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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.03.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185803143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18580314
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18580314
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1858
- Monat1858-03
- Tag1858-03-14
- Monat1858-03
- Jahr1858
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.03.1858
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A n z ei ge r. —- - ^73. Sonntag den IS, MSy., 18S8. » 4 -riefe fürs Haus. Mittwoch den 17. März d. I. Abend- 1,7 Uhr ist öffentliche Sitzung der Stadtverordneten im gewöhnlichen Locale. , Tagesordnung: 1) Gutachten des Ausschusses zum Bau-, Oekonomie- und Forstwesen, den Umbau de- Packkammer- gebäudeS zur Aufnahme de- Leihhauses und der Sparcaffe betreffend. 2) Gutachten de- Finanzausschusses über den diesjährigen Hau-l-altplan. 3) Gutachten de- Ausschusses zum Bau-, Oekonomie- und Forstwesen, ». die Abtretung eines Stückchens Areal an der HoSpitalftraße, b. die Erhöhung des Gehalt- der RathSgärtnersteke betreffend. » ,W> » , M, . »ES— da- letzte Wort, und die junge Drau weiß fite -« Uugmsttck nicht- Bessere- zu thun, als -» Weinen. -s ist gut, daß der Mann nicht daheim ist. Aber Mittags verrathen die rothgeweinten Rußen der jungen Frau und die Ab wesenheit oder auch die bedeutungsvolle Anwesenheit der Schwieger mutter, daß just etwa- pafstret sei. Und soll dann nicht dem Manne der Faden der Geduld reißen? Wenn wir bitten dürfen, nein. Der verwickelte Knoten läßt sich nur mit Ruhe, Zartheit und Gewandtheit lösen; zerreiten kann ihn die plumpeste Hand. Beider Herzen, die jetzt von Auf regung und Abneigung «ffüllt find, schlagen ja nur für Ihn und seme Kinder, Er ist ja Gegenstand ihrer Eifersucht und um Ihn dreht sich der ganze Streit. So sollte sich wohl gütige- Vermitteln und liebevolle Zurede hier ziemen, da jedesmal, e- treffe nun sein verurteilender Richtspruch Mutter oder Gattin — e- Un dankbarkeit sein wird, die ihm von einer der beiden Parteien zum bittersten Vorwurf gemacht werden wird. Und wie tief gräbt sich diese- böse Wort in- Herz, wenn auch nur der tausendste Theil jener Undankbarkeit in der That verübt wurde, die man ihm bei maß. Wie tief versenkt sie uns noch lange nachher in Trauer und Wehmuth, wenn tpir der Sorgen und Mühm, der Entbeh rungen und der Trostesworte gedenken, die da- unbeschreiblich liebe volle Mutterherz für den Sohn spendete und erduldete. Hier kommt ein guter Sohn zur Anwendung des Grundsatzes: „Lieber Unrecht leiden als Unrecht thun", und wenn er in der That duldete und mit seiner Gattin Manche- trug, da- Tausmde von sich abschütteln, es bringt ihm den schönsten Lohn, wenn erst jene müden Augen sich schloffen, die von seiner ersten Lebens- stundr an für ihn wachten. Da- Bewußtsein in der Brust, dem theuersten Wesen , da- uns die Erde bieten kann, der Mutter, immerdar und überall mit Liebe und Milde begegnet zu sein, ist der köstlichste Friede, dessen Werthr- wir uns erst bewußt werden, wenn wir die beste Freundin unsere- Leben- auf immer verloren haben.- Und die Frau, der wir nach der Mutter da- meiste Anrecht auf unser Herz zuerkennen, hat den Preis der Edelsten ihre- Ge schlecht- errungen, die sich in diesen Gesinnungen der Liebe und Milde ihrem Gatten anschließt. H . ' - " V. Wir müssen heute da- im vorigen Briefe abgebrochene Thema auf kurze Zeit wieder aufnehmen, da es auf einen Gegenstand gerichtet ist, der eine der Lebensfragen der Ehe bildet. Wir be schäftigten uns neulich mit den Gefahren, denm da- Zusammen leben der Ehegatten mit der Schwiegermutter (Mutter de- Mannes) ausgesetzt ist, und wir hatten zu zeigen gesucht, daß nicht nur auf einer Seite gefehlt wurde, wenn in einem solchen Zusam menleben der Friede sich vom häu-lichen Herde abwendete. Wtr hatten die Erwartung ausgesprochen, daß die Erfahrung der Schwiegermutter nothwendig ihr die Richtschnur ihre- Ver halten- ziehen und ihr daher eine gewisse Verantwortung für ihr Thun und Lassen angesonnen werden müsse. Die Pflichten der Schwiegertochter haben wir aber keineswegs dabei au- dem Auge lassen wollen, deren Observanz eben die zweite Bürgschaft für den kostbaren Hausfrieden in sich schließt. Ja, die Schwiegertochter sei vor Allem der unumstößlichen Wahrheit eingedenk, daß die Ge sinnungen, die. die Schwiegermutter in da- Hau- führen, die besten und freundlichsten sein müssen, da, man kann wohl sagen, fast immer die mütterliche Zärtlichkeit e- ist, die jene der Schwieger tochter unliebsamen Einmischungen in häu-liche Angelegenheiten dictlrt. Oder diese mütterliche Sorge richtet sich auf den Sohn, dessen niemals ein Mutterherz vergißt, oder auf die Enkel, denen ja vor Allem die ganze ungetheilte Liebe ihre- Herzen- zugewendet ist. E- kann keine durchaus feindselige Gesinnung in ihrem Her zen Platz greifen, da sie dann vor Allem den Sohn zum entschie denen Gegner haben würde» es kann eben nur eine Ueberschrei- tung jener Grenzen von ihrer Seite stattfinden, die wir in unserem voriaen Briefe bezelchneten. Der Erzfelnd der Schwiegermutter und der Schwiegertochter ist eine Art Eifersucht, die den Zankapfel in ihre Kreise wirft, wer von Beiden da« meiste Anrecht auf den Hausherrn und seine Unterstützung habe, wer „in den vier Pfählen" da- Recht zu gebieten habe, wer „den Ton" anzugeben und wer sich zu fügen habe. „Ich bin die Mutter de- Mannes, Du bist meine (Schwieger-) Tochter und meinen Worten Achtung schuldig. —" „Ich bin die Krau vom Hause, die Hälfte de- Hausherrn und Ich führe die Wirtschaft und deren Regiment. —" „ Ich verstihe da- besser als Du und mache Dlch auf Deine Fehler aufmerksam; ich spreche hier zugleich für meinm Sohn und für meine Enkel, die^ktrbei interesflrt sind. —" „In meinem Revier lasse ich mir nichts sagen, ich kenne mein Amt und verrichte es so gut ich es vermag. —" Die Schwiegermutter behält durch Ertheilung einet Warnung Die Sonnenstnsterntfi. Bel der Sonnenfinsterniß am 15. März wird man um die Mit-
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