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Sächsische Volkszeitung : 11.01.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190701115
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19070111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19070111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1907
- Monat1907-01
- Tag1907-01-11
- Monat1907-01
- Jahr1907
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 11.01.1907
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Nähere Aus- irng Sachsen i Dresden- Kirchenchor Januar im WeihnachtS- lnd musika- StiftungS- hrt werden. der Elisa- ch die Kas- Zerein dank m vorigen k verfügen Mitglieder :n und an rn erfolgen :ins. Frau tbaumfeier tatt. Die war fast Vorsitzende cvor, datz sich den ieihnachts- -siegen zu wteten die ibenheiten ilfbereiten )r. Taute verfaßte Ülder er- inter der wurden, uck. Ein en wäre es (Herr iff Herr warmen Fest der in der ?iern zu . Alles >ch lange er fort- enabend c großes Kirchen» . - Für öbeln je rein von in: dem n Trotz- Großen» en. 8 die tur. i sie lind zur uns ehr gen icht den me er- >as in, en »u. ld. !M s- ht :n er te >2. h r d Nr. S. Freitag den 11. Januar 1907. «. Jahrgang. ZachMeNolks^ettung Ua^lnummer 10 Pf. — Redalltonö.Sprcchstmide: 11—L« Uhr. Unabhängiges Tageblatt für Wahrheit, Reiht «.Freiheit Inserate werdr» die v gcspalt.Pc'tilzrile od, deren Raum mit 15 Nekiame» mit ^ die Zeile berechn., b. Wiederb, bedeut Rabatt. Buchdruekcret, Nrdaktion und tScsiftäflssicllc; Dresden, Ptllnther Strafte -IN. — Aernjprecher iltr. Die Zentrumstätigkeit im Reichstage. (siehe Nr. 2 und 8 der .Sachs. Volkszeitung".) HI. Zentrum und Kaufmannsstand. Da das Zentrum eim' christliche Volkspartei ist, so er gibt sich schon hieraus ganz von selbst, daß es sich auch des Kaufmannsstandes annimmt, um die Devise „Ehrlich im Handel" zu schützen. Ein Freund des Großkapitals ist das Zentrum nicht; daher auch seine ablehnende Stellung gegen Warenhäuser und Syndikate. Dagegen will das Zentrum den kaufmännischen Mittelstand stärken und schlitzen, ivell ein solcher unabhängiger und selbständiger Mittelstand für das Wohl des Vaterlandes von höchster Bedeutung ist. Nicht wenige Prinzipale und viel Angestellte ist unser Ideal; wir wünschen im Gegenteil viel freie Existenzen, die ihr Aus kommen finden können. Aber wie viele und lange Jahre hindurch mußte das Zentrum vergebens kämpfen, bis das Eis brach. Regierung und Liberalismus meinten, in der schrankenlosen Freiheit liege das Heil für unsere Kaufmann schaft. Gewiß ist Freiheit erforderlich, damit das einzelne Individuum sich entwickeln kann; aber die schrankenlose Freiheit führt zur Aufzehrung des Kleinen und Schwachen, zur Unterdrückung des Ehrlichen. Ter erste hervorragende Erfolg des Zentrums ist das Gesetz über die A b za h l n n g s g e s ch ä f t c (1894), gegen das Freisinn und Sozialdemokratie stimmten. 1892 for derte das Zentrum ein Gesetz, das gegen das unreelle Trei ben dieser GcsckMe vorgeht. Nicht alle Abzahlungsgeschäfte sind unsolid. Sie erleichtern den ärmeren Leuten die An schaffung von Bedarfsartikeln; aber in sehr vielen Ge- sckxiften bestand der Brauch, das; die Ware wieder an das Geschäft ohne jede Entschädigung znrückfiel, wenn auch nur eine Rate nicht zur Zeit bezahlt wurde. Erkrankte der Vater oder wurde er arbeitslos, so konnte das Abzahlungsgeschäft den .Hausrat, an dem vielleicht 90 Prozent abgezahlt war, ohne jede Entsclfädignng wegnehmen; der Käufer war ge