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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.02.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-02-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186202244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18620224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18620224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1862
- Monat1862-02
- Tag1862-02-24
- Monat1862-02
- Jahr1862
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.02.1862
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Anzeiger. Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 55. Montag den 24. Februar. 1882. Tagesbefehl an die Eommunalgarde zn Leipzig. den Februar L8VE Auf Feuerallarm rücken vom 1. März d. I. Mittags 12 Uhr an das I. und IV. Bataillon zum Feuerdienst auS und zwar besetzt das I. Bataillon die Brandstätte, das IV. stellt sich in der Nähe derselben als Reserve auf. DaS II. und IH. Bataillon treten, als zweite Reserve, erst dann in Dienst, wenn nach dem AuSrücken der beiden erstgenannten, im Feuerdienst stehenden Bataillone Appell geschlagen werden sollte. In Bezug auf die EScadron und sonst verbleibt eS bei den bisherigen Anordnungen. Der Commandant der Comnrunalgarde. . G. F. Wehrban, Oberleutn. v. d. A. Bekanntmachung. Die Lieferung der im Hofe Reichsstraße Nr. 52 zu legenden Granitplatten, circa 370 lüEllen, ist auf dem Wege der Submission zu vergeben und eS werden Diejenigen, welche sich bet dieser Lieferung betheiligen wollen, hierdurch auf gefordert, die Zeichnung so wie die näheren Bedingungen auf dem RathS-Bauamte einzusehen und ihre Angebote daselbst bis zum Februar ». v. versiegelt abzugeben. Leipzig, den 20. Februar 1862. Des Raths Bau-Deputation. Gewerblicher Sildungsverein zu Leipzig. Der unter den Auspicien der hiesigen Polytechnischen Gesell schaft entstandene und gleichsam als Colonie derselben ein erfreu liches, gedeihliches und hoffnungsreiches Dasein führende Gewerbliche Bildungsverein feierte am Sonnabend den 22. Februar in dem mit den deutschen, den sächsischen und den Leipziger Farben ge schmückten Saale der Centralhalle sein erstes Stiftungsfest verbunden mit Fahnenweihe. Nachdem von sechs Uhr an ein Concert aufgeführt worden, begann die eigentliche Festseier um sieben Uhr mit dem Bortrage eines Chors aus der Zauberflöte, worauf der Borsitzende der Polytechnischen Gesellschaft, Herr vr. Hirzel, die Rednerbühne bestieg. Der um die Förderung aller Zwecke dieser gemeinnützigen Gesellschaft vielfach verdiente Gelehrte entwarf ein interessantes Bild von dem Entstehen des Vereins und von dem eigentlichen Wirkungskreise, den dieser wie jeder andere Verein gleicher Tendenz mit verständiger Ueberlegung sich zu bilden und mit sicherem Tacte festzuhalten habe. Namentlich warnte der Redner in würdig ernsten Worten vor jedem Uebergreifen in eine den Haupt- und Grund zwecken des Vereins fremde und fremd bleiben müssende Sphäre und vor der schädlichen und unfehlbar sich rächenden Verfolgung von Nebenzwecken, wie denn die langjährige geachtete Existenz der Polytechnischen Gesellschaft nicht zum geringsten Theile dem stets festgehaltenen Abweisen aller nicht unmittelbar mit dem Vereins- Zweck zusammenhängenden Bestrebungen zn verdanken sei. Er warnte ferner vor der so oft nahe tretenden Versuchung, Parteien im Vereine zu bilden oder zu dulden, weil Nichts so nachtheilig für die Förderung der wichtigsten Vereinszwecke wirke, ja vielleicht sogar die Existenz des bis jetzt so hoffnungsvoll emporblühenden Bundes untergraben könne, als ein unseliges Parteigetriebe inner halb des großen Ganzen. Dem Schluß der Rede folgte lebhaftester Beifall.' Nach Absingung des Festlieds von