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Sächsische Volkszeitung : 30.11.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192011309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19201130
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19201130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1920
- Monat1920-11
- Tag1920-11-30
- Monat1920-11
- Jahr1920
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 30.11.1920
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Vlr.»V» L». Jahrg. «esch«ft»fie>< ««d ««daktton: Dresden «A. 16. tzokbeknftraße 40 StiÄllsclw Dienstag, 30. November 1420 Fernsprecher 21 SSO . Postscheckkonto: Leipzig Nr. 14707 lvezuaspret», «tertellLhrlli- In der SeschttstSstellr oder von der Post abgrholt Ansgab« ^ mit Illustr. Beilage IO.it« Ansaade « 0.48 In Dresden und ga», Deutschland srel Hau» Aufgabe 1 10.05-v Ausgabe » 0.00 X — Die Sächsische BolkSzeitung erscheint an allen Wochentagen nachm. — Sprechstunde der Redaktion: 11 bis IS Ilhr dorm. Anzeigern Annahme von Geschiislsanzeigen bis 10 Uhr, von Familienanzeigen bis II Uhr dorm. — Preis skr die Pelit-Spaltzeile 1.40 F, im Rekiameteii 8.50 Familienanzeigen 1.80 — Für undeutlich geschriebene, sowie durch Fernsprecher ansgegebene Anzeigen lSnnen wir die Berantwortlichkeil sür die Richtigleit des Textes nicht übernehmen Staatsgesinnung und Christentum Die Vorgänge beim Berliner Elektrizitätsstreii sind durch ihre Behandlung im Reichstage noch einmal in ihrer vollen Tragweit« und ganzen Verwerslichleit vor unser aller Augen geführt worden. Und je mehr man sich auf der radikalen Linken abmüht, im Brust- toil« der Nebgrzeugung „den Vorkämpfern des Proletariats" ob ihres nach unserer Meinung schändlichen Tun und Treibens einen Lobes hymnus zu singen, um so mehr werden allen ordnungsliebenden „ild einsichtigen Kreisen des gesamten Volkes, sowohl dev ruhig beson nenen Arbeiterschaft als auch des Bürgertums, die Augen ausgehen, was man ans der linken Seite im Schilde führt, daß deren Begin. nen nichts weiter darstellt als eine glatte Erdrosselung unseres gan zen Wirtschastskörpers in allen seinen feinen nnd kunstvoll verästel te» Lebensadern. Ist diese Erkenntnis dank der verwlerfliche» Handlungsweise dieser staatsfeindlichen Hetzprophehen und ihrer ganzen Sippschaft auch schon tief hinein bis in die weitesten Kreise des Volkes fest eingedrungen und finden diese gewaltsamen Er schütterungen unseres Wirtschaftslebens auch di« schärfst« und unein geschränkte Mißbilligung aller ernsthaften, um das Wohl und Wehe Von Wirtschaft und Staat besorgten Volksgenossen, so zeigt sich im mer mehr mit unabweisbarer Deutlichkeit daß wahres Chri stentum und echte Staatsgcsinnung die beiden festen und unerschütterlichen Fundamente sind, die allein es vermögen, so fern sie wieder feste Wurzeln im ganzen deutschen Volke fassen, uns vor wirtschaftlichen nnd staatlichen Erschütterungen zu bewahren. Nicht einzig und allein nur gesetzliche Maßnahmen der Negierung sind als äußere Mittel zur Bekämpfung radikaler Wahnideen und der durch sie,hervorgerufenen Erschütterungen des Staats- und Wirt schaftslebens unerläßlich, sondern die unablässige Arbeit an uns selbst und unseren