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Arbeiterstimme : 16.01.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494480041-192801160
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494480041-19280116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494480041-19280116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungArbeiterstimme
- Jahr1928
- Monat1928-01
- Tag1928-01-16
- Monat1928-01
- Jahr1928
- Titel
- Arbeiterstimme : 16.01.1928
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4. sahka Dresden, Montag den 16. Januar 1928 Nummer 13 Memllmieiterfjwii m Witteldenthani 20000 Akdcnck EM Kampfe Halle, 16. Jan. (Eig. Drahtbericht.) Eine statt besuchte Metallatbeitetversammlung nahm am Sonntag Stellung zum Schiedgspruch der Mag d e - b n r g e r Spruchlauuner, der eine Lohnerhöhung von 3 Ps. in der Spitze vorsieht. Die- BezitlebevollmächtigtensKons ferenz, dießerti-auensmäunersitzung und die Metnllarbeiiers versammlnng lehnten einmütig diesen Schiedsspruch a b und beschlossen, ab Montag alle dem Verband der Metall indnstriellen angeschlossenen Betriebe in d c n S t r ei l z u fü hre n. Ab heute werden aller Wahrscheinlichkeit nach 10 000Metallatbcitcr inMagdeburg,sooo itlHalle,loooincöthenund4oooinandeten mitteldcntschenStädten,inggesamt2o 000 Metallatbeiter in den Streit treten. Die Ver smnmelten beschlossen. an ihren Forderungen festzuhalten. die n. a. lautem Der Lohn wird siir alle Lohnsiusen und alle Altersklassen einschließlich der Lehrlinge mn 15 Ps. pro Stunde nnd die Zulage in den Kesselschmieden nnd Messe-seien bis aus 10 Ps. pro Stunde erhöht. Heute vor mittag finden bereits mehrere große StreilveylaMMlimgen stati. Hilfe von Terrorondtohungen und neuen Ausspettungomaßs nahmen die Arbeiterschaft zu bewegen, wiederum s bzw. 10 Stunden zu arbeiten. JnderSiichsischen Gußstahlsabrik inFrei tal haben sich die Dinge derartig gestaltet, daß heute nachmittag damit gerechnet werden kann, daß eintroszer Teil der Belegsrhaft um 4 Uhr nachmittagg den S etrieb verlassen wird. wenn es den Einwirkungen des sozialdemo kratischen Betriebsrateg nicht noch in letzter Stunde ge lingt, die in Frage kommenden Abteilungen es handelt sich hier um sogenannte Hilfgarbeiierabteilungen von diesem Schritt zurückzuhalten Die Direktion war nicht be reit, bei diesen Abteilungen eine Arbeitgzeitverkiirzung ein treten zu lassen. Ihr Vorschlag lies, wie uns mitgeteilt wird, daraus hinaus, den Arbeitsschlusz siir diese Betriebe eine Stunde sriiher zu verlegen. Das sollte aber nicht durch Verkürzung der tatsächlichen Arbeitszeit, sondern durch Reduzierung der Pausen von 2 auf 1 Stunde geschehen. Der Betriebs-rat hat diesen Vorschla der Direktion einst i rn m i g abgelehnt und seine Untersgchrist auf einen entsprechen den Anschlag-. der von der Direktion herausgegeben wurde, verweigert. Unter der Belegschast der in Frage kommenden Abteilungen hat sich ob dieser stechen Zumutung der Direk tion die Kampfstimmung erhöht. Lege-n die Arbeiter heute nachmittag 4 Uhr die Arbeit nieder, verlassen sie nach 9stiin biger Arbeitszeit den Betrieb, dann muß damit gerechnet werden, daß es auch in der Sächsischen Gußstahlfa ril zum efsenen Konflikt kommt- « Reue Auswerrunggorohungen in Sachsen Dic Augipctrung im Gröditzer Werk dauert uni vermindert fnth Es ist der Direktion bisher noch nicht getan-sein die Front der Arbeiter zu erschüttern. Die Direktion hat jedoch der Arbeiterschaft in Gröditz folgenden unannchmbaren Vorschlag gemaijzn Für Martin-stockt und Werks-munter die drecgeteilte