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Dresdner neueste Nachrichten : 15.06.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193006154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19300615
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19300615
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1930
- Monat1930-06
- Tag1930-06-15
- Monat1930-06
- Jahr1930
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- Dresdner neueste Nachrichten : 15.06.1930
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Seite 2 Volksnaiionace nnd Wirtschaft ·- Dresdeu. u. Juni Flut Rahmen ettder Wablverslamwiuna der Vo tönattonalen Retchsveretnlguna ttn Oltsaklysen L iste N u m m e t Ilgesprach gextern abend Vetbandsdltektor Pilger daru «r, wie as Ver hältnis des S aates zur Wirtschaft nach dem Willen der Volks-nationalen Reichsvereinsiaung gestaltet werden soll. Der Vortragende schilderte zu nächst ausführlich die groß-e deutsche Wirtschaftsnot und die erschreckende Verlustliste »der deutschen Wirt schaft in den letzten Jahren und vor allem Monaten. Er wies sodann darauf hin, daß der parlamentarische Staat und das Parteien-systcm sich bisher Unfählg äuk Bann-ung der Wirtschafts-not gezeigt und nur an den Symptomen bermukuriert hätten. »Wir hohen-c erklärte er, ~die einzelnen Gruppen der deutschen Wirtschaft sich in den Parla menten hemmuuxäglod audioben lafsen.« Wir sahen die Vertreter der irtichast iu sich feindlich gegen iiberiteihende Gruppen verteilt. Unsre Gesetzgebung der· letzten zehn Jahre war im ganzen mehr beein flunt von der Angst vor den Wählcrftimmen als wie von der Rücksichtnahme anf Staatswohl und Wirt schaftsgefundung. Wir löste-n die Wirtfthsafiafragen nicht mit dem Blick auf dass Staatsga nze nnd im Einklaan mit dem Gefa m t wohl, nicht einmal mit Rücksicht auf ihre Dringlichkeit, sondern meist aus Angst vor den hinter den streitenden Wirth-hafte grnnnen stehenden Wählerzahleir Gewifi ist es richtig, daii die Wirtschaft im Staate von ausschlagaebeuder Bedeutung ist· Aber wir haben vergehen. daß in jedem Fall der Staat. daß heißt das Volk. in feiner Gesamtheit das Primiire ist nnd fein umfi dem alle-s andre, auch die Wirtschaft mit allen ihren Gruppen, sich unterzuordnen hat. Man wird sich endlich klar dariiber werden müssen, daf« die jetzigen Zustande nicht dadurch gebessert werden können, daß sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer in zwei ieindlichen Lagern geaeniibeiitehen,. die sich vor allem nicht als wichtige Faktoren der deutschen Wirtschaft betrachten, sondern als erbitterte Gegner.« Ter Redner verwies dann auf das groteske Bild, daß ein grofzer Teil der deutschen Arbeiterikhnit in einer internationalen Arbeiterfront steht, die ihre wichtigste Aufgabe darin sieht, die Arbeits bedingnngeu iiir alle Völker der Erde gleichzuges stalteu ohne Rücksicht auf die wirtschaftlichen Not wendialeiten der einzelnen Länder und ihrer Arbeiter. Und auf der andern Seite finden wir die deutschen Judnstrielleu, die iv or allem in Sachsen) in ihrer Mehrzahl in mittleren und kleineren Betrieben Konsumfabrikate herstellen, in gemeinsamer Front mit den von internationalen Kapitalisteugruppen beherrschten Riesenkonzerm betrieben ihre vermeintlich gemeinsamen Interessen gegen die iihriaen Gruppen der deutschen Wirtschaft zur Geltung bringen Demaeaeniiher wies der Redner daraus hin. dass der deutsche Arbeitgeber