Volksgenossen mit dem Aufruf zu Einkehr und Selbstbe sinnung dürft« eine starke Hilfe in der Förderung des allgemeinen HülungsproMes sein. Dabei bilden die echte Staatsgesinnung und das wahre Christentum di« Eckpfeiler, die fest hineingebaut in das driüsche Volk allen Anstürmen standzuhalten vennögcn. Diejenige Staatsgesinnung meinen wir, die sich aufbaut auf der fest eingewur. zelten Achtung vor Gesetz und Recht, die begründet liegt in ernstem Pflicht- und Verantwortungsgefühl, di» jeder einzelne gegenüber der Gesamtheit in sich tragen muß, weil er weiß, daß er seine Arbeit im Interesse der Gesamtheit leistet. Die Arbeiterschaft weiß, was für eine Fülle von Macht in ihren Händen liegt: ste muß sich be wußt werden, daß sie mit dieser Machtfülle nicht Mißbrauch treiben darf, wenn sie sich nicht selbst und der Allgemeinheit unendlichen Schaden zufügen will. Wir haben zu der ckiristlichen Arbeiterschaft daS felsenfeste Vertrauen, daß sie diese Einsicht besitzt! sie hat dies schon dez öftere» beweisen dürfen. Wir vertrauen um so mehr aus diese Ansicht, als wir wissen, daß sie gewillt ist, an den ewigen und unverrückbaren Grundsätzen des Christentums fcstzuyalten. Hier aus erwächst ihnen das moralische Gewissen nnd die christliche Pflicht :m Bewußtsein der Bcraniwortnng, vor Gott einen Mißbrauch ihrer eigenen Macht und ihrer eigenen Freiheit zu verhüten. Weder die jenigen, die die Pflege einer wahren Staatsgesinnung unablässig im Munde führen, aber alles daran setzen, um in parteipolitischer Verblendung das Bestehen der Staatsprinzipien zu nnterwühlcn und di« Achtung davor zu untergraben, weder diese fördern daS Wohl des deutschen Volkes — denn sie säen den Unfrieden — noch die jenigen, di« mit den Mitteln der Gewalt danach trachten, durch Terror und Umsturz das Wirtschafts, und Staatsleben aus seinen Fngen zu reißen. Aber auch denjenigen kann es nicht gelingen, die Volkseinheit zu friedlicher Arbeit in all ihren Kräften zu gemeinsamem Ziele zusammenzuführcn, di« unter Ansschaltung des christlichen Ge danken» das materielle Prinzip auf den Schild erheben, um im Kampf um die Vorherrschaft einer Klasse ein sozialistisches Jdealreich zu begründen, das, weil ihm dvr Wirklichkeilssinn ermangelt, von vorn herein den Todeskeim in sich trägt. C. Die oberschlestsche Abstimmung Bon unserem Berliner Vertreter. Wohl als ein Fühler stellt sich die Mitteilung der französischen Presse dar, daß die Abstimmung der außerhalb Oberschlesicns' sich aufhaltenden Abstimmungsberechtigten im besetzten Gebiete und zwar in Köln vorgenommen werden soll. Gegen eine derartige Maß nahme setzt sich die Reichsregierung schärsstenS zur Wehr. Die ganz klaren und unzweideutigen Bestimmungen des Friedensvertraae» von Versailles regeln die Abstimmnngsform nnd den Kreis der Ab stimmungsberechtigten. nnd es muß alles vermieden werden, was zu einer Verdunkelung und damit zu einer Verwirrung führen lann. Wenn geltend gemacht wird, daß fiir die Abstimmung erneute Nn° ruhe», ja blutig« Konflikte sich ereignen können, so läge es an der Entente, dafür zu sorgen, daß solche Vorgänge sich eben nicht -»tragen. Die Entente hat in Oberschlesien mehr als A) <!00 Soldaten mit jeder nötigen Ausrüstung, .darunter