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Dresdner neueste Nachrichten : 31.12.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-12-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192612315
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19261231
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19261231
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1926
- Monat1926-12
- Tag1926-12-31
- Monat1926-12
- Jahr1926
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 31.12.1926
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Dresdner Neuefte Nachrichten . vi- u mi øiis-....—igsssps·ssss »- ....:«-k. ».sz«««zZ.-»J«»W « ums-»Zuw- ngeszeisuug D-.-..—s»sgsp»»ss Ess»·.:-«2».k·7.:.:;«,».3833 1 Rims- Mä iymskjkäenszsesyäxssc 3.såuringätäqM . postva W- äoam Oeseaikbek zawwßeæsmokt für m; fW «« K »- · Imial ( .15 mitten-sammt naa wom· Wiss-sk- ...·.:.«.-e»«s.ss »Es-w Mzessw mit Oandetss und Industrie-Zeitung Mzzxiiszsizxskw G«............... » 2..p-....... Gewva BMOS und Vanptqeichöfissielte Dresden-st- FetdiuandM it. · sann-b 20024- 27 psm 22 902, 27 gös. · Teleqkammu Reuesie Dresden. · posifcheckk Dresden 2060 wwwwa W two-sand- soo M - I- M- osw senkt Wozu-us od- ockstts mu- msa skzikhs sum sum-m aus nachts-muss ap- akstqteuuq os- usispkechmvm ein«-ai- Nr. 306 Freitag-, si. Dezember 1926 xxle. Jahrg. Hindenburg gegen Loebell Giegerwold oder Cur-sin- als Kanzler statt Mark? - Oas Echo des deuffch-iialienifcheu Vertrags in Paris und London Amerikas zweideniige Küstuugspotiiii Unklare Rede Soolidges X T r e u t o u lNenicrfcyh IV. Dezember sei der Feier des täti. Jahreslequ der Schlacht m Trenton nnd des deriiltmten Uebersnnneö Vatdinqtons iider den Delaware hielt ceolidge ans Jun- Feitesken eine Ansprache. in der er sagte: »Ich qlqnbe nicht. das wir dnrch die Riiitt e h r zn in si ii it nngswet t st r e it die Friedensnolitil siiri dern ksnnen. Während ich iiir eine nnnetneilene Armee undMnrine eintrete, bin ich gegen jeden Versuch- das amerikanische Volk-n sum tqrii irrer-. Wenn die Militnriiiernnq bis in ihre leisten loniichen Konsequenzen dnrchnciiihrt wird, io ist das Euean immer ein vollständiger Mißerfolg tsir liinnen der Menschheit keinen besseren Dienst erweisen. als unsern nun-ten Einfluss nnisndieietn ntn sie Welt davor In bewahren-, wieder in die Gewalt sichs verderblichen Systems zn geraten.« ceolidne allärte weiter: »Z« sehr beruhten die internationalen Heziehnnnen nni de r Fn rch t. Die Völker riiintten sch. saß lie den Mut hätten- seneneinnndsr en time-ern wann wird die Zeit kein-nen. nie lie ench den Mut haben. einander sn nettrnnenit Meiner Ansicht nach ist größeres nenenscitiges Ver stehen nnd der Gviit nenenseitiner Hilssbereitichast in der Welt znr Zeit itn Znnelnnen begriffen. nnd diese entwicklung widetsnricht der Unwidänqigkeitstheprie nicht« »Die sinerlkaner«« schloß coplldnr. »baben« wäh rend sie ans ihrer Unabhängigkeit bestanden. sich nie mals der Anerkennung der Tatsache verichlossen. daß sie einen Teil der slnilisierten Welt bilden nnd daß sie nlcht nnr lich selbst- sondern anch andern in bohent Maße zn Dank verpflichtet sind. Aber die Umrriknner lind honte, wie iln Waldinqtpns Zeiten entschlossen. eigene Herren ljres Schicksan nnd Selbstrlchter über ibr Ver halten In sein. Interika ist stark sen-n nnd tapfer arm-m tun sich sedetn Versuche an widerlegen. den der Geist des Militarisnlns machen könnte. sich der Welt zn bemächtigen-.a Ver amerikanischsmekitanifche