fo wohl wie der deutsche Arbeitnehmer viel mehr ne meinfaine Wirtithastsinteresien haben als der deutirhe Industrielle mit dem ausländischen und der deutsche Arbeiter mit feinen Kollegen ten ieits der Grenzen. Wirtschaftsverftiindiauna ist nach Ansicht des Redners nur dann möglich wenn der cstaat das Primiire ist und wenn diefer Staat auf der Grundlage der Volksaemeinfchaft beruht· Nur dann kann Bezirksvewiindeundzinanzausgleich » » » «- Dresden, 14. Juni Die sächsisklie Regierung hat bekanntlich erklärt, daß sie daoon absebeu will, eine Neuregelung des Landessinanzansgleikbs im Wege der Not oerordnnug durcbznslihreu. Der Vorstand des Ver bandeci der sächsischen Bezirksoerbiinde bat sich iu seiner letzten Sitzung, im bewußten Gegensatz zu der vom Siikbsischen Gemeindetag bigber eingenom menen Stellllnn, aus den Standpunkt gestellt, daß die-se Neuregelung bei der sicb immer mebr oericblechternden Finanzlage der Bezirksgelueinden und Bezirks-ver blinde dringend und unausschiebbar ist und dass damit die- Voraussetzungen stir den Erlaß ein-er Notoerordnung gegeben sind. Der Vorstand bat die Regierung daher gebeten, in eine anderweite P r iisn n g der Angelegenheit einzutreten. Weiter bat der Vorstand eine Entschließung an genommen, in der er die siicbsische Regierung bittet, im Hinblick daraus, daß sich die Finauzlage der Be äirksgemeinden und Bezirksverblinde durch die hoben «asten der Krisen- und Ausgestenertens jniirsorge zusehends weiter verschliinmsert,« bei der . eikhsregierung mit allem Nachdruck dasur einzu treten, dass die ankl) vom Vorstande der Reichs-ansta« ssiir Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung geforderte zeitliche und Persionelle Ausdehnung der Krisensiiriorge und die Uebernahme des sogenannten Gemeindcsünstels aus das Mun- Neueste Nachrichten Sonntag, Js. Bin-s two ein charakternoller Ists-neidischen Kapital 111 r ans dem Zufammenleben beider in der politischen Arbeit erblüben. Darum wollen die Volks nattonalen in erster Linie den Staat nesnaestalten- einen Staat, in dem es ittr den Bitt er ur Selbstverstandlichteit aehdrt daß er seine wirtschasklichen Sonderinteressen dem Staate einzu ordnen nnd unterzuordnen bat. Der Redner ging dann auf einzelne praktische Ziele der Voltsnationalen Reichsvereiniauna ein, wie z. B. den Einbau eines Selbstoerwaltunaskörpers der Wirtschaft in den polt tischen Staatsausbau, und erklärte: »Wir wollen das Wirtichastsaezäuk unsd das Tauziehen um wirtschaftliche sonderinterelen aus den Parlamenten herausnehmen, um den politi schen »in-Wandel und die itberspitzte Verflechtuna von Politik und Wirtschaft auf ein beid n betömmliches Maß zurückzuführen zum Vorteil siir die Staats politik und nicht minder für die Wirtsåsast Der Relchdwirtschastsrat ist an einer irtsschastiss sammeln bei alrichzeitiaem paritätiichem Ausbau be stehender öffentlich-rechtlicher Kammern als Unterhalt, auszubauen. Träger sollen die vom Staat anerkann ten usnd aeschiitzten aewerkikbaftlichen und ständischen Organisationen sein. Die Wirtschafts-gesetzgebung soll im Zusammen-wirken zwischen Reichstag und Wirt sclsaststammer durch den Reichstag erfolgen· Die-an den Reichstag gelange-idem die Wirtschaft betreffen den (iieienesnorlaaen sollen von den berufenen Ver tretern aller Wirtskliaftsaruppen bereits vorberaten sein, um bei allen wirtschaftspolitischen Entscheidungen das deutsche wirtschaftliche Gesamtinteresse