auch 2000 Tanks zue Beifügung. Die Vornahme einer Abstimmung in Köln würde, zumal wenn außerdem die von den Franzosen verkündete Absicht verwi'll'cht werden ftll'e, für diese Kölner Abstimmung einen and-ren Termin als für die Abstimmung in Oberschlesien selbst gelt -n z>r lassen, ein-: schwere Be. einträchtigung de» Abstimmungserqeb-i'flis zur Folg« haben. Viele Tausende, di« mit der Abstimmung zugleich geschäftliche oder persön liche Dinge in Oberschlesien, in ih er Heimat, bei ihren Freunden, Verwandten und Bekannten srftd'ge» wollen, würden eine Reift nach Köln wohl weniger schaden. Außerdem besteht aber auch tie Gefahr, daß letzten Endes schließ.uh tie Kölner Abstimmung als un gültig erklärt und nur das Ergebnis der Abstimmung im oberschlrsi- scheu Gebiete selber als zu Recht bestch:,- anerkannt würde. Die deutsche Neichsrcgirrung jedenfalls best.tzt ans der strikten Jnnehal- tung der Versaillgr Bestimmungen, die in diesem Fall- gänzlich ein deutig und darum nnmißverständlich sind. Welche Hetze von polnischer Seit-- gegen die Deutschen und gegen diejenigen betrieben wird, die ih'.'i AbstimmungSpslicht genügen wollen, zeigt die Agitation Korfantys. Gegen Korfanttz ist durch den deutschen Abstimmungskommissar Dr, Nrbanek die Ausweisting aus dem Abstimmungsgebiete bei der Jnteralliierftn Kommission in Oppeln beantragt worden. Mm diesen Schritt zu verstehen, höre man nur einmal einen Teil der Rede KocsantnS, die auch den Anlaß zu diesem Ersnchen des deutschen Abstim nnngskommissars gab. Kor- fanty sagte >» einer Rede in Ras. iöirg u. a folgendes. „Bald wird die Zeit kommen, wo alle Pächter und Besitzer aus einer Mistkarre nach Brandenburg sahr-'u werden. Ti- Abstimmungs berechtigten aus dem Reiche wer).'» wir Polen wie Verräter behandeln. Sie werden im Wals« woh-wn müssen denn keiner von uns wird sich erniedrigen, uni diesen Vereitern Obdach zu gewähren. Jedes Gasthaus wird ihnen vecihlisicn sein. Ein jeder von euch Versammelten wird mir beistehen, sie in ich- Flucht zu schlagen, mit allen erdenklichen Mitteln ofts: hergelaniene» Leute aus den Dörfern zu jagen, sie mit allem, was wir in die Hand bekommen, zu schlage», um diese deutschen Spitzbuben, die unsere Heimat ver kaufen wollen, davon zu jagen. Nach der Abstimmung werden alle Deutschen, die nicht den polnischen Eid leisten wolle», wie die Hunde aus Oberschlesien fliehen müssen. Selbst die deutschen Beamten und Großgrundbesitzer, die heute noch im Sinus Deutsch lands arbeiten, weil sie sich nicht als Polen bekennen wolle» werden für Polen stimmen, da sie direkt dazu gezwungen sind, sonst verlieren sie ihr Hab nnd Gut. Wenn etwa in Abwesenheit oer Män ner eingereiste Abstimmende, um etwas zu kaufen, in die Geschäft: oder auf den Hof kommen sollten, werden die Frauen Besen zur Hand nehmen, sie in Jauche tauchen, und mit ihnen die Deutschen vom Hofe oder aus dem Geschäft« ja^en." Dieses Beispiel zeigt erneut die Berechtigung der Bcschws.de des Reichskanzlers über den Tenor, der von polnischer SsikS gegen über den Deutschen obwaltet. Um so mehr muß unsere Negimung alles daran setzen, um das Recht der Deutschen pcinlichst zu wahre», DaS deutsche Volk wird geschlossen die Regierung bei derartigen