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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.01.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-01-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186301268
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18630126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18630126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1863
- Monat1863-01
- Tag1863-01-26
- Monat1863-01
- Jahr1863
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.01.1863
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Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 26. Montag den 26. Januar. 1863. Bekanntmachung. Die Inhaber der verlorenen Pfandscheine Nr. 39223. 69297. 73290. 97887 sämmtlich k., Nr. 378V. 3797. 18436. 21410. 22941. 26188. 30218. 30903. 31471. 32189. 32499. 32300. 34622. 38499. 38728. 40930. 42376. 44398 sämmtlich 8., werden hierdurch aufgefordert, sich damit unverzüglich bei Unterzeichneter Anstalt zu melden, um ihr Recht daran zu beweisen oder dieselben gegen Belohnung zurückzugeben, widrigenfalls, der Leihhausordnung gemäß, die Pfänder den Anzeigern werden auSgeliefert werden. Leipzig, 24. Januar 1863. DaS Leihhaus zu Leipzig. Die Entwicklung -es deutschen Genossen schaftswesens im Lahre 1861. ii. Die Rohstoff- und Magazinaenossenschaften haben sich nicht so rasch entwickelt, wie die Vorschußvereine, obgleich sie nicht minder wichtig sind. Der Handwerksbetrieb wird, wenn er die Con- cnrrenz bestehen will, mehr und mehr der Massenproduction hul digen wüsten, d. h. er soll nicht mehr vieler!« VerbrauchSgegen- stände, sondern wenig Artikel in möglichst großer Anzahl und in größter Vollkommenheit liefern. Jetzt schon arbeitet er nicht mehr dlo- auf Bestellung» sondern sucht dem später« Bedürfniß schon im Voraus gerecht zu werden. Um aber mit den größer« Mitteln de- Fabrikbetriebs gleichen Schritt halten zu können, ist der beste Weg, sich die Vortheile der Großindustrie im Großeinkauf und im Verkauf der fertigen Maaren zu verschaffen. Der Großeinkauf vereinigt in sich die Vortheile im Preis und die Vorzüge besserer Maaren, längerer und bequemerer Zahlungstermine und sonstiger Rücksichten, die der Verkäufer bei großen Bestellungen zu mchmen gern bereit ist. Alle diese Vortheile sind im Gegensatz zu dem Mitten Kleingeschäft und zu dem Detaileinkauf dem Geldwerth nach nicht selten bis auf 20—30 Proc. zu veranschlagen. — Der Handwerker findet ferner seine Werkstatt in der schmalen, wenig besuchten Gaste nicht mehr geeignet, seine fertigen Maaren dem kaufenden Publicum zur Schau zu stellen; er trennt, wenn er Geld genug besitzt, ArbeitS- und Verkaufslocal und richtet sich in der belebten Straße oder an den großen Plätzen einen Laden ein. Er weiß recht gut, daß das Publicum sich durch die Größe und Eleganz des VerkaufslocalS aufmerksam machen läßt, daß die Käufer aus höhern Ständen sich wohl auch angenehmer bettihrt fühlen, und daß bei größerem Raum die Ausstellung vortheilhafter eingerichtet werden kann. Nicht jeder Handwerker rst indessen in der Lage, sich ein glänzend eingerichtetes Verkaufslocal an einem belebten Platze zu miethen, doch was der Eine nicht thun kann, ist der vereinten Kraft möglich. Zehn kleine bescheidne Lädchen in den engen Gaffen kosten auf alle Fälle mehr, als wenn die 10 Besitzer zusammentreten und sich an dem besten Platze den schönsten Laden mietheu. In jedem kleinen Laden muß ferner mindestens ein Verkäufer immer anwesend sein, während die Ver kaufsstelle der Genossenschaft selbst bei dem lebhhastesten Verkehr eine namhafte Ersparnis der Comptoirkosten abwerfen wird. Man muß sich wundern, daß dergleichen Sachen, die so klar zu Tage liegen, kaum begriffen, oder