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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.05.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186205032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18620503
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18620503
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1862
- Monat1862-05
- Tag1862-05-03
- Monat1862-05
- Jahr1862
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.05.1862
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Organisation werden die Musiker im Stande sein, der Willkür einzelner Directoren, wie der Habsucht solcher Wirthe «it Erfolg die Spitze zu bieten, ohne Eintracht tmd DiSciplin wird ihnen kein Regulativ, kein obrigkeitlicher Schutz jemals dazu verhelfen. (S. W.) Sladttheater. -. Am 1. Mai ging hier zum ersten Male die in Berlin bereits oft und mit aroßem Beifall gegebene Posse „Der Gold-Onkel* von Emil Pohl, Musik von A. Conradi, in Scene. Auch hier verfehlte dieses Stück seine Wirkung nicht. Jedenfalls gehört der ..Gold-Onkel* zu den besseren Erzeugnissen dieser Art. Der Stoff und die handelnden Personen sind aus dem Leben gegriffen, die Verwendung des Gegenstandes ist äußerst geschickt, oft sogar geistreich; an guten Einfällen, höchst komischen Situationen und Überhaupt an Humor fehlt es nicht. Sehr pikant und wirkungs voll find die zahlreichen Couplets. Daß ein solches, für eine Berliner Vorstadlbühne geschriebene« Stück sehr stark mit Spree wasser getauft sein muß, versteht sich von selbst; sehr dankenSwerth ist es aber, daß die Regie unserer Bühne verschiedene Scherze zweifelhafter oder vielmehr nicht zweifelhafter Art, die das Stück bei der Berliner Aufführung enthalten soll, entfernt hat. Man kann sich demnach um so ungestörter der sehr erheiternden Unter haltung hingeben, welche diese Posse bei guter Darstellung stets gewähren wird. Von Seiten der Direction und Regie ist das Stück sehr gut in Scene gesetzt. Das Arrangement ist allenthalben ein geschmack volles. Einen besonders guten Eindruck macht das Bild am Schluffe des Stückes, eine Kriegs-Fregatte mit vollen Segeln darstellend. Das Ensemble war schon bei dieser ersten Vorstellung ein^räcises und lebendiges; nur einmal (im zweiten Act) trat eine Stockung ein, die aber durch ein wohlangebrachtes Extempore des Herrn Devrient zur großen Erheiterung des Publicums ausgeglichen wurde. In sämmtlichen ersten Rollen wurde sehr Gutes geleistet; so gab z. Ä. Herr Kühns als jüdischer Handelsmann Adam Blumenkranz ein so vortreffliches Charakterbild, daß wir wünschen mußten, es möchte dasselbe einem dramatischen Werke höheren Genres angehören. Ebenso wußten ganz besonders Herr Czaschke, Frau Bach mann und Fräulein Karg durch charakteristisches, lebendiges und dabei nicht über das rechte Maß hinausgehendes Spiel ln hohem Grade zu interessiren. — Ein sehr hübscher Schmuck der Schlußscene ist der geschmackvoll arrangirte, vom Balletcorps ausgeführte Jndianertanz. Serichtigung. „Der Gewerbliche Bildungsverein hatte nicht kürzlich einen Ausschuß neugewählt, sondern nur die periodisch wieder- kehrenden Ergänzungswahlen für die ausscheidenden Ausschuß mitglieder getroffen. Ferner ist es unrichtig, daß der Verein eine Neuwahl beschlossen habe, weil er zu dem amtirenden Ausschüsse kein Vertrauen hege. Die Mitgliedschaft erklärte vielmehr, daß sie nicht blos das Ver trauen, sondern sogar die feste Ueberzeugung habe, daß sämmtliche Ausschußmitglieder mit dem redlichsten Willen und in ehrenhaftester Weise bemüht seien, nach allen ihren Kräften zum Wohle des Verein- beizutragen. Da aber der Ausschuß selbst auSsprach, daß die Ansichten seiner Mitglieder über die Wege, auf denen dies zu erreichen sei, s- stark von einander abwichen, daß ein gedeihliches Zusammenwirlen nicht zu gewärtigen stehe und dchhalb fast einhellig sich einem eingebrachten Anträge auf totale Neuwahl de« AnsfchusseS anschloß, so beschloß die Versamm lung vom 18. April, diesem vom Anschuß unterstützten Anträge Folge zu geben, was nun auch am 27. April geschehen ist." Im Aufträge der Generalversammlung vom 27. April 1862. Der ausführende Vorstand. Zur Tageschronik. Am 1. vs. MtS. r/ilü Uhr Morgens hat sich das Dienstmädchen P. in Plagwitz durch Ertränken in der Elster das Leben nehmen wollen, sie ist jedoch durch schnelle Hilfe