Dresdner neueste Nachrichten : 28.03.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-03-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192503287
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19250328
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19250328
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1925
- Monat1925-03
- Tag1925-03-28
- Monat1925-03
- Jahr1925
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- Dresdner neueste Nachrichten : 28.03.1925
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Q- . , A - MS - . SEYH gis-ALLE s M END-« "»Ww · Unabhängige Tages-etwas Cz OF H- -E;.«S:ZYSI.::;:»3-Zakz JLMM Ema-« mW nuawsww a d l dJdst « Z G- ABC-H J ZUMMZZMIQ THILTLOSJTFFTZ ÆWVW -P— - M m Bau es. un n u r.e. K G- Es 00 ?- .« Einzeskmmmek Ho G·,mem«o" mai-tou- M m Marions-W Mit-» Herd-may c. · Hemms- 20024, 21 pai, 2 2 im, 22 92 II Dz- » .-e-deu. · wasche-: owed-.- 2060 W Minis- M WIW M Wiss-di sie-V W- Im Felle M Gewalt- liirichsstsrunq Ida- M baden unfr- , E - ng oder Messung U micde Circen- W st. 24 f » Sonnabend, Tö. März 1925 - M. Halm-. Massentundgebung fiir Hellnach in Berlin Neues schweres Grubemmglück Peincaristifcher Senatsvorstoß gegen Herriot Die Katastrovhe X Saat-brüsten, sc. Mrz. In der Grube geben«-: der Saat- und MocelsKohteuarnbeuqefets Mit in Merlenbach bei Forbach in Leth kiugeu ereisuete sich heute nach-nim- qeqen s Uhr ki- iolseuschwerek Grubeimuqlitcb Die Zeche ist sllitärifchs til-gesperrt Das Uualiick wird auf einen scilbtuch zuriickqeiühtt Nach den letzten Nach kweu nimmt man an, daß die Zahl her Toten etwa so betränt- Bks C Uhr abends waren w Mann ge imem darunter zwei Tote. Zwei weitere Bergleute sahen Wort nach ihrer Einlieferung in das Kranken »i«ss. Alle übrigen sind durch-es schwer nettes-h G Tvtc WTIL Saatbtitckem 27.Mätz. Zu dem Mwyuqcsck in Metlenlmh wird soeben bekannt- Ish itsjcßt 45 Tote uyd 62 Verletzte ge- sag für Deutschland von Mcrlenbach dvenen find. Es dtiriten noch etnm 6 Tote iu der Grube fein. Der mit 80Mnnn beieste Fördetkorb itt ans einer Höhe non 500 Meter abgestutzt Da die Rettung-Es arbeiten in dieser Tiefe iich iehr itlnvieria geitnlteten. vergingen einige Stunden bis zur Bekannn der ersten Onier. Man befürchten daß die noch nicht gebot-jenen Beeanbeiter, es handelt iich um 50 Warum-alle ver loren find. denn diejenigen, die nicht bei dcns Stntze des Förderkoebes zu Tode gekommen sind, dürften in dem iiber der Sohle des Schachte-B liebenden Wasser ertrunken fein. Die meisten Verunnltickten sind Sane liinder. Es lind Getiichte im Umlaut. daß das Un gliiek nicht allein nni einen Seilhench, io nsdern auf Fehler in der Konstruktion der Förder uulnge ielbit zurückzuführen iei. Die Direktion bat-über die Grunde, die zu deni Uniall neindet haben. noch keine Auskunft gegeben. auf dem Spiele steht Hellpachs Berliner Rede X Beim-· 26. März Die große demokratische WxasjlhknhgehtanÄ du . » » · lJzejsdem der Mist-praktische Reichsprästdenb FMZG Staatspthtfvt TO CL- w awckntachk mt von tzngskäbr Do 000 Mseufchenbesucht Für Welt-te 10 000 Personen wurde vor dem Sportpalqst eine Parallelversammtung abgehaltep, in Eber seWFthfcllj dzts Wort ergriff. Die Polizei te Sicherdeitdmaßnabmen getroffen, um den Ab sursth der gewaltigen Massen zu sichern. Zu nennens werten Zwischenfällen ist es nieht gekommen- Dr. Hell ch wurde mit brausendetn Jubel begrüßt. Seiner Rede folgte der minutenlange Beisall einer begeisterten Znhörerschnst, die endlich, endlich wieder einmal einen Mann am Rednernulte sah. Die Rede Dr. Hellpaehg bewegte sieh in den gleichen Gedankengämen wie seine -"Dresdner Ausführungen, über die an dieser Stelle bereits ausführlich berichtet wurde. Besonders hervor » heben sind folgende Worte: —. Die Deutschen