Be mühungen unterstützen. Die Organisation der Reichsregierimg*) 8. Neichsarbeitsniin'lsterttun Durch Bekanntmachung dcS Reichskanzlers vom 26. Oktober 19t8 wurden im Verfolg dcS Allerhöchsten Erlasses über die Errich tung des RcichSavbeitsamtes vom 4. Oktober 1918 dem „NeicbS- arbeftsamt" ans dem Geschäftsbereich deS Neichswirtschastsamtcs zur Bearbeitung derjenige» Angelegenheiten überwiesen, welche sich auf die Fürsorge sür Arbeiter und Angestellte, auf dis Verhältnisse des ArbeitSmarktcs, aus Wohlknhrweinriclunngen und sonstige Fragen der Sozialpolitik belieben und 'war im einzelnen vom Gewerbe- Wesen (Geweabeordnnng) folgende Gegenstände: Arbeiterschutz, Sonn tagsruhe, Beschäftigung von Frauen und Jugendlichen, Kinderarbeit. Vgrufsbereiue, HandtnngSgebitftm Privatangcstelfte. Werkmeister nnd Techniker, Tarifverträge Arbeitsstil»»!«». Einigungswesen, Koalitionsrccht. seiner die Verhältnisse des ArbeitSmarltes. Arbests- nachweiswesens, ArbeitsloseiMrsorge und -Versicherung, die Rechts- Verhältnisse der geweiblichen Arbeiter, Ständige Ausstellung sür Ar- beilerwohlfahrt, die Arbeiterverjicbe-rung insbesondere tig Kranken- Unfall-, Invaliden- nnd Hinterbliebenenversicherung der Arbeiter, die Versicherung der Angestellten. Kriegswochenhilse. Unfallfürsorge- gesetze, Pensivnskassenweft». im Benehmen mit d'em ReichswirtschaftZ- cnnt, Haftpslichtgcfetz. Wohliahrlseinrichtungcn im allgemeinen, Kriegswohsahrtspflege sNeichsbeilnlsent soziale Kriegsbeschädigten- und Kriegshinterbliebenensürsorge. Zusatzrentcn, vaterländischer Hilfs dienst, Wohnungsfürsorgc, Rechtsverhältnisse der ländlichen Arbeiter, TaS Gesetz über dg» vaterländischen Hilfsdienst wurde bereit? durch den Aufruf des Rates der Volksbeaustragten an das deutsche Volk vom 12. November 1918 aufgehoben, mit Ausnahme der sich auf die Schlichtung von Streitigkeiten beziebenden Bestimmungen. Letztere wurden bald durch die Verordnung über Tarifverträge, Ar. beiter- und Angestelltenoussclnisse und Schlichtung von ArbeitSstrcitig- leiten von, 2?. Dezember 1918 ergänzt und zum Teil ersetzt. Das ländliche Wohn- und Siedlungswesen war bei der Bildung des Rcichswirtichaftsamtes beim NcichSamt des Innern verblieben. Durch Bekanntmachung dcS Rates der Volksbeaustragten vom 21. Dezember 1918 wurd; eS dem NeftbSarbeitsamt zur Bearbeitung -u- gewicsen, so daß nun das gesamte Wohn- und Siedlungswesen, soweit die Zuständigkeit des Reiches sich darauf erstreckte, in den Geschäfts bereich des Reichsarbcilsamtes siel. Nach der Bekanntmachung vom >5. Februar 1919 wurde bei der Bildung des Kabinetts der bisherige Staatssekretär des Reichs- arbeitsamtes zum Reichsminislec dys Arbeitsamtes ernannt: diese Bezeichnung wurde durch de» Erlaß des inzwischen gewählten Reichspräsidenten, beiressend die Ernch«u»g nnd Bezeichnung der Obersten Ncichsbehörden vom 2l März 1919 in die Bezeichnung „Reichsarbeitsminister" abgeandsrt. so daß von diesem Zeitpunkte an die Behörde endgültig die Bezeichnung „Neichsarbeitsministerinm" erhielt. Die Verordnung vom 8 Februar 1919 bat die Grundlage sür dis Organisation der soziale»' Kriegsbeschädigten- und Kriegshinier- bliebsnenfürsorge geschaffen. Demzufolge wurde im Reichsarbeits- Ministerium sür die Bearbeitung dieser Angelegenheiteil ein« eigene Mteilung sür soziale Kriegsbeschädigten- und Kriegshinterbliebenen- sürsorge errichtet, Dem Neichsarbeitsministerinm steht dabei auf *) Sjohe „Sächsische .Volk^MiiP" Nr, . 