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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.11.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-11-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186411074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18641107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18641107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1864
- Monat1864-11
- Tag1864-11-07
- Monat1864-11
- Jahr1864
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.11.1864
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Anzeiger. Amtsblatt des König!. LtzirkSgmchtS und des Raths der Stadt Leipzig. M 312 Montag den 7. November. 1864. Besamtmachmg. ftegeläetue, Zruchftetne, ferner An der Ranstädter Brücke sollen Dienstag den 8. November I. von Nachmittag 2 Uhr an nachbenannte Gegenstände, als: 1 Partie alte Sandsteine, 1 - - 1 - » die am nördlichen Ufer des Mühlgraben- daselbst stehenden Landen und da- vor denselben stehende Busch Wer? gegen Barzahlung unter den an Ort und Stelle bekannt zu machenden, vorher auf dem Rathsbauamte einzusehenden Bedingungen an den Meistbietenden verkauft werden. — Leipzig, den 4. November 1864. De- Nath- Bau-Deputation. Bekanntmachung. Dienstag den 8. d. Dt. Vormittag- IV Uhr soll auf dem Angustn-platze da- am Schneckenberge geschlagene Holz an den Meistbietenden gegen sofortige Zahmng und Abfuhre versteigert werden. Leipzig, den 5. November 1864. Die Deputation -e- NathS zu den Anlagen. Bekanntmachung. Die Inhaber der verlorenen Pfandscheine Nr. 40392, 62869. 82091, 82092, 89783. 91111, 92354 und 94717 sämmtlich 4232, 9119, 10700. 11806. 13076, 16896, 16966, 19391, 19422, 32789, 33647, 34954, 35138, 35140, 35178, 36576, 36799. 36841, 37446, 39575, 39576, 40950, 43205, 46912 und 47576 sämmtlich II, so wie des InterimS-ScheinS Nr. 82185 werden hierdurch aufgefordert, sich damit unverzüglich bei Unterzeichneter Anstalt zu melden, um ihr Recht daran zu beweisen oder dieselben -egen Belohnung zurückrugeben, widrigenfalls, der Leihhausordnung gemäß, die Pfänder den Anzeigern werden ausgeliefert werden. Leipzig, b. November 1864. Da- Leihhaus zu Leipzig. Grfferttliche Sitzung Ler Leipziger polytechnischen Gesellschaft am 14. October 1864. Nach Eröffnung der Sitzung verlieft Herr vr. Hirzel ein Schreiben der Hinterlafsenen Fr. Hofmeisters, in welchem dieselben der Gesellschaft für die bewiesene Theilnahme danken; ferner theilt der Vorsitzende mit, daß außer den der Gesellschaft regelmäßig zugesendeten Zeitschristnummern noch der „Jahresbericht über den 36. CursuS der königl. polytechnischen Schule und über den 27. CursuS der königl. Baugewerkenschule zu Dresden 1863—64 eingegangen sei. Hierauf hielt Herr vr. Schwarzwäller folgende von ihm zu Protokoll gegebene Gedächtnißrede zu Ehren de- verstorbenen Herrn Friedrich Hofmeister: „ES ist ein urewigeS Naturgesetz, daß das Leben eine Grenze hat, daß ihm gegenüber der Tod steht, der es beendet. Auf dem ewigen Werden und Vergehen um uns her beruht der Haushalt der Natur; Eins ist durch das Andere bedingt; Eins folgt dem Andern und wir wollen nicht klagen, daß es so ist, daß alle Reiche der Natur unter diesem Wechsel stehen. Auch der Mensch steht unter diesem großen Gesetze, auch sein Leben ist ein endliches und der Tod greift oft mitten in das blühendste Leben hinein und endet dasselbe zum bittersten Schmerze Derer, denen der Verstorbene nahe stand, denen