Dresdner neueste Nachrichten : 24.06.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192506244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19250624
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19250624
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1925
- Monat1925-06
- Tag1925-06-24
- Monat1925-06
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- Dresdner neueste Nachrichten : 24.06.1925
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! II- I - ius- « " : Wu- M www Unabhängige AMICI De u .It bin halbes Monat O.s ff » ME« H«- «- JQOM · - n« W Masscscwszpstjä EIN-W HEXE-« WE M mit Handels-- und Industrie-Zeitung Im XIWFMTFM Decke-- xppstschech owed-u me Nr. 144 »Im-so 70 WMMWWWMC.W 2002 - «W um« : (- 22981 22902 22963. · Muts-me- Remste -en.· -oi« ».. MMMMMMM-WMWMWQZMULIWWMWWMMQWMWMWW 111-. 145 MMWVCD 24. Juni 1925 IM. Johkgs trittene Erschiitternde Anklage Abd el Krims Frankreichs Kampf für »Sivilifatiou nnd Menschlichkeit« Starke diplomatische Tätigkeit Moskaus Die Mandschnrei schließt sich dem chinesischen Ausstand an Kame gegen Frauen und Kinder « Telearannn nntres Korrespondenten « es. cui-, U. Juni Die beste mäncittm sn erwartende Hier-tro- Me dnrite Mk Mr Painlevö deshalb ein-as its-sie xig gestalte-. weil die Paris-·- Insqaie der Event xkipmcck ansqu heute morgen eine ausführlich Dustellnap der Lage in Marollo veröffentlicht nnd Mr in Fern- eiues Iniervieivs, das ein Vertreter Diele- slaties sit sit el Kein norise Bocke satte m el Arius fette den- Vertreier der Eli-costs Tri im« anheim-sey des er seit zwei Fasten unterbrocken snrå Marias-all Lesen-ten fkonosieri verse. M m sein Eint-e Pein- W mä sen Wahlen in- veriqen Jahre lieh. nach sey Männern des Führers der Riitabnlem Mr iec Spanien Gebiete delete-n die rechtmäßi« den Riis ren. nnd zwar Gebiete die iiir die Ernst mcs der Rifbensiternnq nnbediust usiiq find. Troß der stoßen Anstrengunqu M «--33..5.:.:..8-W«««» Weis-M Hei-»s -» , e . es se steh-« «Mnen sites Qie MMGIW » weiier Mist-lich Wie Ists et M »an! ihm-asiat- Isee I- Wews ein-Kur Friedenskonierena einander-klein such dieies Un qeiot ist non irsusbiiicer Seite mehrere Msce snriickseniieieu werdend 111 el Keins satte den W das Anwalt Lnantey in Nat-tu regiere nnd sah er iith nn- eventuelle Reimen-ten der Pariser Regierung, einen friedlichen Zustand tu Wolle Icun nickt km qerinqsux tsmjgrezA4 » N --. s-«-w sdd el crit- erkliirte Mars-ad das ee M iin Zustande der serteidignng deiinde nnd keine M dabe, diese Verteidigung ansgngedetr so lange Frank reich die den Kadnlen zniiedenden Rechte nerlesr. Er sagte nnter anderm wdrtlits: »Wenn Frankreich de danntei. das es sich siir die Zivilisatinn nnd siir die- Menscklichkeit rnit nns schlägt, so nrdtdte its darauf erwidern. das diese Methoden, inti denen Frankreich gegen nnd den Krieg führt« der Gipse-l der Unmenscslichkeit sind. Es dnngert die Zirildepdlkernng and, stdlendert anf friedliche Wedestätten Fliegerdontden. »geritdrt nnsre Lazarette nnd iiihrt einen Ichonnngdi ’lpsen. gnnr größten Teile gwecklvsen Kann-s gegen Frauen nnd Kinder. Dagegen ist der Krieg den wir gegen Frankreich fuhren, weder ein religidser, noch ein dialsenkasnni. sondern nndstdlieslied liestirnnrt dnrtd nnsre patriatisden Empfindungen-· Da anis die hansdsisisen Sozialiiten dereitd tiderzengt dann sinds das Lyanteyd Freuden ichnld an dens.snddrn·p; ded, Krieges tr;-gt, se. wird du«-W and-. ssiitde « irr Falle eines Interrellation iider die Ursachen des Ris krieged eine andre