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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.10.1852
- Erscheinungsdatum
- 1852-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185210131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18521013
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18521013
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1852
- Monat1852-10
- Tag1852-10-13
- Monat1852-10
- Jahr1852
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.10.1852
- Autor
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Nachschrift. Bei der Wichtigkeit des Gegenstände- glauben wir verpflichtet zu sein, die Verhandlung nicht so bald schließen zu lasten, selbst wenn wir fürchten müßten, einem Theile unserer Leser damit lästig zu werden. Lästig dürften wir aber damit nur solchen Leuten werden, welche alle die täglichen Erscheinungen leicht hinnehmen, und meinen, alles Reden helfe nichts, die gebildete Welt unserer Tage mache doch, was sie wolle. Für so fertige Weltbürger lasten wir aber auch gar nicht schreiben, denn diesen ist nichts recht, als der bequeme Platz an dem gewohnten Tische, wo sie sich nach ihrem Sinne restauriren zu können vermeinen. Wir müssen damit zufrieden sein, wenn wir von Hundert nur Einen für das gewinnen, was wir für gut und recht halten, — und sind auch in Wirklichkeit damit zufrieden, lasten aber auch gerade für diesen Einen schreiben, weil sich die Frucht von einem ausgeworfenen Samenkorne nie berechnen läßt. — So ist - auch mit vorliegender Sache. Die versuchte Beweisführung gegen den vermeintlichen Gegner dreht sich hier und da im Kreise, auch tritt bisweilen die Behauptung an die Stelle des Beweises — dessen ungeachtet ist der Kern gut, und das Urtheil steht dem Publico zu. Wir geben daher die Sache und wünschen von Herzen guten «rfolg. Die Red. Schönheit und Unschuld*). Gin Sermon an die Mädchen. Eigentlich sollte Schönheit unschuldig und Unschuld sollte schön sein, aber in der Welt sind es verschiedene Dinge; und weil ich diesen Sermon in der Welt halte, muß ich mich wohl bequemen. Schönheit also ist Schönheit de- Leibes, ein Paar Tauben augen, ein Gesichtlein wie Milch und Blut und ein gewisser Zau bervogel Colibri, der, wie die närrischen Poeten schreiben, an den Taubenaugen und an dem Gesichtlein sitzt und nistet wie die Schwalben an der Mauer. Unschuld hingegen wohnt im Gemüth und ist eine himmlische Gestalt, die mit Lut Hern Gott fürchtet und liebet, daß sie keusch und züchtig lebe in Gedanken, Worten und Werken, die kein Arg daraus hat, von sich und der Welt nicht- weiß und sich auf nicht- einläßt. Der Colibri findet gewaltig vielen Beifall, und die Mädchen wollen ihn alle gerne haben und laufen ihm nach. Aber, Ihr lieben Mädchen, aber — wir wollens einmal überlegen. Was ist Schönheit des LeibeS? — 's ist doch nur Schönheit de- Leibes, Glanz einer Zitternadel, darin kein edle- Gemüth großen Werth setzen kann. Du hast sie dir nicht gegeben und du magst sie dir nicht erhalten, ein Paar Jahre weiter, und sie ist da *) Wer sollte sich nicht gern an Matthias Claudius, diesen alten biedern deutschen Kernmann, erinnern lassen! Der hier gegebene Auf satz ist aus dem weltbekannten ,.Wandsbecker Boten" genommen. Diese Zeitschrift könnte noch jetzt als Muster dienen. hin. Zweiten- schafft und nützt sie im Hause nicht viel. Du kannst mit einem Gesichtlein wie Milch und Blut keinen bestem Braten machen, kannst mit Taubenaugen dein Kind nicht besser waschen und kämmen; und die Ehen werden doch nicht im Monde, sondern im Hause geführt. Auch ist Schönheit nicht einmal da- was eigentlich Liebe macht. Den Kopf kann sie wohl verdrehen, aber wahre herzliche Liebe ist an sie nicht gebunden. Sieh deine Mutter an; sie ist nicht mehr schön, 'und doch liebt sie dein Vater so herzlich und trägt sie in seinen Augen. Also ein Ding, da- in sich keinen Werth hat, da- nur kurz währet, da- im Hause nicht sonderlich nützt und nicht eigentlich Liebe macht: so ein Ding ist die Schönheit. Mehr ist sie nicht, und Ihr müßt mir nicht böse sein, Ihr schönen Mädchen, daß sie nicht mehr ist. Ich möchte