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Dresdner neueste Nachrichten : 13.05.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192505139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19250513
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19250513
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1925
- Monat1925-05
- Tag1925-05-13
- Monat1925-05
- Jahr1925
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 13.05.1925
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Handel-z- und Industrie- Z« Die Tagnan lara Haaialaaaaea far Gemeclaa Haaacl ana Jaauitkie ia Dceaacn 11. » « Um Nachmittag trafen sich die Delegierten im Poiel Bellevue su einem Gedankenaugtausch über eiinikiätnszolifttskhevitsitebengaktsgragefnf Dås eene eera e r. uen am (. d. R.) über daze v »Notwendigkeit des Abbaues der Umsatzsteuer-« Das Grundsätzliche an der Umsatzsteuer ist, fo begann der Vortragende, daß sie ohne Rücksicht auf die Frage erkoben wird, ob der Steuerpllichtige ein Ein otntnen esitzt oder nigt Ohne Zwe fcl brauchen wir heute und für eine no nicht absehbare Zeit eine der artige Steuer. Die Forderung, Steuern nur aus dem wirtschaftlichen Ertrage zu erheben, ist zu allen Zeiten gerechtfertigt. Es fragt sich nur, wann sie durchführ bar ist. Zeiten, in denen die Wirtschaft nichts verdient, mussen überbriickt werden, wenn der Staat·nicht zu grunde gehen foll. Jn Notzeiten also ist das Ueber geordnete der Staat, damit in der Zukunft die Er trage der Wirtschaft sichergestellt sind· Wer diesen’ Grundsatz im Augenblick vernachlässigt, steht später vor einem Chaos. in dem der Begriff Ertrag seinen Sinn verloren hat. Die Umsatzsteuer bringt zur Fett etwa 2 Milliarden Mark im Jahr und ist damit ie Rückenstühe unsres Staatshaughalteg Ihr Vorteil liegt in ihrer einigermaßen klaren Kal kulierharkeit, in ihren sicheren Eingängen, ihr Nachteil in der leichten Hinterziehbarkeit und in der Verkriimes lung ihrer Einzelbetr ·ge.. 2 Milliarden Mark mit dem Merkmal des Warenumsatzes eingezogen, bedeuten eine riesenhafte Arbeit, die sich in erheblichem Maße auf. die Einziehun von Pfennigbeträgen erstreckt. Mit Hinterziegbarkeit und Leerlauf sind aber nicht alle Nachteile geschildert. Der Hauptfehler liegt in der Störung des Außenhandels und des inneren Auf baues der Wirtschaft. Wir vergüten die Umsatzsteuer nur theoretisch bei der Ausfahr. In Wirklichkeit wird nur der Bruchteil an Umsatzsteuer, der vom End vrodukt erhoben wird, vergütet. Die vielen Vorstufen bleiben unberückfichtigt. Fertigfabrikate, wie z. B. eine Wage, tragen über 5 Proz. Umsatzsteuer, Stiefel über 10 Proz» und vergütet werden immer nur die lebten 1.5 Pros. » Die Umsatzsteuer ist grundsatzlich falsch. Sie packt die ohne Rücksicht aus das Einkommen durch den Staat genommenen Abgaben an der Stelle der Ware, statt sie an der Produktion zu fassen. Ein grundfaglicher Denkfehler liegt der Steuer zugrunde, namli der, welcger die Stelle an der die Steuern gezahlt werden, mit er verwechseln an der xie cisten Ursprung haben. Ursprung für jede wirtschatli e Leistung, also auch für die Steuer ist die Einheit Unternehmer, Werk, Arbeitnehmer. Der Unternehmer ift ohne Werk und Arbeitnehmer nichts. Das Werk ist ohne die beiden andern Faktoren ein Haufen toter Steine und der Ar beitnehmer, getrennt von Werk und Arbeitgeber, ein Erwerbölogen Die große Einheit dieser drei Produk tionsprrfa ren ist es, die alle Steuern aufbrinsgt. Alle Steuern