Darstellung sn geden. G wird ierner bekannt, das das Referendnnil das die sosias lisiiitde Partei in den lesten Tagen netansialteth gröstenteils iiir die Losldsnng der Sozia lisien nunstariell derLinken andgesallen ist. Zwischen Ost nnd West Der Kampf nni Deutschland Nussische Einschiichternngsnersnche Hinter den Kniissen des Sicherheitspaltes 7 Sonderdadeldienst der« Dresdner « Neneften Nachrichten ;- Wtan, 28. Juni. tDnrch United Pres) Den Verhandlungen siden den Sicher heits n a li wird hier die größte Aufmerksamkeit se widmet. Man betrachtet Deutschlands Pläne, in den sillerdnnd einzutreten, Init äußerster Mik iil lign n g. In einein Leitartilel der ·JSwesiia« wird in klaren Worten darans hingewiesen, daß, wenn Deutschland dein Bdllerdnnd beitrete, die Sowjets nuion ihre Interessen ichttsen müsse, in d e in sie sich nach andern Verbindungen außerhalb Deutschlands umsehe. Hier herrscht die Uns ssssnng nor. dass sich die dentschen Staatsmiinnee einer Illusion Angel-en. wenn sie qlandein daß Deutschland ernsthafte,,erteile non einein Beitritt znw Völler- VM baden wiirdr. Nach Ruhlands Ansicht bewahrt der rorgeschlagene Sicherheitspakt Dentschland nicht einmal nor einein französischen Dnrchniarsch, salls sich Frankreich verpflichtet glaubt, einein dstlichen Bundes genossen zu Hilfe gn kommen. , Man betrachtet den Versuch. Dentschland iu den Völkerdnnd zn ziehen, als einen »Schlag gegen die sowietnnion«. da die Ulliierten Dentschland Indi leerweise als Basis stir einen litnstigen Angriss ans Rnßland benutzen wollen. Man elendt anch nicht, daß inan Deutschland non den Ber- Wslichtnngen ans den Artikel-i 10, tc und II desreien W, so daß es snk die Sein-im » feind lkchen Handlungen gegen Anstand verant- Ismlich wäre. Yokfchafkertoufeuuz su Moskau » B. Berlin-, Is. Juni. Ma. Drabwerichw Der MO- Jsige ruWche Botschafter Krestinfky wird sich heute im Flugseug nach Moskau begeben, wo sich bereits Rai-owa der Botschafter in London, mvd Mithin der Pariser Sowietboischaftetz befinden. Man will in Moskau die gegenwärtige ansenpolitifche Lage genau besprechen. Die Meldung, das Tich i if cheri n in Berlin gewesen sei, und mit Herrn Siresetnann gesprochen habe, trifft nicht su. Es ban delt sich da wohl um eine Verwechslung mit Litw in, von dem wir bereits gemeldet haben, daß er ans der Durchreise nach Karl-hab Berlin passierte nnd dabei eine längere Unterredung mit Strafean gehabt habe. Der dem-fide Botschafter in Messun, Graf Brock dorfstantzau, der seit einiger Zeit auf Urlaub in Berlin weilte, soll sich, nach derselben Quelle, mor- » gen nach Moskau suriirwegsebew ( Flotteudemoustratioueit an der Ostsee . B. Berlin« W. Juni. (Eiq. Drabtbericht.) De- Befnch des englischen Geschmeide-s in den baltischen Gewässern dicht an den« euiftfchen Uf er n wird nach einer Moskauer Meldung der «Vossifchen Zeitung-« dort als eine ,feindliche Denn-n -ftration« gegen den Sowjetstaat betrachten Demgegen über betrachtet man die für den 25. Juni angekündlgte Ankunft italienischer Kriegsschtffe in Leutenqu mtt besondeer Sympathie. . Gue weitere Folge der entfliehen Usssescims ist U- Ideep daß eine iranydfihsstuifiise Nu kgsgzsskzsswsslsts-UND us et f u e t- M m seitde- llnuasntge des DOM» U- Ms sies Des Wertscuksöes IVM Iw; Its-Je-frasssliicheskuilnsinstit-» 111-Hunnen Un sieht m dei- Siebe-W einen set-its citat-Ists su. Deutschland m 111- limsemsieiec m zu gleicher Zeit eines tec· Müs- Meiymfeine spukt-st- Ustee steten Beding-mik- nciille Frmattdf XIIW usu, anderwärtsshcoumtiise Unter- Mmss spie-. Imd m meint Ins Ruf-lud diese UIGWUI sei-W bit-Me- Msl M 111-Mitbe m·W-eu Jst-use- utöy wi- die m 111-: mWismeang MM « . ·«-·;.