sind in vielen Dingen des Lebens und Wirkens ein wund er ,oolled Volk. Wer als Deutscher sich in die Leistungen seiner Nation versenkt, den überkdmmt ein hoher Stolz nnd ein tieer Glück, gerade ein Deutscher zusein Jn der Musik und Philosophie besihen sie die unbestrittene Welthertstbast. Ju der Di eh tung werden sie nur noch von den Griechen und seiten erreicht. Jn den bild enden Künste-n, der Forschung und der Technik stehen sie in der rotdersten Reihe der Nationen. Selbst in der Wi rt .ichast, in Industrie nnd Handel haben sie Jmponierendes geschossen. In der R e ligi o n gehört ihnen die Sehde der Reformatipn des Christen .-imns, sind Mysttker, Liederdiehter, Heilige, wie nur je Im einem Volk aus- Deutschlqnd hervorgegangen Lillnd an alledem hat das breite Volk einen innigen Echten Anteil. M nirgends in der Welt ist schlichte Frömmigkeit, wahrer Bildungzhnngeh allgemeine Tüchtigkeit so an Hause wie in Deutschland « « « Nur in der» Politik bieten-sie der Welt immer wieder einen noticeer Anblick Daher ist ihre Gesibtchth der an aeisftigem Reichtum ZMM eine zweite auf Erden gleichkommt, etnc ewige Fette von politischen Nackenschläaem Absiürzem Knech ,Ungm, Demütignngen Bei allen großartigen Epi »seden kommt sie einem doch schier hoffnungslos vor. Manche sagen. die Deutschen sind eben ein unvolitistbes Volk. Man lasse sie also mit der Politik in Rahel »Man redete und verwalte- sie non oben per aut, dann kMtd es am besten geben. Dies ist barer Un «««Ms Fast möchte man gut berlinifch tagen: es ist iQnatftli - wenn es nicht zu unheilvoller Unsinn Unite, Inn einen so butthikofen Ausdruck zu erlauben. ·. Aber diese ganze Lehre von den angeblich un pvlitifcben Deutschen ist eine thlebrr. ; Es gibt keine an sich its-politischen Völker Die Griechen waren ans-andre Weise politisch wie die Amen die Franzosen sind es auf ganz andre Weise W die Engländen Auch die Deutschen werden auf W- Beife politisch sein - wenn sie es erst nur über haupt einmal fein wollen nnd dürfen nnd wenn sie sich Wie üben. Die met- ponnsche uevuugeschute ist Ue Demokratir. Um nächst-n Sonntag sollen die Deutschen ein ganz schwere-e Uebung-fester durchnebmem Mfollen zeigen, das sie wert sind, Rennblisaner zu u· . " Verlust das deutsche Volk bei der-Mk dann Imde nicht gerade der alte Optiskeitss und Privi- Msvitaat wiederkam-um sondern stn neuer- . mwvciidsäiifikiZköhiinmm b ZU . W JWIG Muth Ost ·-t.5u....e.-. erwerben und zu verdienen die leitende Macht wäre. Und wenn wtt überzeugt sind, daß dieser Staatder Ratte-it auch und erst recht keine politischen Führer " sstellejxwtiyöq fes bringt..il4usk dazu hie Bevdqjtmtaz, wie sehr schon gestern nnd heute die Guts-wirtschaft in der öeworbringung politischer Führer vecsngt hat. Politische Mündigkeit einer Nation setzt ein be stimmtes Niveau ihrer Masse voraus. Armut nnd Dürsttgteit einzelner wird es immer gehen, stets wird die überarosze Mehrheit der Menschen nur in beschei denen Verhältnissen leben. Aber keine Schicht darf zur Nht und zur Hoffnungslosigkeit ucrurteilt seist. Jede muß das Bewußtsein in sich tragen, daß ihre Tüchtigsten zur Teilnahme an der Leitung des Staates berufen sind. Aus demselben Grunde darf es ebenso wenig eine Kafte gebeu. die den Staat für sich als Vorrecht beansprucht Denn sie versperrt den übrigen Mitbüracrn den Weg zum Staat unsd damit auch zum Vaterland Der Name »Reichsblock«, den wir ietzt lesen, kündet eine solche V-ersperruna. Denn er enthält die Selbst tib erb ebung. daß ein politisches Lager dem Reiche enger nnd näher verbunden ici als das andre. In diesem Namen wird das Volk eingeteilt in eine Hälfte, roclchee der Staat qe«h·l·xt,-ynd in eine subjes Hei""es "g·eitli"t"i·ei’"b"tc"iisi;·iöii" zii ing völkeru Solche Zumutunqu verträgt auf die