ausschlag gebend sein zu lassen. Das Eigentumsrecht nnd das freie Spiel der Kräfte innerhalb der Wirtschaft besahen auch wir. Wir anerkennen demzufolge den Wert der Per sönlichkeit in der Wirtschaft, an welchem Platze in ihr er immer stehe. Wir anerkennen das Recht aus Eigentum, stehen aber aus dem Standpunkt, daß B e - sitz verpflichtet. Die Anerkennung des Eigen tumsrechtes bedingt den Schutz des Besitzes. Der Schutz des Besitzes- ist im Obrigkeitsftaate allein durch staatliche Machtmittel möglich und muß immer unvollkommen sein, weil die größere Zahl der Nicht besitzendem veranlaßt durch Besitzegoismus, zur Be sitzfeindlichkeit neigt. Wirksamer Schutz des Besitzes ist nur gewährleistet wenn allen Staatsbiirgern der Schutz des Besiter Sellsstverftiindlichkeit ist, aus der Erkenntnis herausgewachsen, daß jeder Besitz Teil des Nationalvermögens ist, und erst in zweiter Linie an die Besitzer gebunden, die im Vergehen und Kommen der Generationen wechseln. Eigentumsrecht und freies Spiel der Kräfte sin den ihre Grenze in den Rechten sder Volksaesamtheit. Die sich als notwendig ergebende Etnaliedcruna der deutschen Wirtschaft in dte Weltwirtskhaft legt dem Staate die Pflicht anf, die bodenstiindiae national bedinate Wirtschaft vor den Machtaeliisten der Welt plutotratie zu schützen. Jn Verbindung intt den Selbsthilfeoraanisationen berussständiaer Art hat der Staat Schnizinasmahmen, insbesondere für die deutsche Landwirtschaft nnd den Mittelstand in Handel und Gewerbe, zu treffen. Die Kapitaldildnng aan dem Volke heraus muß gesichert werden. Dazu gehört eine gerechte, den Bediirsnissen der Wirtschaft, aber auch den Lebendbedtirsninen der Arbeitnehmer fthaft entsprechende Einkouiuiengestaltnng.« Re-i kh zur Vershütunq des Fussammensbruchs der Ge-v meinden und Bezirksucrbän e beschleunigt, und znjsadr mit Wirkung vom 1.Apr111930, durchgeführt w r . Alifozialisten und Botssnaiionale I Dresden, 14. Juni Die Altsozialistische Partei hielt eine Wahlversiammi lnng im Volks-haus- ab, in der der frühere Minister vräsident Heldt Ivrach. Er wies darauf hin. daß Sachsen in vier Jahren das siebente Mal wählen muß, dreimal davon den Landtag. Das sei nicht der Sinn der demokratiichen Verfassung. Der Landtag, dessen Niveau unter den dauernden Auseinanderietzungen zwischen Nationalsozialisten.Koiumuuisteu und Sozial demokraten aus eine vorher nie gekannte Tiefe herab aejunten iei, sei durchaus arbeitsfähig, fern-e »Aus löiunsg ein Verbrechen an der sächsischen Arbeiterschaft gewesen« Sozialdemokraten und Volks partei trügen die gleiche Schuld daran, daß keine Regierung zustande gekommen iet. Sie hätten beide nicht gewollt. Heldt trat dann für ein-e Greise Koalition ein nnd erklärte, es iei unersindlich. wie M a h r a u n in Ehemnid habe sagen können, daß keine Partei im sächsischen Landtag den Gedanken der Volks aetneinskhast vertreten habe. Sein Programm decke sich wörtlich mit dem der A. S. P» und er hätte feinen Leuten nur zu empfehlen brauchen, sich der A. S. P. anzuschließen, um feine Ziele zu erreichen. 