schädigt. aber auch der solide Kaufmann, weil dann diese Artikel zu Schleuderpreisen verlaust wurden. Dieses Gesetz nun verhindert einen solchen Unfug. Eine Einschränkung des Tetailreisens und des Hansier- bandelns ist im Jahre 1890 gegen die Stimmen der Konser vativen und Sozialdemokraten erreicht worden. Gewisse Waren hat man ganz vom .Hausierhandel ausgeschlossen, ferner bestimmt, daß der Wandergewerbeschein nicht an Leute unter 20 Jahren erteilt werden darf; auch ist das Ausstichen von Nichtkanslenten durch Reisende ohne vor herige Aufforderung verboten. Leider sieht die Polizei gar nicht darnach, ob dieses Gesetz auch eingehalten wird und es würde doch so segensreich für den ortsansässigen Kaufmann wirken. Der bedeutendste Erfolg aber ist zweifelsohne das Ge setz über den unlauteren Wettbe w erb von 1890, vom Zentrum seit 1892 immer wieder gefordert. Dieses l-at die schwindelhaften Ankündigungen und aufschneide rischen Reklamen ganz erheblich eingeschränkt. Erst noch vor vier Wochen bat einer der größten Kanflente von ganz Deutschland versichert, daß dieses Gesetz große Vorteile ge bracht habe und die Ehrlichkeit im .Handel fördere! Nach dem aber leider das Reichsgericht entschieden bat, daß bei Ausverkäufen der Nachschub von Waren gestattet sei, erhob sofort das Zentrum seine Stimme zur Regelung des Ans- Verkaufswesens und bereits sind Erhebungen hierüber im Gange! Die neue Konknrsordnnng und das neue Handelsgesetz buch enthalten eine ganze Menge von Vorteilen, die unsere .Kaufmannschaft hoch anrechnet. Das Sonntagsrnbegesetz hat anfangs einiges böses Blut gemacht; es soll auch gar nicht geleugnet werden, daß mancher Kaufmann estvaS Sck>a- den erlitten hat. Aber das Gebot der Sonntagsheilkgnng gilt auch für die Kaufmannschaft. Heute würden die ver ständigen Kanflente die ersten sein, die protestieren würden, wenn man die Sonntagsruhe beseitigen wollte! Noch größere Vorteile brachte das Gesetz vom 80. Juni 1900 mit der Einführung des Nennnbrladenschlnsses. Angestellten und Prinzipalen nützt es auf dieselbe Weise! Gerade die gleichmäßige Regelung ist der große Vorzug. Hatte früher der Konkurrent bis 10 Uhr geöffnet, dann ließ man nachher bis I/.11 Uhr offen und so fort. Gesundheit und Familien leben litten unter diesem Zustande, der dank dem Zentrum beseitigt ist. Die Warenhansstencr in den Einzelstaaten ist überall auf Antrag des Zentrums geschaffen worden; ebenso tritt dieses dagegen auf. daß Beamte sich an den Konsum- Vereinen und Warenhäusern beteiligen. Aber auch die Handlungsgehilfen hat das Zentrum nicht vergessen, zumal ihre Zahl sehr gewachsen ist. Sonntagsruhe und Nennnhr-Ladenschlnß kommen auch ihnen zugute. Die Novelle zur Geiverbcordnnng von 1899 und das neue .Handelsgesetzbuch von 1897 — beide vom Zen trum gefordert und gefördert — brachten erhebliche Ver besserungen. Der Schutz gegen gesundheitliche und sittliche Gefährdung der Lehrlinge und Angestellten ist erhöht wor den; in großen Geschäften muß eine Arbeitsordnung erlassen werden. Das Zentrum fordert.Handelsinspektoren zur Ueber- Ivachnng der Vorschriften. Die Arbeitszeit ist insofern ge regelt, als täglich mindestens eine zehnstündige ununter brochene Ruhezeit zu geben ist, ebenso angemessene Mittags pause. Der Lehrlingszüchterei kann mit Erfolg entgegen- getreten werden. Die Kündigungsfristen sind für beide Teile gleich zu bemessen; die Konknrrenzklansel darf nicht so weit gehen, um daS Fortkommen des Handlungsgehilfen zu erschtveren. Die