Konflikt Condertabeldienst der Die-due- Neueften Nachrichten It- UexitoiCith M. Destncier. IDuctl United Paßt - Präsident cacies hat es eusasttia abge lehnt, eines sucht-nd des Terrains iiir das Ju keaittreteu der neuem von den Vereiniateu Staaten io heftig bekämpften Oelaeietze s- genehmiqu Er erklärte. daß dieie Gesetze durchaus berechtigt ieien und das er keinen Grund itir eim derartigen Uuiitlutb iehea könne. " Ablehnung der rechtsmdikalen Pläne ’ B. Berlin. do. Denemder. Wink Drahtderithti l Die itharie Zurückweican die dein Vorichlaa des vöerrn n. Locheil durch das Berliner Reutrumsoeaan zuteil newordeu iit. hat ani dentithi aatioualer Seite iichtlith oerithnnnit. Trotzdem will man oiiendar die doiinnncn das ; Zentrum doch noth irgendwie iiir den Plan der? kleinen Rechten einnuinannem nicht auiaedeu. Es wird infolnedeilen damit zu rechnen lein. dalt derr n. Loedell bei den kommenden oiiiniellen Verhand lnuaen den Einiluii. den er nweiiellos ani den Reithsnriiiideuten hat. nochmals mit aller Eneraie aeltcud zu machen verinchen wird. Ob mit Erbla dari indes desmeiielt werden. Rath allem. was dis her verlautet. icheint es. als od ed der Reichsnriiiideut. entaeaen der Daritelluna der Rechtes-teile dei der verweihnathtlitheu Beinrethnna mit dem Grafen Weitarn adaelehnt hat. die Weae des öerrn o. Loebell an aehen. Dem Reichsdienit der dentithen Preiie auiolar. der de ianntlith dem Zentrnm nahelteht. iit öindendnra aber auch nicht aeneiar den bisherigen Reichskanzler Narr erneut mit der Kabinettsdiiduna in betrauen Als aussichts reithiter Kandidat ailt vielmehr nath dieier Quelle der Zentrumsadaeordnete Steuer-outd. der aber die Kauzlerichait nur in einem Kabinett der Großen Koaiitiom iiir das iith aeitern auch die -Gcrmania« einietzte. zu iihernehmen dereit ieiu ioll. Ftir den Fall. daß Stegerwald icheitert. iit die Be trannua nun Dr. Cnrtins wahrscheinlich. Sie diitite indes im Zentrum ani Schwierigkeiten italien. da man sieh im Zentrnm kaum damit einverstanden erklären wird, daß iowohl der Kanzlernoiten wie der des Außenminiiters der Volkspartei überlassen bleibt. Es beißt. daß der am Dienstag abend erichienene Kriienartilel der »Germania« ans dem Kreis nm Stenerwald iiammt. Wenn das zutrifft, käme ihm als Meinung Stegerwalds nrogrammatiiche Bedeutung on. Steuerwald wiirde danach ein Zuiammeuaeheu mit den Sozialdemokraten an zwei Bedingungen knüpfen. darau. daiz das Reichsithulgeietz den christlichen Eltern das Selbitdeitimmunasreeht iider die Erziehung ihrer Kinder sichert nnd daß die Neichdwehr zu einem in Krieg und Frieden gleich brauchbaren Instrument ausgestaltet wird. Der Parteiansithniz derSozialdemokratiiehen Partei. deiien Sitzung inzwischen um einen Tag norderleat. alio bereits ani den lit. Jauna r anhe raumt ilt, wird »nermutliih die bisherige Haltuna der Fraktion billigen und die innerhalb der Fraktion de- Miende Tendenz unterstützen nach der die Bildung einer neuen Regierung der Mitte mindestens nicht MlCden soll. Das Zenit-um bleibi fest Miit Westen- kegieren, heißt polnmö Hört-u« B. set-lit. w. Dezember. (Glg. thtsbcricht Der frühere Staatsfekretiir v. Loebell, dessen Briefwechiel mit Dindewlmrg vor dem Volkdentscheid über die Jürftenabfisndung noch in wenig angenehmer Erinnerung sieht, findet mit seinem Vorschlag einer Koalition der »Meine-i Rechten« unter Duldung des Zentrums - wir herichteten gestern ausführlich darüber - dei dieser viel-umwerliencn Partei, wie übrigens zu erwarten war, keinerlei Gegen