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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.01.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186201277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18620127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18620127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1862
- Monat1862-01
- Tag1862-01-27
- Monat1862-01
- Jahr1862
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.01.1862
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möglich wird, so war damit das Oesfnen des Schlosse- bedeutend erschwe eringen Wandstärke vorteilhaft aege Haupt bekannte und angewendete aller 'Combinationsschlösser ist Vas Bramahschloß. Bramah trat mit seinem Patente im Jahre 1708 vor die Oesfentlichkeit; der Revncr erläuterte die genauere Einrichtung dieser Schlösser durch Vorzeigung eines solchen, so wie einzelner Theile desselben. — Ein anderes ebenfalls vielfach in Anwendung gekommenes Combinationsschloß, welches sich ganz an Barrons Erfindung anschließt, ist dasjenige von Chubbs, wel ches im Jahre 1852 in Engländ patentirt wurde. Auch dieses Schloß erläuterte der Sprecher näher und zeigte es vor. Wenn man die Möglichkeit des Oeffnens dieser Schlösser ohne im Besitz des dazu nvthigen Schlüssels zu sein, näher untersucht, so stellt sich allerdings heraus, daß ein Oessnen nicht zu den Un möglichkeiten- gehört, obgleich es äußerst mühsam ist. Das Oesfnen dieser Schlösser beruht darauf, daß nicht alle die Verschiebung des Riegels hindernden Theile (die Zuhaltungen) gleichzeitig und mit gleicher Stärke gegen den zu einer Verschiebung gedrängten Riegel andrücken. Uebt man also auf den Riegel einen Druck aus, Ver ein Verschieben desselben anstrebt, und probirt man gleichzeitig an den Zuhaltungen, so wird man stets eine finden, die sich am stärksten der Bewegung des Riegels widersetzt. Bewegt man diese Zuhaltung vorsichtig in der entsprechenden Richtung, so wird man leicht merken, wenn dieselbe so eingestellt ist, daß sie außer Wirk samkeit kommt. Auf diese Weise bringt man nach und nach alle Zuhaltungen außer Wirksamkeit und der Riegel kann bewegt wer den. Man hat zu diesem Zwecke verschiedene Instrumente erson nen und in Anwendung gebracht. Großes Aufsehen erregte vor züglich das durch Hobbs ausgeführte Oesfnen eines Bramah- schlosses zur Zeit der großen londoner Ausstellung im Jahre 1851. Hobbs ist der Begründer und Mitbesitzer einer sehr großen und schön eingerichteten Schloßfabrik in London. Er verfertigt die Schlösser mittelst Maschinenarbeit, beschäftigt aber trotzdem noch 150 Arbeiter jeden Alters. Am Schaufenster von Bramah L Co. in London hing bereits seit etwa 50 Jahren ein Schloß, und da neben die Aufforderung dasselbe zu öffnen, ohne es zu beschädigen, wofür ein Preis von 200 Guineen ausgesetzt war. Hobbs ver sprach dieses Schloß zu öffnen, und es gelang ihm auch, aber erst nach 16 Tagen. Besondere Bedeutung für die Schloßfabrikation hat die Schlosser stadt Wolverhampton in der Grafschaft Staffordshire in England, und ihre Rachbarstadt Willenhall. Bis zum Jahre 1844 befanden sich nur zwei Einwohner in der letzteren Stadt, welche nicht zum Gewerbe gehörten, es waren dies die beiden Prediger des Ortes. 