270, .873, 274. - ' Grund der genannten Verordnung der Reichsausschuß sür Kriegs- beschädigten- nnd Kriegshinterbliebenensürsorge zur Seile, dessen lau sende Geschäfte vom Rsichsarbeitsministcrinin erledigt werden. Nach Auslösung der bundesstaatlichen Kriegsministerien, des Reichsmarineamtes und des Rcichslolvnialamtes gingen mit dein 1. Oktober 1919 auch das Versorgungs- und Sanitätswesen sür die ehemaligen Angehörigen der deutschen Wehrmacht und ihrer Hinter bliebenen auf das Reichsarbeitsmimstcrinm über. Das Anwachsen der Geschäfte der zuletzt erwähnten Abteilung, welcher auch diese Ar- beftsgebiete zugewiesen waren, machte schließlich die Teilung in zwei Hauptabteilungen erforderlich. Am 1. Mai 1919 wurden von den Arbeitsgebieten des durch Erlaß des Herrn Reichspräsidenten vom 26. April 1919 ausgelösten Reichsministcriums sür wirtschaftliche Demobilmachung die folgende» Referate übernommen: Abteilung Erweiblosec aus den Großstädten, Bildung lokaler Arbeitereinignngökoiiimisjioneil, Fragen der geistigen Beschäftigung Arbeitsloser, Erwerbsloftnstirsorge. Ärbeitcrrecht, Er- satzbausleine- und Ziegeleibewirkschastuiig. Hochbauwesen, Verbindung mit dem Wohnungskommissar. Tie Aufgaben deS NeichSarbeitsininisteriums umfasse» sonach die Maßnahmen des Reiches hinsichtlich des Rechtes, des Schutzes, in der Wohlfahrt der arbeitenden Bevölkerung-sowie d?r im Heeresdienst Beschäftigten und ihrer Hinterbliebenen, Zn jeincm Geschäftsbereich gehören daher insbesondere die Angelegenheiten, die sich aus die Fürsorge für die Arbeiter und Angestellten, auf die Verhältnisse des Arbeits»iarftes, aus Wohlsahrtseim-ichtungen und andere Fragen der Sozialpolitik beziehen; ferner auf das städtische und ländliche Sied- luugSwesen. die Wohnungssürsorge, das gesamte Versorgungs- und Sauftälsweien sür die ehemaligen Angehörigen der deutschen Wehr macht und ihrer Hinterbliebenen, 6. Neichswchrminist«'rinm Au der Spitze des Neichswehrministeaiums steht der Rcsths- wehrnnuijter. dem uumftletbar eine Aejutantur, ein Hauptburea». eine Nachrichtenstelle und eine Nachnchtcninittclzc'ntrale beigegeben sind. Im übrigen gliedert sich das Reichswehrminislerinm in Heeresleitung und -Verwaltung nnd Admiralität. Die Heeresleitung und -Verwaltung sind am 1. Oktober 1919 ans den ausgelösten v:w bundesstaatlichen Kriegs- miiiisteiieii und den ansgelosten fünf Guicralinsvektioiien und 39 Inspektionen entstanden. Die Admiralität lMarineleiluiig) ist entstanden durch Verschmelzung des frühere» Neichsmarineaintes, des Admiralstabe? und MarinekabineltS. (Fortsetzung folgt.) Das Wirtschastsprogramm der Reichs- regiermlg Berlin, 30. November. Tis durch die Interpellation über den ElcUrizitätsstreik in Groß-Berlin und die Verabschiedung des Gennzes über die staailicb« Autonomie Oberschlesiens auseiuaN'Vrgerijscne Etalsberaiung wurde, am Montag fortgesetzt mii dem Haushalt des Rcichowirlschastsministe- riums. Hatte man schon vorher davon sprechen hören, daß der