1900 Eifelilitlhtick Mich ciiiltisscii Weitere Verhandlungen mit den Gemeint-often Z. se r lin, it. Juni. ists. Draitieeititp Die Reichzbainaeiellichttit bst sil- Is nntiat gesehen-, in Anbetracht see itarteu B e e t e i r e rtt cka a n qes unt den Gewerkichaiten til-er sin ichrtinknngsmaßnahmen, Entlassungen von Arbeitern » nnd Einiegnug von Feietichichtcn zu verhandeln. Die Hauptuerwultung hist die Eutiiis iunq von 1900 Arbeitern itir unvermeid ll arerll it r t. 2100 Arbeiter, denen ebenfalls ge ttindigt werden mühte, tollen durch Einlegnns von Feierichichten weiterdeithtittigt werden. an Begründung dieieö Schrittes itt geltend ge macht worden, daß der Verlnit an Sinn-thaten durch die bisher bewilligte Latini-höhan die einen Mehr ertrag uon nur 45 Millionen sichert, nicht wettgetnacht werden könne. Ob die Regierung aber der gesamten Tariierhiihunn, die etwa 200 Millionen Mart aan drinnen toll, gnttimmeu werde, müsse nach den jüng sten Aeufzernnqen des Finanzutiniiters fraglich er scheinen. Von Gewerkichattsieite wurden dagegen geltend gemacht, daß die ge-l planten Maßnahmen zn umgehen seien, wenn die generelle Ueberarlsettszeii ab g e ich at it wtir d e. Dieie Forderung lehnte die Yo Newby-kampi- «h. D« die GEN« ihre-u sinds-nun scharrten und dmeäzwh ZEIT-abst- entithiedeu widersprchety um es IJQ r i . c . It Ma. Es Mc indes heute writemthmeu f Der Preis- nnd Lohnesqu Otekke Annckbeenng erzielt X Berlin 14· IN Der Reich-verband der Deuts « dustr te gibt folgende Mitteilung übe? dfesär sprechungen zum Bretti- und LobnqhbaM ~Die Vertreter der Spitzengewerkschqsken» M Reichzverbandeö der Deut-then Industrie und k Vereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände Wes in den espreehungen der letzten Wkpchk·n, auggehend von der Lchweren Krisis der Wirtiktxuit und W besondere erhoben Zahl der Arbeitslosen, die Frag»; der dauern-den Santerung unsrer dssetxillchctl Finan en, der Selbftkostengestqltung der Wirtschaf«» du« Preisbildung und der Möglichkeiten der Hebung M Absatzes-, damit der Prodnktcon und der Wieder einstellung der Arbeitslosen in den Arbeitsprozeß be« handelt. Ungeachtet der selbstverständ. lichen Verschiedenheit der Stand« punkte sind sie zu der Ue·betzeugu»g gekommen daß weitere Besprechungen der einzelnen nraktischen Fragen » etner Verständigung über nomine Maßnahmen zu nützlichen Ergebnissen für unser Volk führen können. Die Ve. sprechungen werden fortgesetzt- BUT-sing hofft auf einen geil-nigra Mel-Mag Gefährtiches Spiel mii Reuwahlen Die vöuig its-genügende Ausgabenfenkung Das Neichsskabinett bat sich gestern, wie kaum anders zu erwarten war, mit dem Reichs iiuanzminister solidarisch erklärt und, wie es in der anschließend wiedergegebenen amtlichen Mitteilung beißt, einmütig der Begründung zugestimmt, die Dr. Moldenhauer feinem Finanz progranim gab. Es fehlten in der Sitzung allerdings der voslkskonservative Minister für die besetzten Ge biete, Tr·eviranus, und der demokratische Land ivirtichaftsminister, Die t rich, der sich noch zur Kur in Marienbad aus-hält. « Der Proteststurm der letzten Tage und die Ad lehnung der Vorschläge Moldenhauerd durch die Jn ftanzen verschiedener Regierungöparteien und durch proininente Parlainentarier, wie z. B. Dr. Külz, hat das Kabinett also nicht zu einer Aenderung seiner Haltung bestimmt. Es hat nicht den geringsten Versuch unternommen, seiu Programm unter Berücksichtigung der in der Oesfentlichteit geübten scharfen Kritik zu revidieren, sondern die Deckungsvorlagen in der Fas sung verabschiedet, die sie nach der redaktionellen sieberarbeituna durch die beteiligten Ressoris erhalten aben. Das KernstiicL insbesondere die fo genannte »Reichöhilf.e«, ist in der bis herigen rigorosen Form " stehen » g e b l i e b e n. Das Kabinett