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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.02.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186902029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18690202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18690202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-02
- Tag1869-02-02
- Monat1869-02
- Jahr1869
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.02.1869
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Amtsblatt dtd König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Sechzig. HO 33. Dienstag den 2. Februar. 1868. Bekanntmachung, die Landtagswahlen betreffend. Ja unsrer Bekanntmachung vom 23. v. M. sind die hiesigen Hausbesitzer beziehentlich deren Stellvertreter ausgefordert worden, die wegen Aufstellung der Landtagswahllisten auSgegebenen Fragebogen binnen 3 Tagen vom Tage der Zusendung an gerechnet bei Bermeldung einer Geldstrafe von 3 bis 5 Thaleru wieder abzugeben, gleichwohl find aber, obschon jene Frist am 30. v. M. abgelaufen ist, eine beträchtliche Zahl jener Fragebogen noch nicht wieder zurückaeliefert worden. Wir fordern daher die Säumigen nochmals auf, nunmehr die rückständigen Fragebogen biS zum 3. l. M. Abends 6 Uhr in r dem DirectionSzimmer deS PolizeiamtS ReichSstraße 53/54, Etage I. einzureichen, widrigenfalls wir mit Einziehung der Geldstrafe gegen die Schuldigen verfahren werden. . , Leipzig, den 1. Februar 1869. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Schleißner. Holz- Auktion. Mittwoch, am 1v. Ae-ruar d. I. sollen Vormittags von S Uhr an in Burgauer Revier 19'/« Klafter buchene, 13io/«. Klaftern eichene, 20 Klaftern rüsterne. 3'/, Klafter erlene und 16»/, Klafter lindene Brennholzscheite, sowie 3»/, Klafter eichene Rrrtzscheite gegen übliche Anzahlung und unter den übrigen, im Termine an Ort und Stelle öffentlich angeschlagenen Bedingungen an die Meistbietenden verkauft werden. Zusammenkunft an der Luppenbrücke am Leutsch-Wahren« Wege. Leipzig, am 18. Januar 1869. DeS RathS Forst-Deputation. Holz-Auktion. Freitag, am 3. Februar d. I. sollen Vormittags von v Uhr an in GraSdorfer Revier und zwar im s. g. Staditz 128 Laughaufen, ca. 45 Abraumhaufeu und 11 Schock Reifstabe unter den im Termine an Ort und Stelle öffentlich angeschlagenen Bedingungen an die Meistbietenden verkauft werden. Leipzig, am 26. Januar 1869. DeS RathS Forst-Deputation. Die «eue Äera des Leipziger Theaters. Die neue Aera unseres StadttheaterS hat begonnen, eröffnet mit dem Schiller - Laube'schen „DemetriuS". I^e roi est mort, vivo Io roi! Mit der „Zauberflöte" schied die Directiou de- Herrn von Witte, welcher das Leipziger Theaterschiff länger al- vier Jahre durch heftige Stürme hindurch gesteuert hat. Gegenüber den übertriebenen Angriffen, welche Herr von Witte erfahren, ver langt die Billigkeit, daß die unbefangene Kritik auch der Verdienste deS scheidenden DireciorS eingedenk ist. Wohl hatte sie in Bezug auf die künstlerische Leitung vielfache Rügen auSzusprechen, was die allzuhäufigen Gastspiele, die Zufälligkeit in der Bildung deS Repertoires, das überstürzte Einfiudiren, daS rasche Beseitigen der meisten Novitäten, überhaupt die vorzugsweise auf ein glänzende- Budget bedachte Leitung betrifft. Dennoch muß sie die Thatsache anerkennen, daß Herr von Witte die Theilnahme deS PublleumS für daS Theater stets wach erhalten hat und daß er seinem Nach folger ein äußerlich in voller Blüthe stehende- Institut übergiebt. Er führte die Theaterleitung nicht von ästhetischen Gesichtspunkten aus, aber er führte sie als tüchtiger Geschäftsmann und mit den gefälligen Formen de- Hoftheater-Intendanten. Er hat jene Tüchtigkeit namentlich bewiesen in der schwierigen Einrichtung de- neuen Theater-, in