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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.12.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-12-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185412302
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18541230
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18541230
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1854
- Monat1854-12
- Tag1854-12-30
- Monat1854-12
- Jahr1854
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.12.1854
- Autor
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5079 Sau des Museums. , Noch eine Feier des heiligen Christabends. Der Finanzmann, der im letzten Sonnabendsstück dieses Blattes! Zu den vielen Weihnachtsbildern, welche das Tageblatt gebracht Nr. 357 seine Ansicht über den Bau deS neuen Kunstmuseums I hat, möge die geehrte Redaction noch die kurze Notiz hinzufügrn ausspricht, meint eS gewiß recht gut, denn dafür bürgt sein loben--1 lasten, welche ich über eine Feier deS heiligen Abends in dem wertheS Vertrautsein mit der Bibel und seine menschenfreundliche I Institute des Herrn vr. Kern hier zu geben gedenke. Der Dank Schlußbemerkung: „daß man einem unserer Mitbürger keine lieb-1 gegen Gott, daß er mir gesunde Kinder gegeben, trieb mich an, lose Concurrenz bereiten möge"; allein er hat sich trotz der Salo-1 die Anstalt Herrn vr. Kerns zu besuchen, und zu beobachten, manischen Weisheit, die er als Muster vorführt, verrechnet. I wie weit der würdige Mann das geistige Leben der Unglücklichen, Die Behauptung nämlich, daß der Bau eines Museums, am I welche seiner väterlichen Obhut anvertraut sind, zu wecken im AugustuSplatze ausgeführt, dadurch wesentlich vertheuert werde, I Stande gewesen sei, und in welcher Weise auch sie an dem daß man ihm eine zu der Umgebung paffende Außenseite geben I gnaden - und segensreichen GeburtSfeste Christi Theil nehmen müsse, hält nicht Stich. Die größern Kosten, welche ein Kunst-1 könnten. So traurig auch an sich die Aufgabe war, welche ich museum im Vergleich zu gewöhnlichen Wohnhäusern in Anspruch I mir gestellt hatte, so erfreulich und rührend war eS aber auch, zu nimmt, werden durch die ihm nöthigen großen und hohen Räume! bemerken, mit welchem sichtlichen Segen das wackere Paar, Herr verursacht, gegen die der mehr oder weniger reiche Fayadenschmuck I vr. Kern und dessen würdige Gattin, unterstützt von treuen kaum in Betracht zu ziehen ist. Derartige Räume sind aber zu! Helfern und Helferinnen, unter der Schaar geistig und körperlich würdiger Aufstellung von Kunstwerken unbedingte Erfordernisse, die I verkümmerter Kinder schaffen und wirken. Bei mehreren älteren sich nicht umgehen lassen, möge man den Bau am AugustuSplatze, I Zöglingen war der Fortschritt, welchen deren geistige Entwickelung an der Johanniskirche oder wo immer vomehmen. Kann man I seit Jahr und Tag genommen hat, so bemerkbar, daß der Laie in demnach nicht darüber hinwegkommen, eine namhafte Summe I der That nicht begreift, wie eS möglich ist, in die anscheinend zu verwenden, wenn man für Kunstwerke schicklichere Räume schaffen I geistig-todte Masse doch so viel erregendes Leben zu bringen, daß auch will, als sie bereit- vorhanden sind, so wähle man auch einen Bau-1 diese unglücklichen Kinder mit Erlangung der Sprache Gebrauch platz, auf dem der Gesammtzweck in jeder Beziehung am besten I von der menschlichen Vernunft machen lernen. Alle Kinder waren, erreicht wird, und das scheint uns offenbar, trotz deS Gegners in! wie immer, äußerst reinlich gehalten, körperlich gut gepflegt (und Nr. 357, der am AugustuSplatze zu sein. I bei gar manchen will schon dies allein sehr viel sagen), die meisten Auch wir erachten das äußere Ansehen deS Gebäudes für Ne-1 konnten Theil an der Freude nehmen, hatten auch einen Begriff bensache; inzwischen dürften die Anforderungen des Jahrhundert-, I davon, daß man ein großes Fest feiere (mehrere kannten die Be in welchem wir leben und der in Leipzig herrschende Schönheits-1 deutung desselben); einige waren noch nicht so weit fortgeschritten, sinn eS eben so wenig zulasten, daß man ein der Kunst gewidmetes! werden vielleicht auch nie dahin gelangen. Gebäude irgend wohin ganz roh in seinem Aeußern aufbaue, wie I Alle waren vergnügt, und bewegtm sich zwanglos unter sich man eS auch vertrauensvoll der Weisheit der Behörde überlassen I und in der Familie des Directors, so daß man recht deutlich be- kann, daß nicht in thörichter Nachahmung königlicher Bauten I merken konnte, welche große und ausdauernde Liebe und Hingabe übertriebener Schmuck an die Fayaden verschwendet werde, selbst! für den so schweren Beruf hier thätig