Schicht, für Gießerei, Walzwerke, Schmiede und Fintthctricbe 54 Stunden, für Licht- und Dumpfzentcale, Tisch lerei nnd Platz 57 Stunden wie bisher-. Tie Arbeiterschaft der GröditzsWetke kann dieses »Angebok« der Direkiicm keinesfalls annehmen- Der stumpf in den Reparuturwcktitiitten von Meta, in der elektrischen Zentrale und Stumpsschweihetei wird uneingeschräntt fortgesühkt. Hingegen iit es der Ditettion gelungen, mit Unter stützung der rcfotmistischen Bezirkslektung des DMP den Kampf um den Bistundcntag im Riese-er Werk nbzudtehcm Bekanntlich haben die Wust-halten des Meiner Wertes vor einigen Tagen nach Istiindiger Arbeitszeit den Betrieb selbständig verlassen Am 12. Januar ist cg nunmehr ver Direktion gelungen-, mit Der Schiedsivrmä Die Spruchtmnmer hiat am 12. Jamm- in Mggdeburg für die mehr als 50 000 mitteldeutsichen Metallprbeiter einen Schieds spruch gefällt, nach dem der Spitzenlohn sur Facharbeiter 78 Pf.. flir alvgelernte Arbeiter 72 Ps. und sur Ungelernte 65 Pf. »be trägt. Die lehrt en Lohnlätze erholzen lich iin glei en Verhalt nig. Die Auslögmgglätze für Mon eure erhbäen Ii um ·8 Pto xsnh die Gießereizula e um 10 Prozent. Fkr An alt ist ein-e wildertegelung getropfen Dieses Alstommen soll am 15· Jan. in Kraft treten und ist mit einer Frist von 14 Ta- en. erstmalig am 20. September 1928, kündbar. Die Grklärunggsrist läuft bis zum 18. Januar. Für die niittelsdeutschen Metallarbeiter kann es nichts an deres geben als, ohne den Ablauf der Erklärung-feist und die Verbindlichkeitserkleirung abzuwarten, bereits am Montag, dem 1.13. Jgnuar, in den Kanin zu treten und durch den Streit die aufgestellten Forderungen zu erkennt-few Um Geblew Nachfolger B e cli n . 11. Januar Migenc Drachmen-any- Die Verhandlungen der Negierungiparteien um die Be ietzung des Reichswclzrministeriumg nach dein Rücktritt Gebiete iiud noch nicht beendet. Am Sonnabend abend hatte Hinde n burn mit Geister noch eine Unierredung. Es heißt, daß Geszler verringert werden sollte. mindestens provisoriieh im Amte zu verbleiben nnd Peinen Urlaub einzutreten. Der Plan wurde jedoch a u fge geben. Um siir den Kuhhandel der Re gierungsparteien Zeit zu gewinnen, heißt eu Mii- luan wird dng Neichewehrminiiterium provisoriich ani 14 Tage einein Re nterungsrnitglied übertragen und innerhalb dieiee zwei Wochen einen Nachfolger Gebiet-:- beitiinmen. Die Volkspartei be iteiit darauf, daß der Neichswehruriniiter von ihr gestellt wird. Jst der Presse wird unter anderem die Kandidatur des General-z Grönee erwähnt, man beruit sieh beionderg aui den Willen Lindenburggz der gegen den Widerstand des Zentrums ebenfalls iiir einen Voiieparteiler eintreten foll. Die Volkspartei erin nert erneut daran. daß iic bei der Einteilung der Ministerieiiel bei Bildung der Viirgerblockregieruna um einen Sitz zu kurz gekommen sei. wag jetzt korrigiert werden müßte. Ueber die wirklichen Ursachen des Riiiktrtite Geister-I tit auch in den liachrusen Geßlerg für seine sjiihrige Ministeriiitigkeit nichts zu erfahren. Die ausländische, insbesondere die Pariser Presse- schenkt den Vefuptunqem als ob Gebler aus rein per sönlichen Geiundheitsr icksichien suriiekgeteeten wirr. keinen Gian be n und vermutet hinter dem Rücktritt wichE i se ite- Utiicht Utincheiu die init dem außen-politischen Kurs Deutschlands zusammenhängen. Die Bestrebungen der Deutschen Volkspartei. den Nachfolger Geßlerg in dem für den erstarkten neudeutfchon Jmperialaigmus wichtigen Reichswehrministerium für sich zu retlamiereth laßt Ok kemsem daß die Schmerindustrie