1855 war die Zahl der Schlossermeister in Wolverhampton 110, in Willenhall 340; die Zahl der Einwohner aber in beiden Städten 57000 in Wolverhampton und 15000 in Willenhall, von denen sich der größere Theil mit Schlosserarbeit oder doch wenigstens mit Eisenarbeiten beschäftigte. Die Fabrikation bewegte sich dort im Gebiete der Hausindustrie und wurde bis in die neueste Zeit nur durch die einfachsten Werkzeuge und Handbetrieb ausgeführt; erst in den letzten Jahren fing man an, an die Einführung von Maschinen zu denken. Die gleichförmige und einseitige Arbeit drückt den Bewohnern der genannten Städte ein eigentyümliches Gepräge auf,- so daß die Wolverhamptoner und Willenhaller Schlosser in England zu manchem Sprüchwort Veranlassung ge geben haben. — Die Schloßfabrikation erstreckt sich auf Eiustc'ck-, Kisten-, Cassenschlösser, Schlösser mit Umschweif und Messing- aehäusc, Cabinets-, Riegel- und Vorlegeschlösser von Eisen und Messing. Besonders merkwürdig durch ihren niedrigen Preis ist eine kleine Art Vorlegeschlösser, welche nach Ostindien und der Levante exportirt werden, das Stück davon kostet 1 Penny. Herr Hugershoff hatte zwei Graphittiegel einer neuen Fabrik von C. Tuch in Nord Hausen ausgestellt und darüber folgende Bemerkungen zur Mittheilung übergeben: „Diese Tiegel zeichnen sich dadurch aus, daß sie bei sachgemäßer Behandlung bis dreißig Schmelzungen aushalten; sie können ferner mit viel weniger Vorsicht behandelt werden, ohne der Gefahr ausgesetzt zu scm, abzuspringcn oder Risse zu erhalten; Uebelstände, die bei vielen andern Sorten nur zu häufig Vorkommen. Hauptsächlich leiden andere Sorten an dem Nachtheil, daß sie porös sind, während die oben erwähnten Tiegel in der Fabrik von C. Erdmann hier nament lich in letzter Beziehung als ganz vorzüglich sich bewährt haben sollen; man konnte Pottasche und Soda^ darin schmelzen, fand dn diese aus. Wik Lassauer aben eine mehr längliche Form, sind daher enßer und Wven eine doppelt so starke Wandfläche bei gleicher Größe. DK Tuch'schen Tiegel sind zu haben für 5, 10, 15, 20, 30, 4V, 5V, «, 70, 8V, 00 und 100 Pfund Inhalt, größere bis 560 Pfund werden nur auf Bestellung geliefert. Was den Preis anlangt, so stellt sich derselbe bei den verschiedenen Sorten auf: «/« Sgr. pro Pfund Inhalt bei den Tuch'schen, halten 30 Güsse aus; 2/4 bis r/z Sgr. pro Pfund Inhalt bei Tiegeln von Haug in Charlottenburg, halten 15—16 Güsse aus ; auf 1—1'/» Sgr. pro Pfund Inhalt bei eng lischen Tiegeln, halten 16—21 Güsse aus, während die bayerischen nur 7—8 aushalten." » I)r. Heppe benutzt diese Gelegenheit, um über Graphit im Allgemeinen Einiges zur Erläuterung zu sagen und zeigt dabei natürlichen Graphit aus Passau vor. Der Graphit ist in chemischer Hinsicht reine Kohle und findet sich theils in Form feiner Blättchen, einzeln cingewachsen in Glimmerschiefer und anderem Gestein, theils in compacten Massen in der Gegend von Passau in Bayer», im Fichtelgebirge, in Mähren, England und andern Orten. Man benutzt ihn außer zu den bereits erwähnten Schmelrtieaeln noch als Eisen- oder Ofenschwärze, zu Fabrikation der Bleistifte, als Frictionsschmiere, für sich allein oder mit Fett angerieben. Auch in der Galvanoplastik wird der gereinigte und höchst feingeriebene und gesiebte Graphit benutzt, um die Oberfläche der Modelle, welche von GyPS, Thon, Kautschuck oder Gutta-Percha gefertigt werden, leitend zu machen. Herr Haertel hatte ein Stück eiserne Schiffswandung zum Vorzeigen übergeben, welches sich sowohl durch seine Stärke, als auch durch die äußerst solide und kunstvolle Vernietung auszeichnete. Ferner lagen einige Exemplare der patentirten Gel eise- Vorschrift-Tafeln von Hopp und Wülfing.in Düssel dorf zur Ansicht vor. Diese Tafeln sind von Metall und von Pappe gefertigt, besitzen die Form und Farbe der bekannten Schiefer tafeln, enthalten aber die Schriftzeichen in vertiefter Form, so daß sie zum Selbstunterrichte sich eine schönere 'Hand^ können. Die oben erwähn jeder Bauer sonst seine Tiegel selbst versandte, arbeitet er jetzt meist unter kümmerlichen Verhältnissen; der Verfall ist hauptsächlich I die Zahlen sind aus 3 Tafeln mit Rähmchen