Sächsische Volkszeitung : 29.04.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-04-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192304296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19230429
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19230429
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1923
- Monat1923-04
- Tag1923-04-29
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- Sächsische Volkszeitung : 29.04.1923
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W ümmervl — 22. Jahrgang rscheint sechsmal wöchentlich. Bezugspreis für April 5000 M. Slnzeip««preis,DieemgespoltenePetUzeile M 50 M, für Familien» und Be rein-anzeigen, Stellen, und Vtielgesuchr >60 M. Die Petit.Reklamezeile, 89 mm breit, 750 M-, Offertengebühr sür Selbstabholer 80 M-, SikdlWw Sonntag, den 29.April 1923 Im Falle höherer Gewalt erlischt jede Verpflichtung aus Lieferung sowie Erfüllung non Anzeigen-Austrägen und Leistung von Schadenersatz. Für undeutlich und durch Fern sprecher übermittelte Anzeigen übernehmen wir keine Ver antwortung. Unverlangt eingesandte und mit Rückport« nicht versehene Manuskripte werden nicht ausbewahrt. Sprechstunde der Redaktion 8 bis S Uhr nachmittag-. Hauptschrijtleiter: Dr. Josef Albert, Dresden voimelümg Tageszeitung für christliche Politik und sredaNtio« un» Gefck>Stt«ftell«: Dresden,AUftadt t«. Kolbetnftrasre 48 K Fernruf 82722 / Postscheckkonto Dresden 147S7 MklWlmig M VW - Ae W »kk FW - M »Leben Druck und Verlag r Saxonia » Buchdruckerei G. m. b. H. DreSden-Altstadt 18. Holbeinstraße 4S Wes in Itaiikil «orgthl 4S Seit Beendigung deS Weltkrieges trat im politischen Leben Italiens die neue Partei der „Populari", ind er sich die Katholiken aller Richtungen zusammenschlossen, hervor. Sie spielte eine wesentliche Rolle bei der Neugestaltung der italieni schen Verhältnisse und gewann bald einen bedeutenden Einfluh in der Regierung. Als Mussolini dann im vergangenen Jahre ans Ruder und semen faszistischen Ideen zum Durch bruch verhalf, wurden die Populari in eine unbequeme Lage hineingedrängt. ES begann allmählich innerhalb der Partei ein Widerstreit darüber zu entstehen, ob fernerhin in der alten Weise im Parlament und in der Regierung weiter ge arbeitet werden könne, wie bisher. Auf dem vor kurzem statt- gcfund?nen grohen Parteitag, dem Türmer Kongreh, kamen diese Strömungen zum Durchbruch. Zwar hatte Mussolini zwei Mi- nister und drei Staatssekretäre auS der katholischen Partei ge nommen, aber er machte doch kein Geheimnis daraus, dah er die Populari als eine Hilfsmacht zweiten Ranges ansah. In Turin kam eS zu einer lebhaften Stellungnahme. Auch dir Populari vereinigen in ihren Reiben Anhänger von der Linken bis zur Rechten. Der Führer der linken Gruppe ist der schwarze Miglioli, während die mittlere Richtung unter dem Zeichen Don SturzoS, eines katholischen Priesters, steht. Don Stnrzo iss zudem der Leiter der Gesamtpartei. Auf dem Kon greh wurde eine Tagesordnung angenommen, die sich gegen die fasziktische Regierung und den augenblicklichen Staat mit seinem verderblichen ZentralisationSmanöver und der zur Gottheit er- hobenen Nat-on wendet. Ein anderer Antrag sprach zwar auch einen Widerstand gegen die von Mussolini geplante Wahlreform auS, wollte sich jedoch im übrigen der Mitarbeit an der wirt schaftlichen. politischen und religiösen Wiederherstellung des Lan des nicht entziehen. Im allgemeinen blieb die eigentliche Stellungnahme deS Turiner Kongresses noch etwas gemäßigt. Aber Don Stnrzo gelang eS. sowohl eine Wandlung der Partei zu einer blohen Mitläuserschast hinter den Faszisten zu verhindern, als auch das Ansinnen der Linken, einen „radikalen" Kampf mit Mussolini