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Arbeiterstimme : 06.01.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-01-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494480041-192801061
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494480041-19280106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494480041-19280106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungArbeiterstimme
- Jahr1928
- Monat1928-01
- Tag1928-01-06
- Monat1928-01
- Jahr1928
- Titel
- Arbeiterstimme : 06.01.1928
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MF was-Heu asgefaut Die nokvjknsfg zu verfchätfentje Kon twllp wurde Mdulchjelbftvcrftändlich geringe-; oder aber über haupt ficht durchgeführt Dadurch werden Gagexplofwnen ge radezu besänftigt- Eis SMWSZU stevklliqstes Spiel mit dem Leben der pro- MCUHM Mieter Ist die Unsterbringung von Ammoniak- CUYIMZM in Akbeitetmiekhäuferm Hier besteht die Gefahr der xplofivnen ständig. Nun wird noch daran hingewiesen, daß die Mieter sich über den Ammonsiakgeruch bei der Polizei beschwert haben. Diese hat aber, wie allgemein festgestellt wird. nichts gegen die Ablagerung sdes Ammoniak- in dem Haufe unternommen Die befchuldigtcn Behörden wer-den natürlich alles versuchen. die Schuld von sich übzuwälzen. Es ist deshalb nsicht mehr als eine Selbstverständlichkeit die Durchführung der Untersuchung durch Vertreter der Arbeiter vornehmen zu lassen. Wir fordern eine solche Untersuchung durch Vertreter der Arbeiter- Wie immer, wenn Proletarier verunsglückem hat »der kapi talistische Staat kein Geld für die Verunkglückiew Die amtliche Hilfe wurde seht schlecht geleistet Bis-her sind fiir die Opfer nur 30000 Mark bewilligt worden, eine Summe, die bei der Größe des Ungliickg bei weitem nicht ausreicht Die Frattion der Berliner Stsadtverordneien der KPD wir-d sofort eine umfasscnde Hilfe verlangen. Sie fordert ausreichende materielle Unterstützung der Opfer, Bestattmtggkostrn für die Tozcn und ausreichende Fürsorge für die Hinterbliebenen DIE Bisse der Opfer Bisher wurden als Opfer des Unglück-, festgestellt Tote:l. Frau Poefch, 2. Pan-l Pietich, s. und 4. Ehepaar Schejdhauer, die übrig-en Toten waren noch nicht festgestellt- An Verletzten wurden festgestellt: Schwewetletzte: l. Otto Lessing. 2. Elfe Hoffmann, J. August Pietfch. 4. Oskar Psietfch, 5. Hedwig Kuflin, s. Käthe Kusch,7. OttoPoesch Lebensgefäshrlich verletzt ist die neunjähvisge Gerda Scheid- Hauer Leicht-verletzte: Günthet Stephan, Karl Abich. Friederich Hunnen-cann, Ema Hanncmann, Herbcrt Hannemann. Nuth Hoffmann, Friedrich Höck. Bericht eines Augenzeugen Ueber den Eintritt der Katastropbe machte det in der zweiten Etage des Hauses Landgberger Allee 115 wohnende Kaufmann Abramowicz folgende Mitteilung: »Ich kam nachts gegen 12 Uhr nach Hause und sah. dasz in dem Resiaurant von Scheidhauer noch Licht brannte. bemerkte aber keine Gäste mehr-. Offenbar waren die Wittglente eben dabei, dag Geschäft zuzumachen und die Kasse, wie sie das immer zu tun pflegten. mit ing Schlafzinimer zu nehmen. Ich ging durch den Haugslur, der nicht nur an den Gastraum der- Scheid bauerschen Restauraiits. sondern auch an das Schlaszimmer der Eheleute und an die Kiiche grenzt, ohne daß mir irgend etwas Besondere-z aufgesallen wäre. T Ich zog mich aus und hatte mich gerade ins Bett gelegt, als , plötzlich eine Detonation