sollten infolgedessen möglichst nahe an diejerjsinheit erhoben mer-den. Jede, zwischen Aufbringung und Erhebung ge ichobene Etappe bedeutet Leerlaus. Und Leerlauf ist der Fluch jeder Wirtschlaft und besonders der unsrigen. Die Tatsache day der msatz ein relativ beaucmes und bei andern Völkern erprobtes Merkmal für Steuer erhebung bedeutet, bewegt noch nichts für die Richtig keit dieses Merkmals. « er die Sache zu Ende denkt, erkennt, daß das Grundsätzliche die Steuer ohne Rück sich auf den Ertrag ist. Und wer das erfaßt hat, verlegt die Steuererhebung an die Quelle und nicht an das breite und unübersichtliche Ende des Stromes der deutschen Gütererzeugung Der Staat geht zugrunde, wenn nicht vorüber ggend solche Steuern ohne Rücksicht auf den Ertrag e oben werden. Das ist ein Grundsatz, den die Wirt schaft unter der Herrschaft der zweiten Steuernotver ordnung mit großem Pslichtbewußtsein anerkannt hat und we ter anerkennen muß. Die Frage lautet dem nach nicht« ob solche Steuern fiir die nächste Zeit, in der ein großes Einkommen der Wirtschaft fehlen wird, nötig sind, sondern, auf welchem Wege sie er hoben werden sollen· Das »Ob« ist für jeden denkenden Wirtschaftler klar, das »Wie« sollte auch klar sein, und die Antwort auf das »Wie« müßte lauten: Die Erhebung hat möglichst an der Stelle zu erfolgen, wo die Erträge entstehen oder bei nichtverdienender Wirtschaft entstehen können, statt, daß man sie an die Stelle verlegt wo die Ware, die auch in unserm Falle ohne Rücksicht aus Verdienst produziert wird, damit das Wer nicht zum Stillstand kommt und für die Zukunft attsxcheidet, aus dem Wege zum Verbraucher umaigetzt wir . Das eine bedeutet die Erhebung einer drü en den und auf die Dauer unerträglichen Steuer mit dem geringsten Leerlauf, das andre ihre Erhebung mit dem größten Leerlauf. Die Wirtschaft muß daher nicht, wie es bis jetzt häufig geschieht, die Ermäßigung der Umsatzsteuer for dern. sondern ihre Beseitigung, weil sie etwas grundsätzlich Falsches bedeutet. Man kann die Masern niäg heilen, indem man die roten Flecken ganz oder te eise herausschneidet sondern muß der Krankheit selbst zu Letbe gehen. Die Krankheit aber heißt Um satzsteuer und nicht Höhe der Sätze Die Sätze herab mindern, bedeutet ein Hernmdok ern an den Sympto men, und das hat keinen Zweck-. Die Umsatz steuer ist grundsätzlich falsch, und des wegen muß sie als Ganzes fallen. An der lebhaften Zustimmung, die der Vortragende fand, konnt-e man erkennen, daß die Delegierten mit seinen Ausführungen einverstanden waren und seines Forderungen zu den ihren machten. Nun ergriff eichsmintster a. D. Dr. Gothein das Wort zu seinem Vortrag über »Steuerbelastmig und Außer-handels det dank des sorgfältig zusammengetragenen, z. T. neuen Zahlemnaterials sehr großes Interesse erweckte. Der Redner verglich etnlettend die deutsche Handels bilmtz vom Jahre 1913 mit der von 1924 und stellte fes-, daß die Einfuhr 1924 gegen 1913, auf Gegenwart-Z -wett berechnet, Um 1453 Millionen Reichsmark gleich 111 Proz» auf Vorkriegöwert berechnet um 3806 Mil lionen Mark gleich 35,23 Proz. zurückgegangen ist. Darin zeigt sich unsre Verarmnng, aber auch die schlechte Beschäftigung der Industrie, die so viel weniger ROHR-einser kann. , Die Ausiuht ist gegen 1918 nach Gegenwart-s -sitt qleich 86 Prontm 8580 Millionen Reichs nmtt und nach Vorkrieggwert mn 4941,5 Mil lionen Mark gleich 48,9 Proz. gefallen. Die Passivität ist von 673 Millionen Mark in 1913 auf 2750 