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Dresdner neueste Nachrichten : 12.03.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-03-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192703123
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19270312
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19270312
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-03
- Tag1927-03-12
- Monat1927-03
- Jahr1927
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 12.03.1927
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Dresdner Neueste Nachrichten . VI II s- M Zdlt M- M W ÆÆ flinken-M- 055 Reif-seist . Vl- Akt-am pw »- Infchlui an redaktionellen th 10 am ren. teile- 1.50 Reichs .«k, isik act-want zotä Itzt-Amen gif- ätnkkellxühc für Its-knaps dkik to.lo r man n »e- ,«I ei man M - « »F. MS - --""« Unabhängige Tageszeiitmg . den halt-ea- Mond W Nymp- Zustellung durch Bot-I M Das-bezw sur Monat « äu wo Ruthva fü- ots Eschechosswwatck mona(lpch· Kr. to« Krmsbandtmdunaen II Knlande wach-much mit Handels- und Industrie-Zeitung »me »san«- ssms »m- « nick- rsdemfsimaep W FJMJJOJIYZHZYMM Gmemummet 10 Kspmmiq Reduktion Verlag Unk- Osuvkgefchäffssielle Dresden-A» Ferdmandstr. st. · Fernwi: 20 024, 27 981. 22 982, 27 983. . Tetegrammex Neuesie Dresden · Postfchecks Dresden 2060 »wes-IMM· Ønimdungen tobne Kückporte) werden weder zweifde noch aufbewahrt Im Falle höherer Gewalt Betriebes-drum oder Streits haben unsre Bezcevek reinen Anspruch cui Rachlieferung oder Motiv-Ia des entsprechenden Ums-W M—-—————- Rr 60 « Sonnabend, U. März 1922 xxxV. Jahrg. Neue Schwierigkeiten Bisher keine Einigung in der Unruhe im Baltikum Deutschland nnd die polnifchslttauifchen Besonnt-tunan tetegramm unsres Korrespondcnteu RP.Loudou.ll. März i Ueber die jüngsten diplomatischen Vorg ä n g e » « den Rnndst a a te n werden ietzt scbr interessante ! sinselheiten bekannt. die naturgemäß mit gewissen Vorbehalten auszunehmen sind. Der dinlontatiichc Korreinondeut des »D a il y Telegt a n h« schildert us Grund besonderer Jnsormationen die wichtigen itplornatischen Verhandlungen. die kitrzlich z w i s ch e n Po le n un d Lita n e n stattgesunden haben. Die Tatsache solcher Verhandlungen ist bekanntlich hestig bestritten worden. Demgegenüber stellt der Korrespon dent seit: »Die Anstenutiuister von Warschan nnd Kotnno waren niit Rücksicht ans die bssentliche Meinung in den beiden Ländern gezwungen, ihre An schten durch die nngensdhnlichsten privaten Kanitle anszntanstben. iedoch lind die Unterhaltungen bereits s- iveit sortqeschtittenz dass Nestern-den zwischen den beiden Regierungen ansgetanicht werden. Das nol .niiche Memrondnnt enthält die Vorschläge liber kon srlarische und snoirtschastliche Probleme. ohne iedoch einen Hinweis ans die Wilnaer Frage In machen. Das ksttauische Membrandntn erklärt jedoch. dass ohn e eine Regelung der Wilnaer Frage nor jnale Beziehungen zwischen Kotvnv nnd liiarschau nicht möglich seiesu.« s In diesetn Stadium der Verhandlungen soll sich nun angeblich. wie das gleiche Vlatt berichtet. ein interessanter Zwischensall abgespielt haben. Die deutsche Regierung. die non den Ver landlnngen Kenntnis erhalten hatte. soll inter oeniert nnd beiden Regierungen zu verstehen ges ; geben haben. Deutschland hege die Erwartung daß es völlig iiber den Verlans der Verhandlungen unter richtet werde. da die Beziehungen zwischen Litauen und Polen siir das Reich von besonderer Wichtiakeit seien. Eine Bestätigung dieser Meldung bleibt ans Mknbznutartew » , Wie die »TitneB« berichten, lind auch die Ver londinnnen