aufznnehmen. zu unterdrücken. Er rette dadurch die Partei und schuf auch eine Klärung. Die Vertreter der Popokark, du Minister für öffentliche Arbeiten und die drei Staatssekretäre reichten ihre Demission ein. Mussolini nahm sie an. Der Ver treter deS rechten Flügels der katholischen Partei aber, der Nn- terstaatSsekretär Vasallo trat auS der Partei auS nud wirkt im Kabinett Mussolini weiter mit Dieser rechte Flügel batte auch die Bildung einer nationalen BolkSpartei inS Auge gefaht die für die Mitarbeit in die Regierung eintreten wollte. Sie ist bis heute noch nicht gebildet worden. Mussolini bat die Stellungnahme des Turiner Kongresses sehr ernst anfaefaht. Er ist nicht gewillt, mit den Populari zu verhandeln. Ja die glatte Genehmigung de« Austritte? d-r Povnlarimitglied-r erbringt den Beweis, dah er die schärfste Stellung einnehmen wird. In faszistischcn Kreisen behauptet nmn, dah dies? Maßnahme der Beginn der weiteren faszistischen Revolution darstclle. Mussolini zielt letzten Endes darauf ab. daS Parlament, wenn auch nicht völlig zu unterdrücken, so dech gänzlich zu entwerten. An seine Stelle soll ein aus Fachlcutm zusammengesetzter StaatSrat die Regieming überwachen. Alle bisher von Katholiken innegehabten Stellen sollen nicht mehr besetzt werden. Die Haltung der Katholiken zu diesen Maßnahme» wird entsprechend ihren alten Grundsätzen sein. Sic kämpfe» in der Hauptsache vor allem gegen die geplante Umstellung der Wahl ordnung. die die Verhältniswahl beseitigen soll. Die mittlere große Front der Povulari unter Don Stnrzo hat neurdingS allen TremumaSbestrebungen zum Trotze beschlossen, daß sie auch weiterhin der alten Partei völlig treu bleiben werde. Mussolini dagegen betreibt eifria die Umwandlung der Volkspartei in eine nationale faszistische Volkspartei. Er beschloß außerdem für seine Partei, daß alle Mitglieder ohne weiteres auch in die nationale Miliz einzutreten haben. Die Fasiiffische Partei besteht im Augenblick auS über einer halben Million Mitgliedern. Man plant sogar, auch alle übrigen nicht faszistischen ReqierungSmik- glied-r auSscbeiden zu lassen, um ein rein faszistischeS Kabinett zu bilden. Die Propaganda Mussolinis gebt soweit, daß bereits im Lande Unruhen entstanden sind. Sa griff in Beueveut ein Komplott Faszisten den katholischen Vereinssitz an, wo einig? Mitglieder und Geistliche versammelt waren. DaS Mobiliar wurde zerstört, die Bibliothek verwüstet und daS HilfSamt der Kriegsteilnehmer anSgeraubt. Die Vorgänge in Italien haben also einen ernsten Zu stand angenommen. Die italienische VolkSvartei muhte ein mal ihre Stellungnahme zur Regierung in ihrem eigenen In teresse offen aussprechen. Sie mußte seit dem siegreichen Ein zug Mussolinis in Rom und seit der Ncuorgauiiierung im Reich viele schmähliche Angriffe über sich ergehen lassen. Man be hauptete, die Mitarbeit der VolkSvartei mit den Faszisten wäre Vollständig überflüssig geworden, ffieik sie dem Volke auch weit-r nichts zu bieten habe, als es die faszistische Regierung seit ihrem Bestände getan habe. Die Faszisten hätten den Glaub»» nieder in die Schulen gebracht, die Kruzifixe wieder an die Wände a»- hänqt, sie hätten den Religionsunterricht wieder zum Pflicht fach gemacht und ihre soziale Fürsorge sei van keiner Regie rung üheriroffen worden. ES könnte damit die Uehersküssigkeil der Populari dokumentiert werden. Vor allein wurde hertwr- gehollen. das; alle Parteien die nicht mit den Faszisten hielten, anti-national seien. ! Dan Stnrzo hatte darum klar erkannt, daß cS sich um die Selbstbehauptung der katholischen Partei heute mehr als se handele. ES nmr seine Pflicht, diesen Bestand zu retten. ES ge lang ihm in Turin eine TagcSordniung