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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.11.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186411227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18641122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18641122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1864
- Monat1864-11
- Tag1864-11-22
- Monat1864-11
- Jahr1864
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.11.1864
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Anzeiger > Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 327. Dienstag dm 22. November. 1864. Verordnung an sämmtliche Polizeibehörden des Leipziger Regierungsbezirks, das Vorkommen toller Hunde betreffend. Bei der Unterzeichneten Kreis-Direction haben sich im Verlauf der letzten Wochen die Anzeigen über Vorkommen von tollen Hunden lauffallend vermehrt. Es liegen aus neuester Zeit dergleichen Anzeigen vor aus den Gerichtsamtsbezirken Roßwein, Lausig?, Taucha, Leipzig I., Brandts, Wurzen und Grimma, wonach tolle und der Tollwuth verdächtiae Hunde angetroffen und getödlet worden sind in den Orten Schmalbach, Pappendorf, Heinersdorf, bei Taucha, Schönefeld, Brandts, Canitz und Pomßen. Mit Ausnahme des Tauchaer Falles hat die Section überall die Tollwuth constatirt und sind leider auch einige Menschen gebissen worden. Seiten der Obrigkeiten sind nun zwar an den betreffenden Orten überall die nöthigen Vorsichtsmaßregeln und sonstigen Vorkehrungen getroffen worden. Die Unterzeichnete Kreis-Direktion nimmt aber davon Veranlassung, die Polizeibehörden noch besonders zu strenger Handhabung der über das Vorkommen toller Hunde bestehenden, in einer Beilage zu Nr. 30 des Kreis- und Verordnungsblattes für den hiesigen Regierungsbezirk vom Jahre 1860 zusammen gestellten geschlichen und polizeilichen Vorschriften aufzufordern, damit aber auch zugleich die fernere Anordnung zu verbinden, in der nächsten Zelt durch die Scharfrichter wiederholte Umgänge vornehmen zu lasten, und wenn tolle oder der Tollheit verdächtige Hunde vorkommm, Behufs der Constatirung der Tollheit und der Erwägung der sonst etwa sich empfehlenden Maßregeln den BezirkSthierarzt, falls aber Menschen gebissen worden sein sollten, auch den BezirkSarzt szur Beschaffung der nöthigen und resp. Überwachung der zugezogenen ärztlichen Hülfe schleunigst in Kenntniß zu setzen. Leipzig, am 16. November 1864. Königliche Kreis - Direction. von BurgSdorff. Bekanntmachung. Der von der Weststraße nach dem Iohannapark führenden Brücke haben wir den Namen „Johannabrücke" beigelegt. Leipzig, den 21. November 1864. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Schleißner. soo L< Holz - Auktion. und Abraumhanfen sollen Freitag den 2S. November von I Uhr Mittags ab auf dem im Leutzscher ^»olze an der Thüringer Eisenbahn liegenden Gehau gegen Anzahlung von 10 Ngr. für jeden Haufen und unter den übngenS an Ort und Stelle beranntzumachenden Bedingungen meistbietend verkauft werden. Leipzig, den 21. November 1864. DeS Raths Forst-Deputation. Leipziger Sladttheater. Die Vorstellung am 20. November begann mit einer Wieder holung der von uns neulich schon besprochenen „Gustel von Blalewitz ", worauf das seit mehreren Jahren hier nicht gegebene Hübsche Lustspielchen des pseudonymen Alexander Elz: , Er ist nicht eifersüchtig" folgte. Darin gab Frl. Götz die Gattin, welche ihrem Gemahl schmollt, weil er nicht eifersüchtig ist, ganz reizend, und nur gegen den Schluß hin schien uns ihr stummes Spiel an manchen Stellen nicht recht entsprechend. Sie nahm in