swiichen Sowietrniiland nnd Leitland ietzt in ein entscheidendes Stadium setreien. Ein politiitlier Vertrag. der in den letzten Wochen nnineietzt wurde. iit nunmehr io weit iertini seitellt. daß et den Reniernnnen in Riaa nnd Mos tnn zur Beitätiqnnn noraecent werden coll. Der settrqq zerfällt in zwei Teile. Der erite behandelt einen oolitiithunilitäriichen Deieniivs satt, nnd der zweite die Methoden der Neqelnnn von Konflikten durch ein Schied sne r i chi. Ueber tiefen zweiten Teil bestehen noch newiiie Diiierenzetn Baliifches Lokomo? Vorschläge des leitifcheu Außer-nimmer- X Rina. U. März s Minister des Aenfzern Zieleng erklärte bei einem Presseempfung über die Verhandlung Lett . lands mit der SowjetuntliM Der Nichtangriffss -» vertrag wird folgende Beftintmunaen enthalten: » t. Beide Teile-verpflichten fich. Neutrali tiit icn wahren falls einer der beiden Vertrag s schlief-enden von einer dritten Macht angegriffen wird. 2. Beide Teile verpflichten sichs an keiner Koalition teilzunehmen. die uegen die volitiiche Unabhängigdeit nnd territoriale Unver lkiilichkeit des andern gerichtet ift oder einen wirtschaftlichen beziehungsweiie finan · siellen Bonkott neuen den andern Vertrag schließenden durchführen will. Eine Einiaung ift noch nicht erzielt hinsichtlich M Formulierung der Frasse der Rechte und Pflich ten Lettlandd gegen den Völkerbund, in dem Lettland loyal und wirksam mitarbeiten möchte. Der Miniiter fehan ferner vor, zur politifchen Stabilierung und Garantierung des Friedens einen Pakt über die Aufrechterhaltung der politischen Lage Am Oftufer des daltifchen Meeres z wiichen Finst- ICUIU Eitiand, Lettland nnd Litauen - einerseits nnd Deutschland, England, .F«ranireich nnd der Sowietnnion ander- M anzuschließen Zion-m sagte hinzu: enttauc ivird sein Mönlikvftez tun. unt den Frieden zu er halten nnd allem fern zu bleiben, was das Land in StreitWeiten und Gegenfatze zu andern Staaten- Mliwen brinaen könnte. Diese Friedengnolitkt iit , die beste iimlitit sur Sicherung der letiliindiichen « Unabhängige-n - fort-strit ist-vom- )- Kopgwascpelp : skccågtzsiizisskpskl Its-rohe Magst-stoss- " os"t" "")" FAMIqu s Uns-b »l- ....-.-·-..·...,.- cgswidssssts tust Abs-B I kamst von bis IMM ts lvgä s M. so u ca LIL I ..-..-,- I. Id Räson- zu m im KäTZIN-los Mle Im Esuso ls lsls M M taki-Its »lst-Fus- in Genf Saqrfmge - Deusfchland in Gefahr, überstimmi zu werden - Einigung über den vorlåasigen Finanzausglecch Beginn des Fememotdspcozesses Wilms Nutzlofe nächtliche Debatte Ein merkwürdiger Gozialist Telegramtn unfres nach Genf ent sandten Korrespondenten ti. Genf. 11. März Die Ratsiaaung verktef bisher ohne Zwischen fälle und entwickelte sich ziemlich ruhig. Das kam daher, daß die Erledigung der schwierigsten Frage, der Räumung des Saara ebtetd durch die franzö sischen Truppem hinaudarichoben wurde. Die franzö fifche Delenation befchäftiate sich gestern abend mit den deutschen Gegennorschlägen, die, wie ich glaube, dahin lauten, daß 200 Mann, eigner der Bezeich nung »J- remdenle a i o n« und nter dem Befehl der Saurregieruna stehend, in Zukunft den Bahn fchutz übernehmen sollen. Die französische Deleaation steht letzt unter dem Einfluß der maßgebenden Parifer Militärg. Briand, der sich auch aestern abend nicht abgeneigt zeigte, den deutschen Vorfchlaa als Berhandlungsarundlaak zu akzeptieren, wurde von P a n l - B o n e o n r und Massigli dazu bestimmt, auf der ursprünglichen lorderuna, d. h. auf dem be kannten Komiteebefchluß zu bestehen, wonach 800 Mann fransdfischer Soldaten in einer internationalen Uniform fitr den