Millionen Mark gestiegen. Im erst-en Quartal Bd hat sie sogar 1892 Millionen Reichsmark betragen, allerdings von 587 Millionen im Januar auf MZ Millionen im März gesunken. Die Mäqubr steil-i they mit M Millionen Mark hinter der Dezem- Wuhr immer nah unt w Millionen Reichsmark rück. . ntuiniee felkfkoiiedn finåezlliiichhåchx sie « en e en wer en. , e en - ABC-g EÆM ilgd nni Ov- d die VIII-· amerikanischen um 260 v. d. höher als die deutschen; die ira nsiiiiich en tobne Paris) dagegen um 25 v. Q; die delgischen um Zö, die italie nischen um 61 v. H. niedriger. In Amerika und England ist auch die Leistung wesentlich höher ebenso der Ledenshaltungsinder; n Frankreich, Helgiem Italien sieht beides tiefer als bei uns. An eine wesent liche Senlunk des deutschen Lohnniveaus ist zur Zeit nicht zu den en. Erst recht-nicht an ihre Erhöhung. das Interesse des Arbeitnehmers an einer solchen ist weit geringer als an der Senkung der Preise. Die übermäßiae diihe der Frachten der Reichsbahn, die heute 18 v. H. des deutschen Volks !einlommens, gegen 7,55 vor dem Krieg, der Post ;gebiihren, die heute 6,5 v. H. gegen 1,7 v.H. absorbieren, verteuern die Produktionskosten ungemein. Reichssteuern und stille erbrachten im ersten Quartal d. I. rund 2050 RM., d. Z bei unver anderten Steuersiitzen 8200 RM. im ahr. Dazu treten rund 8600 Mill. NM. Länder- und Gemeinde- und Kirchenftcuern, d. h. zusammen 11,8 Milliarden. Das Volkseinkommen wird zwischen 25 (Luther) und (Berliner Handelskammeri 34 Milliarden letzteres wesentlich zu hoch, geschätzt Das ergibt eine it eu er liche Belastung des Volkseinkommens vonggn bis 48,5«Y.H.!· » « · « »» , · Dagegen in England 25, in Frankreich lö, in den Vereinigten Staaten von Amerika 8 bis 10 v. D. In England erfordert der innere Schuldendienst 6240 Mill. RM. = 89 v. H. der gesamten Ausgaben, in Frankreich deren Dälste In Deutschland sind innere Schulden der öffentlichen Verbünde (Reich, Länder, Gemeinden) so gut wie annulliert. Sie würden min destens 6 bis 7 Milliarden Reichgmark erfordern. Addiert man sie Volkseinkommen und Steuerlast zu, fo wächst letztere auf 50 bis 60 v. H. des Volkscinkoms meng gegen 10,9 v. H. vor dem Krieges ! Das Nationalvermögenift nach der »New Yorker National City Bank« von 1912 auf 1922 ge stiegen in den Vereinigten Staaten von Amerika um 75 v. H» in Frankreich um 18,6 v.D-d., in Italien um 18 v. H» in der Schweiz um 50, in den N ederlanden um 42 v. H» in Großbritannien um lM v. H. und ist in Deutschland aefunken um dd,2 v.«d.! Seit dem dürfte es (Ruhreinfall, Jnflation) um weitere 8 Milliarden und damit auf 42 vgäx oder auf nahezu zwei Fünftel des von itte 1914 ge fu n k e n se i n. Die Kavitalneubildung, die wir nach unsern furchtbaren Kapitalverlusten über 200 Mil liarden Reichömark - am allerndtigften haben, wird durch Wegfteaerun unmöglich gemacht. Die Steuern müssen Yrogenteild aus der Substanz-, vielfach sogar vom Ver ust gezahlt werden. Sie mügen natürlich im Warenpreis zum Ausdruck kommen. a her das hohe Preisniveau. Steuerermäßigungen bedeuten bäu fig keine Herabminderung des Steuer ertrags; die der sächsischen Gewerbesteuer auf ein Zwanzigstel brachte Mc rerträge. Obgleich die Vor auszahlungen auf die Einkommens und Körperfchafts steuer im Dezember um 25 v. H. erwäßigt wurden gingen deren Erträge in den Korreäpondenzmonaten des folgenden Quartals kaum zurü und ebenso je Werktag nichv die Gesamtsteuev und Zolleinnamen des Reiches. Deshalb nicht