·..—.« «- Mist-re Rede day stiegst-sinka 0. 11. Petersdnrm 22 Juni. Mig. Bericht) Der Verwende des Revolutionären ’Kriegscaies Fruni e ist tn Peter-sum eingetroffen nnd bai sich in einem Towedodoot nach Krvnfiadt begeben, um persönlich an den Wanst-ern der ·daltiscben Flotte teilzunehmen Seine Flusse wird auf einem der Dreadnongdig ge- Idißi werden. Vor feiner Mikadrt hat anie in der inierten Pacteitonierens des Peter-durqu Miliiäts isesirks eine äußerst krieqeeifche Rede ge käiietk Es beginne eine Zeit in der das Mel-liebe rqeden des Kapitals dnrid furchtbar-sie chiittes sinnigen erseht werde. Nun müsse auf den kindlichen Inst-in gefaßt sein« da er feiider erst-lieu könne, n inan ndnr. hieran ginq sinnst nuf den Stand-des Beseitigung-weim- im thetdnnde ein« den ee iethatinstin deneteiltr. Doch werde man es mit einein viel ernste-en Feinde an tun »mus. als es- Leid-einen teibe des Stirne-siegen ispiitktis « « · » .:-Z,s)«,zs.7-.:, - «- Ists-« lischa E In - Paradies moissnhäk flammt-Hom- Konzert zart 111-schau 50 Pi- M 5677s Mile Faustens Leut Weltvolitiikhe Zukunft Von Paul Gott-so Ins dem in cum erscheinenden Berle: .lanl Gdhrr. Deutschlands welinoliiische Zu kunft« istnrt sowinteh Verlag, Berlin- Maid. Oaneleinen d IN dringe-its wir hier einen Vomddruck der sicher unsre Leser erestienen wind. Das Wert destdäfiiat sich eingehend mit der heutigen weltnolitischen Lage und dem paneuroniiischen Ge danken. Jndhesondere versucht es dareuleaem dah die Forderungen einer nationalen Politik sich durchaus mit denen einer Beruiindigunadnolitit verein baren lasten. Es ilt alleemeinverstiindltch gehalten und durfte gerade in diefem Augenblick, in dem til-er die Zutunsi der deutichen Unhennolitid entfcheidende Verhandlungen stattfinden, von besonderem stiqu sein. Die Redattion Mit dem Paktvon London, abgeschlos sen am Id» nnterzeiehnet am 80. August 1924, ift end lich die erste Etappe eines endgültigen IFriedendsehlussed nach dem Welilriege »errei(ht. Noch bringt der Pakt keine Lösung ded ganzen xdieparationdprodlemd; ader er bietet doch einen Rah men, innerhalb dessen die Krieg-s und Verhandlungs gegner einer solchen Lösung näher kommen und die wirklichen Grenzen ihrer Forderungen nnd Leistungen lennenlernen ldnnem Er schafft, wie der englische , Mnisterrrtisident Mardonald in seinem Schlusson aus ider Londoner Konterenz es treffend formuliert hat« »ein System von schied-richterlichen Entscheidungen von Prüfungen nnd Revisionen« dad sowohl Deutsch land wie die Entente in die Lage versetzt, dad Werk des DawedsPlaned zu beobachten, Proielte, die viel leicht in ihren Auswirtungen zweifelhaft sind, weiter guoerfolgem und zusammenzukommen, um Fehler su verbessern, sobald diese Fehler erkannt sind«. Zum erstenmal nach zehn langen Jahren ist damit die europitische Atmosphäre wieder in etwas gereinigt. Ein leiser Wind gegenseitigen Vertrauend beginnt zu wehen. Deutschland und der ehemalige Feindbund stehen sich nicht mehr nur mit oerhissenem Widerwillen» nnd giftigem Dasse gegenüber. Die Regelung der de-; stehenden Interessengegensätze ist ans das Gebiet ge schoben, wohin allein sie gehdren und wo allein ihre billige Regelung möglich ist, anj »das Wirtschaftliche. .s . s Damit ist auch der fluchbeladene Ber -trag von Versailles endlich ernstlich ins Wan k e n aehra ch t. Sein Zweck, wie derjenige des Weltkriegs, war, Deutschlands