Bahnfchun im Saargebiet bleiben sollen. Dieser Vorschlaa wurde aus prinzipiellen Gründen von der deutschen Dele gation abgelehnt. Die Differenz ift also sehr ernster Natur nnd be weist. dab auf französischer Seite mit Hilfe dek Saur ; reineran in der Frankreich die Mehrheit besitzt, aber mals der Versuch gemacht wird. die Beieiznng des Saaraebiets unter andrer Fiaaae fortdauern zn lafsen. Ftir die deutschen S ozialiften diirste es von Interesse fein, daß- Panlsßonconr, Mitglied der franzdsifchen sozia liftifchen Partei, sich ans der Seite des General ftabs befindet nnd aeftern abend gegen Briandd entgegenkommende Absichten die schärfste Opposition trieb. Ueber den Ansaana des Streits läßt lich folgendes sagen: entweder kommt die Franc vor eine Geheimsitznna des Rats oder direkt nor die öffentliche Sitzung Ins erften Fall wird Inan ein Komproniifz suchen. Ins streiten wird einfach ab geftiinmn , ,Jch hatte mit Paul-Boneonr eine längere Aussprache über diese Frage. Er faate mir folgendes: »Die französischen Bahnfchudmannfchaftcn kämen nicht unter französisched Kommansdo, sondern würden der Saarregiernna unterstellt werden. Es ift unmöglich, fremde Wächter aufzustellen. Dieser Schutz ift not wendig, solange wir im Rheinland sind.« Chambercain als Vermittler ? Die gefährlichen Dezembekvorfchlöge Teleqramm unsres nach Gent entiandteu Korrespondeuten kl- G e u s . 11. März Um die Zusammeufesmna der Bahutthumruvpeu im Gauklend aus treu-haschen Soldaten durch audtückeu. verweilen die Dclcaitktcu Mautrekcbs cui die Vorschläge. die angeblich Dr. G a u s- iin Dezember seineut irauzösischen Kolleaeu Fromageot uemacht habe. In einem Memoraudmn soll damals Gauti vorneichlageu halten« dass 800 srau«3sische Soldaten. mit Armbiudcn verscheu. nach der Räumuna deu Bahn stlmtt im Saat-achtet übernehmen solltet-. Iniolue des Widerstande-d der Saurdelcgatiou gegeu diese Liisuug brach man die Verhandlungen ab nnd vertagte die Debatte aus die Ratspersautrnlnna im März. Inzwischen hob auch der deutsche Jurist die Fortsetzung der Besprechungen aus Grund der eTezemdernorstliltige aus, nnd es wurden neue deutsche Vorschläge ausgearbeitet. Die irans zvsksche Delegation beutitzt nunmehr aus taktiiclteu Gründen die im Dezember erfolgten deutschen An regungen. um zu zeigen, dass die stanzdsische Forderung eigentlich nichts andres sei. als die su nalnne der uon deutdeutscheu Juristen empfoh lenen Lösung« Es soll nicht unbetout bleiben. daß die icdige Debatte über die Balpuschutksraae durch die Dezembervorschltige nicht nudetrtichtlich erschwert wird. Die nächtlichen Verhandlungen innerhalb der französischen Delegation sii hrten eine Un nähernnq an den deutschen Standpunkt nicht herbei. Möglichernieise wird eine Ber mind e en n g der Mannschaitszahl zugehilligt wer den, aher an der Grnndsotdernng, daß stan zdsische Soldaten als Bahnwächter eingestellt werden müsset-. hielten die Franzosen nach wie nor scst. Die ans dein Saatland hier eintressenden Be richte klingen sehr alartnierend. Man scheint dort eine große Proteitaltiou gegen den drohenden Beschluß des Rates vorzubereiten, der den saar ländilchen Rechtsanspruch ans die völlige Zurück ziehnng dee stanzösischcn Truppen znnichte machen will. Die hiesige Saardelegation hat daher einen änßerst schweren Stand. Angesichts dieiee Situation ist es noch zweifelt-ist. ob es Brit-nd bei feiner heutigen Befurechnug mit Streiemann gelingen wird, einen Modus zu findet-. der die Verständigung in der Suarirage iiir beide. Teile tragbar machen könnte. Der srauziisische Aussen minitter wird wahrscheinlich