durchzubrinaen, die die er neute Betätigung deS christlich-demokratischen EharakterS der Partei, die Selbständigkeit ihrer Organisation und die ethischen, politischen und sozialen Zwecke enthielt. Dieser Antrag hat Mussolini so sehr in Harnisch gebracht, daß er beabsichtigen soll, von Kr Leitung der Volkspartei die Entfernung Don SturzoS zu verlangen. Don Stnrzo aber läßt sich nicht beirren. Tein» Stellungnahme ist kk«. Wenn der FcrsziSmnS in religiös-kult». Bor der entscheidenden Stunde Eine Kabinettrsitzuni unter Beteiligung sämtlicher Ministerpräsidenten der Länder — Frankreich warnt vor den deutschen Inrriaen — Deutschland soll sich sür besiegt erklären — Unruhen in Süddeutschland — Dollarkurs: 2S000 Mmkichniig >m Note am Neust»- Berlin, 28. April. DaS neue deutsche Angebot wird den Regierungen der alli ierten Länder voraussichtlich schon am kommeikden Dienstag, spätestens am Mittwoch übermittelt werde». In seiner vorlün- stgen Fassung Ist das Angebot sertiggeitellt. Heute wird sich d»S RrichSlabinett in erster Beratung mit der Note befassen. Für Sonntag tst der Empfang dcr Parteiführer znni Bericht über den Inhalt unseres Angebotes geplant. Am Montag soll das An- gebot die endgültige Formulierung bekomme» lieber den Inhalt de? deutschen Angebotes verlautet, daß zwanzig Milliarden Goldmarl vorgrschlagen werden solle» unter Benennung starker, genau bezeichneter Garantien, zuzüglich einer ilnbcstiinmtri, Summe, die unter gewissrn Vor aussetzungen von Autoritäten bestimmt werden soll. Berlin, 28. April. Wie die Telegraphenunion erfährt, fin det am Montag nachmittags 3 ttbr eine K a b t ree t tS st tz » » g der Reichöreglcruiig statt, a» der sämtliche Mi nisterpräsidenten der Lä >ck> er teilnehmen werden. Die KabinettSsitziing wird sich »lit drr Frage des deutsche» Angebots beschäftigen. Paris, 28. April. Die franzSiischen Blätter kennzeichnen bereits die Haltung, die Frankreich dem deutschen Vorschlag ge genüber einzuncbmcn gedenkt. Echo National" warnt vor den deutschen Intrigen. Poincare solle nicht wieder ans einer neuen Konferenz Frankreichs Schnldsordernnaen verstümmeln lassen. Wie verlautet, stellt sich die französische Regierung selbst auf den Standvnnkt. daß der Wideritaird i»> Nnhrgrbiet sofort auf- bören müsse mit der Begründung, daß Frankreich eine weitere Auflehnung gegen den Versailler Vertrag nicht zuaeden könne. ES heißt sogar, daß I» der nächste» Zeit ein französischer Schritt bet der NelchSreglernna erfolgen soll, »in auf die llnzulässig- kett deS deutsche» Verhaltens nilimcrks.ini zu nachen und zur genauen Beobachtung des Versailler Vertrages aniznfordern. - Der „Matt»" erklärt, in der gestrigen KabinettSsitznng habe man festgestellt, daß a» der Bereitwilligkeit Deutschland-?, Vorschläge zu machen, die eine Diskussion ermöglichen, zu zwei feln sei. Der Kampf, den Deutschland führe, s-i als ein A»f- rnhr gegen den Versailler Frledensverlrag anzuseben. Deshalb seien Verhandlungen so lange u » mögli ch, bis Deutschland sich besiegt erklärt habe. Alle Verordnunaen der RelchScegiernng, die dazu bestimmt wären, de» passiven Widerstand herbeizusühren oder z» verstärke», müsste» annulliert werden, alle finan ziellen oder anderen Massnahme», durch die die ArbeitSlMen nnterstützt wurden, müsste» öffentlich znrückgrnommen werde». Das Kohlcnsyndikat müßte wieder in das Rnhrgrbiet znrüäkehren. Die Aulbrlniiu kuala«)« gegen NMiau- Ungetrübte Frenndschast zwischen Poineare und Millerand? —. Vor einer neue» Ncde PoincareS. Paris, 28. April. Zu den deutschen Vorschlägen stellt Pcrttnax im ..Echo de Paris" folaende Voraussagen an: Die Minister des Reiches werden sich hüte», eine beitlnintte Ziffer