Krankenverstchernngspflicht besteht für alle.Handlungsgehilfen bis zu einem Einkommen von 2000 Mark. Tie Errichtung von Kanfmannsgcrichten hat das Zentrum schon 1897 gefordert und 1904 erreicht; Freisinn und Sozialdemokratie stimmten gegen das Gesetz. Diese Gerichte liaben sich bisher, wie die Gewerbegerichte ebenso belvährt. Ans allen Gebieten des kaufmännischen Mittelstandes ist die Zentrnmsfraktion führend voran gegangen; sie lmt zuerst und am erfolgreichsten hier gearbeitet und alle anderen Parteien folgten erst später ihren Spuren. Das wissen die Kanflente und stehen deshalb fest znin Zentrum, das ihre Interessen vertritt. r. Offiziöse Wahllttgen. (Wir bitten, diesen Nrtikcl auSzuickneiden und in jeder Wahl versammlung vorzulcsen. Dann sich! man, wie die Gegner arbeiten. Die Redaktion.) Nachdem wir in Nr. 0. unserer Zeitg. eine Anzahl libe raler Wahllügen znrückgewiesen haben, sehen wir es nun als unsere Ausgabe an, auch o s f i; i ö s e Wahllügen zu be leuchten. Wir müssen aber heute schon erklären, daß wir es nicht für möglich gehalten hätten, daß halbamtliche Organe so tief hernntersteigen würden. Man scheint im Regiernngslager annehmen zu wollen, daß in: Wahlkampfe alles erlaubt sei. Tie Wählerscknst läßt sich nicht täuschen; sie weiß, um was es sich bandelt und deshalb aenügt es. einige der seitesten Wahllügen der Offiziösen zu beleuchte:,. In der „Nordd. Allg. Ztg." erscheint fast jeden Tag eine irene Auslassung gegen das Zentrum und eine ist weniger wert als die andere. Tamil unsere Leser sehen, ir-as man von diesem Blatte überhaupt zu lallen bat, erinnern wir daran, daß am 14. Dezember 1900 im Reichstage der Ab geordnete Erzberger von demselben sagte, er würde sich scheuen, ans eine solch niedrige Stufe der Wahrheitsliebe berabznsteigen, wie es dieses Blatt gegen ibn beliebt badet Und so geht cs nun gegen bas ganze Zentrum vor. Was von diesen Auslassungen z» halten ist, kann man an folgendem Maßstabe ermessen Im Frübjabr 1900 tauchte immer wieder daS Gerücht ans, daß der damaliae Kolonialdirettor Erbprinz Pan Hobeniobe neben dem Ob' halt einen Zuschuß oder Vorschuß oder ein Gratial erhalte, zweimal bat die „Nordd. Al!g. Ztg." dies in Abrede gestellt und erklärt, daß der Kolonialdirettor nur die Bezüge des Etats erbalte. Aber siebe da! Kaum nwr Erbprinz Hohen lohe ans dem Amte geschieden, so erklärte er selbst im „Bort. Lok.-Anz.", daß er tat s ä eb I i ch e i n e » „V o r s ch n ß" erhalten habe, den er aber wieder znrückerstattet habe. Ans diese ganz g e wattig e O b rfei g e s ch w i e g das offiziöse Blatt bis beute. Die Wähler inerden also alle Nachrichten desselben mit der gebührenden Vor sicht und U n a l ä n b i g k e i t ansnebmen, und sie tun gut daran. Tenn Inas jetzt zur Wablzeit in diesem Blatte geleistet wird, übersteigt noch diest trüberen Stückchen! Nur ei» paar Beispiele: 1. Tie „Nordd. Allg. Zig." versucht, die Kolonial und Erpeditionskosten von 1102 Millionen Mar! ans etwas nnter 0.00 Millionen Mark berabznrecbnen, indem sie aus scheidet, was nicht iiü Kolonialetat, sondern in anderen Etats an Kolonialnusgaben tönst. Aber das Reich mußte alle diese Gelder bezahlen; die Summe ist berechnet ans Grund der amtlichen Onellen. 