Dresdner neueste Nachrichten : 05.11.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192911054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19291105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19291105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1929
- Monat1929-11
- Tag1929-11-05
- Monat1929-11
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- Dresdner neueste Nachrichten : 05.11.1929
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Dresdner Nenefte Nachrichten quzeigeupketia Os- « Is- Ms sm- W Os- Msd Bezug-mise- Zsk W Just-W VIFO Yes Ida Ha I I Wams-Ist Wo« exists stanknggmsz unabhängige Tageszesiuns in dei- Tschechwölowakei knistkliqifishzawsikokzt lcksoffs-einig sitt Monl 111 NU M I- « « » November m- Jmn einschiießiich one Imn ppstgeoiihken iohne Zu- Mgåkkz XXVII-E Im Rast-Ich akutJUtILMYJM v n d d dri n glelxilingggebühky Kreuzbandiendunqem Inland wöchenxblich 1,10 IMM snd plsten kann eine Oemähk nicht oder-kommen werden. m Don ess. un In ust e.Ze uns DER-REI« claUMmckloß.-M., Gkssfskszd,»lsß.-M. Reduktioup Ketten nnd Mtcefchäflsflelleg Dresden-N Zekdinnndflr.t i zeknnih für den Møvektepr Sammelnnnnner Unin, im den zernvektedk unteooet 27981 -21983 « Telem Ueuene Dresden i pvsifcheckx Drei-den 2060 Nichts-erlangte Clnsendungen ohne Rücknotiv weiden weder zurückgesondi noch aufbewahei. - Im Falle höherer Gewalt- sensiebdstökung oder Streits haben unfr- Bezlehek keinen Anspruch aus Nachlleferung oder Erstanung des entsprechenden Entgelt« Jst 258 Dienstag, s. November 1929 MIL Jahrg. in Frankreich Propagandistifche Ansnüiznng des Bollsbegehrens in Paris - Gchnrfe Erklärung Oiiiers gegen die Monakchie - Wnchfende denifchnaiionnte Bedenken gegen Hngenbergs Führung « Hillers Bruch mit der Monarchie Telegramm unsres Korrespondenten W München-, 4. November sldvlintler hat nunmehr feine Drohung,et werde den Kampf gegen den Kronprinz Rupprecht und den monarchistifchen Gedanken eröffnen, wenn der Kron prinz in der Sache des Volköbegehrens seinen Stand punkt nicht andre, wahr gemacht Im ~Jllui trierten Beobachter-C der Bilderausgabe des »Völkischen Beobachters« vom Sonntag, hat er einen Aufsatz veröffentlicht, in dem es u. a. heißt- Die nationaliitifche Bewegung hat bisher be- wußt nnd gewollt die Frage der Revublkk oder ! Monarchie nicht berührt. Taktische Gesichts- J winkte waren dabei verdammt nicht« maßgebend " Wenn aber die Moaarchen felbft Wert ans eine « solche Gesinnung legen, dann wird das Anlaß fein, · eine gründliche Reform anch nnfrer Einitellnng vorzunehmen. Man kann es auf die Dauer dann nicht mehr verantworten, durch die Offenlassnng der Frage Monat-hie oder Repnblil den renuhlikas nischen Behörden Handhaben stir die Unterdrückung uud Verfolgung Hunderttausender braver Menschen zu geben, nnd in derselben Zeit aber auch R ti ck e n s stdße durch die heruseusten Repräsen tanten der Mouarchie zu bekommeu. Ich halte es bei solchen Erfahrungen stir absolut richtig. dann auch von nus aus die Republit als Staatssorm eiudeutiq anzuerkeuueu.