vertheilt; auch für durch schlechtes Fabrikat hervorgerufen worden, wodurch an andern I englische Schrift werden solche Tafeln geliefert. Die Preise sind Orten Concurrcnz hervorgerufen wird. Jetzt sind zwei große Häuser! billig, 5—7>/r Ngr. pro Exemplar. noch in Ruf: I. Kaufmann und Capelle u. Söhne m Obern zell I Ferner zeigt I)r. Heppe Aluminiumfolie oder Blatt- ür Kinder und auch für Erwachsene, die chrift aneignen wollen, benutzt werden e Firma sagt hierüber: , Die von unserem Herrn C. Hopp erfundenen, von vielen praktischen Schulmännern geprüften und empfohlenen Geleise-Vorschrift-Tafeln zum Selbst unterricht für Anfänger im Schreiben haben den praktischen Zweck, die zur freien Nachbildung der zu erlernenden Buchstaben erforder liche Anleitung und Unterstützung in einer Weise zu geben, welche den Schüler in ungleich kürzerer Zeit als bisher, und dabei sicherer zum Ziele führt. Die Buchstaben sind zu diesem Zweck vertieft auf der Tafelfläche hergestellt, so daß die Formen ein sicheres Ge leise bilden, welches der Schüler mit dem Griffel oder Beinstifte Nachfahren soll. Diese Uebungen, welche anfangs langsam, nach und nach schneller vorgcnommen werden, gestalten sich, indem sie einestheils unausgesetzte Fixirung der ischönen Form in unmittel barer Nähe, dann aber das gleichzeitige Nachfühlen derselben in dem Geleise bedingen, -zu einer Art vorbereitender Gymnastik für die Muskulatur der Hand und Finger, deren Bewegungen ja der Festigkeit und Sicherheit gänzlich entbehren. Das Auge, welches ebensowenig die zur Auffassung der mannigfaltigen Formenelemente erforderliche Feinsühligkeit und Gewandtheit besitzt, wird nicht länger durch die Zerrbilder der eignen unstäten Hand irregeleitet, wie bis her; es prägt sich im Gegentheil die schöne und richtige Form des Buchstaben weit schneller und präciser ein, schärst den Formensinn und das Unterscheidungsvermögen. — Durch dieses Hülfsmittel werden die Fähigkeiten, welche die geistige Auffassung und das Ver ständnis; der Form ermöglichen, auf mechanischem Wege angeregt und geweckt. Die freien, ungehemmten Bewegungen, welche der Hand innerhalb der Form gestattet sind, verursachen dem Kinde Freude und wecken unwillkürlich den Nachahmungstrieb, um so mehr, da es selbst durch das Nachziehcn mit dem Griffel das Bild des Buchstaben weiß auf dem schwarzen Grunde hcrvorbringt; ohne jede Schwierigkeit erfaßt es die Form mechanisch, so zu sagen spielend, und lernt sie bald in dem zwischen je zwei Zeilen be findlichen freien Raum aus freier Hand nachschrerben, bevor es sich der erlangten Fähigkeit bewußt geworden. Mit Hülfe der Geleise-Schreibtafeln soll die dem zarten Organismus des Kindes so sehr verderbliche gebückte Haltung beim ersten Schreibunterricht gänzlich vermieden werden. Die Formen sind groß gehalten, damit der Schüler in aufrechter freier Haltung, ohne jeden Zwang die Uebungen vornehmen könne. Für Personen, welche bereits eine ausgebildete aber vernach lässigte Handschrift besitzen, sowohl jugendliche als erwachsene, dürften diese Tafeln ein nicht unwichtiges Hülfsmittel zur Reguli rung einer verdorbenen Hand bieten. Blindeninstituten werden äe eine besonders wünschenswerthe Erleichterung beim Unterrichte ein." Sämmtliche große und kleine deutsche Buchstaben, so wie noch in Ruf: I. Kaufmann und Capelle u. Söhne m Obernzell bei Passau, die sich bemühen gute Tiegel zu liefern. Die Tuch- schen Tiegel zeichnen sich jedoch hinsichtlich der Fa^on und ihrer erner zeigt Or. Heppe Aluminiumfolie oder Blatt aluminium vor; das Aluminium, welches schon mehreremale Gegenstand der Besprechung in diesen Sitzungen gewesen, läßt sich
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