2. Die „Nordd. Allg. Ztg." bestreitet, daß ein Schutz truppensoldnt in Südwestafrita im Jabre 10 t>00 Mark kostet. Tatsache ist, daß Exzellenz Dernbnrg diese Tninine selbst in der Kommission angegeben bat. Ja noch mehr! In dem Nacktragsetat vom 28. November 1900 über die Erbauung der Eisenbalm Kiibnb- Keetmansboov lDruck sacke Nr. 072, Seite 18) findet sieb der Satz: „Die K o st e n für d e n M a n n u n d da s Iabr stell e n sich zur Zeit nngesäbr ans 10 000 Mart." So in dem amtlichen Material vor der Reichstagsanstömng! Heute sucht man dies in Abrede zu stellen! Aber es bilft nichts, denn leider muß das Reich diese borrende Snmi»? bezahlen. 8. Tie „Nordd. Allg. Ztg." sucht in Abrede zu stellen daß ein,Polizeisoldat billiger sei als ein Schntztriivven- soldat. Aber sie begebt hierbei das sehr eigenartige Stück chen, daß sie nur den Polizcisoldaten berechnet, nickt aber sagt, daß der ganze teure Stab des Militarismus in Weg fall kommt, wenn man an Stelle der Schntztrupven Polizei soldaten setzt. So war im Etatsjabr 1900 für den Trnppen- befeblsbaber allein ein Gebalt eingestellt lohne Neben bezüge) von 48 440 Mark, für einen Oberst 18 910 Mark, für einen Major 14 100 Mark, für einen Leutnant 0800 Mark, für einen Kriegsgericktsrat 1 1 400 Mark, für einen Proviantmeister 9080 Mark, für einen Bekleidnngsaint- assistenten 7180 Mark, für einen Zablmeisteraspiranten 4700 Mark (im Durchschnitt) usw. Bei einer Polizeitruppe fallen alle diese Ausgaben weg und das Reick erspart tat sächlich Millionen, wie es der Zcntrnmsantrag fordert. 4. Die „Nordd. Allg. Ztg." bel-anptet: Der Abgeord nete Erzberger habe einfach Siidüx'stasrika in 10 000 Groß farmen eingekeilt und dann mit 10 multipliziert! Das ist eine plumpe Fälschung! Der Abgeordnete Erzberger hat in seiner Schrift „Zentrumspolitik im Reichstage" die Ausführungen des Gouverneurs Lindeqnist in der Budget- kommission zitiert und sonst gar nichts; er teilte also nichts ein! 0. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt, daß die ,.,Zen- trnmsbroschüre" — die gar nicht besteht, sie ist nur vom Abgeordneten Erzberger verfaßt — die „Sclxniergeschichten des Abgeordneten Roeren" wiederhole, die dock niuvabr seien! Tie „Zentrnmsbroschüre" wiederholt gar nichts von den „Sckxmergeschichten", sondern sie erzählt einfach die Ver hängung der Prügelstrafe und die Verhaftung der katho lischen. Mission, wie sie in Gerichtsakten seststehen und wo- für eine ganze Anzahl von Weißen als Zeugen zur Ver fügung stehen. 0. In diesen Tagen wird eine Broschüre „Lügen des Herrn Erzberger" erscheinen, voll von persönlickxm An- remvelungen und voller Unuxrhrbeiten und Lügen! Wir fragen: Wer zahlt die Drnckkosten? Elina Herr Dernbnrg ans seiner Privatlässe? Oder das Reich? Wer bat die „Druckerlaubnis" gegeben? Ist cs der Preßabteilung der Kolonialabteilnng nickt bekannt? Steckt nicht der Flotten verein hinter der Sache? Im neuen Reichstage wird über diese amtliche Wahl mache ein sehr ernstes Wort gesproclxm werden. Vorerst begnügen Nur uns mit dieser Darstellung der offiziösen Wabllügen und sagen nur das eine: Glaubt den offiziösen Darlegungen kein Wort mehr! Vielleicht kommt gar am 20. Januar noch die Meldung, daß wieder ein paar Hottentottenränber wild geworden sind. Vielleicht kommt die Nachricht, daß man Gold und Diamanten in Südwesi- airilä gesunden bade! Wer mit solchen Mitteln arbeitet, streitet für leine gute Sack-e! Wir bleiben stets bei der Wabrbeil. linier Schild soll auch nach der Wabl blank und sein sein. Tie Negierung kann das beule icbon nickt mehr von fick sagen! Politische Rundschau Dresden, den 1<> Januar l'.K,7. Die Rechenfehler der Kvlvnialverwnltung. Her, Dernbnrg hat viel Mut und Kühnheit. Even bat der Reickw-- lag seine