liedr. Die ,Germanisa«, die diesmal wohl auch die Ansicht der mehr rechts gerichteten Kreisfe im Zentrum wieder-geben dürfte, erteilt Herrn v. Loebell eine r u n d e U b f a g e : Weitarp zum maßgebenden Mann der dentfcheu Politik zu machen, hiese: Poincare stärken. bedeutete eine Gefährdung aller Erfolge, die die deutsche Außenpolitiik in den letzten Jahren erzielt hat, sei überhaupt in dem Jahr der von uns erhofften Rheiwlaiidräunmng eine glatte Unmöglichkeit Das Zenit-um würde einfach seine Politik verleugnen, wenn ed auch nur indirekt die Regierung der Kleinen Rechten unterstützen wollte. «Diefed Experi ment«, erklärt das Berliner Zentrumdorgan kate gorifch, »darf nicht gemacht werden. Dann ist ed schon besser, das der Reichstag gleich ausgelöst würde. Denn die Regierung der Kleinen Rechten« dürfte den ersten Tag im Reichstag nicht iisberleben.« In der Nachtausgahe des «Tag« wird der Ver dacht geäußert, die Wiederherstellung eines Kabinettd der Mitte werde nur zu dem Ende erftrebt, damit es in dem Fall eines Mifztranensootnms die Viqu ldiunadordre vom Reichsuriifidenten erhalte. Man sucht niemand hinter dem Ofen, hinter dem man nicht felbit gesessen. Mit noch weit mehr Berechtigung könnten folche Absichten dem Herrn v. Loebell und seinem Kreis zugefchoben werden« Das Schlaawort von der Reichstagdauflöfung wird jedenfalls in dtefer Kritendiskufsion immer häufiger gebraucht. Vorerst wohl mehr zu dem Zweck, den Gegner einzu schüchtern. Jn Wahrheit vermögen wir und nicht vorzustellen, dafz irgendeiner Variet, außer den Kommuniften sonderlich viel an Neuwahlen gelegen fein könnte. Natürlich ift es isrbs 1««s«7-«nilich. ob man den Wahlkamvf als Regierunasuartei führt oder nicht. Beareiflich, daß die Fraktioncn die Löfuna der Krife auch unter diesem Gesichtspunkt betrachten. Tiber man follte nicht veraessen, daß das Liebäugcln mit dem Gedanken der Auflösung ein aefährliches Spiel mit dem Feuer ist. Wer Beclzebub allzu häu fig zittert, muß gewärtig fein, daß er eines Tages « unvermutet iider ihn-kon England nnd die Welt Ein Rückblick auf das Jahr 1926 Bot unserm Bläserirchenbann London, Ende Dezember Zwei Ereignisse markieren das zu Ende gehende Jahr in der englischen Geschichte: der Konflikt im Bergbau und die Reichdkonferenz. Jedes dieser Ereignisse war eine Entscheidungsschlacht in einer schweren, langjährigen Krise; in beiden Fällen ging es unt die hier wirtschaftliche, dort imperialistische - Stellung Englands in der Welt. UndEnglandhat beide Schlachten gewonnen- Der größte innere Kampf aller Zeiten brach aug, als die staatliche Subvention und die Vorschläge der Kohlenkommission erfolglos blieben. Der G e n e r a l streik von zweleinhalb Millionen Arbeitern brach nach zehn Tagen zusammen, doch über eine Million Bergleute - das bedeutete siins Millionen Menschen —- feierten sieben Monate lang. Die Folgen dieses Streits gingen weit iiber die Kohlenindustrie selber hinaus. Nahezu alle Industriezweige haben einen schwer-en Rückschlag erlitten, der Staatshaudhalt ge riet in heillose Unordnung, die Außenhandelsbilanz schließt mit einem Fehlbeirag von etwa 467 Millionen Pfund ab. Im Jnnern verschiirfien sich Klassen- und Parteigegensätje, der Handel war-gelähmt und die Armut breitete sich erschreckend aud. Aber so seltsam es erscheinen mag: England geht aus der Katastrophe stärker hervor, als ed tn sie eingetreten ist. Die Kohlentrise war sa nur ein Teil der Wirtschaftdkrife, die England mit seinen vielfach riicksiändigen Produktions- und Organisations methoden zwischen der Seylla Amerika und der Charybdis Deutschland zu erdrossein drohte. Mitten itn Unglück atemberaubcnder Depression entstand der Anfang einer durchgreifenden Rekons struktion, die Baldwin treffend eine »industrielle Revolution« genannt hat. Am Jahredende hat die Bewegung bereits mächtige Bastionen eroberi, deren hervorragendste die Bildung des M i lliar den . trustd der chemischen Industrie. dad neue Banmwollkartell und die Fusionen in der Kohlenindustrie sind. Der innere Organismus Englands ist, wie schon so. oft in den Jahrhunderten seit Crotnwell, in tief gehender Umwandlung begrisfen, ohne daß dise furcht baren Kämpfe dieses Jahres, unter denen sich die Ge burt der neuen Gestalt vollzog, die elastisrhe Ober fläche politischer Stetigkeit zerreißen konnten. England ist nun« mit der beginnenden Raiionalisierung der Produktion und der nach der Niederzwingung ded Streits enorm gefestigien Kohlcnindustrie, auf dem gleichen Wege wie- Deutschland und Amerika. Die Zukunft wird lehren, ob daraus ein Konkurrenzkamps von nie gesehener Schärfe oder internationale Zusammenarbeit entstehen wird. Das; man den Weg der Verständigung mindestens versuchen will, haben die mehrfachen Konserenzen deutscher und englischer Industriellen gezeigt. Diese Tagungen haben, obwohl sie natürlich nicht gleich zu sichtbaren Resultaten großen Umfanges gelangen konnten, doch den unschätzbaren Erfolg gehabt, daß die Repräsentanten von vielen Millionen Kapital, von Kohle, Eisen, Farbe und Baumwolle nicht nur die Bedeutung, sondern auch die Möglichkeit der deutsch englischen Zusammenarbeit - wie sie selber sagen, in überraschendem Audmafze - erkannt haben. Fast noch schwerer war die Krise, die Englands Weltstelluug innerhalb des britischen Jmpertums be drohte. Der Aufstieg der einst von Europa be herrschten Kontineute, das Ende der europäischen Weltherrschaft fanden ihren genauen Ausdruck in der Lage des Empire. Als die Reichskonferenz tm Oktober in London zusammentrat, bestand sehr viel Grund für die Annahme, daß sie den Anfang vom Ende - den beginnenden Zerfall des Reiches bedeuten würde. Aber Englands un vergleichliche Diplomatie hat diesen beinahe aussichts losen Fall gerettet. Indem das Mutterlaud auf die letzten Ueberreste sormaler Zentralisieruug ver zichtete, sicherte ed die gesteigerte Lonalitöt der Dominions in dem uenen System der freiwilligen Zusammenarbeit Das britische Reich steht in feiner neuen, gelockerten Form sicherer da, als ed in der alten. imperialistischen Gestalt gestanden hatte· Prin zipiell, logisch ist zwar die Vormachtstellung Englands beendet, doch da die Welt nicht nach Prinzipien lebt, sondern nach realen Machioerhältnisseu, kommt der formale Verzicht gegenüber dem tatsächlichen Gewinn gar nicht in Betracht. «.a . a Es ist begreiflich, dasz das Jahr, in dem England diesen beiden gefährlichen Krisen gegenüberstand, ein Jahr englischer Paisivität in der kon tinentalen Politik war. Als im März der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund durch die Ansprüche Polens, Spaniens und Brasilienö ver hindert wurde, geschah es weniger durch englische Jn trigen - wie man damals vielfach annahm als durch englische Unausmerisamleit. Während Locarno non schweren Schatten verdunkelt wurde, hat die eng lilche Politik nie aufgehört, die Verwirklichung der Idee von Loearno zu wünschen. Die Räumuna si d in d war ein Zeichen guten Willens, und England hätte mehr getan, wenn ed nicht