Dauer nur ein vvliitifch dummes Voll. Die allgemeine und in ihr auch die politische Erziehung der Volkömasse durch ein Wie-bewies, qedieaenseis öffentliches Bildungs wefen M darum überall und auch sfiir uns eine Lebens bedingung der Demokratik Die freien Gewecklchuiten gegen Jakreg X Berlin, 27. März. Der Vorsitzende des All gemeinen dentschen Gewerkschaftsbundes, Letpa r t, hat an Dr. Ia rr es einen offenen Brief gerichtet, der sich gegen ein vom Reichsblock herausgegebenes Flug blatt richtet, aus dem hervorgehen soll, daß die in den freien Gewerkschaften organisierten Arbeiter, Angestell ten und Beamten fiir Jarres als Nachfolger Friedrich Eberts eintreten. Das Flugblatt greift auf einen Brief zurück, den die freien Gewerk chaften von Duisbnrg gemeinsam mit andern Organi sationen am so. Januar 1928 an den lommandierenden General der Besahnngstruppen äerichtet haben und in dem sie gegen die rechtswidrige usweiiunbg des Ober bürgermeisters Dr. Jarreg aus Dnis urg prote stierten. Wie Leipart in dem offenen Briefe erklärt, habe dieser Brief an den General nicht dem Poli tiker Jarreö, sondern dem Vertreter der deutschen Verwaltung gegolten, der von den rechtswidrig nnd vertragswidrig eingedrungen-n Gegnern seines Amtes enthoben worden war. Gegen die außenpolitischen Ueberzeugnngen des Herrn Jarres hätten die freien Getoertschafien stets in leiden schaftlicher Opposition aeftanden nnd ih r e Mi t theder würden daher am 29. März Dr. arres ihre Stimme nicht geben· Das Verfo- reu we en Bereit-i un en bei berste-Ebenen äcichsptäsidocuiegu Z. Berlin, 27. März. (Eig. Drahtbevikhm Beim Staatsgerichtsbof schweben noch über vi e r z ig V e r - fahren wehen Beleidigung des ver torbenen eichspräfidenten Außerdem noch bei andern Gerichten etwa zehn bis glitt-Lebst ähn liche Prozesse. Aus dem StaatFerichtg of etaus ist nun angeregt idotdcn alle diese erfahren-einzustellen Ein Vo« ohere in dieser Richtunäeift auch bereits, wie eine bke ge achrichtenstelle me Advent Reichsiusttzs minister m Massen-Im Eine En cheidungtmift noch nicptttfetzoxfen wovhsäytttzaspmp lichkctweotisefbeVe Amts- JU . e, M W :. .. M »Sc. ·rfabre»n IMM MI- I. Illle- WM Wer Wellenftciuk uss F» m-. ormeld ngcr km . lcNet Wrs Eieer d tt,7skuk Wer ltingcm there a MI- M» Mk Ockfenchockx mer d 0·,9.-. M» Ne- Ptegvo mbcnqarth H 1, . div. Preise 1«1 tin-Hänge lt.» List Eise exkl. etcu las u. Vqrpaclun Kellusct Trte Time Ziel. 5 s Isatt bei Vol-an ste. ( WIIMUW lsk IMI W weis-musik-. lsllkllllllsl Ml Der einzige Weg zum Frieden Unternan mit dem ehemaligen Ministerpräsiventen Nitti Sonderkabeldienft der Dresdnek Neuesten Nachrichten I J- 35irich. 26. März-. lDurkb United Preßi »Das Genick Protokoll itt endgtiltia bearaben worden«, erklsirte der frühere italienische Brenner minister Nitti dem Worts-erex- der United Preiz auf kleine Frage, ob nach den letzten Gefchehnisscn mit der lßeratung des Protokolls, oder der Wiederaufnahme der Beratunan tiber einen Sirherbeitsnakt durch die tSeptembertaaung des Vlilkerbnnds zu rechnen sei. « »Ich war mir bereits im September vorigen Jahres bewußt, und habe das ja auch Ihnen gegen nber zum Ausdruck gebracht, daß das Protokoll. trotz Ider großen. bei feiner Geburt gehaltenen Reden, ein stotgeborenes Kind iei«« fuhr Nitti fort. »Es war non Anfang an klar daß dac- darin Versprochene ’nirht gehalten werden konnte.