anznaebe». Vielleicht verzeichnen iie ein Mindestangebot von 2b Milliarden Goldmark-, aber im übrigen werden sie für die Ausgabe einer Reihe von Internationale» Anleihe» eintreten und die Notwendigkeit nachznweiien versuchen, daß die Leiter der großen Finanzmärkte in London und Nenpork mit der Fest sitzung der endgültigen Beträge zu beauftragen seien. Letzten Endes wird Deutschland das Recht für sich beanspruchen, seine Verpflichtungen selbst festzusehen. Außerdem müssen dem dentiche» Standpunkt zufolge Frankreich r»rd Belgien sich wahrscheinlich ihre Pfänder aus der Hand nehmen lassen. Die französische Negierung kan» natürlich auf der Grundlage eine? solche» Pla nes sich nicht In die geringste DiSkusiion einlassen »nd die Ant wort. die nach Berlin gehen wird, wird darüber keinen Zweifel lassen »nd Deutschland weiß das übrigeieS sehr gut, »nd daher liegt ihm auch gar nicht? daran, mit Frankreich z» eiieem Ein verständnis zu gelangen. Seine ganze» Gedanke» »nd Hoff nungen gehen »ach London. ES will Lord Enrzon beweise», daß es bei der Abfassung seiner Vorschläge von dem Wunsche erfüllt war, der letzten Nnterhansdclmttc entsprecheild vorgegangen zu sein und die Ratschläge Lord CnrzonS befolgt zu haben. Die deutsche Negierung wird erreich.», dah der englische Ansseiemini- ster zwischen Frankreich.»»» Dentschlaied als unparteiischer Schieds richter anftreten wird. d. h„ daß die enaliiche Reaiernng in dieser entschridenden Stunde sich als Verbündeter zeigen wird, und wir rrwarten. daß England die Prüfung besteht. Paris, 28. April. IuleS Saneewein behauptet im „Ma tin", das, zwischen Milkcrand »nd Poineare eine herzliche und freundschaftliche Nebereiustimmuug herrscht. Als Poineare in Bar le Dne auf Personen anspielle, die von einer politischen Partei z» anderen übergingen, dachte er keineswegs an Millerand ES scheint fraglich, ob die Pariser Blätter, die sich immer mehr über diese Frage auseinandersetze», wie es heute noch der „Eelaire" tut, sich mit dieser Mitteilung zufrieden gebe». Zudem gewinnt das Gerücht an Boden, daß Poincare mit seiner An spielung Briand oder Biviant gemeint hat. Paris, den 28. April. Poincare wird heute im Lnnapark anläßlich des jährlichen Banketts der Waisenkinder das Wort zu einer Rede ergreifen. We sraiWIche Die über ine Mup» Brrlin, 28. April. In einer Note de? Ministerpräsideitten Poincare an die deutsche Regierung heißt eS: Ans die Anssordcning der Alliierten vom 29. September 1922, baldmöglichst auf die Note der Kontrollkommission vom 1l. Juli 1922 zu antwortr». in der um Vorlegung eine-? endgültigen Entwurf-? für die Reorganisation der Schutzpolizei ersucht wurde, lmt die denlsche Regierung lediglich mir der Bitte »in AuSd huiing der Znstiinmnng zur Verünatlichung der deutschen Polizei geantwortet, ohne einen Entwurf zur Reorga nisation der Polizei vorzulegen. In einer der Note Palmares angesügten Note erkläre» die alliierten Regierungen: Rach den vin der deutschen Regie rung sür die Reorganisation der deutschen Polizei am 1l. L p- tcmber 1922 vorgelegten Vorschlägen würde die Polizei eine zentralisierte Organisation von weientlich militärischem Cha- raktcr blcibrn, entgegen den Bcsiimmungcn de? FeirdcnSver- tragcS und der Note von Boulogne. in der die alliierten Regie rungen die Erlaubnis zur Heranfsetzung deS EfiiltivbessanPeS der Orduungspolizel von 92990 «ns 1Ü9 999 Maien nur mit dem ausdrüctlichc» Sinzniügen ertrilten. daß die Ordnung?