ausbrach, als ob das ganze Haus in die Lust fliegen sollte. Im nächsten Moment prasselte ein Hagel von Scherben über mein Bett bin denn die Scheiben ans de inFenster waren in unzählig Stücke gerissen und durch das ganze Jimmer geflogen. Ein Bild, das iiber meinem Bett hing. stürzte ans mich herab und das Bett selbst wurde oon der Wand weggerissen Ich stürzte so, wie ich bekleidet war, aus meinem Zimmer beraus, unt meiner Wjiihrigen Mutter zu helfen. die nebenan schlief, und um nach meiner Wobtiisii,,-:siuirtiii, einer Frau Kobn, zu sehen· Als ich aus den Korridor trun, hörte ich fürchterliche Schreie und Hilferusc aus dem ganzen Hause. Von unter her rief eg: »Rettet euch. die Treppen stehen noch!« Meine Mutter, meine Wirtin und ich stürzten. dürftig be kleidet, auf den Hos. Auf der Treppe machte sich ein crstickcnder Dunstgeruch bemerker und es roch ätzend nach Am ntoniaL Als ich an dem Restaurant vorbeikam, herrschte dort tiefste Stil le. Ein Blick in die Riimne zvcigte jedoch, dan dort alles durch einandergewotsen. daß die T ände heraus-gerissen waren und überall Steine lagen. Hier schien Hilfe vergeblich. Wir, die wir unverletzt waren, wurden von freundlichen Menschen in get lZitmhlnukschaft aufgenommen, wo wir bis heute morgen lie en.« Det ungeheure Knall der Explosion alatmierte in der Nacht die ganze Umgegend. Die atmet-letzten Bewohner des Hauses flüchteten, notdürftig bekleidet, auf die Straße. Es spielten sich dort herzzetxeißende Schreckengfzcnen ab. Zahlreiche Frauen und Kinder, die Newcnchokg erlitten hatten, wurden von Net tungswagen ins Krankenhaus gebracht, das sie inzwischen zum Teil heute vormittag wieder verlassen konnten- Die bequemste und geriiuschloseste Waffe der kapitalistischen Gesellschaft ist die Justiz. Mit ihrer Hilfe entledigt tnan sich unliebsatner Agitatoren, durch sie bringt man Klassentäinpser in Not und versucht, Arbeiter, die noch nicht fest sind in der revo lutionären Anschauung schwankend zu machen. Es genügt den Berantwortiichen fiit die bürgerliche Ruhe und Ordnung nicht, eine Anzahl bekannter Revolutionäre hinter die Mauern zu bringen« Unabliissig sinnen sie. um neue Arten zu finden, die revolutionäre Bewegung zu schlagen. Um die Arbeiter zu schrecken, um sie von Lohnbewegungem die heute, als breite Klassenbewegung geführt, starke politische Bedeutung haben. abzuhalten, werden Urteile gestillt gegen Teil nehtner an Streits, gegen Geiverlschaster.· Durch hohe Geld-, strafen soll den Arbeitern der Mnt zum Kampf genommen werden« Wenn diese Praxis größeren Umfang annimmt, werden wir erleben, daß die Reforinisten sich bei ihrer Sabotage der Atbeiiskämpse stets auf die Staatsgewalt berufen. Löbe, der stch »lintg« gebärdende Reichst«aggpriisident. sprach ossen aus: »Gesetze im Rechtsstaat müssen respektiert Inerden.« Für ihn ist die deutsche Republit. die in Wahrheit em Unterdrückungswerkzeug gegen die Arbeiterschaft darstellt. ein ~Rechtgstaat«. Dqg Proletariat muß solchen Worten und der akttgen Vorgängen schärfste Aufmerksamkeit zuwenden.f Egge migt nicht, sich solidarisch zu zeigen inii den vernrteilten Klassen täinpsern Mit Zäshigteit muß eine breite Front geschntiedet Akt-den gegen-die Klasseninstiz Juden Gewerkschastgversamms 111-dato muß sibek die Feine you Streituntekvkiickung diskutiert -. werden. Dem, letzten Arbeiter gilt es klarznmachen, dass auch « Matt ist. wenngleich ek pieneichi gar nicht politisch ann- in. DR W ZU IMQU Zeit besonder- scharfe Terror gegen den M Weil-mai ums Anlaß set-t, das alle Kameraden i sich in höherem Maße als bisher zur Verfügung stellen, wenn eg gilt. die Biirgerblockjuftizgu bekämpfen. Jeder Tag bietet dazu neue Gelegenheit » Die kommenden Wahlkämpfe wer-den als Diskussiongobjekt nicht zuletzt das n e u e Stt afge setz b u ch haben. Diefeg Werk bedeutet eine Verschlimmerung der jetzt schon bestehenden Unter jochung der Arbeitetklasse. Wer davor die Augen schließt. wer aus Unsechlfamleit verfehlt. sich zu unterrichten. damit er sich an dem notwendigen Kampfe beteiligen kann, handelt - unvekantwortlith gegenüber der ptoletarifthen Klasse. Am kornigen-den Dienst-ag, den 10. Januar, 19,30 Uhr, per onstaltet die Rote Hiiic im Saale«des" - Es -- · ~Viirgctgartcn. Dresden-Lähmu. seinev öffentliche Versammlung in der jedem Arbeiter die Ge legenheit geboten wird, sich über die oben angeschnitten-sit Fra gen zu informieren. Hierzu muß jeder erscheinen, um sich Rüst zeug zu holen für die tägliche Arbeit im Betrieb. Gleichzeitig ist diese Beriatnmiung eine So.lldariiiitgknndgebung für den Genossen chfeh der xpögen ~3erfctzungsarbeit unter der Reich-IMM« zu 1 Jahr 3 Monaten Festung net-urteilt wurde. Der Genosse « Rechtsanwdlt Dy. Noli Helm, Verteidiger Brust-. wird sprechen. Die Arbeiterschaft von Löbtau und Naußlitz insbesondere muß durch starken Besuch zeigen. daß sie jichjplidarzfch fühlt mit dem neun-teilten Genossen« und daß fisr willen-z ist, einen organi sierten Kampf gegen den Viirgethlock mit feinen Vorstäßen gegen die Arbeiterschaft zu führer « - - » « Der Stich ins Wespen-siege Reichsmgskaudiqur Rocke - Chaos in der Sozialdpmpkmtåås Es wäre ein-e Tragikomösdie, wenn ei sich nicht Um den B in t - hundN og l e handelte. Das Durcheinander in der sozialdemo kratischen Presse, das unsere Meldung von der Reichstag-kundi dcrtur stkes hervorgeruer hat. ist unbeschreiblich. Ein Teil der sozialdemokratischen Presse hüllt sich noch immer in Todes ichweigen An seiner Spitze der Vorwärtg. Es ist fast unglaub haft. Die biirgeklsche Presse diskutiert die Kandidotur Reste-, selbst die Nuchtlchtenagentur der Bürgerblockregierunsg, das Wolffsche Buteaih fühlt sich veranlaßt, in die Diskussion ein-zu greifen das sozialdemokratische Zentralsorgan aber veröffent licht nicht einmal die durch den offiziellen sozialdemokratischen Preisedienst vom Parteivorsitansd lsancierten Mitteilungen Wie stark muß die Empörung der sozialdemokratischen Arbeiterinsassen fein, daß selbst ein so kaltichnäuziger Verräter wie Stampfer es nicht wagt, den Mitgliedern feiner Partei auch nur die diplo fnxtifch verlogenen Flederwische des Parteiootitandez vorzu c en. Aber ein Teil der sozialdemokratischen Presse hat Stellung genommen. Und das ist noch klägliches als das Schweigen Staiiipferg, Es ist, als ob Schuljunigen stammelten, die vom Lehrer bei einem bösen Streich ertappt wurden. Wir greifen aug der sozialdemokratischen Presse bloß vier Zeitungen heraus-, zwei »Im-ke« und zwei »rechte«, die Leipziger Volkszeitung unsd die Chemnsitzer Vol-ksstimme, die Nheinsische Zeitung und »das Hamburger Echo. Die erste Frage, die sie alle bewegt und um deren Beantwortung sie sich winden wie getretene Regenwürmer: Wer betreibt eigentlich die Kandidatnr Nogkeg? Und jede