derselbe theuer und werth war. Aber der Schmerz der Zurückgebliebenen findet sein Gegengewicht, welches ihn mildert und zur sanfteren Wehmuth umgestaltet, in der Hoff nung auf ein Wiedersehen in dem Jenseits, wo kein Schmerz und kein Kampf, wo nur Frieden und Freude find. Denn wir glauben ja, daß der göttliche Funke in uns, den wir nicht nach Belieben erzeugen, bannen und binden können, wie den elektrischen Funken, nach vem Tode in einer anderen Gestalt fortlebt, welche ihm das Wiedererkennen der geliebten Seinen möglich macht. Auch in unsere Reihen hat der Tod gegriffen und uns ein IheureS Mitglied entrissen. Heute vor acht Tagen starb unser werther Freund, Herr Friedrich Hofmeister. Wenn ein Mann, der in seiner Familie und in der Welt als ein guter Vater bekannt war, au- dem Leben scheidet, so ehrt die Welt sein Andenken und die Angehörigen halten sein Bild in ihrer Erinnerung fest und legen einen Werth auf ein von Künst ler- Hand gefertigte- Bild de- Verstorbenen. Der verewigte Hof meister kann mit gutem Recht unser Vater genannt werden, denn er war Mitgründer unserer Gesellschaft, hat sein Kind nie ver lassen, wol aber stet- für dessen Beste- gesorgt. Von dieser Sorge hat er noch vor ungefähr einem Jahre einen glänzenden Beweis leliefert, indem er der Polytechnischen Gesellschaft eine namhafte summe schenkte, damit sie nicht Noth leide an geistiger Speise. Ein solcher Vater ist wohl werth, daß wir sein Bild festhalten und da wir ein mit dem Pinsel gefertigte- Bild von ihm nicht besitzen, so wollen wir uns ein geistiges Bild seines inneren Wesen- von ihm in einigen kurzen Zügen zu schaffen suchen. Drei Grundlinien kennzeichnen das Leben unsere- verewigten Freundes in seinem Streben, drei Aufgaben, wie sie jeder Mensch sich stellen soll, die nämlich: Fülle den Platz, an den die Vor sehung Dich gestellt, möglichst vollkommen auS ; — nütze Deinen Nebenmenschen, soviel Du irgend kannst; — suche Dich selbst so viel als möglich zu vervollkommnen. Wie unser Hofmeister bemüht war seinen Platz auszufüllen, das hat er am besten durch den Eifer und die Thätigkeit in der Führung seines Geschäft- bewiesen. wie es hier am Platze seit langen Äahren mit Ehren bestanden hat. Er hat es aber nicht bloS durch seine Tüchtigkeit in dem Musikaliengeschäft, nicht bloS durch den Verlag guter Werke auS einem besonderen Bereiche der Wissenschaft, sondern auch dadurch bewiesen, daß er seine eigenen Kräfte zur rechten Zeit erkannte und vorurtheilSfrei genug war eine zuerst betretene Bahn zu verkästen, indem er den in seiner Vaterstadt gegründeten eigenen Herd abbrach, um ihn hier in Leipzig wieder aufzubauen und einen größeren Wirkungskreis sich zu schaffen. Seinen Mitmenschen hat er nach Kräften genützt. Wer einem Freunde so bedeutende materielle Opfer zu bringen vermag, wie unser verewigter Freund sie gebracht hat, wo die Sorge für da- eigene Ich und die eigene Familie fo bedeutend mit m Betracht kommt; wer so, wie Friedrich Hofmeister, Opfer und Mühen nicht scheut, um Andere glücklich zu machen und in dankbare Lebens stellungen zu bringen: dem kann da- Bewußtsein nicht fehlen, daß eS mit der Berus de- Menschen sei, Einer dem Anderen zu nützen. Sein Verhältniß zu unserer Gesellschaft beweist ebenso da- Streben, andern Menschen nach besten Kräften zu nützen, als die- durch seine Betheiligung an anderen ähnlichen Vereinen be« wiesen wird.
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