zu ängstlich in der Herab setzung untragbarer Steuern! Schwerste Versündignna an der Wirt schaft ist heute Thesanrieren aus Steuern oder Gebübren, wie es die Post, wie es dcke meisten größeren Gemeinden Men. Wenn München Luxushotels in München, Angst-arg und mn Rießer See aus Steuern erwirbt, so ist das grober Unfug. Durchaus unzeitgemäß der Erwerb von 84 Millionen Reichsmark Aktien der Hoch- nnd Untergrundbahn, der Mehrheit der Away-Aktien usw. durch die Stadt gemeckndc Berlin-. Unzeitqemäß die Deckung aller Neu- und Erweiterungsbauten der Betrieb-werte und Straßenbahnen aus den Betriebseinnkbmen Betriebs überschüsse über die laufenden Unterhaltungstoften und notwendigen Abschreibungen hieraus sind- in die Etctcltzs einzwftellen und zur Stenerentlwstung zu ver we en. Um unsre Ausser zu steigern, müssen wir das Preisniveau senken. Das ist unmöglich ohne wesent liche Ermäßigung der Steuern und Gebühren. Gewiß keine neuen Defizits; aber größte Sparsamkeit und werben-de Anlagen nur aus Anleihenl Jede Steuer überlastung ist Raubbau tm der Wirtschaft wie km ihrer Siegerkmft.· « » ·«« « , » Langanbaltender Beifall dankte dem Redner für feine mit jnteressantem Zahlenmaterial sachlich belegten Ausführungen Nach einer kurzen Aussprache die keine neuen Gesichtspunkte brachte, schloß der Präsident des Bundes, Dr. Fischer (M. d. R.), den vffiziellen Teil der Teman wobei er der Hoffnung Ausdruck verlieh, daß die als Ergebnis des Gedankenaustwisches der Reichsregiermm zu überwittelnden Anregungen auf fruchtbaren Baden fallen mögen. Bei dem Ucmcillfllmkll AIUWMM Im Hlllcl Vcllcllllc das die Tagnng beschloß, begrüßte der Vorsitzende, Reichstagsabgeordneter Dr. Fischer-, die Gäste. Diese Rede gab ihm Gelegenheit, die Tendettzgn des Haust bundes zur Förderung der deutsche irtschast drin nen und draußen genauer zu bezeixnem Gerade in Dresden, dem hervorragenden Sitz der deutschen ver arbeitenden Industrie, verkünde sich gewissermaßen symbolisch das, was er meine. Diese Stadt mit den deutlichen Zeichen einer alten, vornehmen Lebens kultur, nicht nur in ihrer ganzen städtebauliæen An lage, sondern auch überall in den künstleris en, der ganzen Welt als bedeutend bekannten Bauten, beher berge zugleich eine außerordentlich leistun sfähige nnd moderne Industrie. Eine Zudzistrim die sicg nicht kund tue in der Zahl der rau en en Schlote sondern die gemäß ihrer Verfeinerungsarbeit sich auch die Arbeits räume gestalte, hänge, wag für Deutschland notwendig sei, unt sich die ärkte des Auslanded nach dem Zu sammettbruch aufs neue Zu erobern. Dazu gebe es nur ein Mittel: Qual tätsarbeit, die zugleich für die deutsche Kulturleistung spreche. Aus diesem Grunde habe er sich besonders ge reut, daß die Tagnng ins Dresden stattfand. Dir. Fis er dankte Dresden und2 vor allem den Vertretern der Stadt aufs berglichste sitr die dem Hansabund erwiane Gast reundschast und schloß seine Rede mit einem och aubjDredden Ihm erwiderte Bürgermeister .Külz in einer gedankenreichen und oratorisch ausgezeichneten Rede. Auch er ging auf die Entwicklungdvorgänge, die stür mische, zum größten Teile widersinnige Entwicklung der Kamvsjabre und das Wiedererwachen ded organi schen Prinzips und Gedankens in der Zeit der begin nenden Gesundnng ein. Die Zeit der Demagogen und Schwäher müsse ein silr allemal vorbei sein. Ueberall müßten R voller Wirkung sich entfallen dies Sach kenner u die Könner. die durch wirkltche Leistungen und potentielle Energäe in der Lage seien, nicht nur wer diewaeeur».