schreibt das Gegenteil der anderen. Hamburger Echo: «...Di-e übergroße Mehrheit der Hamburger Bevölkerung hat den Schwindel der Hamburger Bolkgzeitnng längst erkannt·.. Es ist auch schlimm: Da weiß niemand an parieiamilicher oder parieioffiziöier Seite etwas davon, daß der ehemalige Reichswehrminister und jetzige Ober priisident Nogke irgendwo siir den Reichstag kand«idieri. Es liegt keine Meldung aus keinem Wahlkreis vor, aus der auch nur die Absicht zu erkennen wäre. den ehemaligen Reichs-weht minister nliz Neichgtagskandidaten aufzustellen« Chemuitzet Volkgstimme: »Um es gleich vorweg zu sogen: Wahr daran-ist, daß der scheinbar non allem Taktgefühl verlsassene Nogke eine Kandidatur anstrebt. Falsch ist, daß irgend eine sozialdemokmtische Körperschast, vom Origgruppenoorstand bis zum Parteivorstand, zu dieser Frage Stellung genommen hätte-« Rhein i fche Zeitu ag: »Wir wissen dcnigegeniiber, daß zahlreiche Sozialdemokraten des Wahlkreifcz Hannover den Wünde haben, Noske zum Reichstag aufzustellen. Es ist uan bisher nicht bekannigeworden, daß er grundsätzlich abgelehnt hätte.« Also zusammcngcfaßt: erstens. niemand denkt an eine Kan didatur Neste-Z; zweitens, er selbst bat sie aufgestellt und drittens, im Wahlkreis Hannooer agitiereir unbekannte Kräfte für die Ksandidatm Nosch. Wer ist eigenrlich dieser geheime Unbekannte, der Nogle aufs Schild gehoben hat? Da man doch nicht annehmen kann, dasz Neste von den Kommunisten file die Sozialdemokratie tan dsidiert wurde, mnsz eg irgend jemand in den Reihen der SPD sein. Vielleicht ist es doch so. daß die Herren Wels und Müller ibr neckischeg Spiel mit den sozialdeniotraiischen Arbeitern trei ben. Vielleicht ist eg nützlich, nm dieses Schäferspiel zu durch schauert, auf das Jahr 1924 zurückzubliclem wo bereits einmal die Neichgtaigglandidsatnr Noskeg wochenlang diskutiert wurde, um von den sozialdemokratischen Arbeitern zum Teufel gejagt zu werden« Wie war damals die Rolle des sozialdemokratischen Parteivorstaiides? Darüber schreibt die Lei pzige r Bo its zeitungj »Wie schon aus der obigen Darstellung zu ersehen ist. war es 1924 der Parieioosrstand, der unter dem Drucke der Parteimeinung die Kandidatur Nogkeg verhinderte« eine sertsige Tatsache zu stellen- NU! Kopfe-»Alle Øtfährt die Oeffentlichkeit die Veröffentlichung des · Soztaldemotratischkn Pressedienstes, denn der kleine Teil· der sozialdemokratischen sei-» tsungen druckt diese nur augzugswelje üb»uttd bezelchnenderwcijk in verschiedenen Augzügen So zittert dce Nhe inrs ch e Ze j tung aus dem Sozialdemokrattschen Pressedcenst: »Schlicszlich aber wird die gemeinste Hetze die so·zlal·dem»plratksc·he Partei usin» abhalten das zu tun, wag sie für richtig halt. Die Soziajdenm« kratie hat nie dar-an gedacht, sich von den Sowjetbeamten izz Deutschland ihre Taktik vorschreiben zu lassen, und das wird auch« in Zukunft so bleiben-« Wer noch danach zu ·zwelfeln vorgihz« daß der sozialdemokratische Parteivorstand nut allen Kräften für die Kandidatur Noste arbeitet, ist ein bewußter Betrüger« Und nun noch eine Frage: die Stellungnahme der Wins bemotratischen Presse, soweit sie bisher bekannt wurde, zur Kan disdatur Neste. Und wiederum wiederholt sich dasselbe Spiel: keiner weiß etwas vom anderen, und allse waschen ihre Hände j» Unschuld DieLeipzigerßolkszeitung:»Vielleicht reicht auch die Geographie sder SA3-Re«dakteure noch dazu ang, um zu ex kcnnen, daß der Wahlkreis Wespe-Eins von Leipzlg wenigstens ein Dutzend D-3ug-Stunden entfernt gelegen ist.