Mimik und Geberde hier und da nicht lebendig genug Antheil; eS kam uns einige Male vor, als sei sie zerstreut und nicht voll kommen bei der Sache. Herrn Auburtins August fing viel verheißend an, befriedigte uns aber später auch nicht mehr. Die Scene der fingirten Eifersucht muß anders dargestellt werden; ver sitzt man sich in die Seele CäcilienS, so muß man an diesen WuthauSbruch glauben können. Das war aber bei Herrn Auburtin Nicht der Fall ; er ließ eS in jedem Moment merken, daß er nur spaßte. Ganzen«gehörig fanden wir das scherzhafte Aufsetzen des FederhuteS. Wer in aller Welt würde in einer Situation, wie die ist, in der August zu sein sich doch den Anschein geben muß, auf dm Einfall kommen, sich durch solche Verwendung des be treffenden oorpus äellvti vor der Frau plötzlich lächerlich zu machen? Herr Hock lieferte das Charaktergemälde eines alten Onkels, der sich gern in Familienangelegenheiten mischt, mit treuen und ergötzlichen Nuancen. Um so mehr bedauerten wir, daß er es nicht unterlassen konnte, die hübsche, ja im Ganzen sogar recht feine Zeichnung durch einige poffenhastgrobe Striche zu ent- tellen, z. B. da, wo er sich den Säbel fortwährend, so lange ein Abgang von der Bühne dauert, zwischen die Beine kommen äßt. Der alte vernünftige Baumann wäre doch einfach ein Narr, nähme er die Waffe, sobald ihm jenes das erste Mal pasfirt, nicht vom Boden auf in die Hand. Bei derlei Zuthaten kommt so recht die Redensart zur Geltung: Man merkt die Ab sicht und man wird, verstimmt. Herr Saalbach (Hermann) darf in seiner kleinen Rolle doch auch mit Lob genannt werden. Daß die drei Hauptdarsteller am Schluß einen Hervorruf ver dient hatten, räumen wir ein; die dreifache Wiederholung desselben war aber Verschwendung, wie sie nur einem SonntagSpublicum möglich ist. G. Belly's artiger Schwank: „Monsieur Hercules" nahm die dritte Stelle em. Der darin vorkommenden Personenverwech selung ganze Wahrscheinlichkeit und Glaublichkeit zu verleihen, liegt nicht m der Macht der Darsteller; wir müssen es nun einmal da bei bewenden lasten, daß alle Beteiligten momentan wie mit Blindheit geschlagen sind. Liefert nur Jeder ein an und für sich, ohne Rücksicht auf mögliches oder unmögliches Verkennen, lebens wahres und lebensfähiges Bild der Figur, die er darzustellen hat, so ist die Sache gut. Bei Herrn Deutschinger vor Allem, doch auch bei den Herren Hock und Chronegk war das der Fall, außer daß Letzterer mit den Verrenkungen und akrobatischen Uebungen, ohne welche eS seinem Cäsar nun einmal nicht wohl zu werden schien, in directer Gegenwart des SchuldirectorS wohl etwas inne halten könnte, um den Jrrthum de« alten Herrn nicht geradezu stupid erscheinen zu lasten. Herrn Claars Maske als Candidat war gar zu gesucht, und auch der Ton, den er. anschlug, könnte bei aller Schüchternheit ein wenig mehr dem doch an Jahren schon gereiften Jüngling entsprechen. Allerliebst spielte Frl. Karg das Stubenmädchen, Herr Auburtin, als Hausknecht, war nicht derb genug, Frl. Pögner, als Ernestine, befriedigte. Den Schluß der Vorstellung bildete der Salingresche Gelegen heit-schwank, „Ein Gastspiel der Zelia Trebelli", vor drei Jahren in Berlin entstanden', als die im Titel erwähnte italienische Prima donna dort Furore machte, hier nun, mit neuen GesangSemlagen und bezüglichen Aenderungen, unter der Benennung: „Ein Gast spiel der Signora Carlotta Patti" gegeben. Der Spaß, welcher wohl zumeist das bis in die äußersten Räume gefüllte Haus bewirkt hatte, war im Ganzen ein mäßiger. Daß Herr
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