Denkschriften bös zerzaust und ibm „logische Schnitzer" und kompletten Unsinn vorgeworsen mit seinen schönsärberiichen Darstellungen. Schon aber null er sich als Richter über andere ansmersen. Noch bat er es nickst für an gezeigt erachtet, die groben Jrriümer seiner ersten Denk schrift richtig zu stellen; so bat er das deutsche in den Kolo nie» arbeitende Kapital aus 870 Millionen Mart berechn't und dieses dann in 200 Millionen Marl rentables und 100 Millionen Mark weihendes geschieden. Wer aber selbst die drei oder vier Zahlenreihen ziisamnienzählt, der findet hier eine ganz plninp> Unrichtigkeit, denn es sind »nr l9l Mill. Mark rentabel und l 09 Millionen Mark werbend. Wenn also eine Behörde mit ihrem gesamten Stab von Mathe matikern nick! einmal drei Zahlen zuiammenzäblen kann, so bleibe sie zu Hanse mit jeder Krilii! Noch nie ist seit l.Ml einer Behörde ein solcher Fehler nachgewiesen worden; aber die wolonialabteilung bat die falschen Zahlen nicht korrigiert, sondern sie als einen „Druckfehler" ans der Tagesordnung bezeichnet und alle die falsche» Zahle» kehren jetzt in den amtlichen Denkschriften wieder. Ein solches Stück bat noch keine Reicbsbebörde der Oessentlichkeit zn bieten gewagt. Statt nii» die eigenen Fehler z» korrigieren, setzt sie sieb in der „Nordd. Allg. Ztg." a»i das bolx' Roß und null die Zniaminenstelliing des Abgeordneten Erzbergcr über die Kolonial und Erpeditionsansgaben kritisieren, die bekanntlich 1102 Millionen Mark betragen. Aber sie beißt aus Granit! Diese Zahlen sind allesamt ans dem amtlichen Material entnommen und lein Pfennig kann Weg gele,ignet werden. Kein Pfennig! Man gebrauch' diese Zahlen nur überall! Herr Dernbnrg spricht ziwir von „tat sächlichen Jrrtümein". „logischen Schnitzern" und bat auch das Wort „unsinnig" ans Lager. All das bat man im Reichstage seiner Berechnung vorgeworsen und solch „Re- toiirchaiien" nimmt niemand an! Nun kann er selbst in seiner Ansiübrung gar keinen Beweis für diese Vorwürfe erbringen. Ter Abgeordnete Erzberaer bat selbst in seiner Zusammenstellung erklärt, daß er die nengeforderlen Ans gaben iür 1907 mit in Rechnung stelle; es ist ibm also hier gar kein „Irrtum" frisiert; es grenzt aber schon an Taschen- spielertunste. nin zn sage», daß der Nachtragsetat ja ab- gelelmt worden sei, gewiß, aber das meiste Geld ist ich» ansgegeben. und das ist das entscheidende. Was der Kolo- nialdirektor als Irrtum bezeichnet, lrat Erzberger selbst aus drücklich in seiner Schritt als iür 1907 bevorstelwnd be zeichnet. Die Ausgaben iür die Daiiipfernibvention nach Ostatritä. iür die Stationierung von Kriegsschiffen da'elbst n'w. in Abzug zu bringen, liegt ganz in der Richtung der famosen vom Reichstag einmütig verworfenen Reckxnikünste der Kolonialvern>altnng. die z. B. anck die Militäransgaben abziehen wollte! Aber das Reick muß sie bezahlen und das ist das Entscheidende! Somit kann kein Pfennig von den Angaben Erzbergers abgezogen werden! Das Tollste aber ist es. inen» man sagt, daß der nationale Woblstand sich samt dem Besitze der Kolonien um 80 000 Millionen Mark vcr- mebrt babe! Aber doch nickst durch den Besitz der Kolonien, sondern infolge der gesunden WirtsckxAtspolilik des Zen trums. die Dernbnrgs freisinnige Freunde stets bekämpsten. infolge der Leistlingen der Industrie, Handel und Land- wirtsclxift! Wer so mit Zahlen jongliert, ist kaum mehr ernst zu nehmen. Man halte aber auch daneben, daß seit dem
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