« !!! Aug diesem Grunde vermögen die Leipziger ~Linken'« zu der Frage gar nicht Stellung zu nehmen. Die Chemnitzer Volksstimtne hingegen meint: ~Seine Kandidatur ist ja nicht nur irgendeine örtliche Ange legenheit, sondern eine Sache der Gesamtpartei.« Das Hamburger Echo steckt den Kopf völlig in den Sand: »Ja, es ist wirklich schrecklich. Wir wissen nichts von einer Noske-Kandidatur und verschweigen es noch obendrein!« Ofer und klar spricht die Rheinische Zeit-ung: »Wir fügen dem (der von uns zitierten Mitteilung des Presse diensteg - d. N.) hinzu, dsasz wir die Rückkehr Eicogkeg in den Reichstag begrüßen würden.« Das ist die Stimme des Partei vorstandeg. - Die Chemnitzer Volkgstim me hingegen weiß dar iiber das genaue Gegenteil zu berichten Sie schreibt am selben Tage: »Besonders kläglich ist sein (Nogteg) Hereinsall im Jahre 1924 gewesen, alg er in einem hannoverschen Unterbezirk seine Kandidatur durchgesetzt hatte und dann ans dein spater tagen-den Hannoverschen Vezirkgparteiing eine glatte Niederlage erlitt... Der Bezirksparteitag lehnte Nogke til-, und der von NoSke an nerufene Parteivorstansd trat-im Beichwerdeverfahren der Ent scheidung des Bezirkgparieistageg bei.« Kann man annehmen, daß Nosle seine Kandisdatiur gegen den Willen des Parteivorstsandeg angemeldet hat? Jeder, der nur eine Ahnung von den herzlichen politischen und persönlichen Beziehungen zwischen Wels. Müller und Nogke hat, kann über eine solche Frage nur lächeln. Und gen-an so verhält es sich jetzi. Der Parteivorstand hat Neste ermächtigt. für seine Kandidaiur zu werben, sie unter Berufung auf die Autorität der sozialdemo kratischen Führung durchzusehen, um so dann die Partei unter Berufung auf den Beschluß des betreffenden Wahlkreises vor Ebenso charakteristisch wie dieses Chaos in der END-Presse sind die Angrisfe auf die Kommunsistische Partei, weil sie dasz Geheimnis der Noste-Kandidaiur gelüstei hat. Den Vogel schießt die Chemnitzer Volksstimme ab. Sie macht die Kommunisten dafür verantwortlich, wenn die Kandidatur Nogkeg zur Tatsache werden würde! Diese Halunken entblösden sich nicht. zu schreiben: »Sie («die Kommunisten) verfolgen ja nur den Zweck, durch ein dauerndes Geschrei die Angelegenheit zu einer Prestigefrage zu machen und so die Situation Noskes zu stär ken. Sie hoffen, daß eines Tages ein Teil unserer Partei er klären würde, daß nun, nachdem die Kommunisten aus der Sache eine Machtfrage gemacht hätten, die an sich bedanerliche Kandi datur Noskes nicht mehr zuriickgezogen werden könne. Das ist der Sinn ihrer Methode-« Es ist überflüssig, gegen eine solche Lumperei zu polemisieren. Denn jeder versteht, daß, wenn nicht die Kommunistische Partei den Noskeskandal an die grosse Glocke gehängt hätte, Noske unter stillschweigendem Protest der »linken« Verräter seine Neichstagskandidatur durchgesexzt hätte. Das- aiidcre »Unte« Organ, die Leipziger Volks-- zeit U n g, entblödet sich nicht. folgendes zu schreiben: »Sie (dic Kommuiriiten) wehren sich gegen die Neichgtaggkandidatur Nogteg, der an dein Niederbruch der revolutioniiren Welle onst scheidenden Anteil hatte. Aber noch ist nicht bekannt, ob die Kmnmunistcn nicht ihre »Nicht-Uagknstraiegen« von WILL die Br-andter, Fröhlich und Meyer, an die Spitze ihrer Lifxe stellen müssen.