Dresdner neueste Nachrichten : 30.01.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-01-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192501309
- PURL
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19250130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1925
- Monat1925-01
- Tag1925-01-30
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- Dresdner neueste Nachrichten : 30.01.1925
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Wie das Berliner Tageblqtt« zu michteu weih ist der Direktor der Landes« psqudbtiefanstalt Berti-. der Geheime Akaierungs t at Nel- riu g, ein fett Jahrzehnten womide steh-user Beamte-. plstzlich unter Verzicht auf Pe u sit-n und alle sonstigen ihm zu stehenden Rechtes-us feiuem Amte geschieden. Psin toll sich auf unsolide Kreditgetchäitc einge- Wu haben und- von einem Konsum-un ehemalige-, zm Teil aus Adelstteifeu status-sendet Offizierc zu tief-u Finauzoperatipueu verleitet worden fein. Es wozu M in der Hauptsache unt Grunditii ck '- · Ipc ru l a tvi one u, Als Mitbeteiliqte werden n. s. spie ehemaligen Ofsizdete i. si seis is und v. Etz s p-» setze-net Die Gut-me der Gelde-, die Zum Schaden des Instituts k- diese Geschäfte sesteckt wurden. fo- sifch auf drei-bis fünf Million-'s Mark los an cu. - Die Wittfchaftivexhsände zur Auf .. BRUNO-«ka - z( Berti-. W. Januar. Am Is. Januar 1925 stnsd die pisennerbsände der Landwirtschaft; der Industrie, des Großhandejd, des Ein »l andelhderschifiabry des Dnndwerkö und des B a n t w e i e n s bei dem NeichwirtfchaftO ministerium vorsiellig geworden, um de en Aufmerk samkeit auf die wittschaftss und währungspolitischen Wirkungen zu lenken, die sich ans einer über die Dritte Steuernotverordnnng hinaus ehenden A u f w e r - jung von hypotheken, Zudustrieoblvigas tionen und sonstigen privaten For e rn n g e n sowie aus der ufetlvsen Erweiterung des Kreises der aufwcrtungsfähtgeu Privatfordetungen ergeben müßten. Unter Zustimmung des Vertreters des Retchddanl-’ direktoriums wurde von allen Verbänden betont, daß eine Erweiterung der Aufwertung die Grundlagen der Währungsstabilierung sowie die in den Goldb tanzen vorhandenen Unterlagen des Kreditd der Wirtschaft im Jn- und Ausland ernstlich gefährden müsse und daß im weiteren Verfolg solcher Maßnahmen die Steuerkraft der BevölkerungE vor unerfülls bare Ansprüche gestellt würde. s wurde dar -gelegt, daß die Aufwertungdmdglichkeit fitr die meisten der hier in Betracht kommenden Rechts verhaltntsse an der site den Schuldner bestehenden rechtlichen, wirtschaftlichen und technischen Unmötalicbs kcit scheitern ums-, non seinen privatrecht erben csder öffentlichrechtlichen Schuldnern Aufwertunu « erlangen. Die Verstande stellten die Forderung. ist-i -diefer Gegenstand ausschließlich vom Stand punkt der Interessen der Gesamtwirt schaft und der Gesamtdevölterung be zandelt wird. Sie verlangten ferner alsbaldige chaffung einer .llaren, alle Zweifel aud schließenden Rechtslage. die« diese Verhält-. nille den Zufalltakeiten des richterlichen Ernicssend in Einzelfall entsteht und namentlich davon absieht, durch rückwirtendeg Eingreifen in erledigie und adaewtckelte Gchuldverdiiltnilse Verwirrung und Unordnung in das gesamte W rtschaftdlelsen zu tragen. Bei einer solchen Regelung muß nach der Ueberzeugung der ver tretenen Verbände an der Grundlage der s. Steuers notäerordnung unter allen Umständen festgehalten we en. « Die Verbände richteten an den