absolut unenglisch wäre. nach Wünschen, anstatt nach den gegebenen Tat sachen zu handeln. Der Eintritt Deutschlands in deu Kreis der Völlerbundsmiichte wurde in England mit ausrichtiger Genugtuung begrüßt. und wenn aewisso Kreise nach der Ausgabe der deutsch-französischen Finanzoliine in die Pariser Kampagne gegen die Politik von Th o i ro einstimmten, so war das durch aus nicht im Sinne der osiiziellen englischen Politik England schreckt auch nicht vor den Konsequenzen von Loearno und Geni, vor der völligen Räumung de d Rheinla n d d zurück. (~.Konseauenzcn« - so weit dieied Wort nicht «Konseauenz« bedeuten Ich habe mehr als einmal an der maßgebendsten Stelle, die es in London gibt, sagen hören, man würde lieber heute ald morgen das Rheinland geräumt sehen- Aber bei alledem dars man nicht mit englischen Ab tionen rechnen; England wird vermitteln, helfen und - abwarten· Als Sir Auften Chamherlatn am 2. De zember auf der Vietoria-Station den Expreßzug nach Genf bestieg, kam ein Beamter des Ausmärtigen Amtes mit einer Manne gelaufen, in der sich Tokik mente über die Ereignisse in China befanden- Und der Zug konnte fiinf Minuten lang nicht ab fahren, weil der Außenminister wichtige Jnstruktionen über die Chinapolitik zu geben hatte. Der Vorfall iit symbolifchl Er enthält das Motiv des Augenblicks-. das lautet: Genf muß fünf Minuten warten. erst müssen die asiatischen Fragen geregelt sein. In C b i n a hat England in den letzten Monaten eine entscheidende Wendung seiner Volitil durch geführt. Anfang ded Jahres, alg Peking noch ein« wenig lebte und Kanten erst im Anzuge war, hieß es «biegen oder brechen«. Jetzt heißt es »lieber biegen als htechen«. Jn dem Wett lmif der Großmiichte um den Einfluß in China hat England mit feiner plötzlichen Entscheidung, separate Verhandlungen mit Kanton aufzunehmen und auf den Jmperialismuö alten Stils zu verzichten, einen großen Vorsprung gewonnen. Die Lage des eng lischen Chinahandelg ist, wenn auch noch immer unter den größten Schwierigkeiten, bereits besser als vor einem Jahre. Welipolitifch hat die neue englische Politik in China aber vor allem den Sinn, daß Engs land den Kampf mit Rußland endlich auf gleicher Ebene aufgenommen hat. Mit den ersten Erfolgen seiner »Friedenspolitik« in Oftasien kann England jedenfalls zufrieden sein« it- Auch im Nahen O rieni hat die englische Politik Boden gewonnen. Die Regelung der Mossnlsrage bat zu einer Verbesserung der Be ziehungen mit der Türkei geführt nnd gleichzeitig die wertvollsten der umstrittenen Oelselder in englischen Besitz gebracht. Und die Konkerenz von Odessa ? Man wird sich daran gewöhnen müssen, einzusehen, daß der russische Vorstosz nach Süden nur ein Nachstosz war. Nicht Russland hat - in den Ver trägen mit der Türkei, Persien nnd Asghanisian —- einen »Ring nm Indien« gelegt, sondern England hat« längst vorher der rnssischen Expansion nach Süden einen eisernen Riegel vorgeschoben, gegen den der Sowietstaai in Odessa einen verzweifelten Anlauf unternahm. England hält die Staiionen des Land wcges nach Indien - mii der einzigen Unterbrechung des versischen Golss, den die Geschütze der englischen Dreadnaughtö bestreichen sest in der Hand. In Jndie n selbst ist die englische Stellung seit dem Zusannnenbruch der Gandhi-Bewegnng und der Zersplitternng der Swarajisten unzweifelhaft gesiärki. nnd Baldwin durfte in seiner Guildballrede mit vollem Reis-i sagen. er könne libez Indien poss
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