wirtschaftliche und poli tische Macht in der Welt zu zerstören; der Zweck des Londoner Uhkommens aber ist« Deutschlands wirtschaft liche und politische Kraft in der Welt wieder auszurich ten. Denn eben dazu hat man in London Deutschland eine »Meine-anse« von zwei Jahren angeboten, inner halh deren es so gut wie keine Reparationen zu leisten hat. Eben dasuhai man sich erboten, ihm eine Anleihe von 800 Millionen Goldmark zu verschaffen und seine Währung ftabilieren zu helfen. Ebenso dazu hat man dem System der Pfiinderi und Sanktionspvlitik flir die Zukunft ein Ende gn machen versprochen Die Re parationskomtnission unseligen Angedenkens ist um gestaltet, das heißt degradiert, ihres verhängnisvollen Einflusses entkleidet. Die impeeialistische Politik Frankreichs, die das Ziel der Zerschlaaung des- Deut schen Reichs und der Losreifzung der Ruhr- und Rhein-T lande von ihm offen verfolgte, ist vereitelt. Die deutsche! Justiz- und Verwaltunashoheit ist wiederhergeftelltx Die Binnenzollinie ist verschwunden, die rheinisches Schiffahrt wieder lehensfiihig. Deutschland hat die Frei heit seines wirtschaftlichen und politischen Handelns zurückgewonnem trotz der Finanz- und Eisenbahnkons trolle, die nun schwer auf ihm lastet. Seine Eben biirtiakeit mit den übrigen Grasen-lichtem ja seine Un entbehrlichkeit fiir sie, ist durch die Tat von London von ihnen feierlich vor aller Welt anerkannt. Natürlich wird es in der Zukunft noch manches Mal Rückfälle, Schwierigkeiten, Mißverständnisse. Konflikte und Krisen gwischen Deutschland nnd seinen ehemaligen Gegnern Esel-en. Aber sie werden überwunden werden, weil auch die gesährlichsten von ihnen nie so gefährlich sein kön nen wie dieseniaen, die das DawessAbkommen er folgreich überwand, und weil dies Ilhdonnnen sast auto matisch die Kontrahenten wieder sur Vernunft und Mäßionna zwingen wird. Das Prinsip und der Geist von Versailles ift durch den Pakt von London fiir immer geschwächt, erschüttert, gebrochen. Nunmehr zum erstenmal besteht wirklich begründete Dosfnnnm das Deutschland sich ganz aus den Fesseln jenes Vertrags befreit. Es braucht nur konsequent dei der Taktik su bleiben, die es bei den Verhandlungen über das Dawessllbkommen so ersolgreich angewendet hat. o - « i » » Auch innerpolitifch ist endlich ein sichtbar-er und ents fchiedener Wandel zum Bessereu eingetreten D a Z Thau-, das uns seit 1918 umgab, beginnt In Hub-g- zdic T ten Weins-; maulttg erbed sin denen Inan oft nicht mehr wußte, was der nächste Tag bringen, ob Deutschland auch nur die nächsten ’Monaie noch überstehen und am Leben bleiben wurde. Die Finanzen und die Währung, also die Grundlagen des wirtschaftlichen und staatlichen Leben-, find nicht nur oberfliichlich, sondern von Grund aus faniert, neu aeschaffen. Das Schlammfeld der Jnflation trocknet zusehendg aud. Die Wirtschaft, in den letzten fiinf, sechs Jahren bald von Perioden fchlimmster Urbeitslofigteit gefchiittelt, bald in die unerwartetften Dochkonfunkturen emporgefchleudert, bat wieder einen gleichmäßigeren nnd, wenn auch nur langsam, aufsteigenden Gang be kommen. Der Pfennig ift schon wieder etwas wert. Die furchtbare Epidemie der politischen Morde scheint überwunden, der Separatidmud ist auggerotteh der bannoverfche Partikularidmud aufs Haupt geschlagen. Bayern, lange Zeit zwischen äußerstem Links und äußerstem Rechts bin und her geworfen, ift offenbar gründlich crniichtert Die völkische Bewegung serflatq tert. Alle Putsche find erfolglos zufammengebrochenz die