Fritzsche, componirt von Bor-dorser, bettat in Stellvertretung des durch Krankheit abge haltenen Vorsitzenden des Vereins, des Herrn Architekten Mothes, der Vicevorsitzende Herr G. Götz die Rednerbühne, um eine spe- cielle Uebersicht über das erste Lebensjahr des Vereins zu geben. Das schnelle und vielseitige Gedeihen des noch so jungen Vereins mit gerechtem Stolze hervorhebend, lheilte der Redner mit, daß die schon im Namen desselben ausgedrückte Haupttendenz erstrebt werde durch wissenschaftliche Vorträge, durch Unterricht rn verschiedenen Kenntnissen und Fertigkeiten, durch Versammlungen und zeitweilige Redeübungen, durch tue Pflege des Gesanges, durch gesellschaftliche Zusammenkünfte, nicht zu vergessen der angelegten technologischen und naturwissenschaftlichen Sammlungen und der Bibliothek. Er berichtete ferner, daß un verflossenen Jahre nicht weniger als 140 wissenschaftliche Vorträge im Verein gehalten wurden, und zwar über deutsche Sprache, Naturwissenschaften, Anthropologie, Geschichte, Technologie, Chemie, Erdkunde, Musik, Bauknnde, Volkswirthschaft, Eisen- und Stahlfabrikation, und sprach im Namen des Vereins tiefgefühlten Dank für die uneigennützige Theiluahme aus, welche von den verschiedensten Seiten her dem Vereine bewährt worden sei. Die mit begeisterten Worten für die Zukunft des letzteren schließende Rede erntete ebenfalls allgemeinsten Beifall. Der folgende Redner war ein Mitglied des Vereins, dessen Name uns nicht genannt worden, und es muß bekannt werden, daß, wenn dieser junge Mann als der Repräsentant der durch schnittlichen Bildung und Befähigung der Mitglieder gelten darf, man nur mit Genugthuung und Achtung von den bereits erreichten Resultaten der geistigen Bestrebungen des Vereins zu reden Ursache hat. Mit Sicherheit und Unbefangenheit auftretend, schilderte der Redner in vollständig freier, ungekünstelter, von natürlicher Be gabung zeugender Rede den gewaltigen Unterschied zwischen dein Culturzustande und dem Culturleben früherer Zeiten und dem beispiellos schnellen und allgemeinen Aufschwung des gesammten geistigen und Culturlebens unserer Tage, um daran eme warme Lobrede auf die so oft noch verkannte Gegenwart zu knüpfen, um insbesondere für den gewerblichen Bildungsverein eine berechtigt Stellung innerhalb unserer socialen Zustände zu beanspruchen und zugleich demselben die Zielpuncte seines Strebens noch einmal klar vor Augen zu stellen. Der ganze, mit stürmischem Beifall aus gezeichnete Vortrag, in dessen Einzelnheiten hier nicht weiter ein gegangen werden kann, war in der That ein „sprechender" Beweis dafür, daß in dem Heranwachsenden Geschlecht der eigentlich gewerb- treibenden Classen ein Verftändniß der Lebensaufgabe, ein Bewußt sein der eigenen Berechtigung, ein Gefühl der Selbstständigkeit und überhaupt eine freie geistige Entfaltung leben und weben, wie sie in noch gar nicht lange entschwundenen Zeiten wohl vergeblich — selbst in manchen „höheren" Ständen! — gesucht worden wären. Nach einer Pause erfolgte die Uebergabe einer prächtigen, kunst voll ausgeführten Fahne, welche von einer Anzahl Frauen und Jungfrauen dem Vereine verehrt worden, an den Vicevorsitzenden desselben. Die dabei von einer jungen Dame mit Sicherheit, Gefühl und Verftändniß gesprochenen Worte fanden den lebhaf testen Beifall der Versammlung. Den Schluß des Festes bildete ein solenner Ball, welcher bis in die Morgenstunden hinein die Anwesenden zu fröhlicher Lust vereinte. Leflquadrille der Gesellschaft „Ueitverein" am 22. Februar. Die Gesellschaft , Reitverein" hatte eine Doppelquadrille von 16 Herren im Costüm der Zeit Ludwigs XV. für den Abend des 22. Februar d. I. arrangirt und schon vor 6 Uhr drängte sich
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