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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.08.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-08-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186508203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18650820
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18650820
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1865
- Monat1865-08
- Tag1865-08-20
- Monat1865-08
- Jahr1865
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.08.1865
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n 'k " i 4S>8 o) Für Verlegung de- Viehhof- 317 Lhlr. L Ngr. ck) Für Erneuerung der Balkenlage am Iungviehstalle 166 Thlr. 22 Ngr. 4 Pf. und «) für Erbauung eine- Schuppen- mit Pappdach 546 Thlr. 10 Ngr. 4 Pf. Die Nothweudigkeit der Verlegung de- ViehhofeS hatte der Aus schuß (Ref. Herr vr. Günther) anzuerkennen, indem dieser in möglichster Nähe de- Kuhstalle- sich befinden muß und in Folge der Neubauten der directe Zugang zur Scheune verloren ge gangen ist. Die Zweckmäßigkeit einer Erweiterung der Brennerei ward allerdings zugegeben, indessen darauf hingewiesen, daß ein ge steigerter Betrieb derselben als Privatindustrie des Pachters anzu sehen und deshalb ihm wohl die Herstellung der von chm beab sichtigten und selbst auszuführenden Einrichtung zu gestatten, eS aber bedenklich sei, die neuen Kosten, welche hierauf Setten der Stadt verwendet werden solle», zu bewilligen; zumal da ein Grund, aus welchem nicht früher schon und der der ersten Vorlage die jetzige größere Rechnung aufgestellt worden, nicht erwähnt ist. Gegen die übrigen Herstellungen hatte der Ausschuß nicht- zu er innern. Er empfahl einstimmig; die auf Erweiterung der Brennerei sich beziehenden Kosten nicht zu unwilligen, im Uebrigen aber den Beschlüssen de- Raths zuzustimmen und hinsichtlich des Mehraufwandes von 465 Thlr. 15 Ngr. 9 Pf. Nachverwilligung auszusprechen. Im Uebrigen sprach man über die Ueberschreitung der An- fchlagSsumme beim Bau des KuhftallS sein Bedaunn insofnn aus, als vor dem Beginn des Baue- die Versicherung gegeben worden, daß der Baugrund genau untersucht worden sei und auf die Be schaffung des nothwendigen Schlafraumes für die Mägde bei größerer Aufmerksamkeit schon früher hätte Rücksicht genommen werden sollen. Die Versammlung trat dem Gutachten des Ausschusses ein stimmig bei. (Schluß folgt.) Die permanente Industrie-Ausstellung von Gdrrard Friederici. In Folge der freundlichen Einladung des Herrn Eduard Friederici stattete die Leipziger polytechnische Gesell schaft am 16. Juli der permanenten Industrie-Ausstellung desselben, Schillerstroße Nr. 5, einen Besuch ab. Die Gesellschaft hat bereit- im vorigen Winter, als Herr Friederici mit dem Pro- jecte hervortrat, eine solche Ausstellung zu eröffnen, dieses Unter nehmen freudig begrüßt, weil dadurch einem wirklich dringenden Bedürfnisse entsprochen und ein Wunsch in Erfüllung gebracht wird, den die Gesellschaft seit einer langen Reihe von Jahren immer gehegt hat, zu dessen Ausführung ihr aber die Mittel fehlten. Die Ausstellung entspricht auch schon gegenwärtig in hohem Maße den Anforderungen, die man billigerweise an em so junges Unternehmen stellen kann; sie zeichnet sich bereits durch zieml che Manichfaltigkeit der ausgestellten Gegenstände aus und einzelne Artikel sind durch Mustersammlungen vertreten, wie man sie sonst an hiesigem Orte in gleicher Vollständigkeit kaum antrifft. Die Ausstellung dient in gleicher Weise den Interessen de- Ge- werbtrerbenden, dem sie ein Mittel bietet, seine Erzeugnisse dem