wenn dies auch der Fall rst, daß man in der langsamsten Weise an die Ausführung Hand aulegt. Der Fortschritt in der Verbreitung derartiger Vereine ist zwar ein stetiger, wenn auch nicht so rascher wie bei den Borschuß vereinen, doch beschränkt er sich bisher nur auf einzelne Gewerbe uud zwar hauptsächlich auf die Schuhmacher, Schneider und Tischler, seltner auf Buchbinder, Weber und Schmiede. Versuche bei andern Gewerben stehen noch vereinzelter da. Die Gründe liegen vielleicht darin, daß die Lage der Dinge bei uns noch nicht in dem Maße dazu drängt, wie m England, wo das entwickeltere Fabriksystem dem Handwerker ei« viel größere Eoncurrenz be reitet. Die Noch ist also noch nicht so dringend, daß der Asso- ciationSgeift hinreichend Wurzel schlagen könnte. Schultze-Delitzsch führt 32 Vereine auf, die, wie ihre geringe Mitglrederzahl beweist, nur in den ersten Anfängen begriffen sind, und meist den kleinern Landstädten angehören. Bei einer Mit gliederzahl von 1527 haben sie sich ein Betriebscapital von 61343 Thlr. geschaffen und außer dem bedeutenden Waarencredit 47176 Thlr. fremdes Capital zu ihren Zwecken heraugezogen. An Rohstoffen haben sie für 1S8335 Thlr. eingekauft, davon für 185434 Thlr. Maaren an ihre Mitglieder zum Eugro-preise mit einem kaum bemerkbaren Zuschläge abgelaffen und am ÄahreS- schluß mit den Beständen des vorigen Jahres für 62892 Thlr. auf Lager behalten. Der Reingewinn beträgt 5769 Thlr., doch kommt diese Summe, welche den Theilnehmeru zugeschrieben oder zurückgezahlt wurde, kaum rn Betracht gegenüber dem großen Vor theile, jederzeit gutes Rohmaterial zu den billigsten Preisen, nicht selten gegen vierteljährlichen Credit erhalten zu habe». Schultze- Delitzsch bezeichnet als die blühendsten und bestaeleiteten Associationen dieser Kategorie die der Schuhmacher zu Wolfenbüttel und das Centralmagazin der Tischlermeister in Berlin. Aus Sachsen finden wir wiederum Dresden mit der Association der Schneider aufge führt, welche mit 82 Mitgliedern und 3341 Thlr. Betriebscapital für 19605 Thlr. Maaren einkauften, für 11200 Thlr. den Mit gliedern verkauften und bei einem Verluste von — 1 Thlr. den Mitgliedern 527 Thlr. als Reingewinn gutschreiben konnten. Ueber eine andere Dresdner Genossenschaft der Schneider, „ Association Concordia", die noch bessere Geschäfte macht, da sie gleichzeitig den gemeinschaftlichen Verkauf besorgt, finden wir keine speeiellen An gaben. Hier hat man mit klugem Tacte gesorgt, daß die Mit- rlieder den Vortheil einer Productivgenossenschaft, d. h. Arbeiten Lager hält. Jeder Meister arbeitet ^r seine Kunden auf eigne Rechnung, doch bleibt es ihm unverwehrt bei mangelnder Be stellung für das Magazin der Genossenschaft zu arbeiten. Die eingegangenen Kleidungsstücke werden von dem Vorstande taxirt und zu diesem Preise verkauft, Bestellungen dagegen, welche der Genossenschaft erlheilt werden, unter die Mitglieder vertheilt. Der Erlös aus den verkauften Maaren der Association Concordia betrug unter 11 Mitgliedern bereit- im ersten Jahre über 22000 Thlr. und durch ihre billigen und guten Maaren hat sich die Genossen schaft eine zieurlich ausgebreitete Kundschaft gesichert. Noch langsamer haben sich die Consumvereine, bekanntlich Ge nossenschaften zum gemeinschaftlichen Ankauf von LebenSmttteln, Brennmaterialien u. s. w. entwickelt, obgleich die glänzenden Er- sen. C Zahl ! Unter den ersteren ist auch die Association zur gemeinschaftlichen Anschaffung der nöthigen Lebensbedürfnisse mit genannt worden. Was mit Hilfe dieser Bereinigungen geleistet werden kann, sei uns an dem Consumvereine zu Zürich nachzuweisen gestattet. Eine große Anzahl von Zürich« Bewohn««, m«ft den untern Ständen
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