- dont-ern siewa zu sördern Wir haben sagte Dr. Külz n. a. nicht nur eine Jnflation der Währung erlebt, sondern auch eineJnslation desVsrantwortlichkeitsgefiihls. Das voll gültige Verantwortlichkeitsgesiihl muß überall wieder in Recht und Wirkung eingesetzt werden. Dazu müssen vor allem auch Verbände wie der Hansahund mit wirken, die Dr. Küls die Generalstäbler der wirtschaft lichen Selbsterbaltung nannte. Die Interessen der Privatwirtschast und der öfsentlichen Wirtschast müssen wieder so wohl gegeneinander abgewogen werden, daß manches, was die Gemeinden und der Staat aus Selbsterhaltungstrieb, zum Teil mit wenig Rücksicht aus die Privatwirtschast, unternehmen mußten bewußtermaßen nun so behandelt wird, wie es not wendig ist. Nämlich so, daß die Privatwirtschaft, die schließlich ja doch in der Summe der Einzel wirtschasten die Volkswirtschaft ausmacht, mit jener ’i’(«einsiibliakeit und ienem Verständnis von Staat und Gemeinde behandelt wird, die nun wieder angewendet werden können. nachdem wir über das allergröbste Rinaus sind. Immerhin müssen wir uns bewußt sein, aß wir das nde der Entwicklung noch nicht seyen dannen. lalscher thimismus wäre vom Uebel. Mehr als je gilt es, daß wir in Etappen leben. Aber das Ziel der ersten Etappe sehen wir deutlich genug vor uns. Wir können es nur erreichen, wenn wir uns bei jedem Schritte bewußt bleiben, daß nur eine von innen her aus werbensde, organische Entwicklung dahin führen bann. Eine gesunde Staats- und Gemeindewirtschast sieht ihre besten Krä te aus der Prioatwirtschast, aber gerade darum muß e auch die Privatwirtschast ent sprechend zu behand n wissen. Der Hauses-bund ist nicht nur sozusagen das wache Grwgsen der Zrivatswirtschay sondern auch ein Sammelbe en der- rsabrung, und gerade darum ein wichtiger Verband stir alle, die das ganze Heil, wie der Redner, nur in jener echte-n organi schen Entwicklung sehen. Die Rede die zum Teil mii feinem Humor auch die Reibungsfläckjen zwischen Privatwirtfchaft. Staats xmd Kommunalwirts aft beleuchtete und die ausklang in ein Hoch auf den ansabund und seinen verdienten Vorsitzenden Dr. Fif er, fand begeistetien Beifall. Nachdem noch Minister a. D. Siv to witz auf die Frauen als die Kameradinnen des arbeitenden und käm-senden Mannes gefkroehem und gleichfalls in humoreixtischer Weise Bau ier Streifer, Vorstands mitgli des Banfabundes, die Verdienste des Geheim ratö Sin rz gefeiert hatte, wurde die Tafel auf shobem Man blieb aber nvcb lange in barmonistbee efelligkeit beisammen. Gegen die drohende Verukchtnng der Zigarettenindustrie Auf eine Einladuäg aller am Tabakgewerbe inter essierten Verbande fa in Hamburg eine große Pro testverfammlung gegen die geplante weitere Erhöhung der Tabakstsuern und Hölle statt, deren Ergebnis fol gende einstimmig angenommene Entschließung ist: »Die in Hamburg tagende und von mehr als 5000 Angehöriscn des Gewerbes besuchte Versammlung aller Ta akinteressenten (Jndustrie, Robtabaki und Fabrikathandel und Arbeitnehmerschafti proteftiert mit aller Entschiebenhcit gegen die von der Regierung ein zebracbten und vom Reiches-at genehmigten Zoll- und ieuererhöhungem Die dem Reich nur zu gut bekannte Notlage des Gewerbes hätte eine wesentliche Steuerherabsetzung statt neuer Steuervorlagen erwarten lassen, lqumal jede steuerliche Mehrbelastung bisher einen erheb ichen Kon sumrtickgang brachte. Innerhalb der letzten sechs Jahre sank die Zahl der in