Rcichswinschastsmittistcr S ch v lz die Avsicht vege, ein großzügiges ivirsschastspolinscheS Programm z» cntwcvftn. >v zerstörte der Reichs- wirischaftsminisicr von vornberei» alle diese Annahmen, indem ec gleich zu Beginn seiner große» Einleitnngsrede hcrvorlwb. daß eS nicht in seiner Abjiclft liegen tonne, eit: feststehendes Programm zu entwerft» und launig fügte er hinzu, er »volle die Börse von dieser große» Besorgnis befreie», denn, die Zeit sei noch nicht getommen, um ein dauerndes und festes Programm zu skizzieren. Seine Ab sicht sei cS, kundzutun, auf Grund welcher allgemeiner Richtlinie» die Regierung ihre Arbeit leisten werde. Wir besändcn »ns in einem circulnS vitnvsns. den man mit vier Schlagworten am besten be zeichne: Jnscftion, Geldentwertung Preissteigerung nnd Lohn erhöhung. Hinzu komme, daß Zwei Momente unserer günstigen Wirt- schastsentwicklnng im Wege stehen, di«s sei einmal die Tatsache, daß die Verpflichtung, die Deutschland ans dem Friedensvertrage entstan den sei, noch nicht einmal feststche, und als zweites sei von einschnei dender Bedeutung die dauernde Schwankung des Geldwertes, Im Verlaufe seiner Ausführungen geht der Wirischastsminister auf die Abmachungen von Spa ein. Er stellt fest, daß der deutsche Bergbau infolge des günstigen Zusammenwirkens aller an itnn be eitigten Faktoren und durch intensivste Arbeit dft 'Bedingungen von Spa er füllt habe. In diesem Zusammenhänge weist der Minister die in den Ententezeitungen erhobenen Vorwürfe zurück, als babe die deutsche Regierung zur Hebung der Forderung zu wenig acta». Es seien insbesondere die Beschaffung non Bergarbeitenvohmingen gefördert worden. Für etwa 70 000 Swinloblenbcrgarbeiser seien Baracken hergestellt nnd im Ruhrgebiet seien etwa 45,00 Bergarbeitern»»!»»!», gen in Angriff genommen Den Bergarbeitern, den Unternebmern iind den in Frage kommenden Behörden spricht der Minister sür die bon ihnen geleistete Arbeit seinen Dank aus. Bezüglich der Er- nährnngspolitik werde von seiten der Regierung vor allem di-> För derung der landwirtschaftlichen Produktion angestrebt. Auch die Preispolitik sei dauernde Sorge der Rygiening — Ein- und Ausfuhr müßten einer bestimmten Regelung unterworfen werden. Man kann dein Minister nur beistiminen wen» er wünscht, daß vor allem erste Sorge die Einfuhr von Lebensmitteln sei, während sowohl die Jnncnerzeugung als auch die Einfuhr von Lnrusartift-l» ans das größte Mindestmaß beschränkt werden müsse. Bezüglich der Ausfuhr sei nach einer Erweiterung des Marktes zu streben, vor allem durch Abschlüsse wertvoller Handels- und Wirtschaftsverträge. Zn diesem Zwecke sei im Ministerium «ine besondere Abteilung eingerich tet Dem wirtschaftlichen Dierstjahr redet der Minister das Wort, indem er meint, seine Einsührnng sei zur Gesundung de» imrtschastlichen Lebens notwendig. Es sei schon setzt hervorgehoben, daß bezüglich dieser Ansicht die Meinungen doch weit auseinanber- gingen und daß eS säst in allen Parteien neben Freunde» auch ent schiedene Gegner diese» Gedankens gibt. Der Minister schließt mit dem Wunsche, daß es trotz aller Schwierigkeiten doch gelinge» wird, die deutsche Wirtschaft wieder zu heben
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