsetzung der Verhand lungen beauftragt. Die Vertreter der polnischen Ge sandtschast und des Ausswärtigen Amtes werden in der nächsten Zeit nach Soldau fahren, um dort an Hand der Flüchtlingslisten die Verhandlungen zu führen. Es handelt sich um etwa 200 Personen, denen die polnischen Behörden die Rückkehr ver weigert haben, weil sie sich angeblich gegen dte Gesetze nnd Vorschriften vergangen hätten. ! Politische Verfolgung der Ukrainer - D Pras, 16. November. (Eig. Drahtberlchu Wie die ~Trjduna« aus Lemberg erfährt, haben die po l n i lchen Behörden eine grausame Verfol gu u g de r Ucrain c r begonnen. Die gesamte ukrainifche Jxktclligenz von Luni-erg- Stauidlnu und arnopol wurde verhaftet. !Angeblich ward-; dieser Befehl vom polnischetx Ober lkommando mit der Begründung erteilt, daß dies aus Sicherheitggründen geschehe. Es verlautet auch- daß xdie Polen ganz ofer das Gctjüchi ver-breiten, daß sie vmit einechfkseinna des tjchcchischen Teiles des Trichencr Gebietes rechnen. Die »böymksche Frage-« Immer lauter und immer bedroblicher werden die Hilferufc des verfolgten Deutschtums in Böbm e n, in der tschecho-slowalisch·en Republit. Auch dort. wie in Polen, Rumiinien, Südtirol, in der ganzen eurouiiiichen Diaspora, wo Deutsche infolge des unglim lichen striegsauögangts der Fremdherrschait unterwofo und einem rücksichtslosen Chauvinismus ausgeliefert sind, sehen wir die tiesschuierzlicbe Erscheinung, wie sn st e m a tisch die deutschen Schulen ausgerottet, die deutschen Lehrer und Beamten drangsaliert und ent lassen werden und die gsehiissigc V e rsolg unge iind Ze rst d rungs wut selbst vor harmlosen Dentmiilern und deutschen Kultursymlbolen nicht· halt macht.So haben jetztdießeseitiguug des Kaiser- Joiepb-Denkmals in Teplctz und das Atten tat rieb-schindet Legioniire aus das Standbild Jo fe ph s 11. in E g e r eine Errcgnng unter der deut schen Bevölkerung Böhmen-s hervorgerufen, die um so begreiflicher ist. als beide Kaiser durchaus nicht als Ver körnerung germanisierender Herrscher in der Erinnerungs des Volkes fortleben, sondern als Verscchter des Elbe-- kalen Gedankens, als Befreier der Bauernschaft aus der! Hörigkeit der Grundberren. s Obgleich der Versailler Friede ausdrücklich den Schutz der Minderheiten in den national gemischten Ländern,« wie sie aus dem Kriege in Mittel- und Osteuropa hervor-J gegangen sind. gewährleistet und die Tschechen diese Ver pflichtung anerkannt und unterschrieben haben, sehen die Deutschen dennoch, wie der Vertrag gebrochen und ihre Rechte mit Füßen getreten werden« So grei fen denn die- Deutschen in Böhmen jetzt zur Selbsthilfe, und zwar zunächst zu de m M i t t e l, das früher die Tschechen in Qesterreich oft angewandt haben, zur parlamesnta r i schen Obstruktion. Sie haben erklärt, sich an den wei teren Beratungen nicht mehr zu beteiligen, so lange Will kiir »und Vergewaltigung an Stelle von-Gesetz und Recht herrschen. Da nun im tschecho-slowakrschcn Parlament nicht weniger als vier Millionen Deutsche vertreten sind; so kann auch die mit gerissener Wahl-· geometrte konstruierte tschechifche Mehrheit nicht ohne weiteres über die deutsche Opposition zur Tagesordnung übergehen. um so weniger. als die tschechische Sozial demokratie. so stark« sie auch nationaltschechisch gesinnt ist, doch nichtspueneint ist, jede Unterdrückungspolitik mitzu machen. ev gilt denn die Stellung der tschechi leben Regierungalserschttttcrt, under ist nicht verwunderlich, daß Staatspräsideut M a s a r n l sich persönlich bemüht. befchwichtigend einzuwirken und den deutschen Forderungen entgegenzukommen Die Ereignisse in Eger. ". X Mag, 16. November-. Zu den Ere i g n ifse n i n Eg e r berichtet die Prager »Abendzeitung« noch fol gendes Eingelheitent Nachts zogen von dcr Kaierne »ein-a 150 ewaffnete Legionäre auf den Marktplatz, Ihoben das Standbild Kaiser Josephs vom Sockel und· jbefudelten es. Die Bevölkerung wurde bei Ankunft »der Leaionäre durch Läuien sämtlicher Glocken, Trommelwirbel und Hornsignale aufgeschrseckt, kam aber zu spät. Beim Abzuge gaben die Leåionäre Schiisse ab, ohne jemanden izu verletzen-«Die evölkerung durch zog mit Fackeln unter qrm Geian der »Macht am» R ein« die Stadi, riß an sämtlichen Gebäuden und am Bavnkofe die doppclsprachiaen Tini-schritten al- uwd ver nichte e sie. Das wicderaufgerichtete Standbild war den ganzen Tag über von einer vielhundertköpfigen Menge nmlagert. Wie gemeldet wird, soll es in Ggek zu Un ru hen gekommen fein. Gerücht-weile verlanget, Träg der Versuch wiederholt worden fei, M Denkmal zu rsetn tisiifsil LHOM IMM- 011 Os- H k m- so. okmisk du- in ils-· Bild-s IHI XCVI-STA- tot-Us- IMPL sydk u. Josua-. m so- ask-.- W st Yo- I. IMIM ZZJT pro Mo Ia so t- W, Ostens-Jose- 111-« ja 111011 in Ist-ou Fuss-e . .- soffs-is h sue-- Its-I « Co. in tsvmls In chem- Zweit-blies. sahssullsolssti ly stellst-Ists Ist-Ich its-I ist-i cklo Komm solltet-, DsssolM thut , il Folllnkhsasoty lssoldoktsobskkmoL mus, VII-geläut t Klasse-Ich Bot-It m, Zwei-gut Waida- I Eisququ Ehe-. its-B schriebt, sit-, aber-V Birne-.- lok lM aus« Z. posted LUMc , uep sitt www-: IMMYM iswert qeqm iotforttac Aws Halle a. S. LU- l 111-R 09887 cis-stet- W Isl- Ists-Ill xljggsh Ists-It lllsl flikslck Ilssnhausstn 8 Munde-bot - Psssnco SAIU imml sos ml Use-Col Usssi Imosl ZU- CI CZOA
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