der Tabakindustrie beschäf tigten Vollarbeiter von 175 559 auf 108405. Um so unbegreiflicher muß dieser Steuerplan sein, der ver stärkte Arbeitslosigkeit und noch größeres Elend über ie Tabakarbeiterschaft mit Notwendigkeit bringen würde. Da im abgelaufenen Rechnungsjahr die Tabak industrie bereits läg-As Millionen Mehraufkommen gegenüber dem Etatvoranschlag brachte, ist die Ver sammlung der Auffassung, daß nach Ueberwindung der sich heute noch innerhalb des Gewerb-es auswirkenden Jnflationsperiode ein etwa benötigter weiterer Mehr ertrag unter den bisherigen Steuersätzen in ruhiger und ungestörter Fortentwicklung gesichert ist. Die Versammlung richtet daher im Interesse des gesamten Tabakgewerbes das dringende Ersuchen an die gesetzgebenden Körperschaften, die Tabaksteuervor lage unter allen Umständen abzulehnen« Gegen die Grdrosselnng der Tabakiuduktrie durch die Erhöhung der Tabaksteuer proteftieren crm Mitt woch nachmittags 5 Uhr dcke Organisationen der Arbeiter und Angestellten im Zirkus Sarrafani. Der Vorsitzende des deutschen Tabakarbeiderverbandseö, Senator Karl Deichmanm Brenter ist als Referent gewonnen worden« »Die-4Aptlaae ,ka urlsecltthe ve- Reiche- Die Rechenknuitstiickchen des Herrn n. Schlieden Aus den Erklärungen des Reichdsiuanzministerz v. Schlieben im Steuerausschuß des Reichstaged hat man endlich erfahren, in welcher Form die Ueber schtlsge des Reiches, die ZFtkcr Stand vom 81. März un gesii r 1,2 Milliarden ark betragen haben, Anlage Finden. Die Gelder verteilen Isich nämlich ungefähr in olgender Weise: 170 Mill. ark Barkassenbeftiinde, 870 Mill. Mark Guthaben bei der Reichsbank und beim Kommissar ftir verpfändete Einnahmen, die wiederum bei der Reichsbank ruhen dürften. Jn diesem Betrag stecken 220 Mill. Mark Guthaben aus den bei der Silbermünzenemisston erzielten Prägegewinnen. Ferner haben etwa 700 Mill. Mark Anlage gefunden entweder als turzfristiged Geld oder in Wechseln. Bei diesen Wechseln dürfte ed sich um P rivatdislons ten, also um die Akzepte der Stempelvereinigungdi banken, handeln. Man erkennt daraus, in wie hohem Maße die Ueberfchtisfe des Reiches eine Stütze ded» Markteg der Privatdiskonten sind. « » Jnterefsant ist auch ein Posten, den der Reichs finanzminister erwähnte, der zu den außeretatö mäßigen Einnahmen gehört. Das Reich hat nämlich eine Sondereinnahme von nicht weniger als 80 Mill. Mark ans. Zinsgewinnen au- Krediten ftir die Wirtschaft Vielt. Legt man einen Zinssay von 10 Fros. zugru e, so ergi t äch, dass das Reich im Dur schnitt des abgelaufenen echnungsjahres 1024125 nicht weniger ald 800 Mill. Mark in solchen Krediten anzulegen im Stande war. Tatsächlich dürfte der durchs uittlich zur Ausleihung gelangte Betrag aber noch höher gewesen sein, da das Reich bekanntlich eine Reihe von -Krediteu - namentlich vegchiedenerlei Rot- Jstandgkredite an die Landwir chgt zu einem Zinnge gegeben hat der deträchtli unter 10 Proz. lag. an rechnet damit, daß dad Reich normaler-, weise einen Vettiebdmtttelfondk von etwa M Lil- Lgtx Leg-tm- Qic ausging-site m eiiung n tehcnden Gelder des Reiche-g sind c« Pärpfggeultg fL hoch. Der Derr Reichsftnqnzmimäknckxk bat es allerdings fertjs gebracht.tdltxrch ein Rechqu tunsttllck G einen etriebgmifefvnds you W ungefähr la) Mill. Mark du ergrimer indem et W den 1,2 Milliarden Mark Gesamtgberschuß sämtliche Sonderausgabenbiiitt Flaggeksnåufåqggmäxåwdm b u r n , W Häeånllgöyssgzu leFsten sind. Es bedarf keimt Z: wähmmm daß eine solche Methode irrenkbuud ist. « · - , » » Außerdem hai der Reichsfiuanzmiwister schwiegen, daß dem Beitiebsmittelfonds im km ver. Rechnung-jah- weitere No Mill. Mark quz Händen Zeit im Gang befindlichen zweiten Sicherwü m emifsion zufließen werden« Iden- n der Kammgaruspinnetei haben.