Reichöwirtichasts miniftek die Bitte. beim Reichstag ihren Wunsch zu übermittelty zur Vertretung ihrer Auffassung vor dem Atöfnlxtermngsaudfchuß des Reichstag Gelegenheit zu er a en. Posncaråli. Herrin als Gekos-gener ver Chauvinisten ah. Paris. So. Januar Wer gestern nachmittag die 450 Deputierten sah wie sie von ihren Sinen aussprangen und dem Minister rräscdenten perriot enthusiaitisch Beifall zuklatschtem wer den Eindruck beobachten konnte den die« An llagen Herriotd gegen Deutschl-and ans die ganze Kammer hervorrief, der mußte sich ernsthaft fragen, ob der Wahlsieg ded Linkdblockd vom U. Mai irgendeine Uenderung in außennolltischer Beziehung gebracht hat. Herriot kann sich rühmen, die ..Union sank-ZU die heilige Einstimmigkeit aller Par teien, die im Kriege bestand. wiederbergestelli zu haben. Die äußerste Rechte jubelte dem Führer der Linken gn, als er von den deutschen »Revanche kriegspläncn« sprach, uud die Kartelldeputierten fanden Es für gut nnd richtig. daß er den bisher noch nicht erreichten Gchnhnakt mit England als Vorn-and nahm, um die Festhaltung des linken Rhelnusers ohne Rück- W auf die Räumungdbedingungen zu rechtfertigen. Nur bei den Sozialisten sah man erstaunte Mienen, denn cerrtot sprach diesmal ohne irgend welche Rücksicht aus die deutschen Sozialdemokraten, denen er sogar indirekt den Vorwurf machte, die Rück kehr ded Kronprinzen nach Deutschland zugelassen zu Mem und die er auch siir die reaktionären Vorgänge m Bayern verantwortlich machte. Herriotd gestrige Rede stand in aussälltgem Gegensade zu der Haltung, die er während der Genser Bdlkerbunddtagnng an den Tag legte. Diese lede hat einen vollständigen Umschwung in Ist site-etlichen Meinung her-erstritten nnd ed ist zu erwarten, das sie durch Maneranschldge in Paris nnd is der Provinz zur Verbreitung gelangen wird. Da lit befinden mir nnd spielten via im Midas-e IM «- eims Odems-ei ie- mqrnacu staat-mean- Ccrriot desiittigte alle non den chauvintsiischen idem-.- tierten in der Kammer gegen Deutschland erdodenen Veschuldignngem auch er sprach dann, das Deutsch- M sum Revanchetrieg rüste, daß die geheimen Rüstunan in Deutschland einen stir Franireich gesi Wlichen Umfang angenommen hätten, und das HMlich der deutsche sogenannte «Grose Generalstab« die Ausbildung des deutsche-n Volkes »Ich Berusdossiziere aus der ganzen Linie organisiere. Er hat dadurch ohne Zweifel Mist-de sransdsische Pole erneut alarrniert. Man hittie zum mindesten vom Ministerprlistdew Zu erwarten immer-, das- er die tollen Behauptungen Telegsramm unsres Korrespondenteu des Depntierien Fahrt-, der erklärte, Deutschland notice fähig, ioiort gegen Frankreich einen Krieg sn führe-, zurückweiien würde. Aber nicht einmal das geschah. Man hat den Eindruck, als wollte her-tot ieionders itatk ani die dilentliche Meinung in Frankreich ein wirken nnd link-- deswegen absichtlich alles Ueber triebene, das während der Debatte til-er die dentichen Rtiitnngen in der Kammer geiaqt worden wäre, als richtig gelten lassen. In der Kriegsichuldsrage und in der Frage der Aburieilung der Eriegsverbrechef zeigte sich Herriot gestern besonders unversöhnlich. ’ Es! ist interessant, daß Herrin die Frage der Ali-Z urteilung der sogenannten Kriegsnenj br ech er als eine neue Waise verwandte. Ueber die einst so laut verkündete ~nt o r a l i s eh e A b r ii stn n g« ging Herriot gestern gänzlich hinweg und da- tst wohl »der größte Mangel seiner Rede. Er unterließ es, zu beweisen, welche Schritte er getan hat« um diese »wer-j -» lische Entwassnnng« Deutschlands herbeizuführen Jn folgedessen läßt sich seine Rede durchaus als M Be kenntnis eines engherzigen Manninisten kennzeichnen, der, wie das ichwerindnftrielle Blatt »L’Slnentr« heute schreibt, alsein zweiter Poinearö nor der Kammer ge sprochen bat und demgemäß einen entbnsiafiilchen Bei fallli aller chauvinistischen Depntierten der Kammer er) eli. Die cela-nie Prene- tnheseitten die tintseepntlllas’ nifchq sollt heute morgen dein Nitscpr set- ML Jn allen Tonarten wird das Los auf ,fetne wach satne Pole gegen Deutschland-' sind-en Das Miß "trauen, das er hinsichtlich der hats-den Reste-uns Incd idcs deutschen Gewalttat-s zeigt, wird- nlg Beweis dafür angesehen, daß Derriot in den lebten Wochen gänzlich uns-gelernt habe. 111- »W Meint ein besonders elende-endet Wer m Rede see Ninistcwtäsidentetr. Das statt ieW es ils tot teche laß Deutschland sm- ttrkes M stets-ess riilte Daraus läßt sich wohl am deutlichtten ersehen, welch gefährliche Munde ans der seftrisen Rede Her riotzs von den Wisttfchen Blättern geschlagen wird. Dewiot ist nun-sehe ein betont-euer feiner geistig-U Rittennsenmä wird sich gezwungen sehen im Laute der nächsten Wochen seine ganze Politik dem gemäß einzustellen Die Aussichten out eine Verstän digung mit Frankreich »Und unter solchen Umständen fehtoettuoq « " " ""« Der französische Kerenski Der Gedanke eines sranzösischsdeut schenSicherheitspaktes, von dem in den letzten Tagen so viel die Rede war, ist zunächst erledigt. Wenigstens soweit deutsche Anregungen hierfür in Frage kommen. Die europiiische Situation, die sich in den letzten Wochen langsam, aber merklich verschlech terte, hat über Nacht ein so drobendes Aus sehen angenommen wie niemals seit den Tagen der Rubrokkupation. Die Träume allmählich wachsender Sicherheit, ständigen Friedens und ruhiger Weiterentwicklung sind aus-geträumt Die ~Normalisierung« det- europäischcn Kontinents hat zu nächst einmal einen ebenso kläglichen Ausgang genom kitien wie die ~Normalisierung« Italiens unter Masse i ni. Die Fundamente der sich scheinbar langsam wieder bildenden Neuordnung begannen- zu wanken. Im O ste n schien Polen ernstlich daran zu denken, dad italienische Maine-Abenteuer und den litauischen Hand streich ausMemel nachzuahmen undDanzia einfach »weg zunehmen«, wie es Wilna früher weggenommen hatte. Blitzartig beleuchtete der Konsl i kt u m Dan z i g rdie völlige Unsicherheit der osieuropiiischen Grenzvers hältnissr." Und dem S liy an d Ost e n solgte gestern der Donnerschlag im Westen: die große Anklagerede de? französischen Minister präsidenten herriot gegen Deutschland. Unser Pariser Korrespondent zeichnet in seinem heutigen Bericht ein erschütterndeg Bild: Aus der Rednertridiine steht der erste Staatdmann Frankreichs und bezichtigt Deutschland, der Friedensstörer der Welt zu sein und zum Revanchekrieg zu treiben. Be schuldigung folgt aus Beschuldigung. Anklage solgt aus Anklage. Wie Peitschenbiebe sallen die Worte. Immer aufreizender, immer erbitterter wird die Rede. Die Situation ist unheimlich. Driiekcnde Stille liegt zunächst über der Kammer. Aus der Linken schaut man sich an, ans der Rechten schaut man sich an. Wer spricht da oben? Jst das Edouard Herriot, der Bürgermeister von Lyon, Führer des Kartelld der Linken? Oder ist das Raymond Potnear6, der Advotat and Naney, der ~große Lothringer«, der! »Mus« des