« Eines solch-en Vergleicht-g find nur solche geiinnunggs lose Lumpen fähig, wie die Saupe und Liebmami; Sie und ihr Partcsigcnosse Nogke find noch nicht wert, unseren Genossen Brandler, Ftiihlich und Meyer, die jahrzehntclang ihre ganze Kraft der ievolutionärcn Bewegung des deutschen Proletariais gegeben haben, die Schuhriemen zu lösen! Auf die anderen ~Argumente« der Leipziger Volkszeitung, die rein idiotijchsen Charakter tragen, braucht man nicht einzugehen. Die Rheinische Zeitung, die ihre Kampagne im Austrage des Parteioorstandeg führt, beginnt die EhreurettungL-- .attion fiir Nosle Sie schreibt: »Er (Nogke) hat durch die Niederhaltung der Anarchie niehr für die deutschen Arbeiter ge tan. als je die Kommunisten werden zerstören können. Der Tod Liebluechtg und Rosa Luxeniburgg ist nicht seine Schuld. Ueber diese Tragödie zu jammern. halten die Kommunisten Am wenigsten Veranlassung« Diese Nogle-Diskussion ist ein beredtes Spiegelbild sowohl für die Stimmung der sozialdemokratischen Arbeiter, als den Kurs des Parteivorstandeg und die erharmliche Berlegenheit der ~linken« Phrasenhelden. Der Parteivorstand weiß, was et will. Revolutionäre Bewegungen stehen bevor· Der Krieg gegen die Sowjetunion wird vorbereitet Warum denn Neste-Kurs ohne Nostr? Und wenn Noske Mitglied der Sozialdemokra iischen Partei ist, warum soll er nicht sozialdemokratischer Ab geordneter fein? So fragen Wels. Müller und Scheidemann. Das ist der Sinn des Noste-Skandals. Und wenn die sozial demokratischen Arbeitermassen sich begnügen werden, die Reichs tagskandidatur Noskeg zu verhindern, anstatt ihn ganz aus der. Partei heraugzufeuerm wenn sie nicht die politischen Fragen stellen, die durch die Maske-Diskussion aufgerollt sind - dann werden in Monaten oder Jahren wiederum Tausende ihrer Klassengenossen, aber auch ihrer Parteiungehiirigcn, wie in den Jahren 1918 und 1919, die Schuld sühnen müssen die jene auf sich nehmen, die nicht bereits ietzt den Kampf gegen den Nostr- Kurs bis zu seiner letzten Konsequenz führen. Russland hilft den politischen Gefangenen Poiens Moskau. 4. Januar- Heute trafen in Kolossowo, an der pol.iifch-fmvjetisiisci)cn Grenze, 9 polnifche und weißrussische politische Gefangene ein. die gegen eine Anzahl in der Sowjetunion verutteilter politischer Staatgbürger aus etaufcht wurden. Unter den Ausgetaufchten befinden sich Gichelfchtfchak. Mitglied des ZK der KPP, und die gibtenden weißrussischen Kommuniften Olfchewski. Merteng und fcherniah Sie wurden in Kolosfowo durch Vertreter der Kom giunistischen Partei, der Gewerkschaften und der JNH feierlich egrüßt. Kampf bis zum letzten Bluteteovsen Moskau, 4. Januar. Genosse Lanzucti richtete ans dem Wut-schonet Gefängnis an das Präsidiuin des Jnternationalen Kengresses der Freunde der Sowjetunion einen Brief, in dem er sur die Auszeichnung mit dem Note-Fahne-Orden dankt und erklärt: »Gegenwärti.;. ist die Sowjetunion von den Basallen der imperialistischen Rän ber umgeben, Jlie einen-Krieg gegen den ersten Proletarierstaais vorbereiten Wir werden jedoch das soziackistische Vaterland bis-J zum letzten Blutsttopsen verteidigen und unter der Führtan det yom Geiste Lenan beseselten Kommunistischen Jnternationaic unsere Jdeen in ver ganzen Welt zum Siege führen. «
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