-l . Rohgollpreise im Laufe der letzten Wochen nur Besitz geändert; gute Spinnekwollen fanden in den Wollt auktionen schlank Abuahme Das Garngeschzst lag ruhig, eg wurde seitens der Garnverbrauchek nur du dringendfte Bedarf gedeckt. Die Preise uliegen erhebij unter den Ginstandskoften Die Befchaftiguna in M Spinne-sei ift unter dem Druck der schweren steuekkizszen Belastung und des mangelnden Zollfchutzeg Weh ändert unzureichend. Außenftände gehen km W an am ein. · « l gdeie Baumwollfptnnerei wax wühxmddu letzten Wochen gut und ausreichend beichaftigt, nur war das Geschäft im allgemeinen schleppend, und der Orden eingaug für s ätere Sichten ließ zu wünfchtzu übrig- Die starken greizschwanktmgen am amerikanischen und ägyptischen Baumwpllnmrkt trugen wesentlich dazu bei. Ueber langte-ne Zahlung-weise bei starke- Zielüberschreitung wird allseitig nnd nachzkücklw gest . - . . · « We wirnchwiuiche Lage im des Stkum « industkie hatte sich März-April insofern WILL als infolge der günstigen Witterung hie Nachfrage nach sosort greishaxen oder in kurzer Zeit liesetbaren Posten in bunten feinen Damenstrünwsen ser 19M war; angäblieben Kinderstrümpse sehr gesucht Die volle Bes fttmtng dürfte bei den maßgebenden Fikmzn bis etwa Juli-August zur Zeit gesichert sein. DMM gingen die Aufträge siür die Wintersaisou 192543 M den bekannten Gründen nicht in dem gewünschten Um· fange ein. Die meist noch sehr vollen Lager der Gm« ststen und Detailligäen ans der vergangenen Sasspu sowie dsie Unsicher it am Wollvmtth wo die Preise wieder gan erheblich umbaut-en. veranlassen die Käuset zur gurückhaltmts Der Manint um m das Ostersest etwas besser, seit kurzem· ist abk- M schieden ein erneuter Rückgang It verzeichnen Es ist nur zu wünschen. daß die geldli e Lage m Anbetracht der vielen Jnsolvenzen ans been Texttlmarkt nicht noch cmgespannter wird. In der Trikotagenindnftrie erfolgte M Abruf der Sommerwaren sehr stott, auch gingen ein-W gute Mestelluugen ein. Winterovdem insbesondere auf Futterware, werden naZnwie vor lebhaft erteilt natürlich fast nur aus dem land. Nachteilig wixki naturgemäß auch hier die mtgespannte Lage M tm Gebgtxarth - , » , , Die Lage auf dem Handschuhmarkte hats-ich so gut wie nicht verändert Einige Ordern von Amerin sind gegeben worden, zu Preisen, die unglaublich nied. rig sind und wobei deshalb die Qualität der Ware keine Rolle spielt. Es werden nur noch gemusterte Sachen gekauft, mit Stiekerei oder mit kleinen Stulven; glau imdschuhe find überhaupt unverktiuflich Man hofft, daß diese Mode bald zu Ende gehen wird, denn ste er. fordert ein außerordentlich großes Mustermaterial und absorbiert viele Arbeitskräfte Weibliche Arbeiter sind fast nicht mehr zu haben, es herrscht ein außergewöhm lich großer Mangel und dabei sind die Fabriken zum Teil nur halb,’zum Teil fast gar nicht beschäftigt Die Trikotagens und Strumpsbranche ist so gut beschäftigt daß diese die noch vorhandenen weiblichen Arbeits kräfte an sich zieht. Die Verhältnisse in der Handschuh« brauche gestalten sich deshalb immer ungünstigen Deutschland hat in sehr vorsichtiger Weise seine Wintqu ordern placiert, weil man sich im Zweifel ist darüber, wie