Publicum vorzuführen und sich durch eigene Anschauung mit Ver besserungen oder neuen Geschmacksrichtungen in seinem Zweige bekannt zu machen, wir auch denen des kaufenden Publicum-, welches hier eine reiche Auswahl von Gegenständen findet, die seine Bedürfnisse befriedigen können. Die meisten der ausgestellten Gegenstände sind verkäuflich, und bei den Muster-Sortimenten ist die Ausstellung in den Stand gesetzt, gleiche Preise, Be dingungen und denselben Rabatt zu gewähren, wie die Aussteller selbst, weshalb die Ausstellung auch der Aufmerksamkeit von Wie derverkäufern empfohlen werden kann. Es ist zu wünschen, daß die Ausstellung von beiden Seiten, von den Ausstellern, wie vom Publicum recht fleißig benutzt werde und daß alle Freunde der Industrie und de- GewerbfleißeS bei passender Gelegenheit ihren Einfluß zu Gunsten eine- Unternehmens geltend machen, welche- für die Förderung der gewerblichen Interessen Leipzigs von dem wohlthät'gsten Einflüsse zu werden verspricht. Die ausgestellten Gegenstände zerfallen in sechs Classen; näm lich Maschinen, Mustersortimente, HauS- und WirthschaftSgeräthe, Werkzeuge, Musterzusammenstellungen und Comptoir-Utensilien. Unter den Maschinen treffen wir zunächst mehrere eiserne Drehbänke, eine Blechbiegemaschine von Kirch eisen in Aue, welche sich durch eine eigenthümliche, da- Ausheben der Welle er leichternde Construction der Lager auszeichnet; Spülmaschinen, nämlich eine von Hermann Ulbricht in Chemnitz mit einer von der gewöhnlichen abweichenden Vorrichtung zum Heben und Senke» der Spulen und eine Schuß- und Kettenspulmaschioe von Rudolph Voigt in Chemnitz; ferner eine kleine Grasschneide maschine (Green- Patent), zum Abscheeren des Rasens in Parks « s. w. geeignet. L. A. Thränitz in Chemnitz hat eine Schnuren- flechtmaschiue ausgestellt. Auf einem Tische lassen sich 6 bis 8 solcher Maschinen anfstelle» und durch einen Mann in Betrieb setze»; acht Maschinen liefern täglich 4000 Ellen Schnüre. Bei Anwendung von Elementarkraft kann ein 15 jährige- Mädchen bequem 12 Maschinen bedienen. Der Verfertiger richtet die Ma schinen selbst an Ort und Stelle ein. Bei G. Kaufmann in Iöhstadt sind vier und bei Willibald Curt in Hainichen sechs solche Maschinen in Thätigkeit. Sehr zahlreich sind die Ge genstände, welche C. G. Bald auf in Chemnitz geliefert hat. Es stad diese theils Spritzen, sowol zum Feuerlöschen als auch für Zwecke de- Land- und Gartenbaues, theils Pumpen, worunter auch die in der letzte» Zeit viel genannte California-Pumpe, theils größere Sortimente von Hähnen, mit der Maschine geschnittene» Schrauben und Schraubenmuttern u. s. w. Ferner find zu er wähnen ein transportabler Schmiedeheerd mit doppeltem Gebläse, sächsische- Fabrikat und billiger als die Rheinischen, welche jetzt im Gebrauch sind; eine Walkmaschine von Stecher hier, durch welche dem Oberleder der Stiefel sehr rasch die nöthige Form ae- geben wird; Modelle und Zeichnungen von Maschinen und Ge rächt», welche die Maschinenfabrik und Gießerei von D. MagnuS in Eutritzsch liefert; Ventilatoren, Parallelschraubstöcke u. s. w. Ein von I. G. Weiß in Chemnitz ausgestellter Spitzblasebalg zeichnet sich dadurch aus, daß sein Kopf nicht von Holz, sondern von Eisen gefertigt ist; derselbe ist außerdem noch mit einem Sperrventil versehen, welches die eindringenden Gase zurückhält, und so die Veranlassung zu Explosionen und Zerstörungen des Blasebalges vermeidet. Nähmaschinen sind von acht verschiedenen Firmen ausgestellt, nämlich von der 8ivAvr LLuvukLeturiQß- 6omx»v^, von Wheeler und Wilson, von Grover- Baker, von Pollak, Schmidt