« Jnteressaut in seinem Aüfsatz ist auch der Satz, ~es wäre vielleicht vor zwei Jahren auch sür manche Teile taktisch angenehmer gewesen, sü r di e Fürstenenteiguung einzutreten, als da ge g e n«. Auch dieser Satz stimmt aussallenderweise mit einer Aeuszerung überein, die der Vertreter Hit lers im Gespräch mit dem Kronprinzeu Ruvprecht nach dem Bericht der «Münchner Telegrammzeituug« gebraucht haben soll. ) In Poimarös Fußiapfen Tolegrasmm unsres oh- Paris, 4. November Aner Tardieu ist in Poincarås Fußtapsen ge treten. Sei-n Kabinett stützt sich aus die Mitte u n d d i e R e ch t e des französischen Parlaments.. Nur von der Linken her droht der Angriff, den abzuwehren eine Mehrheit von 820 bis 840 Stimmen entschlossen ist« Das Kabinett Tardieu wird als-o mit derselben Mehrheit arbeiten müssen, die Poincare bis zu seinem Ausscheiden treu geblieben ist .. . Andrcs Tardieu besitzt auch eine Rückversicherung gegen die Wieder holung eines Handstreichs der Linken, die, zusammen mit den Rechtsradikalen, das vorige Kabinett Vriand stürzte. Als alte-r Freund der französischen Rüstungss industrie versöhnte sich Tardieu mit den Recht-Tradi idaleir. Der Desputierte Pernot, ein Mitglied der rüstungäindustriellesn Kammerpartei, trat in »die neue Regierung ein und . Korröspvndenten Der vorläufige Erfolg Hugeubergs bildet schon beute einen Trumpf in rechtsstehenden französischen Regierungskreifen und veranlaßt gleich gesinnte Blätter zu düsteren Prophezeiungen hinsicht lich der Lage Jenseits des Rheins". Mit großem Pathos wird eine Verschärfung des Kurses gegen Deutschland verlangt und unter Hinweis auf Hugen bergs Volksbegebren für das Ende der Verständi gungspolitik Propaganda gemacht. Zwar ist in poli tischen Kreisen jedermann davon überzeugt, daß der Vollsentscheid für die Deutschnationalen eine schwere Niederlage bringen wird. aber trotzdem benutzt man diesen Anlaß, um in dem psychologischen Augenblick in dem die neue Regierung ihre Tätigkeit aufnimmt, mit der Behauptung Alarm zu schlagen, in D euts ch land herrsche offensichtlich ein Revanche geift, vor dem fich Frankreich in acht nehmen mti fse. »Journal« bezeichnet das Volks begeljren als eine ~Herauöforderung des gesunden Menschenverstandes-C da seine Urheber damit nicht nur den YoungsPlan kritisieren, sondern Persönlich keiten des Hochverrats bezichtigem derenPatriotisi mus ebenso über jedem Zweifel erhaben fei, wie der jenige-des Reichspräsidenten Hindenburg. Den Um stand, daß trotz den Hemmungen, die man in Deutsch land den Unterzeichnern des Volkssbegehrens ent gegenftellte, vier Millionen Unterschriften abgegeben wurden, findet das ~Journal«» »sehr bezeichnend«. Man könne daraus schließen, daß in Deutschland der Rachegedante noch nicht geschwunden fei und noch viele Elemente vorhanden seien, die zu Friedendftbrungen fiibren müßten. Unter diesen Umständen werden die deutschen Unterbiindlee in den konnt-enden Wochen, nor allein such in der Saater einen feist Were-n Stand baden Maqiuot erhielt das Kriegsmiuisterimm Nun wird unter der bekannten Flagge der «Sicher· heit« das Heeressbudget gegen jede Einschränkung ver teidigt werden und die Rüstungen werden sich erhan M a g i n o t, der Gegner eisner bedingungslosen Räu mung, verbitrgt den Rechtsradikalen, daß die unter seinem Vorgänger Painlevä getroffenen Räumungsi mass-nahmen bis aus weiteres zum Stillstand gelangen. Die Räumung der zweiten sone soll zwar gemäß den Beschlüsse-n des Obersten Generalstabes abgewickelt werden. Die Räumung der dritten wird vorder hand nicht ins Auge gefaßt, weil - man nutzt den Zufallgersolg Hugenibergs im Violksbegehren natür lich sehr geschickt aus - die deutsche Volksabstimmung sit-der den YoungsPlasn eine Verzögerung der Reichs tagsdebatte beworrufens wird. »Wir haben ietzt etwas