das Geschäft werden wird. Es sind viele Haut schuhsabrikanten auf andre Artikel übergegangen-, z. B. auf Trikotagen und auch Strümpfe Die Brauche kann nur besser werden, wenn 50 Proz. der jetzt bestehenden Fabriken den Artikel Handschuhe aufgegeben haben. Bei den Wedereien MeeranesGlanchau hat sich wenig verändert. Einige Firmen, die beson ders gtinstig mit der Mode liegen, haben sehr sloit zu tun; andre wieder klagen über mangelnde Aufträge Im großen und ganzen kann von einer mittleren Be schäftigung gesprochen werden. Auslanddaufttöac fehlen leider immer noch in dem früher gede umfange. « Die allgemeine Lage der Posamenteni industrie ist gegenwärtig nicht als günstig zu be zeichnen. Am Ende der Frühjahrssaison stehend, ist dass Geschäft nunmehr auch im sYtiland ruhiger ge worden. Exportansträge, welche her um diese Zeit teinsetztem fehlen entweder oder lassen zu wünschen Eiibrig Die Aussichten sind auch weiterhin fürder Export sehr unsicher, da wir mit der Auslandstonturs rienz nicht Schritt halten können, indem diefe mit billigeren Angeboten die erzgebirgische Jndustrieiinmet smehr überfliigelt. Trotzdem haben wir nach Mk VIII Tgroßen Wert auf die Ausstattung der neuen Herbst kollektionen gelegt, mit welchen die Fabrikanten allents halben beschäftigt sind. Insolge der günstigen Mode war das Inland auch in den nergangenen Monaten ein guter Abnehmer; man hegt die Erwartung- dri dted auch in kommender Herbstsaiion wieder der Fdll sein wird, da die Entwicklung der Mode, soweit sch heute schon beurteilen läßt« für die Annaberger Creusas nisse sich weiterhin gtmstig zeigt. Die Zellulvsds Galalitthnoofindustrie ist noch gut beschäftigt - Obschon der Bedarf in Wäsche groß ist, kann MVM « Gelt-mangels in den Detailgeschäften nicht einst-MSnd z getauft werden. Dieses macht sich in der Wäschekvvstb ’ tion sehr bemerkbar. Die Wäschekonfettion ist noch gilt beschäftigt, leidet aber ganz besonders durch die lang same Zahlungsweise der Rundschan sit-Mahom see-wohnen Busch- Znscl stmsnbohnonsin-s:wisst- Astva ktw uack who Nahm-easy satt-II keuckbohnen Im- Votsnkaok von haben. Wiss-den stack MA- Gras-Damen Kavllwbxoämv:?;dolou :—l)-’hll:v— SIC· kais-soli- Dünsten-Mel M Wend, smnenhandlw Dresden-A» Indus-use A- Tolspdoa 10188 Ost »w 111-Wiss sollst-Mk- Nation weu · säumen - DAM komisch-Ä rl sM IS riechele kommssston psychi. D IN MI· sei-e Die be iluextent-wer Untier-unen wk ps- Tenl F den Uächa pchllfltton wwwan Mqu verh mit-s l- Es pas-CI »Ob« klo- s do. m. soll-k -pmpcho 111 H ds do. do. , zumal-Ih- M solch-Unm do. strick-MI- K üc- · do. K c schau-ablei spukt-holen- stolsh IV I s· sit-mal. Jo. illa-N do. ( Ins s- sit-inul. Minos-TM klo« ts-dssl(.-K.ss do- Pksqslsolss l( sspH -A.Pf.s o sc ös- Monds-intend do« scomssskdal ls, q.,«.".b'«.. Ludw- ftsmä Ws unt-Häh- Mkflssptso ZEISS THIS-sof- · " " sycthpjm .« I I Hillillgfcfs « 0 0 lklisn · . o o O lomäm . « . . « stark-York . · . . PM. . · . « « schwsllo s o « i spanisn . . · « « samt Ali-u . . Mo do lsnsiko . . voulmäsostistn 1· M... . . . Zum-It . . « « suiqtkisn . « « . ltsia . . - « . - MWI i - o - o · c J- st. werth. i Z . Di. Reichs-i 4- · · gläs I I I I sps kimisnanfslhe »Ichin Anl» s sich-Echo Ko ehe-. soc-. KL. 5 Proz Zog-. KL- Oesäentli enslåu es. T mittags 5 Uhr große Is, s. ; akeöordnunk WLE Stromverbra- D g R a c r Für Fne zumA 1.1 Läska VIII c’ Grundaebüht an bezahlen. « Verbrauch we-; net. 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