weiß zur Rechtfertigung dieser in ihrer jetzigen Form außerordentlich un gerechteu Sondersteuer aus den Taschen der Wehrlosesten im Volke nur anzuführen, dasz es einen andern Weg, die erforderlichen Mittel zur Beseitigung des Defizits aufzubringen, eben nicht gebe. Gegen diese fatalistische Aus fafsung isah man je einen ideenloseren Finanz minister?) wird man nach wie vor entschiedensten Widerspruch erheben müssen, vor allem deswegen, weil die Regierung auch in ihrer neuen Mitteilung an die Oeffentlichkeit wieder den Beweis dafür schuldig bleibt, daß von der Auggadenseite der alle Möglichkeiten ausgeschttpst sind. Es bleibt nur zu hoffen, daß der Reichstag da, wo die Regierung die notwendige Energie vermissen läßt« eingreist und zwischen zweiter und dritter Lesung den Etat noch einer gründlichen Durchsicht unterziehi. Das eigentlich Bemerkenswerte an der amtlichen Mitteilung, die ja im Grunde absolut nichts Neues . enthält, ist nicht nur die Zusammenfassung sämtlicher Steuergesetze, sondern auch der Vorlagen über die Arbeitslosenvcrsicherung, die Ofthilfe, die Ausgaben scnkung und die Krankenversicherung du einem ein bettltchen Ganzen. Damit wird jenes »Funk tim« sbofsentlich verschwindet dieses gräszliche Mode, wort recht bald wieder ans der parlamentarischckn Sprache) hergestellt, das nach Ansicht der Regierung sein künstliches, sondern ein zwangsliiufiges und natürliches ist. Man will also den Versuch erneuern ähnlich wie es vor Ostern geschah, an kl) diesmal wieder einen Teil der Opposition zuz- Bilfeleistnng zu zwingen. Der Reichstag foll vor die Wahl gestellt werdcm Annahme der Deckungsoorlagcn oder Auflösung uns Durchführung der Vorlagen mit dem Artikel 48. Wie sich die Regierung freilich eine Reichstagswahi etwa Ende August mit der Parole »Für das Not opser i« vorstellt, ist unverständlich Der Dis-dila ltsmug zur Rechten und Linken würde zweifellos de einziae Nutznießer einer solchen Situation sein. Kom· muniften nnd Nationalsozialisten sind bereit, die Massen der Ueberlänser aus den bürgerlichen Pak teien aufzunehmen Dies Spiel mit Nenwahlen zeigt ebenso wie der letzte Steuervorschlaa, daß sonst schk tüchtigen Fachmiinnern in Deutschland allzu oft jedes pfych 010 g i sch e Verständnis ielilt, ohne das Politik nicht zu machen ist. Der gleiche Fehler lies; uns den Krieg verlieren. Lud en d o rsf sah nur noch »Zw fern", die durch ~Anskiimmung« der letzten Reserve bestiinde zusammengestellt werden könnten, M o i d en hauer sieht nur Steuerquellen nnd stenerbarr Ein kommens-trägen und beide vergasieih daß sie es mit Menschen aus Fleisch und Blut zu tun haben. . Daß der Ausgleich im Etat erfolgen man wird kein vernünftiger Mensch der Regierung asbstrciien Der Hin-weis, dasz sonst eine Aufnahme von Krediicn unsd Anleihen nicht möglich ist, ist sicher ernst genug z«u veranschlagen. Das Commnniqniz das ja im wesentlichen einen Auszug aus der Begründung des Finanzprogramms darstellt, vermag aber keineswegs davon zu überzeugen, daß die von der Regierung vor geschlagenen Maßnahmen den Ausfluß letzter Weisheit darstellen. Die »große Verwaltungs reiorm« wird wieder einmal auf einen späteren Zeit punkt verschoben. Auch das Ausgabensens tungsgeietz soll auf die lange Vani- a inn werden. Ueber diesen Entwurf, der bisher nnr in groß-en Umrissen bekanntgeworden ist, enthält dis amtliche Mitteilung keinerlei nähere Andeutung alt die,daß die Minister