vorichlagetu C h a tu b e r · lain die Vermittlung anzubieten Das bliebe in letzter Stunde vielleicht noch der einzige sus weg, unt eine Deintttiguug Deutschlands in eiuer öffentlichen Ratssißuug gn verhüten. Auch die oder stlpletiithe Schulsrage wird im Lunte des heutigen Tages geklärt werden müsse-u mu tun morgigeu letzten Tage der Ratspersntutnlnug diientlitb erledigt zu werden. Die bisherigen Vorschläge des Dreier gudstlsuiseg fanden u i cl- i die Zustimmung der deutschen Sachverständigen Deutschland Bpkiyjiiltzr zwischen Gent und Moskau-? Koch eine Aufforderung an Ostefemqnn Telegtamm unsres nach Gent ent iandten Korrewondeuteu » kl. Geni. U. März Der delqiiche Delegierte de Bronkdre km in einer Unterrednng niit Journnlifteu nnf das rniiicche Problem an sprechen nnd machte einige sehr interessante Bemerkungen. die in engem su- Icmmeuhaug mit der nett-tu von nu- gemeldetcu Nachricht der »An-Gehe de tonlpnfe« stehen. Bron töre erklärte, daß von einer antirnistlcheu Politik Europas nicht die Rede fein könne. Vielmehr niiissr alles getan werdet-. mn Ausland entweder sitt die Beteiligung an der Mkttftnnsdkonferenz sn ge winnen. oder es müßten Berhnndlnngen angebahnt werden, mn stossan Unnähetnnq an den Völker bnnd zu erreichet-. Dr. Streieiuann wäre n nnd der Meinung de Bronkdres der geeig nete Staats-nann, nur eine solche Ent feannnuqsootitit ncit Anstand in die Weges-leiten Bitt stellt sich den Behörden X Reut. U. März. Der frühere Gefandte Est lands in Moskau, Bier der im vergangencn Fahre okne Ermächtigung feinen Posten verlassen atte, isn en Dienjx der Sowjetö eingetreten war, und in der Jöwcstijsa beleidigt-tilde Artikel gegen die esträndifche Regierung vckdgennicht hatt-, kehrte heute freiwilliz in egleiiun des Gesandt ichaftsraiz der estiänd schen Gesandtgtgusft in Moskau aus Rußland zurück. Nach fc ner Ankunft auf estsländsischem Boden wurde er von den Behörden für verhaftei erklärt Bitt hatte sich am 4. März in der vorn-mischen Gesandifchast in Moskau ein efunden und um Aufnahme gebeten, da, wie er hegen-roth Beamte der Gpu ihn verfolgten. Von dort ausächrieb er an die estländische Geckandtschnft usnd biai um Gus; die Sowieibepörixen erhoben jedoch gegen feine U - reife keinerlei Widerspruch Dr. Abkek in Tau-wo Man erinnert sich. das der qeweiene sitetreichitche Finanzminifter Dr. Ritter, der in der Anaeieaeni heit Pvitfparkasse—Bofel eine den Staat ichädiaende Rolle spielte, im September v. I. nach Cnba aus wanderte. Nun erklärt der österreichische General koninl in Banannm Herr Pschhacker. daä Uhren der sich in Hat-onna aefellichnftiich unntöniieit machte nach Canada ansaewandert tei. mn sich dort eine Tritten- su suchet-. Das alte Baikanlied Von unserm AsKorresvondenteu I Sosiq Anfang März ’ Vergangene Woche hielt der Verband der masedonischen Emigration in Bulgarien seinen stinsten Kongreß in Sofia ab. Das mage dontsche Element in diesem Lande, auch vor dem Kriege sehr zahlreich und von großem Einflusse, hat durch den Masscnzuzug von Flüchtlingen aus Mage donien und Thrazien einen sehr starke n Z u w a ch « erfahren. Nach den Gegenden und Ortschaften ihrer eigentlichen Heimat zu sogenannten »Bruder schaften« organisiert, zu einem mächtigen Verband vereinigt, bilden sie eine »legale« Körpers-haft zum Unterschiede von der legendären .Mazedonischen ! Inneren Revolutionären Organisation«, die in Vul garien gesetzlich verboten ist. Diese ist itberall und nirgends, sie hat in Mazedonien selbst ihren-Sitz und ein dichtez Netz von Zweigftellen und iokalen Organi sationen, bleibt aber trovdem unsichtbar, nnfaßbar, ein