« Auf die Frage. warum er eine Antstellnna des Protokolls in veränderte-r Form iiir unwahr icheinlich halte. antwortete Nitti-: »Ich alanbe nicht an dieie Milalichkeit. Das aanze Protokoll ist qui Zweidentigketten aufgebaut Es iit kein Uebereinkontnten· ntn den Frieden an aarans tieren. sondern ein Uebereinkommen. nm -. die augenblicklich bestehenden Ber szxäqe zn ankantieren nnd zn konsoli irreinr-«·«ledes·«l2iialied desssdlkerbnndes toirli - verpflichten die Intearitiit dieser Verträge iiir alles Ewigkeit tnit den Waffen zu verteidigen. Da nnni das lekerbnnditaint vorschreibt daß alle Ent scheidungen des Bdlkerbnndes, wie anch der Voll iittnna."nnr bindend zu sein. einstimmig aeiaht werden müssen - eine Bestimmung. die. ebenso abinrd wie unmöglich iit wiirde jedes Mitglied gezwungen fein, nicht nnr der Entscheidung über das Saaraebiet Achtnna zn verschaffen, sondern auch denen iiber Dank-by den odlniichen Korridor. Ober ichlesien, nnd die Teilung nngariichen nnd rnisifchen Gebietes. »Weder die Bereinigten Staaten noch Russland würden einem solchen Pakt ihre Znstimmun g g e b e n. Ebenso würden die andern Besiegten ihre Zustimmung verwciacrn, und auch d i c britischen Dominien wie die skandinavifchen Länder sind gegen eine solche Regelung. Folglich hat der Pakt nicht zum Frieden beigetragem sondern hat nur neue Unstimmigkeiten aufkommen lassen. Er ist erledigt. Denem die sich noch immer Jllusionen hinaaben, sollten die letzten Aeuszerungcn Chamhev lains jeden Zweifel genommen haben-« , Nach feiner Ansicht über geeignete isidarantien be fragt, erwiderte Nittt: »Ich glaube an gar keine! Der Frieden kann nnr durch cis-« friedfertiae Politik nat-an tiert werden. Statt dessen fahren wir fort, Kriegs volitik zu machen. Das S a a r g e b i et sollte keine fremde Befaizung mehr haben. Trotzdem ist sie noch dort. Die ziölner Zone sollte im Januar geräumt dort. Trotzdem ist fie noch besetzt. Und französische Truppen sind immer noch auf dem rechten Rheinufer nnd im Ruhrgebiet. Die Besiegten sind ohne Waffen, während die Sieger sowie die durch den Friedendoen trag neugefchaffenen Staaten ungeheure Armeen unterhalten. Der Völkerbund, der fonft nichts fiir den Frieden tun kann, veröffentlicht wenigstens Statistiken. Nach dem letzten von dieser Körperschast heraus gegebenen alljährlieben militärischen Bericht hat Europa heute über eine Million Mann inebr unter den Waffen als vor detn Kriege. Vor dein Weltlriege sprach man überall oom Militarismus der großen Reiche. Die absurden Friedensverträge baden diesen Militarismns nur ver größert. Glauben Sie, daß alle diese Soldaten nur den Frieden vorbereiten?« Anf die Frage. ob er daran glaube, daiz von deutfeher Seite irgendeine Gefahr kriegerischer Verwickelungen drobe,; antwortete Miti: »Ich glaube nicht. Ich warte noch anf die Veröffentlichung des Beet-hieb der militiirifchen Sachverftiiudigen der Mittel-ten, der fo fort hätte veröffentlicht werden müssen. Was foll die Welt daoon holten. daß eö noch niiht geschehen ift? Kein verniinftiger Menitb in Eng land oder in den Bereinigten Staaten glaubt an Dentichlandd Riiltnngetal Deutschland bat keine militiitiicheu Formationetn keine Urtiileeie. keine Genebre nnd keine Lnftflottr.; Es kann nichts machen. Nur Frankreich Polen nnd ’ die Tichechosslowakei find gewaltig geriiftet. J n; Dentfthland find Rüstnugen unmöglich« «· Dentithland dat eiue große lominnniktiftbe larteiJ die besonders tin Rubraeiiet start ift. Diefe Kos diunifien dennnisieren nicht nur in ibrenseitnngew ... e ·,aehen selbst ou des-. Bebt-then mit isten Ne - Ostw- --Jse«dsekßii-Itn.n.a-..t-ed e«-ir.-i-eg.er—iwe». Handlung Deutschlands wiirde Selbst inord sein.