auf2o Prozent ihrer Repräsentationggelder verzichten wol-. ten. Es haucht sich dabei um Su m men, die i , sxeichsmins wo M, all Opfer- da tjonctl fast diese Akt · der Wohnt Der chck durch Vicsct willens nick. Träger d( l7liciiftertellc Was gesagt wird« wird tmdcs » schraubct cptimismui diesem Zus· lik. Nun-weh Wunde Col njs der lun gen in Uiqucs hat so W,l’B. L Ischek Stelle Im V klar chori Be r f ch i c d( syst c m e k c Weitcrcntwick zichungcn zu gicrungcn d einer akti ncrcn An La n d e s z u Regierungcn lage die gegci an die sich ihl hetanzntrctcn. barc Verhältn andre ihre Z treffen. Sicf sowole dem ! Sicherung des Der Wo r kann niemande: positiv e n It rufsiskhcn Verhm Jahres, als in kommunistifchen Gomisag in der Großstadi Von Heinrich Zerkauloa Den frühen Morgen faßt ein Wundern an: Die Stadt sieht aus, als wollt sie wandern gehn- Wie einer, der es nicht erwarten kann Hinauszukommem wo die Birken stehn. Die kleinen süßen Bitten. Aufmarfchleri Jn Reih und Glied und ängstlich sbgewehth Daß eins von ihnen nicht den Halt Verliert, Wenn so der Wind durch alle Glieder fährt. Der Friihlinggtvinb, der ohne Hemmung braust, Der jetzt sogar die Häuser zittern macht, Bis es dem Stein und Eisen heimlich graust Doch er dreht bei und schüttelt sich und lacht- Ein Fenster nur ist aufgesprungen weit, « Ein Mensch wie du hat sich hinausgelehnh Er sieht die Welt voll neuer Heiterkeit, Fühlt neu die Lust, die ihm das Herz zerdehnt. = Paul Brendler, früher Organist an der Autho liichen Hoskirche, ist im Alter von 80 Jahren ver schieden. Seit 1919 lebte er im Ruheitand. Die jüngere Generation der Dresdner Musikfreunde kennt ihn»kaum. Aber die Zeitgenossen der Aera Schith wissen, daß Brendler als Korrepetitor an der Dres ner Oper begonnen hat. Später widmete er sich dem Dienst der Kircheninusik. Man wird dem feinen Musiker, dem liebenswürdigen, überall ge schätzten Menschen ehrendes Gedenken bewahren = Ehrmm Walter v. Malo-se Aus Danzig wird gemeldet: Die Technische Hochschule in Danzig hat den Präsidenten dscr Preußischen Dichter akadcmie, Walter v. Molo, in Anerkennung seiner großen Verdienste- um den deutschen Osten zum brenbiirge r ernannt. = Ansitellnnn Dreödnek Kunst Miti, Btiibligy Tertasie. sit- ssttkgtrxxkehxxsitxsxzssxzksgssgge «gk:«szs-«sitekkgimnik gedanet von 9 bis o Uer Sonntags von 3911 bis 2 Übr. Das ästhetiskhe Glaubensbekenntnis von Goethes nnd Schiller-s Hochklaisizismns Von Geheimrat Professor Dr. Osknr Walzel (Bonn) »k» »Fe» FFFBFFFFFFEFäanIFFFFDFHZZFFFHTZFYFZFF MaxF»»"»"»F»»TZ»FLF."W»- W «-F«»FF»J« Auf der Höh-e ihres Schaffens formen Goethe und Schiller ihre Werke nach dein Bild das sie sich von griechisch-er Kunst gemacht haben. Winckelmanns . Wort von der edlen insat und stillen Größe der « alten Grieche-n weist ihn-en dabei den Weg. Von zwei Seiten wurde im 19. Jahrhundert dies Bild als falsch bezeichnet Wilamowih spricht von einer Um deutung der Antite ins Aufkls·rerha«fte. Jakosb Burckhnrdt macht den deutschen Klasstzisnmg verant wortlich für den Wahn, das Leben der Griechen sei eitel Heiterkeit gewesen. Der große Philologe trifft mit dem großen Kunsthistoriker überein, soweit beide dem echten Griechentum von einsst ein-e viel röszere Schiwingungssweite sit-billigen Nietzsche nahgm den Kampf Burckhardts gegen den Begriff griechischer ~Heiterkeit« auf und führte ihn aus eigenen Mitteln weiter. Gegensüßler wie Nietzsche und Wilamowitz