nationalen Blocks? Nein, ed ist wirklich ’·derriot. Die Stille bricht. In tosendem Lärm springen die Abgeordneten bis zur äußersten Rechten din ans und bereiten dem von der Tribiine herab steigcnden Ministerpräsidenten eine begeisterte Ovatiotn Derript hat sich gestern dem natio nalen Block unterworfen. Er hat dargetan, daß er ebenso unerbittlich wie Poinearö nnd ebenso treu wie Mauriee Barrds die Wacht aus den ~Bastion en des Ostens« hält, daß er die Sicherheit des franzö sischen Volkes am Rhein bewacht, daß er die Ketten des deutschen Volkes nicht lockern wird. Die Thauninisten des Bioa Nation-ei besitrchteten, daß Gdouard Herriot nach tausendiäbrigem Kriege Friedens stisten könnte zwischen dem deutschen und dem französischen 8011. Er hat sie gestern über zeugt, daß er nicht den Frieden bringt, sondern den Krieg. Den Krieg wie die Mille rand und Poinearöi Mit schrillem Trontoetenstoß verkündet heute morgen der ~M at i n«, daß de r Krieg noch nicht zu Ende sei, daß Deutschland rüste und zu neuen Kämpfen treibe. S o sie ht Europa fünf Monate nach Abschluß des Londoner Vertrages und Annahme des DawesiGutachtend and. -«·- »Wen die Götter verderben wollen, den machen sie zunächst blind«. Mereschs kowskh der als Ewigran in Paris lebende rnisische Dichter, erhol- mit diesen Worten vor kurzem im »Amt« Anklage gegen Herr-tot, den er wegen der Wiederaufnahme der rnfsischsftauddsischen Beziehung-U als- den Schrittmacher ded Bolschewisnmd in West enrm als den stanzdsisdrn Kerenski. de zeitdneir. Sie weit Nerestddowski in der russissden Frage recht dat, soll dier nicht untersucht werden. Ader der Name cerenski ist nicht so schlecht gewählt Die Entwicklung von Herrin-is Insennvlitil zeigt deutlich cerenskiisiiqe Man erinnere sitz: Kerensti tan- nas dem sozialistiiMisistischen Ideenkreis heraus sur Macht- cr war zunächst der Eins-erste linke Fliineltnann ini Peierddnrqer Revolittiondlndinetd Or mußte seine Gegner, die Miliutow nnd Gutschlonn Indern-usw daß er nicht weniger Pairioh nicht minder Ins-sie sei ais ne. So wurde u mit-ma- «- IGesangene sdjer streife, die er gewinnen wollte, so predthe er die Fortsetzung des Krieges bis aufs Messer, endigie schließ lich mit jenem lebten. allerdings vergeblichen Redeseld inne . dnrid di-. geistlichen Schüseimtähen nnd »seine liølitit beim einen so channinistiichsnationnlssiichen Zug, wie ihn kein einziges der zariftischen Kabinettc aufgewiesen hatte. Am Ende dieser Entwicklung stand der Zu f a m me n b r u ch, und Kerenfki irrt als armer Emigrant durch die Länder, verhöhnt von den Aussche wisten, denen er den Weg ebnetc, und adgefchüttelt von der Bourgeoifie, die ihn haßt als den, der Lenin dic Tore öffnete. O —«I Herriot tonnnt zwar nicht Uoni S o z i a l i e nin si, aber doch« vom äußersten linken Flügel des b it r g e r lichen Radikalisuiud. Er hat einen lebens laugen Kampf gegen Militariömus und Jmpeeialiss mus hinter sich. Zur Macht aelangt, muß er fiel-, wie Kerenski, gegen den Vorwurf verteidiaeii. ein schlech terer Franzose als Poinearkz und Millerand In sein ein zweifelhafter Patriot, nnd ein ~nmstiirzlcrifcl)er« Politiker. Er glaubt sich verteidigen, glaubt »icinen Ruf bessern« zu müssen. Seine Reden schlagen, mäh rend er hinter den Kulissen an einer Politik des Aus gleiche und der Berföhnuna im Bunde mit Raniiay Maedonald arbeitet. immer schärfere nationaliftifche Töne an. Wie bei Kerenski. erträgt sein Körner die Luft des Amtes