und Comp., von R. M. Wanzer und Comp., von Wilcox uud-Gibb-, von der Lmpirv'OorvpLQ^ in New-Nork und von Stecher und Comp. Wir schließen an diesen kurzen lleberblick der Maschinen noch die Erwähnung einiger Utensilien, als Schmierbüchsen, Ma- chinenputztücher, die auch als Staubtücher für den Hausgebrauch ehr gut verwendbar find, Hubzähler von Sch äffer und Buden- >erg in Buckau, Wafferwagen, Bandmaße, Schmiegen re. Be sonders aufmerksam machen wir noch auf ein schöne- Knochenöl und einen neuen Metallkttt (Mastic) welche gleichfalls ausgestellt sind. Unter den Muster-Sortimenten verdienen vor allen Dingen die Möbel aus massiv gebogenem Eschenholz von Gebr. Thonet in Wim Erwähnung, von dmen sich ein sehr reich haltiges Sortiment hier vorfindet, und welche auch bereits in Leipzig vielen Anklang gefunden haben^ Dieselben empfehlen sich durch ihr höchst elegante- geschmackvolles Aussehen, wie durch ihre Haltbarkeit. Außerdem sind ausgestellt schöne sächsische Ser- pentinsteinwaaren, Thüringer Marmorwaaren, gußeiserne Zimwer- und Kochöfen, bei deren Erwähnung wir zugleich der schönen Gußwaaren von Hess! er in Chemnitz gedenken, recht geschmack volle Korbwaaren (Möbeln) von Aug. Popp hier, eine hübsche Auswahl japanefischer und chinesischer Artikel u. v. a. Unter dm HauS- und WirthschaftSgeräthe« befinden sich außer verschiedenem Geschirr Holzspaltemaschinen, Zucker schneidemaschinen, Fleischhackemaschinm, ein neuer Korkzieher, amerikanische Wäschhalter und andere kleine Utensilien. Besondere Erwähnung verdienen eine amerikanische Wäschmangel von sehr einfacher Construction, die auch nur einen kleinen Raum ein nimmt; ferner eine amerikanische Leiter mit eisernen Sprossen zum Zusammmklappm. Solche Leitern werden jetzt im Zuchthaufe zu Waldheim gefertigt und es kostet da- Stück mir 6 Sprossen 1*/r Thaler, für jede Sprosse mehr erhöht sich der Preis um 5 Ngr. In diese Claffe gehören auch die guß- und schmiede eisernen Bettstellen mit Spnalfedermatratzen von Pohl und Co. in Plauen bei Dresden. Diese Matratzen bestehen aus einem schmiedeeisernen Gestelle mit darüber gespanntem patentirtem Doppelgeflecht schraubenförmig in einander gewundener Stahl- drahlfedern, welches hinsichtlich seiner Dauerhaftigkeit und Elasti- cität Nichts zu wünschen übrig läßt. Eine solche Matratze bietet im Sommer ein Lager, wie eS nicht lustiger und angenehmer ge wünscht werden kann; zur Erzielung der vöthigm Wärme rm Winter bedarf eS einer etwa zweizölligen Matratze von Schafwolle oder nach Belieben eine- Federbettes. Derartige Schafwollmatratzen werden gleichfalls von derselben Firma geliefert. Ferner verdienen die geruchlosen LuftclosetS genannt zu werden, welche sich in sehr verschiedener äußerer Ausstattung ausgestellt finden; sodann Bett wände von Binsen zum Schutz gegen kalte und nasse Wände von Chr. Beer u. Comp, in Coburg , Patent-Wasserfilter in sehr verschiedenen Formen und Dimensionen aus der Fabrik plastischer Kohle in Berlin. Diese Filter haben sich bei der verschiedensten Gelegenheit als ganz treffliche Mittel zur Herstellung eine- reinen von allem unangenehmen Geschmack freien Wasser- bewährt, sind auch bereit- vielfach in sehr ausgedehntem Gebrauch, z. B. auf sämmtlichen Schiffen der Hamburg-Amerikanischen Packetfahrt- Actiengesellschast. Von Interesse ist in dieser Beziehung eine Mit theilung, welche die Cölnische Zeitung vom 10. August 1861 in einem Reisebericht über die preußische Expedition nach Ost-Afien au- Lfientfin brachte. »Trinkwasser wird au- dem Fluß geschöpft, — - - . -
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