Zeit gewonne-n«, sagte ein Mitglied des Kabinetts Dardiem »Briand wartet die Entwicklung der Dinge sin Deutschland ab. Eine Bertaguna der Kammer debatte über die Haager Beschlsttsse erscheint durchaus gegeben-« Die Unterstützung des Kasbinetts durch die Gruppe der Riistungsindustrie sMarin de Wendel) ist freilich nicht absolut sicher. Sie wird von Fall zu Fall exkaust und erhandelt werden müssen. Als erste-D Zugeständnis gilt die Durchführung des Rüstungsurogrnsmms zu Lande und zu Wasser. Das zweite besteht in der keimt-tm der Saarkraqr. Die.6sarxonferepz wird zwar zufammentreteti, aber die Aussichten, tragbare Lösungen zu erreichen, wer den-deshalb schlecht fein, weil die MartindesWemäels Gruppe und die keinem-H nahe-stehende vons Meginpt vertretene Barte entschieden gegen eine beschleu sagte Regelung der Saarfrage austreten. Auf jeden· Fall ift«Briands'Stellung im neuen Kabinett außer ordentlich»fchwke·rlq. Es liegt die Gefahr vor, das mit dem Schreckqespenst einer »dem-schen Revanche« und Entschen Greuellegeuden ein starker Druck auf die giertwnllche Außenoolitit Brmndö erzeugt wird. und können sich dafür bei Busens-ers bedenken-. Das neue französifche Kabinett X Paris. s. November Das Kabinett Tqrbien setzt sich aus folgenden Persönlichkeiten zufammen: « Prässidimn und Jtmereöe T a r bse n i Jusftiizt Lucien Hubettz Finanzen: Eb6 r o n; Auöwiittigest B r la n d; Krieg: Magittotx Marxnet Gesorges Ley q uesz ’ Landwirtschaft: Hennes f y; - . Oeffentliche Arbeiten: Per n e t·; . « Handel: Fla n din; Luftfahrtt LaureattsGynan Kolvnient P kö t r i; Arbeit: Leuckqu Unterricht: Senator Pierte Mai-sen u d. Rath dem Volks-begehren Ein Blick aus die Karte zeigt besser als alle Tabellen und vergleichende Zahlenaufstellungen die politische Bedeutung des Ausganges der Aktion Hugenbergs. Die Stimmbezirke itn ganzen Süden und Westen Deutschlands haben das Volksbegehren rundweg abgelehnt, teilweise mit außerordentlich niedrigen Prozentsätzen. »Am geringsten wardie Be tetlignng in den Stimmbezirken 20 und 21, d. h. im Herzen des Rheinlandes selbst. Jm Bezirke 20 (Köln-Aacheni unterzeichneten nur 1,32 Prozent das Volksbegehren und im Bezirke 21 (Koblenz- Trier) gar nur 1,25 Prozent. Diesen Ziffern stehen als Exireme aus der andern Seite die verhältnis mäßig großen Zahlen in den Siimmkreisen 1, 85 nnd 86 gegenüber. Im Stimmkreis 1 Ostprenßent zeichneten sich 24,66 Prozent ein, im Stimmkreis 85 sM ecklenbu r g) 20,86 Prozent und im Stimmkreis 86 (P o tn me rn) erreichte die Zahl gar 83,12 Prozent. In den übrigen Bezirken, die ans der Karte schkafs stert wiedergegeben sind, schwankt die Beteiligunge zahl zwischen 10 nnd 20 Prozent, überschreitet aber nur in einigen wenigen Fällen die Grenze der 10 Prozent in höherem Maße. « Die Kerntrnnpe der Anbiingerschast Hngenbergs setzt sich also aus der Wäblerschast der Gegenden Deutschlands zusammen, die bereits vor dem Kriege die Hochburgen derßechten waren, und deren poli tische Gessaxmtphysiognsomie man mit dem Namen »Ostelbten« bezeichnet. Das heißt: Der Prozent satz der Einzeichnungen ist am höchsten in den politisch nnd knltnrell atn wenigsten entwickelten ländlichen Gegenden des Ostens, nnd innerhalb dieser Grenzen wieder am stärksten in den eigentlichenßezirken des Großgrundbesitzeg nnd der durch ihn ge schaffenen stbhiingigkeitew Dagegen steten die kul turell älteren Gegenden Deutschlands Mit ihrer städtischen