rücken mithin einander nahe, soweit dem Is. Jahr hundert nachigeswiesen werden soll, es habe die grie chische Antike miß-verstanden. . Burckhardt leitet die Jrrlehre von der weiter seit« der Griechen auf Schiller zurück und nennt aus drücklich die ~Gött-er Griechenland-IT Hätte er diesen Hmnnus ans die Mnthologie der Griechen genauer niachgepritst, ihm wäre ausgegangen, daß hier nur die Heiterkeit des Olymps unid nicht die Heiterkeit im ; Leben der Griechen dargestellt wird. »Hyperions Schicksalslied« von Hölderlin hatte, als es das Un selige des Menschendaseins dem sorglosen Glück der Griechcngsötter entgegenstellt-e, so wenig wie das Parzenlied der ~Jphigenie« Goethes etwas zu sagen, was dem Dichter der Strophenreihe »Das Ideal und das Leben-« fremd gewesen wäre. Richtiger als Bunt hardt erkannte Nietzsche die eigentlichen Erfinder der griechischen »Heiterkeit« in den Philologen des 19. Jahrhunderts Gegen diese Philologen spielt Nietzsches Sgrist »Die Geburt der-Tragödie« den dionysis en Griechen aus. Freilich kann sie seiWllen-. das ach die deutschen lassiter den Orte n gern blo apollinifch sahen. Was in dieser Schrift Nietzsche vom Dionysifchen des Griechen verkündet hat. »weckte daher nicht mit Unrecht den Eindruck, dem spateren 19. Jahrhundert sei hier eine ganz neue, mit dem deutschen Klassizismus unvereinbare Vorstellung vom Griechentum aufgegangen. Ruhte ein-a auch aus dieser Tatsache die Abkehr von der Antike, die mehr und mehr sich durchfeszte und zuletzt die Anttte den Menschen ebenso fremd machte, wie sie ihnen einst, und nicht am wenigsten im Zeitalter des deutschen Klasfizismus, lieb und vertraut gewesen war? Die Ursache solcher Ablehr lag vielmehr an andrer Stelle. Das 19. Jahrhundert setzte fort schreitend Kunst und Leben einander immer mehr gleich und gab im Gegensatz zu Goethe und Schiller auf, in der Kunst das Leben überwinden zu wollen. Falseg wäre die Aigichh daß auch Nietzsche-s ,-Geburt er ragödie« sol e Wandlung befürworiet habe- Sein dionyfifcher Mensch wird durch Dichtung dem Leben nicht nähergeriickt als der apollinische. eiden ist die Kunst nur ein Mittel das Leben zu fliehen- - die grauenvollen Tiefen des Daseins zu Werk-rücken ihre Schrecken zu vergessen. In Nietzscheg Gleichniss rede reitet sich der apollinische Mensch vor dem Leben durch den Traum, der dionysische durch den Rausch. Maa Nietzsche dem Dionysischen mehr Beiahuna des Lebens zugestanden haben, in der »Geburt der Tragödie-« verharrt er noch zu unbedingt aus dem Boden Schopenhatters. als daß er nicht Kunst als ein Mittel, das Leben zu überwinden. gefaßt und damit Trennun .von Kunst und Leben besurwortet hätte. Schopensauer nennt fa Kunst ein wichtiges Mittel über den Lebenswillen zu siegen. Er dernft sich dabei auf Annahmen die dem deutschen Klas fizismus ganz geläufig waren. Er spricht von »vbllif untnteressierier Betrachtung« und übernimmt mit d esem Ausdruck eine Gedankenreihe. deren wich tigster Gewährsmann Kant, deren unbedingtester Verfechter Schiller war. sMendelssohn shatte sie schon erwogen.) Kant schied alles ,Jnterc e«, d. h. alle Beziehung auf unser Vegehrunasvermbaem aus dem Wohlgefallen am Schönen aus. Schiller de tannte sich zu dieser Ueberzeugung, am ausdrück lichsten in der zweiten Strophe des Gedicht-s »Das otdeal und das Leben«. Aus solchem uninteressiecten Wohlgefallen am Schbnen ruht die Grundvorstellung von Schillers Aesthetik, das