schärferm Kur- auf eine Mita tktxrcgjmmg einfchlägL Der Kandidat. der ietzt als Nachfolger Meisters genannt wird, der berüchtigte General G r ö n e r, scheint dazu der geeignetste Mann. Mit seinem bekannten Ausspruch: »Ein Hundsfott. wer streiktt«· hat der General Gröner schon.wöh read des Krieges seine Qualitäten tn der Niedeetämpsung der kämpfenden Arbeiter zu beweisen versucht. Die Zentrums-parat dürfte sich mit der Forderung der Volkspartei. den Nachfolger Geßlersz zu stellen, abstnden und als Gegenleistung die Zustim gukng der Volkspartei zur Verschlechterung der Volksschule et a ten. Massenaufmarich zurLieblnechtsLuxembarg-Kummer Perlin 16. Januar. Eigene thjjncldungJ Dcr Aufforderung der Kommuniitiichen Partei,.om Tage der Ermordung Karl Lieblnechts und Rola Luxemburgs ans den Gräbern der gefollenen Opfer der deutschen Revolution. auf dem Friedrichsfeldee Friedhof zu demonltrieeen, leisteten ungeachtet dei ungünstigen Weitere viele Tausende Berliner Arbeiter Folge. Die Felern in 20 qroßenSälen Berlin-« und ins-Fried richefelde muten ausser dem Gedenten dee leuchtenden Vorbilder revolutionärer Treue einem Kampfgelöbnlo file die Gegenwort und Zukunft gewidmet. Die grosse Masse desszeelinee·« Pro letariats war durch Kronzdelegalionen·und-Depntationen in Iricdtichsfelde vertreten. Zublreiche ptoletakifche -Or«gn»«nifativncst nnd solt alle Berliner Großbetriebe legten Keiinze an den Geile been Karl Lieblnethto und Noln Luxembuegosnledeh Genosse Pieck zeigte ln einer Ansprache u. n. die Heulerrolle des deutschen Sozialdemokratie in der deutschen Macht«-nnd ED e deuljche Flehelteeicholt lel ith vor die Wahl gestellt, ln den kommenden Kämper unter der Fahne Nooteg oder unter-der Fahne-Inn Lieblnechre und Nosa Luxemburge zu marschieren- Arn-Sonntag dem 22. Januar dciygnlkxjch dic Arbeiter Dresdeugi im stunk-. Erscheint in Massan « »chokucicsi phck Dcfpciismus« Ein Bürgern-her über die Verbannung Schallende Ohrfeigen für die SPD Wir stellen an anderer Stelle schon fest: das Geschrei Aber die Verhannung der teuflischen Opposition in dem sozialdemo kvatisschen und bürgerlichen Presse-wald ist verstummt Die ein zige Hilfe-quelle zur Fortsetzung ist noch die Masloupßuths Fischer-Gesellschaft Heute nimmt nun in der Berliner linke demokratsischen Zeitung »Die Welt am Montag« der bekannte Schriftsteller Dr. Frosch unter obige-r Ueber-schritt das Wort zu dieser »Verbannungg«-Angelegenheit. Was die Sozialdemo kraten den Arbeitern verschleiern. worin sie die Arbeiter ver wirren, nämlich daß 3arigmus und Sowjetssyftem etwas anderes ist, daß es also auch eine andere Bedeutung hat, wenn die eine oder- die andere Macht sich mit allen Mitteln verteidng das schreibt Dr. Frosch gleich am Anfang seines Artileu Er er klärt: »Die 52 Oppositionellen, die Stadin mit einem Schlage in die Verbannung schickt, erleiden genau das gleiche Schick sal das viele von i nen bereits unter dem Zaren erlitten hat-en unfeeihen kurze hier wie dort-e Aus den ersten Blick nicht zu leugnen! rotzdem ist’- ein Unterschied. ob einer einem stagnicrenden Sumpf zum Opfer fällt oder einer ge waltigen Bewegung. Den-n so undurchsichtis alle Verhältnisse Sowsetrußlsandg find: das eine steht fest, afz sich die Revo lntion noch nicht totgelaufen hat« Dr. Frosch schlägt mit dieser Feststellung das ganze dema gogische Geheul der Sozialdemokraten iiber ~russ«ische Despsotie«, ~roten Jmperialigmus«, »in-ten Mil·itarigmus«, »rote Klassen justiz«. Man dürfe, wenn man Revolution machen wolle, keinen Augenblick im Zweifel sein, daß es letzten Gndes um den eigenen Kopf gehe. Die mehr wie 50 Prozent Sicherheit, die die deut schen Putfchgenerale und Vollsbeaustragien so sehr zu schätzen wissen, gebe eg in der Revolution nicht. ..Neoolution ist nur möglich, wenn ihre Bansnerträsger zunächst mal auf ihr eigenes liebes Leben pfeifen.