Anzeiger. Amtsblatt des MM Bezirksgerichts und des Staihs der Stadt Leipzig. ^ 2IS. Sonnabend den 7. August 1858. Dank und Aufruf. Für die Wafferbeschädigten in Glauchau sind in Folge unserö Aufrufe- vom 2. August d. I. so reiche Gaben bei uns eingegangen, daß wir bis heute nach und nach 17 Collis mit Kleidungsstücken und 179 Thlr. 17 Ngr. .5 Pf. baar an den Stadtrath zu Glauchau haben absenden können. DaS Verzeichniß der edlen Geber liegt auf dem Rathhause in der Stis- tungSbuchhalterei zu Jedermanns Einsicht aus. Indem wir unfern aufrichtigen Dank für die bezeichnten Gaben hiermit aussprechen, erklären wir uns mit Rücksicht auf den Ln der Leipziger Zeitung veröffentlichten Hülferuf der Königlichen KreiS-Direction zu Zwickau zugleich bereit, fernere milde Gaben an Geld und Kleidungsstücken für die Wafferbeschädigten des gedachten KreiS-DLrectionö-Bezirks überhaupt in unserer StistungSbuchhalterei entgegen nehmen zu lassen und sie sodann an die Königliche Kreis - Direktion zu Zwickau weiter zu befördern. Leipzig, den 6. August 1858. Der Rath der Stabt Leipzig. Berget. Bekanntmachung. DaS bei Beginn deS Baues der Georgenhalle am AuSgange des Brühls aufgeführte kleine Hau- (Bauhütte) soll an den Meiß-ieteuden als Baumaterial verkauft werden. Kauflustige haben sich Moataa de» V. Luaast d. I. als in dem dazu bestimmten Licitation-termine BornnttagS um II Uyr bei der RalhSftnbe einzustnden, ihre Gebote zu thun und sich fernerer Resolution zu gewärtigen. Im Uebrigen können die näheren Bedingungen der Licitation bei unserem Bauamte eingesehen werden. Leipzig, den 4. August 1858. Der Rath der Sti-dt Leipzig. Berger. * -r- Leipzig, den 6. August. Se. Maj. der König traf heute Vormittag 11 Uhr mittelst Extrazuges von Dresden hier ein, wurde von den Spitzen der hiesigen Civil- und Militairbehörden ehrfurchtsvoll begrüßt, und begab sich nach kurzem Aufenthalte von dem sächsisch-bayerischen Bahnhöfe aus in einem bereitstehenben Extrazuge nach dem Erzgebirge und Boigtlande, uM die daselbst während der letztverstoffenen Tage durch die Hochflächen verursachten Verheerungen in Auaenschein zu nehmen und sich persönlich von den erforderlichen Hütfsmaßreaeln zu überzeugen. Heute früh 8 Uhr kam Se. königl. Hoheit der Prinz Georg von Dresden hier an und reiste um »/i ll Uhr auf der thüringer Bahn nach Frankfurt a. M. Verhandlungen der Stadtverordneten am rs. Juli 1858. Vicevorsteher Adv. Klein eröffnete die Sitzung mit dem Vor trage aus der Rkgistrande, itzydeZ. die Ausstelstmg eine- A«- stimmungszeugniffes zu dem, in Sachen des Johannishospitals gegen den Hausbesitzer Mosche dem Adv. Gör ing wegen Einziehung rückständig gelassener Erbzinsm u. s. w. ertheitten Actorium einstimmig genehmigt, eine Eingabe der hiesigen Kauf leute Rudolph und Nathusius u. Gen., die Aufhebung der städtischen Thorabgaben betr., von St.-V. Wi lisch zur Seinigen gemacht und an den Finanzausschuß verwiesen, endlich eine Zu schrift des Raths verlesen wurde, wonach Se. Maj. der König unter wiederholter huldvoller Anerkennung der loyalen Gesinnungen Leipzigs Sich bewogen gefunden hat, von der Benutzung des Höchstihm zu Erbauung eines Palais angebotenen Platzes abzu sehen. Man ging sodann zur Tagesordnung über und es erstattete St.-V. Dr. Vogel Namens des Ausschusses zum Bau-, Öko nomie- und Forstwesen über mehrere Vorlagen Bericht. Sie betrafen 1. Die Verwilligung eines weiteren, aus der Stadtcasse zunächst verlagsweise zu gewährenden Zuschusses von 3000 Thlr. zu den bereits in entsprechender Weise geförderten Vorarbeiten zur Wafferrigulirung. Nach dem Gutachten des Ausschusses, welcher sich in dieser Sache mit dem Finanzausschüsse in Vernehmen gesetzt hatte, wurde die Verwilligung obiger Summe einstimmig ausgesprochen. 2 Die Verlegung der Pulverhäuser.*) Der Rath ist bei dem von ihm gewählten, links seitwärts der Connewitz« Chaussee gelegenen und seiner Mitteilung zufolge auch von der Königl. KrriSoireckloti genehflrkgten Platze stehen ge blieben und beantragt wiederholt die Zustimmung des Collegiums zum Abschlüsse der über den bisherigen Platz der Pulverhäuser mit der Universität gepflogenen Kaufsperhandlungen. In letzterer Beziehung hielt der Ausschuß eine Beschlußfassung so^ lange nicht für räthllch, als nicht Einigung über den für die Pulverhäuser zü bestimmenden neuen Platz getroffen sei. Er machte wiederholt auf die Bedenken gegen das vom Rath gewählte Area^ *) L. Verhandlungen v. 18. Lept. 1?57.