welchem er da- künstlerische Uhrwerk rasch und gut in Gang brachte. Ohne Frage hatte daS ganze Jahr seiner Theatnleitung im neuen Hause einen provi sorischen Charakter. Während der ersten Hälfte desselben mußten die Schwierigkeiten einer neuen Organisation überwunden werde»; in dir zweiten Hälfte aber war der Rücktritt de- DirectorS bereit em« beschlossene Sache und lähmte selbstverständlich alle auf die Zukunft hinaus gerichteten Bestrebungen. Tin große- Verdienst hat sich Herr von Witte dadurch er worben, daß er selbst sich alle Mühe gab sich im neuen Theater einen dramaturgisch bedeutsamen Nachfolger zu sichern. ES ist be kannt, daß er vereit- mit vr. Laube einen Contract abgeschlossen hatte, demzufolge dieser al- sein artistischer Director eintreten sollte, und als sich diese Vereinbarung zerschlug, hat er eS in jeder Weise durch sei» Entgegenkommen zu erleichtern gesucht, daß vr. Laube in seine» Covtraet eintreten konnte. Herr von Wüte hatte dev Ehrgeiz, da- von ihm begonnene Werk nicht in die Hände der Dafür verdient er volle Anerkennung, denn Leipzig hat guten - Grund, die Direction deS vr. Laube, wie eS ja auch von allen Seiten geschieht, mit Freuden zu begrüßen. Schon seit dem Bestehen de- neuen Theater- steckt der Name „Laube" in der Leipziger Luft. Nachdem Herr von Witte um seine Entlassung eingekommen, haben wir selbst in der „Deutschen All gemeinen Zeitung" auf Laube hingewiesen, der inzwischen von der Direction de- BurgtheaterS zurückgetreten war; wir empfahlen ihn als artistischen Director, al- städtischen Intendanten und sind noch heute der Ansicht, daß er in dieser Stellung Ersprießlicheres für die Kunst zu leisten vermocht hätte, als in der, von der Caffe und hundert Geldsorgen abhängigen Stellung eines Theaterpächters. Wir glaubten in einem Theater, welche- der Kunsttempel einer Stadtgemeivde wäre, alle Bedingungen für die Gestaltung einer nationalen Musterbühne zu finden. Doch e- war im Rache der Götter anders beschlossen; wir be grüßen Laube nur als Theaterpächt«, doch auch als „Theater- pächter" ist er ganz der Mann dazu, unsere Bühne zu höherer künstlerischer Bedeutung zu erheben. Seine siebenzehnjährige Leitung de- ersten deutschen Schauspiel- im Burgtheater, über welche er in seiner Geschichte de- BurgtheaterS einen geistvollen Bericht erstattet, eine Leitung,'^'die durch Bildung eine- festen Ensemble und Re pertoire und durch die Förderung junger Talente zu hervorragen den Künstlern für die ganze Theatergeschichte der jüngsten Zeit sehr wichtig geworden, ist eine so glänzende Bürgschaft für ein erfolgreiche- Wirken auch in beschränkteren Verhältnissen, daß der HmweiS auf diese Thatsache genügt, um den Beruf Laube's zur Lösung der jetzt übernommenen Aufgaben außer Zweifel zu setzen. Tue Leitung der Bühne durch dramatische Dichter ist vor allem empfehlenSwerth, wie zwei namhafte Poeten, Laube und Dingel stedt, die besten Bühnenleiter der Neuzeit, zur Genüge beweisen. Man hat die- Princip damals, als wir eS aufstellten, lebhaft an gegriffen, ja zum Theil durch den Hinweis auf persönliche Motive verdächtigt. Und doch steht nur der dramatische Dichter, daS heißt derjenige, der für die Bühne der Gegenwart schreibt und sie kennt, im geistigen Mittelpuvct deS ganzen um ihn her rotirendeu Theater- wesenS. Er findet für jede- Stück den Grundtou der nöthigen Stimmung ; er hat die Phantasie, die zur Insceuirung desselben „ ^ «forderlich ist;.« fühlt da-Paff«de,und Unpassende in der B« handwerksmäßigen Routine zu legen, sonder» eine Fortführung^ körperung der dichterischen Gestalten heran- und ändert eS ab, Mit der Tendenz künstlerischer Veredelung anzubahnen. 1 soweit die- in seinen Kräften steht; er hat die erforderliche Literatur-
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