grausenvolles Phantom-Hin und wieder gibt sie ein schreckerregended Lebenszeichen von siih durch irgendeinen Terrorakt im Herzen von Mage donien oder durch die Vollftrecknna eines von ibfeiii chgericht- gesällten ,Todesurteils«. Bis and Ende der Welt folgen- ibre Schergen den armen Sündern, fiir die ed sein Entweichen gibt; mit absoluter Sicher heit bringen sie sie sur Strecke. Ob die »legale« mazedonische Organisation mit den »New lutionären« in Verbindung steht, von diesen inspiriert und kommandiert wird, läßt sich schwer mit Bestimmt heit sagen. Anschuldigungen, als würden die Revo lutionärcn von verantwortlicher bulgarischer Stelle im stillen geduldet und gefördert, wurden immer von neuern erhoben, aber unsres Wissens durch Tatsachen nie bewiesen. Auch vergangene Woche, beim Kon gresse, wollte mancher das Oberhaupt, General Protogeroff, in Sofin gesehen haben. Gegen frühere magedonische Kundgebungen zeichnete sich dieser Kon greß durch mehr Sachlichkeit und größere Mäßigung im Ton vorteilhaft aug. Desto schärfer waren die Anklagen und Beschlüsse gegen Serbien und Griechenland. Diesen beiden Staaten, die den größeren Teil von Mazedonien in ihrer Gewalt haben, dem Völkerbunde, den Regierungen der West mächte und der breitesten Oeffentlichkeit in der ganzen Welt wollte der Kongreß abermals zu Ge müt führen, daß das mazedonische Problem mit dem Vertrage von Neuillv durchaus noch nicht gelöst und erledigt sei. Jn Zusammenhang damit und ohne derartige Kundgcbungen und ihre Enunziationen zu über schätzen, muß darauf hingewiesen werden« daß ge rade in diesen Tagen das Schlagwort von einem «interbaltaniichen Locarno« und ganz be sonders von einer Annäherung zwischen Jugoflawien und Butgarten wieder sehr leb·h»aft etörtht«wtrd.- Als ixn Sommer 1925 der da- malige qriechische Außerjtåktijftervisisevtftsivswsisfcqthiäff zuerst verkündete, fand er am Balkan selbst nur schwachen Wierlzallz B·elgrad war damals direkt da- gegen, von Bukarefi kam eine lauwarme Zustim mung mit vielen Wenn und Ader. und in Sofia war man mauschenftilL Dasit wurde ed nicht anders, als folfter Chamberlain d Briand diefed Wort bald zögernd wiederholten. Als dann Bencfkh, der Schöpfer der Kleinen Entente, sich gleichfalls skeptisch und ablehnend darüber äußerte wurde die ariechilkhe Anregung beifcitegelegt. Dann folgten hinter einander mehrere Grenzpwifchenfälle und Mordtaten in Mazedonien und der Dobrudfchch der tolle militärifche Einfall des Panaaloö auf dul qatifches Gebiet bei Petritfch nnd im August vorigen Jahres die fugoflawifchsrumänifchsgriechifche Kollektiv nvte an Butaariem Das wirkte wie Reif auf einen zarten, kaum noch fprießenden Keim. Von einem Ealkanlocarnw war nur noch in Witzblättern du !efen. . Inzwischen ist jedoch Nikola Paschitsth ge storben, den die Bulaaren siir tbren unversöhnlichsten serbischen Gegner hielten, und Mnssolini bat mit dcm ttalienischsaldanischen Vettrage oon Titana einen Alarmschuß abgeseuert, der besonders in Bel grad schrill und donnernd widerhallte. Damit wurde die Diskussion über einen Zusammenschluß der Bal tanstaatcn wieder lebendig. und sie stillt nunmehr die Spalten der gesamten Presse am Balkan aug. Dies mal tönt dcr Ruf zur Sammlung deutlich von Belgrad direkt nach Sosia herüber, und man merkt, daß Inkarest und Athen einstweilen noch nicht tn die Kombination eianxoqen werden. Das wechselseitiae Vertrauen zwischen Jngoslawien, Grie chenland und anisnlen, das auch trüber nicht selscns fest war, Hat durch die Sondecoertriiae Mussoltnis
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