Civilisation und ihrem regeren poli tischen Jntellekt völlig aug. Der s üdlichst e Punkt den Hngenberg eroberte, ist der Stimmkreiö 26 (Franken), wo sich etwa 18 Prozent einzeichneten, die zum allergrößten Teile aus die nichtkatholischen Be zirke Frankend rings um Nürnberg, Grlangen, Ans bach usw. fallen, in denen die Nationalsozialisten in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht haben hier ist also Hitler der Sieger nnd nicht Dugenberg Wichtig..ist, daß diebeiden eigentlichen stamm bayrischen Stimmkreise 24 (Oberbayern-Schwaben) nnd 25 (Niederbayern) oölligausgesallen sind. Im Jahre 1923, als dte letzte-nationalistische Flutwelle in Deutschland ihren Höhepunkt erreichte, waren gerade diese Gegenden die sitddeutschen Hauptstittzpnnkte der gegen den jetzigen Staat gerichteten rechtgradikalen Bewegung. Diese Mtstittzpnnktes sind jetzt weg gebrochen. Die Bayrische Volkspartei hat sich mit aller Schärfe gegen das Volks-begehren ausgesprochen und das ist in Bayern sehr wichtig - die Wittelsbacher sind deutlich von Hitlcr und Hugenberg abgerückr Das hat fa, wie wir in den letzten Tagen berichteten, zu sehr scharfen Aus einanderfetzungen zwischen Hitler und dem Kron prinzen Rupprecht geführt, und heute ist es schon so weit, daß Hitler alle Brücken hinter sich abbricht und in seinem Münchner Blatt den bayrischen Monarchisten den offenen Kampf ansagt und sich für die Revublik ausspricht. Jm Stimmkreis 12 fstüringens betrug die Beteiligung am Volksbegehren 16,30 Prozent. Das Thüringer Ergebnis ist deswegen nicht uninteressanh weil es außerordentlich uneinheitlich ist. Während in Städten wie Gotha und vor allem in Weimar die Be teiligung relativ außerordentlich stark war, war sie in andern Orte-n, wie z- B· in Jena, aber auch in frühere-n kleinen Residenzen wie Meiningen usw« außerordent lich schwach. · In Sachsen erreichte Hugenberg sein Ziel nur im Stimmkreis 30 (Chemnitz-Zwickau). wo, wie es immer zu gehen pflegt, einer starken eignem-links radikalen Strömung mit der Zeit eine ebenso extrem rcchtsradikale Bewegung entgegengetreten ist. Jn den Stimmkreisen 28 und 29 (Leipzig und Das-dens wo die Gegensätze wenigstens etwas milder sind, ist das Volksbegebren nicht zum Ziel gekommen. Hier hat man in weiteren Kreisen der Indu strie und des-Handels doch eingesehen, daß der Weg Hugenbergis zum sicheren Ruin jedes einzelnen Geschäftsmannes gerade ineinem Exportland wie Sachsen fü hr e n muß. Im Bezirk Cl)emnitz-Zwickau, dessen wirtschaftliche Existenz völlig von diesem Exports ab hängt hat man diese einfachen Zusammenhänge leider scheinbar noch nicht ganz begriffen. « Sachsen liegt, wie ein Blick auf die oben wieder gegebene Karte zeigt, wieder, wie schon so oft in per deutschen Geschichte. auf der Grenze zwei-'s großer Bewegungen, auf der Grenze zwixlchec Süden und Norden unid auch zwischen O en und Westen.Ä Das Ergebnis des Volksbegechrens erinnert geograpbisch bedenklich stark an dies alten deutfchen Gegensätze. an die alten deutschen Grenns und Scheiideltnsiem die seit dem Dreißigiähriaen Krieg unser Vaterland durchzogen und zerrissen, bis es Bismarcks genialer Staatskunst ge lang, nach 1866 den Riß zn schließen. Diesen großen staatsmännische-i Akt mußte er aber, wie. die Vorgänge beweisen-, vdie dem Frieden von Nikolsburg vorausgingen,. dem sogenannten »Alt- Das Rechtskabinett Tardieu
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