« »Gerechtigke« allein«, fuhr Nitti fort. »und ein direktes Abkommen zwischen Deutschland und Frankreich zur Be endigung der Besatznngövolitik loiirden Garantien für den europäischen Frieden schaffen. Außerdem wäre die Revision der augenscheinlichsten Jrrtiimer des Friedensvertrages mit Bezug ans die Ostgrenzen notwendig. Deutschland ist nunmehr ein demokratischer Staat. Es erkennt die Entscheidung über Elsasz-Lothringen an. Aber es wird die reit lichen Entscheidungen niemals anerkennen, die. niit der Ausnahme von eitniich Polen. in Wilsons Vor schlägen nicht enthalten waren. An dein Tage, wenn Frankreich und Deutschland ein lonaled und irennd schastliches Uebereinkomuten erzielen, werden wir Frieden haben. Wird solches Ueber-einkommen nicht erzielt, werden wir niemals Frieden halten« Der Vertreter der United Preß fragte darauf Nitti, ob er glaube, daß England ein neues Garantieadkommen vorschlagen werde. Nitti antwortete: »Lloyd George schtug in Canneo eine Garantieder französischen und belgischen Grenzen vor. Das Anerbieten wurde abgelehnt. Man tier langt nicht nur eine Garantie stir Frankreich und Belgien, sondern auch für die gesamten Bestim mungen aller Verträge. Das ist absurd. Außer dem glaube ich nicht an Garantien. Jede Garantie ist ein Bündnis. Der Dreibund hat zur Bildung der Triple-Entente geführt. Heute würde ein cnglisch-sranzösisch-belgisches Bündnis dieselben Ge fahren in sich bergen. Die bloße Ankiindigung eines solchen Vitnduisses hat bereits zu einer rusfiich japanischen Allianz geführt, in die China jedenfalls noch einbezogen werden dürfte. Auf welcher Seite wird dann Deutschland stehen? Jedes Bündnis hat Kriege zur Folge· Wenn Europa das nach den schlimmen Erfahrungen der letzten Jahre noch nicht begriffen hat, must man an seiner Intelligenz verzweifeln.« »Was halten Sie von einein Garantie pakt, der England, Belgieu, Frank reich und Deutschland umsaßt?« fragte der Korrespondent. Nitti gab zur Antwort: »Diese Länder zu vereinigen, hieße nur, ihre Schwierig keiten zu vereinigen, ohne sie zu lösen. Die Grund - srage wiirde immer noch die gleiche «bleiben: Kann i vollkommene Jutegrität von- Verträgen garantiert » werden? Ich persönlich zweisle daran. [ In Polen haben sich bereits Demonsirationen gegen Chamberlain und England til-gespielt Die War schauer Polizei war gezwungen· das englische sowie das deutsche Konsulat gegen ausgeregte Dei-ton siranteu zu schiinen.« s »Sie sehen also noch keine Möglichkeiten siir einen Jri·eden?«, war die nächste Frage. ~N och nich t«, ant wortete Nitti. »Wir leben jetzt in einein Zustand, den ich »Krieg·Frieden« nennen möchte. Wir führen immer noch Krieg. Der einzige Fortschritt, der gemacht worden ist, ist der Daniel-Plain Ich bin nicht ganz mit ihm einverstanden. Immerhin mus; ich ihn als einzigen Fortschritt begrüßen. Wir, in Europa, haben etwa 35 Staaten, deren Mehrzahl sich unter einander haszt. Auch gibt es beinahe überall Protek tionismus, Militarismsus und Aiitiseniitisnius. Das ist kein Friede. Ich habe kürzlich cin kleines Buch fertig gestellt, das innerhalb einiger Monate gleichzeitig in acht oder zehn Sprachen erscheinen wir-d. Es heißt: »Die Leute, die ein Anrecht auf Frieden h ab e n.« Ich habe darin die Frage des Friedens aud stihrlich behandelt. Es ist nötig, die ganze Wahrheit zn sagen. solange noch strittige Punkte zwischen den Sieger-nund Besiegten über Besatzungspolittk, Bünd nisse und Garantien bestehen. Wir werden niemals zu einem ausrichtigeu Frieden kommen, ohne eine direkte Verständigung zwischen Frankreich und Deutschland. Ich glaube immer noch an die Bereinigten Staaten von Europa. DieVereinigung der europiiischen Länder hat aufgehört, eine Utopie zu sein« Sie ist eine Notwen digkeit geworden, soll Europa nicht untergehen. Aber wieviele Fehler werden wir noch machen, ehe wir dieses Ziel erreichen?« Eine neue deutsche Kommune in Wolhynken Im Gouvernement Wolbmtien ist mit Zustimmung der· übrainiseben Sowietregieumq und unter Kontrolle der in Frage kommenden Bebt-then eine deutsche com mune Sjlratw gegründet worden die den Namen erwarte-g küher met-. Zu diese- Gcmeiude seht-un wie an Moskau berichtet.yipd« www-M Antwome . · « ig! Damit
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