ist. wenn der in allen Beziehungen passende Platz beim Augusteum I Je ungenirter die Kinder sich unter einander bewegten, je mehr schließlich Genehmigung finden sollte. I höchst interessante Beobachtungen ließen sich machen; auch schien Die Ansicht, welche ferner in Nr. 357 ausgesprochen ist, daß! es Herr Or. Kern nicht daran fehlen zu lassen, denn er war man mit „einer schönen äußern Form" warten solle, bis ein zwei-! aller Orten thätig und hatte jedem Kinde etwas zu sagen. — Die ter Gchletter sterben und der Stadt das Nöthige dazu hinterlaffen! Armen — auch sie freuten sich innig. So groß ist die Macht werde, beruht wohl auch auf irriger Auffassung deS Erfolgs Wer! des Christfestes! — möchte später eine Schenkung zur Ausschmückung deS Aeußern! Gern würde ich über die Anstalt deS Herm vr. Kern, welche wünschen und gutheißen? Wer würde nicht wenigstens eine solche! bei den ungewöhnlichsten Schwierigkeiten doch so Erfreuliches leistet, entschieden lieber zur Vermehrung des Inhalts benutzt wissen wollen I mehr sagen, wenn ich nicht Laie in der Sache wäre und fürchten und dann auS Herzensgrund gleich dem Apostel Paulus ausrufen: I müßte, auf ein mir ganz fremdes Feld zu gerathen. Ich muß „ES ist ein großer Gewinn, wer ihm läffet genügen!" Sollte aber! mich daher nur darauf beschränken, auszusprechen, daß ich mich gemeint sein, daß man vor der Hand ein einfaches Haus aufbauen I aufs Neue von dem segensreichen Wirken deS bezeichnet«» Jnsti- (denn ein Neubau ist ja bekanntlich nicht zu vermeiden) und dann I tuteS überzeugt habe, und daß ich demselben ferneres Gedeihen, später in ein brillanteres übersiedeln möge, so würde dies doch offen-! so wie dem würdigen Direktor desselben den Lohn und die An bar mehr al- ein anständiger Bau vom Anfang an unverzeihliche s erkennung wünsche, welche er im hohen Grade verdient. Verschwendung genannt werden müssen, um so mehr, als, wie bereit- angedeutet, die Aufstellung von Kunstwerken Räumlichkeiten bedingt, die zu andern Zwecken schwer oder gar nicht verwendet werden können. Auch wir erkennen sehr wohl da- Mißliche, daß der von einem unserer gemeinnützigsten Mitbürger in guter Absicht verlangte und daher von Rath und Stadtverordneten aus Pietät sofort zugestan Stadttheater. Eine jedenfalls sehr betrübende Erscheinung ist eS, ein wirk- oayer von nary uno ^raorveroron^ und bedeutendes Talent auf Abwege und sogar in eine «nk Sphäre gerathen zu sehen, in der nur künstlerische Gesinnung«- und drohende Knegscalamität iede ^rsparniß als doppelt wun-i losigkeit und die Spekulation auf Genußsucht und Gedankenlosig- jchenswerth erscheint. Aber gar zu bürgerlich darf man über die! ihr Wesen zu treiben pflegen. Mit den vielschreibenden, in Ausgaben emer lebenskräftigen Stadt wle Leipzig mcht urtherlen. I Poesie machenden routinirten Fabrikarbeitern — vor m ^ herrschende geistige Regsamkeit, d^ sie über die meisten ! ^nen kein beliebter Roman, keine Novelle rc. sicher sind, dramatisch Städte ähnlicher Große erhebt, rechtfertigt Schöpfungen, wie die! und verarbeitet zu werden — hat die Kritik nicht- mehr zu vorliegende, weil sie meistseitige Anerkennung finden wird, ja 1 (Hirn — dergleichen sogenannte Dichter sind längst gerichtet. Stellt folg für die ganze ^"iwohnerschaft verspricht. Die Kunst sollj nicht! ^ em zu Höherem Berufener, ein wirklich schöne- Talent, ein allem nn Zeitvertreib für Mußläe sein, sie soll und wird im All-! von wissenschaftlicher Bildung, dessen bisherige Werke, gemeinen den Ginn für Edles fördern, und selbst wie an cmdern! ^^ ihrer Mängel, dem Künstler wie dem Kritiker Achtung ab- Orten, wo sie *men unschätzbaren Einfluß auf alle Hand-! , auf gleiche Stufe mit jenen Buch- und Theaterstück- werke ausüben. Schrecke man daher nicht vor dem Baue eines I wachem, so ist die- um so verwerflicher und verdient den rück- Museum- zurück, da ohnehin die dafür zu verwenden- fichtslosesten Tadel. den Gelder ^um größten Theil ^ die Hand des ge-! Leider sind wir in dem Falle, einen solchen gegen einen Dichter ^be^Sora? dafür* D I auösprechen zu müssen, der uns sonst sehr lieb und Werth ist, den auf ln wir stets zu den strebsamsten und nobelsten Talenten der Gegen- ouf welchem sem Zweck m jeder Beziehung am Besten und I gezahlt haben. Da- neueste Stück Rudolph Gott- «ürdtgsten zu erreichen ist, und dieser ist und bleibt am Au- s<h<,lls, '„Di. AuSgestoßene", da- am 26. d. MtS. zum gujtuSplatze. »'! ersten Male in Scene ging, steht, abgerechnet die edlere Sprache und die kunstgerechtere Form, um keinen Zoll höher al- die be liebten Spectakelstücke einer Birch-Pfeiffer oder der Pariser Dichter
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