Kunst-nicht Wirklichkeit sondern nur Schein schaffe, daß sie bloßes »Spiel« sei. So begründet Schiller Feine Ueherzeuaung, daß neben das reale Le en alss Gegenstä- die Idealität der Kunst zu treten habe sDie ganze alte Lebte von dem Ideal, das durch die Kunst gestaltet wird, gewinnt durch Schiller eine neue FassungJ Er folgert, daß Kunst nie ganz ver gåisen lasen solle, wie sehr sie mir Kunst und nicht irklichlclt biete. Wohl das kühnste Wamiis Schillers. dies kunstmäßige der Kunst allen siiblbat zu machen, war der Chor der »Bei-at von eilte-sinnt Ihn zu rechtfertigen entwickelte Schiller nochman was schon in den Brieer «Ucber ästheiiscbc ex dtehuna« angedeutet war, den Gedanken einer sinnst dte nur als Kunst empfunden sein will, gerade weil sie das Leben überwinden, weil sie den Menschen M dem Ueberschweren des Lebens erlösen mischte. Aus diese Auseinandersetzuna Schiller-z aber bernst sich Nietzche tn der Schrift über die »Gebt-et der Tranks te«. Klaret konnte Nietzsche nicht dartun, ime eng er - wentgstenö tn dem Augenblick, der» feine Entaegenstellung des Apociniiichen nnd des Dionysi stdzntaettiate - mtt der Weltschau Schillers sich bss ji ru r e. Und mit der Austsassungsweise Goethed. EHO Goethe zur Ertenntnis kam, daß Schiller in allem Wesentliche-n über Kunst und Dichtung ganz so dariits wie er selbst, ehe er sich daran gewöhntey Schillsks Kunsthegrisse wie etwas Selbstverständliches siit MUS eigenen Zwecke zu nusem hatte er schon die GNM zwischen Kunst und· eben bestimmt Konnte doch Schiller seinerseits sich aus Goethe stüzem als er von dkni Scheinhaften der Kunst sprach. weilte inLUUT Linien weiter, die er selbst. aber auch Schiller, usw« längst zu ziehen besonnen hatte, als er im Alter das Eigsentecht der Kunt und ihre eigene, vom Leben un ah dngige Gesetzlichkeit versocht. Die Ueber-Jean daxz reckteg Wohlgefallen am SIWIH in eres elog sein müsse, daß mit Schiller du reden - der Mensch sich angesichts des Schönen nur am Scheine weiden, nicht indes des Genusses FIEUM begehren düxde, verdichtet sich in Goethes Hand zulesk M dem Spiel, das mit gold ierigem Volk in H« umxnenschanz des «Fanst" Pilatus-Faust und Geli- . Mephisto treiben. Der Knab-. Lenker, die Vermei rikng der Poesie, wirst der Menge Skheiimesrlicllke SU- Sie haicht nach ihn-en, und all das Goldigalckfiemäs wandelt sich in Wertloses. »Wie doch der Schelku II viel verheißt - Und nur verleiht, was golden LlMlT fammert der Ferold Die Menge verkennt den sm« dieserksesieessihe,tin ein sie an deren Gaben zu viel Geld« a . « ctu großer mod hoher Anltumedanke steht U Hintergrund: De stufe, wenn er Schönes, Kunst n gedacht ist das S Goethe noch Sri andre-.- Zicl zu ft mutetcn ihr noch ijberzcngt, daß et wenn der Mcnssch das Schöne, i erleben. Sold Leben und Kuwst nur noch »das Albl - Mitteilun Opernhaus be»rgcrs Volksopei weiser« mit I( ärtmnnd lßabiv icglcr; Region Schauspielba dessen Einstudieru begonnen hat, «Trojlus und Shakcfpcachrk W. Juni beginne werden sollen. "« Werk, ist in Dre und seither nie 1 Aslfführung des S wird innerhalb de W. Juni. erfolgen Wiederholung de U»(«lchtg«stranm« EIN-Im musikalis v. Cletus-Mk A1 s TSpiclplnuäi waltima der Sta Ankcchtsrcibc B, spnmalikb angekii gegeben. Ansater : Mittcllnn AUan wurde ffi thconakacatey Üblchicdet sich am Pnynnlis Volkssfti stille-( d Mitteilung v« M k«, Opcrcm
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