Aussicht, daß künftig noch einmal einer Erfolg haben könnte, ist fast gleich Null. Die repnbiitanifche Mehrheit des deutschen Volkes ist noch nicht febr gros, aber fie« iit fester und selbstbewußter geworden. So scheint dass Dunkelste nnd Bitterfte auch tin Inneren überwunden zu fein, nnd die Verhältnisse beginnen in rutkågerg stetigere Bahnen der Entwicklung einzu m en. Dennoch ist allenthalben in Deutschland einehdchst eigentümliche Erscheinung zu beobachten: obwohl sich alles sichtlich bessert, will doch der allgemeine Pesfimiss mus nicht weichen, der auf unserm Volke lastet. Od wohl es um uns, vor uns, dicht über uns freier und heller wird, vermag sich doch keine tiefere Befriedigung, keine aufrichtige Freude darüber, und zwar nirgends, in keinem politischen Lager, selbst uicht in den Reihen der Lebensfreudigsten, der Weitsichtigeren, der Tannen schen durchzusehen. Vielmehr ist überall nur höchstens ein leises Aufatmen, ein unruhiges Ilbwartein eine. stille Refignatiou zu beobachten. Woran liegt dasL Jch glaube, es gibt, solange man auch darüber nach denkt, keine andre Erklärung dafür als die: Das Volk sieht zwar, daß seine Zukunft allmählich wieder etwas lichter und leichter wird, aber es sieht dennoch keinerlei rechte Zukunft vor sich. Es sieht, wie sein Lebenswes zwar wieder leise ansteigt, aber es erkennt noch kein Ziel, keinen neuen Höhepunkt, kein hochland, dem es sinnvoll und geradlinigzuftreben könnte. Die Üb schiittelung des Versailler Vertrags, die Abarbeitung des Londoner Paktes, die Befriedung im Innern er-. scheinen ihm durchaus mit Recht nicht als Selbst zweck seines nationalen Lebens, sondern höchstens als Mittel nnd Voraussetzng für einen neuen Lebens zweel und einen neuen großen, künftigen nationalen Beruf. Aber eben: Was ist nun der Zweck seines Ikünftigen Lebens? Das ist die letzte, die größte, die salles entscheidende Frage, die es heimlich oder offen, Ibewußt oder unbewußt quillt und quält, und auf die man bis heute noch keine, wenigstens noch keine befreiende, aussichtsreiche, die ganze Nation mit fich fortreifzende Antwort gesunden hat. Das Schlimmste und Fürchte-r -lichste, was der verlorene Krieg unserm Volke zugefügt hat, ist doch schliesslich gewesen, daß er ihm sein früheres Lebensideal, Weltherrschaft durch das Mittel eines miliiiirischen vaerialismus, zerschlug. Es war ein falsches Ziel, von vornherein zur Erfolglosigkett ver nrteilt; aber es war ein Ziel, dem die damalige Mehr heit des Volkes mehr oder weniger bewußt und begei stert anhing. Nun ist es ausgelbscht, und ein neues, aus das sich die neue, die«hentige Mehrheit geeinign noch nicht da. Daher die schwüle, ratlose Stille über uns in derselben Stunde, wo zum erstenmal wieder seit Jahren Sonne durch dunkle Wolken bricht. « . . . HTW Und darum: Ebenso wichtig, wie vor Inbruns-TaqdiestabilierunqderWäh runa war, ebenso wichtig nnd drinqlid ist nun bente die Stabilternng des Glaubens an eine neue Zukunsi unsers IBolthbes Willens an einer neuem-Inn xnenen nnd nenartiqen Entwicklnnq nnd ’der Ortenntnss nnd Junnqrtssnahntsj dieser Entwicklung Der Mensch lebt nichtsw tirot allein. Erst recht ein großes Volk rnit einer grossen geschichtlichen Vergangenheit, das soeben ans schwerer Not erwacht, braucht vor M eine Ins-abe, sit es wieder in eine große, dauernde nnd seiner wtirdiss Zntnnsi hineinsühri, die ihm die Garantie raschen nnd stolzen Emporsiieqs qibi, die es über - selbst hingng en. einer new- W O- sllhk II c
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