nicht. Seine Nerven unter sliegein Mißerfolge stellen sich ein. In England jioird Macdonald gestürzt. Das Genfer Protokoll, sein Yaroszer Erfolg, hat kaum mehr Aussicht, vom Angel isachseutum unterzeichnet zu werden. Jn Deutschland merkt-windet die Persönlichkeit des Reichskanzlerks JMarr, der sich- im ganzen Ausland weiten seiner lauteren, ehrlichen Persönlichkeit Achtuna und Ver trauen erworben hatte. Ein Kabinett mit stark deutsch- Inationalem Einichlaa erscheint am Horizont : Jn den Kreisen des Bloc Nation-il reibt man sich freudia die Hände, bereitet man sich dazu, den B an krott der Politik Herriots festlich zu begehen. Da reißen die Nerven und das Resultat ist jene hofterische Anklaaerede geaen Deutsch la n d in der gesteigert Kammersitzung. Tag Refnltat ist der Jubel und der Beisallder smnzdsiislien Chauvinisten, in deren Hände er sich mit dieser Rede gab. das Resultat ist der Ehrenname »F, weiter Polnear6. Die Fahnen des Friedens, die am U. Mai 1924 aufgezogen wurden, verschwinden im Staube. Das Kriegsbauner der Poincaristen weht unheilkiindend auf dem-französischen Staatsschiss. « se Die deutschen Kriegsgefangencn eines großen Lagers in England hatten sich vor ihrem Versammlungszelt mit vieler Mühe und unter Förderung der englischen Kommandantnr einen schonen Blumengarten angelegt. Es schwebten Verhandlungen über die Erweiterung dieses Gartens. Plötzlich entflohen drei oder vier der Ge fangenen. Große Erregung in der Komnmndantur. Auf Befehl des Kommaudanten erscheint eine Aber-d -nnng Soldaten unter Führung eines Ofsiziers und zertrampelt systematisch den so sorgfäl tig angelegten Blumengarten. Das sollte die Strafe fiir die Flucht der Gefangenen sein. « Auf ähnliche Weise zc r t r i tt i e tzt anders kann man sich die gestrige Rede Herriots nicht erklären —- der französifchc Ministerpräsident mit v o lle r A b - ficht ganz systematisch alle die zarten An sä tz c zu einer« en d g ii l t i g e n Lösung der französi schen-Sicherheitssrage init deutscher Beihilfe. Wenn die Nachrichten über eine bevorstehende deutsche Demarchc wegen eines französischsdeutskben Abkommenö, die gestern durch die Presse gingen, auch noch versrtiht waren, so stand die deutsche Regierung diesen Gedankengängen außerordentlich »sympathisch gegenüber. Trotz der Verschlechte : rung der Beziehungen zum Westen, trotz dem unwis ’ lichen Tone, der in der letzten Note der Botschafters ’ konserenz wieder angeschlagen war, war sie b e r ei t , an einer großstigigem Frankreichs Wunsche zufriedenstellenden Lösung der Sicherheit-frage positiv mitzuarbeiten Die deutsche Regierung erkannte damit ei n b e - spuderes Recht Frankreichs auf sicher heii au. sie versette sich urit etner Oblekttnituu die nur Deutschland in politischen Dingen aufbringt, in die Seele des Bauers und Bürgers tu den trangssischen Provinzstsdtem der nichts von den grasen Fragen see Politik versteht, der auch keinen pas gegen Deutschland empfindet, wenn er niåt dazu von der chauvinisttitsts Presse aufgebeht wird, der aber gewohnheits nritßig teit hundert Jahren vor Deutsc land zittert. da dreimal deutsch scheinbar us besiegbare Heere Pari- belaserxeiu · Der vor Deutschland zitternd- frmsmye m und Meint-arger ist der beste hause-genos- der fru zösifchen Ehauviniften. Ihn gilt es, aus des Bann des Ebauvinismus su befreit-, pnrxh einen ehrlichen PM- set 111 111 IW einer Leuen WCM QW"M s- U I
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