- polizei ihre» Charakter als regionale und »innizipa'e Organisa tion bewahre. Die Polizei sollte keine zentrale Org,Negation enthalten und lediglich mit einer Bewaffnung niiSgessättet wer den, die ihrer Rolle entsprach. Die deutßbe Regierung hat wohl die Sicherheitspolizei aufgelöst, aber eine Staatspolizei ge schaffen, nämlich die Schutzpolizei, i» dcr die Sicher heitspolizei mit ihrer Organisation, ihrer militärischen Ein stellung nsw. ausrcchtrrhalten wurde. Die deutschen Vorschläge vom ll. Juli 1922 konnten kieneach nicht an gen online» werden. Dir von der deutschen Regierung erbetenen Zugc- ständniisi hinsichtlich der Pert-ilnng. Ausstattung wichtiger Städte mit Staatspolizei »sw. würden nicht in Erwägung gezogen wer den können, bevor die Polizei auf solge »der Grund lage anSgestattet wird: 1. Die Organisation der Polizei in Gniupiernngen mili tärischer Natur hört ans. 2. Die militärische Einteilnna der Polizei vcrschwindcl. 3. Der Unterricht drr Polizeibeamle» hört aus. ei» mili tärischer Gesamtunterricht z» sein. 4. Ein Statut, das aus dem Personal der Polizei ein wirkliches Beamtenncrianal macht, teilt an die Stelle de-? jetzi gen StntutS, aus Grund dessen zwischen dem Stande eine-? Po lizeibeamte» in der Schutzpolizei und demicirigc» eine-? Ange hörigen der Reichswehr kein realer Unterschied besteht. Die entsprechenden Massnahmen sind zu treiie». nachdem sie von der Kontrollkommission gutgebelhen sind. Voll deutscher ReqiernnqSseite wird bereits daraus hinge wiesen, daß die nenen Forderungen Frankreichs jeder Rechts grundlage entbehren. Ein dementsprechender Bescheid steht bevor. Gewalt gem Gewalt. Mehrere Eisenbahnlinien gesprengt. — Zwei belgische Posse» über falle». — I» Godesberg allein 82 Eisenbahner anSgewiesen. Essen, 28. Avril. Die von den Franzosen in Betrieb ge haktem Eisinbakuiffrecke ist zwischen Herdecke und Bom- mern van »»bekannter Seite an verschiedenen Stellen ge- Nsprc » gt morde». Ein weiterer Anschlag ist gegen daS Sonder- gleiS der Zechr Waltrop verübt wordrn. Bei de», ttebergang über die Rippe zwilchen Weiel »nd Fried rich-Sfeldr sind in der Nacht vom 2',. zum 29. April zwei belgische Soldaten durch Schüsse schwer ver letzt worden. Einer von ihnen ist inzwischen seine» Perletznnge« erlege». Aus Anlaß dieses Zwischenfalles sind der Landrat von Dinslaken »nd der Bürgermeister von Hünrc sessgenommc» wor den. Im Kreise Hörde wurde der verschärfte Belagerung?zn- stand verhängt. Dcr Straßenverkehr ist von acht Uhr nacht? bis sechs Uhr früh verboten. Ans der milltnriiierte» Strecke bei Hattingen wurden geiler» zwei Gleise i» die Lust gesprengt. Siebe» schwere Detonationen wurden gehört. Welche Gleise zerstört sind. Ist bisher »»hekaient. Für Freitag abend hatte» die .Kommunisten ,-jm De in on st rat iou angesagt. Li, i-autz aber nicht statt, weil die rellec Beziehung manches neu gestaltet hat, so ist daS nicht zu verkennen. Aber dasselbe hat stets im Programm der Populari gelegen. In Bezug auf die vaterländische Gesinnung aber kann der Volkspartei kein Vorwurf gemacht werden. Im Gegenteil sie sucht diesen Gedanken aufs Möglichste zu pflege», lehnt «her den übertriebenen Radikalismus dcr Faszisten ab. Die VoltSpar- tei ist älter als der FasziSmuS. Letzterer hat höchstens die guten Ideen, die er vertritt, dem Programm dcr Populari entnommen aber nicht umgekehrt. Die katholische Partei ist eine LebenSimt- wendigkeit Italiens. Selbst über die gutzuheißenden Maßnah men Mussolinis muß man Bedenken tragen, ob sie nicht aus reiner Gewaltpolitik, aü» Egoismus zur Stärkung seiner Macht entsprechen, auf die Dauer also immerhin unsicher sind. Der augenblickliche Machthaber Italiens wird ohne die Volkspartei für »»begrenzt? Zeit nicht anSkommen können. Die Populari aber werden ihr Programm trotz jeder Gewalt durchzufuhr-w suche». K ranke Achokokadr «>n kürzt für Qualität Dresdrn-(N., Prtchnlhskratze 44—4S
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