« Nachdem Dr. Frosch diese, für die EBO- Fiihrer sehr unbequemen Feststellungen gemacht, zieht er. wie die sozialdemokratischen Zeitungen dar-« ebenfalls gemacht, eine Parallele mit der französischen Revolution. Hier sei die Re volution auch nicht damit erledigt gewesen, daß man das alte Negime gestürzt habe. Die Gsirondisten haben daran glauben müssen wie die Menschewsiften Und aus den Jaskobinern habe Robespierre erbarmiungolos alle ausgewetzt die nicht mit ihm gingen. Dann sei Robeepierre selbst gefallen. Ob es in Nuß land Stalin so gehe. dies prophezeien zu wollen wäre sehr ver wcgsen, historische Parallelen springen schnell aus der Richtung. und alles kommt ander-, »als der Verstand des Verständigen er voraus derechnet«. Dann fährt Dr. Frosch fort: « eden lls lä ch ni tleu nen, da in Ru land eute Weltheschichfke genug-hist wird? willgsagem gaß die fZiseschelknisse zwan eliiufig mit der Gewalt ein-es Strome-i abrollen und die ngihrer immer wieder vor radikale Entscheidungen stellen. Das ist eine grundsäkslich andere Situation als die der ge samten übrigen Wel (Chin-a vielleicht auggenommeni· in der die Politik immer mehr einein will-seligen Krebseu gleicht und die Nur-traute des· andelns zu heäszen scheint: Wasch mir den lz. aber mach i n nicht naß. ein d ese Maxime A und 0 des Handelns it, der wird fiir die Vor Stufe in Russland natiirlch sein Verständnis haben. Er is? e nfach kindlich, ein Laurento liber «die schlechte Behandlung der Troslipartei anYUschlageiy weil es dem Gesetz der Freiheit und Gerechtiglei niclzt entspreche: denn dieses Gesetz e ist-irrt ja« bisher le der in er ganzen Welt nur aus dein Lin-ten und wenn seine Verletzung überhaupt iågendwo ents ul bar ist so in dem Gärungeznstande einer evolution -—— einer echten naturae-, hei vek en jeglicher schließlich und endlich fiir seine Taten mit dein eigenen Kopf haftet, und nicht wie mancher Krieg-Keim der hochzioilifierten Staaten. nachdem er alles versaut t, mit einer fetten Pension oder Wisse-Jung in einen weichgepolstertea Nuhestand versetzt wird.« « Hier wie oben ist die Feststellung interessantund wesentlich. daß die Revolution« in Nußland weiter marschiert Marschiert sie aber weiter, dann dann sie nur zum Kommunismus innr schieren Gleichzeitig-enthüllt der bürgerliche Schriftsteller die Verlegenheit der SPD, wenn sie« lisber ..Freiheit und Gerechtig ieit«szslatnentiert, unsd immer wieder betont Dr. Frosch, daß die Führer einer wirtlichenßeoolution auch ihren eigenen Kopf riskieren Wenn Dr. Frosch feststellt, daß die Revolution in Russland weiter marschiert-« dann ist seder Art-griff gegen sie einslonterrevolutionärerAngrsisfp Und von diessm Gesichte »ttiunckl,:e aus ist die» Haltung Trotz-ki- wnd der anderen zu be .ra en. - « « . « - Diesen Maßstzab,"den die«ve«rräieriichm Sozialdemokraten nicht anlegen« Löwen« weil set ihre» gesamte Politik als Ver-- brechen-an der Arbeiterschaft kennzeichnet- disfen Maßstab. den einziger den man überhaupt anlegen IMM. hat Dr. wach erkannt. Er schreibt dann weiter: - »Scamk ist - ,dag bat .·ik)m-·-iu- Leniln höchftsethst ins Zeugnis geMricbm —Jicherllch cm ztemsltch klomqu Kerl abcr all-er mhrscheinli fett nach kein dmnmek«.·
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