wieder aus dem Wasser herausgezogen worden. Am vergangenen Montag den 23. vor. Mts. sind in der un mittelbaren Umgegend der großen Eiche zwischen Ehrrnberg und Wahren, im Burgauer Reviere, und selbst unmittelbar unter der Eiche mehre frisch ausgegrabene Gruben, welche durch einen Schlangen- graben verbunden gewesen, bemerkt worden. Da am Sonntag Nachmittag drei unbekannte Männer in der Leutzscher Schenke einen Spaten gekauft haben, am Abend desselben Tags auch eine Schippe in Leutzsch gestohlen worden ist, so kann man annehmen, daß diese drei Männer in der Nacht vom Sonntag zum Montag die er wähnten Gruben ausgeworfen haben. Die deßhalb angestellten polizeilichen Recherchen haben bis jetzt zu keinem Resultate geführt. Vielleicht haben die Lense entwendete, dort vergraben gewesene Sachen wieder zu erlangen versucht oder nach vergrabenen Schätzen gesucht, jedoch ganz gewiß nicht beabsichtigt, die große Eiche aus- zugraben und auf einen andern geeigneten Platz, vielleicht auf die neue Promenade nach Leipzig zu schaffen. Leipzig, den 2. Mai. Heute Morgen wurde auf dem Wege zwischen Zuckelhausen und Seifertshain in einem Wasserloche der Leichnam eines neugebornen Kindes männlichen Geschlechts aufge funden, der dem Anscheine nach bereits mehrere Wochen dort ge legen haben mag. Wie wir hören, hat sich bei den sofort heute Nachmittag Seiten der königl. Staatsanwaltschaft an Ort und Stelle angestellten Erörterungen der allgemein gegen eine Dienst- magd in Zuckelhausen ausgesprochene Verdacht der Täterschaft nicht begründet erwiesen. Leipzig, den 2. Mai. Der 16jährige Sohn eines auf der Hospitalftraße wohnhaften SchankwirtheS war heute Nachmittag auf dem Dache eines im Hofe stehenden, ein Stock hohen Gebäudes mit dem Aushängen von Därmen beschäftigt. Er hatte hierbei das Unglück auszugletten und in den Hof hinabzustürzen, wobei er nicht nur beide Arme brach, sondern sich auch noch andere nicht uner hebliche Verletzungen zuzog. — Ein bei dem Baue der Renzschen Bude beschäftigter Zimmer geselle fiel heute früh von einer ziemlichen Höhe herunter und erlitt dabei eine dem Anscheine nach ziemlich bedeutende innere Verletzung. Bevichtiauna. In Nr. 122 d. Bl. ist berichtet, ein kleines Mädchen in der Gerber ftraße sei von einem OmnibuSwagen des Fiacre-Vereins überfahren worden. Wie uns glaubhaft mttgetheilt wird, geschah es durch einen Wagen des Omnibus-Act ien-Bere ins. D. R. Vom 26. April bis 2. Mai sind in Leipzig begraben worden: Sonnabend den 26. April. Jda Clara Schmidt, 1 Jahr 5 Monate alt, Bürger- und Privatmann- Tochter, in der kleinen Fleischergaffe. Anna Josephine Antonie Brock hoff, 1 Jahr 8 Monate alt, Bürger- und Kaufmann- Tochter, in der Elsterstraße. Richard Adolf Theodor Franke, 5 Jahre 2 Monate alt, ScknftieyerS Sohn, in der Windmühlenstraße. Carl Friedrich Philipp, 26 Jahre alt, Jäger de- II. Königl. Sächs. Jägerbataillons au- Grüna, im MilitairhoSpitale. Johann Carl Jäckel, 52 Jahre alt, Handarbeiter in den Thonbergstraßenhüusern, vor dem Rosenthalthore. Sonntag den 27. April. Johann August Müller, 51 Jahre 7 Monate alt, Bürger und Agent, in der Bosenstraße. Rosalie Martha Schmidt, II Monate 8 Tage alt, Königl. Sächs. Ober-Post-Secretair- Tochter, in der Mittelstraße. August Ernst Hässelbarth, 1 Jahr 2 Monate alt, Bürger- und Tischlermeister- Sohn, in der Windmühlenstraße. Ein Mädchen, 16 Stunden alt, Christian Carl Schäfer-, Markthelfers und HauSmannS Tochter, in der Ricolaiftraße. Jda Auguste Charlotte Hafner, 22 Wochen alt, Instrumentenmacher- Tochter, in der PeterSstraße. Friedrich Hermann Leier, 31 Jahre alt, Wolldrucker, in dex Frankfurter Straße. Johanne Regine Ackermann, 79 Jahre 12 Tage alt, Handarbeiter- Witwe, in der Gerberstraße. Montag den 28. April. Ein todtgeb. Knabe, Julius Hermann Roßmäßler-, HandlungScommiS Sohn, am Neukirchhose. Ein Zwilling-Mädchen, 3 Tage alt, Carl Gottlob WilfrothS. Zeitung-träger- Tochter, am Neumarkt. Hugo Edmund Schubert, 3 Monate alt, Beamten- der Magdeburg-Leipziger Eisenbahn Sohn, in der ErdmanNSflraße. Auguste Clara Sirp, 3 Jahre 9 Monate alt, Telegraphisten- de- Königl. Preuß. Telegraphen - Bureau- Tochter, in der Schützenstraße. . 3stft, Johanne Dorothee Polz, 78 Jahre alt, Schuhmachers hinftrl. Tochter, Jncorporirte im Iohayni-ho-pttale.
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