Euch darüber so gerne recht capitelfest machen. Denn sie werden'- Euch ander- sagen, werden um Euch stehen und liebkosen und bewundern. Und da- möchte Euch bethören, hoch von der Schönheit zu halten und auf eine Scheinlampe hinter ihr und andere Maschinerien bedacht zu werden; und da- wäre Schade um Euch! Schönheit und Unschuld sind wie die beiden Schalen einer Waage; so wie die eine in Eurem Gemüthe steigt, fällt die andere. Und das wissen die Liebkoser zum Theik, und erheben eben deswegen vor Euch die Schale mit der Schönheit so hoch, daß die andere mit der Unschuld allgemach sinke. Einige helfen wohl gar noch nach, und suchen Euch Keuschheit und Zucht al-Alfanz und Aberglauben vorzuspiegekn. Aber, fliehet den Mann, der da- thut! Und wenn er mit Gold und Perlen behängen wäre, er ist ein Böse wicht. Ist eine giftige Klapperschlange! Die Natur zwar hat ihn mit der Klapper verschont, weil sie sich auf seine Gaben und auf seine Diskretion verließ; aber er war der Großmuth nicht werth und sollte eine tragen, und ich thäte sie ihm gern in seinen Haarbeutel, oder hing' ihm eine an's Ohr, daß er vor sich warne wo er hinkömmt. Unschuld des Herzens ist das Erbtheil und der Schmuck des Weibes. Und wisset, Unschuld hat ihren eigenen Engel, der hinter Euch hergehet und über Euch wacht, so lange Ihr unschuldig seid. Erzürnet ihn nicht! und glaubet für ganz gewiß, daß wenn er von Euch weichet, Euer Glück von Euch gewichen ist. Mädchen, ich weiß was Ihr werth seid, und wa- Ihr dem Manne sein könnet, wenn Ihr's vorziehet und Euch entschließt, eines Manne- zu werden. Ihr seid ihm eine edle Gabe Gotte-, und er lebt deß noch eins so lange; er sei reich oder arm, so seid Ihr ihm ein Trost und machet ihn allezeit fröhlich. Ihr seid Bein von unsern Beinen und Fleisch von unserm Fleisch, und darum bewegt sich mein Herz in mir, wenn ich Euch ansehe und an Euch denke .... Nun, Ihr seid in der Welt und müsset durch, was auch Euer Beruf sei. Gehet in Friede, und sehet nicht viel umher. Und der Engel der Unschuld begleite Euch! Einnahme der Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie vom 3. biS mit S. Oet. 18S2 Für 12,670 Personen excl. Berliner Antheil u. de- Antheil- au- dem nordd. Verband 9,902 «L 6 -p? 5K - Güter excl. Post- u. Salzfracht, Mag deburger und Berliner Antheil und de- Antheil- au- dem nordd. Verband 8,638 - 14 - —- Summa 18,540 20 ^ 5K Leipzig«» BLr»« eun 12. Oetodor. Lisondabaoa. vr. Lisondabnoa. Sr. kliooa-kiolor.... ">5V< klagöodg. -l,«iprixer. 280 278'/, ilo» ü« » » » «< - isz 8Lek,.-8aj«r»obo . . 8Lobs.-8odissi»oda . «1-/. 10t'/, Lorlin-8t«tti»er. . . 143'/. Iburinxisod« .... 90 89'/, LLln-blilläoner . . . — 111 kroass. Üaolr-Xotd.. —— Oosterr. kank-Aotoa 87'/. 87'/. — — Xnb.-Voeoauer l,»n- l^ip»ig-vra«<iu«r. . — 182 dosbaok 4. — 15«'/. I«vb»a-2inauor . . . L4'/. 24 äo, 8« » « « ISS'/, Leipziger Produeten-Bbrse am 12. Oktober. Rüböl höher gehalten und loco KN/« bezahlt. Auf Lieferung December, Januar zeigen sich zu 10>/r «P Käufer, doch fehlen dazu Abgeber. Frühjahrlieferung ist mit 10^ «p bezahlt worden. Öelsaaten nichts von Bedeutung gemacht. Getreide ohne Aenderung wie am Sonnabend. Spiritus desgleichen. Tageskalender. Dampswage» - Abfahrten vo» Leipzig a«S: l. Nach Berlin, nach Frankfurt a/O., und Breslau, ingl. nach Stettin. ^ über Göthen: 1) Güterzug unter Personenbeförderung MrgnS. 6 U.; 2) Personenz. Nach«. SV, U.; S) Personenz. Abds. 5'/, U., mit Uebernachten in Wittenberg Ma^äeb. öaknd.j. k. über Röderau: 4) Personen« und beziehendlich Güterz. Morgens 6 U.; 5) Personenz. Nachm. 2»/, U., 6) Güterz., unter Personenbef., AbdS. 7 U., mit Uebernachten in Röderau. svreaän. Vadnd.j Anschlüsse in Berlin: a)nach Frankfurt a/O. (u. Breslau) Nacht-II, MrgnS. 6 u. Abds. 6 U.; b) nach Potsdam (u. Magde burg) Nachts Iv, Morgens 6'/< u. Mittag- 12 U.; o) nach Stettin Nachts IO»/., MrgnS. «V. u. MttgS. 12',« U. il. Nach Dre-den, und beziehendlich nach Chemnitz über Riesa, ingl. nach Görlitz, Breslau und Zittau, ebenso nach Prag und Wien: I) Personenz. MgnS. SU., mit Uebernachten in
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