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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.02.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186902148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18690214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18690214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-02
- Tag1869-02-14
- Monat1869-02
- Jahr1869
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.02.1869
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Es kommt noch der gesundheitliche Zustand hinzu: Hat der Director eine zahlreiche Familie, und eS sollte in derselben eine Krankheit wie Masern, Blattern, Scharlach, Typhus rc. auS- brcchen, so würde die Schule weit mehr gefährdet sein, als wenn der Director nicht im Schulhause wohnte. , Endlich den baulichen Standpunct anlangend, so ist nicht zu übersrhen, daß die Anbringung einer Directorialwohnung immer hockst störend für den ganzen Bauplan einer Schule ist, weil der Einbau von Famckienzimmern, Küche und anderen WmhschaftS- räumen niemals dem für Classenzimmer angelegten Plane ent spricht; eS müssen Mauern abgesprengt werden, um die ent sprechenden Wände einziehen zu können u. s. w. Wie vorliegender Plan zeigt, hat man, um diesen Uebelstand zu vermeiden, einen besonderen Mittelbau mit separatem Treppenhaus anfügen müssen. AuS allen diesen Gründen beschloß man einstimmig, „beim Rache den Wegfall der Directorial - Wohnung aus dem Schul gebäude zu beantragen". Ebenso empfahl der Ausschuß: „statt der projcctirten 3 Stockwerke noch ein 4. anzubringen", weil da durch der Bau weniger kostspielig wird und der Bauplatz zweck mäßiger zu verwerihen ist. So hat bereits die 2. Bürgerschule 4 Stockwerke und die 4. und 5. Bürgerschule sollen gutem Ver nehmen nach ja auch übersetzt werden. — Wenn im neuen Iohan- niLhospitale die 3. Etage nicht als eine Last für die alten Leute angesehen wird, so dürste dieS bei den jugendkräftigen Realschülern noch weniger der Fall sein, zumal da sich in die oberste Etage recht wohl die Aula, der Zeichcnsaal und andere gee-gnet scheinende Lehrzimmer verlegen lassen. Im Hinblick auf ein etwa auSbrechendes Feuer — welches in einer Realschule, die ein chemisches Laboratorium enthält, nich unmöglich ist, so wie auch für den täglichen Verkehr muß eS un zweckmäßig und gefährlich erscheinen, die Treppen auf einem Puncte anzulegen; man beschloß deshalb zu beantragen, „daß zwei Treppen an verschiedenen Puncten deS HauseS angelegt werden". In gleicher Weise fand man eS für zweckentsprechend, auf die Zukunft der Schule insofern Bedacht zu nehmen, als mau statt der 16 Classenzimmer, wie sie sitzt projectirt sind, deren 18 oder 20 herstelle, da jedenfalls dle Realschule in sehr kurzer Zeit mehr alS 500 Schüler zählen dürfte, wie denn die Realschule zu Halle deren bereits 600 hat. Daher beantragen die Ausschüsse: „daß statt der projectirten 16 Clafsenztmmer deren 18 bis 20 im Schul gebäude eingerichtet werden". In Betreff der auf der Vorlage ersichtlichen PrivetS will man den Wunsch aussprechen, „sie so anzubringen, daß sie nicht dem Corridor zu viel Licht entziehe»'". AlS Gesammtergebniß stellte sich die einstimmige Annahme deS Antrags heraus, „den vorliegenden Plan nicht zu genehmigen", dagegen zu beantragen, „der Rath möge unter Berücksichtigung der ver schiedenen, vorerwähnten Anträge einen anderen Plan vor legen lassen". Herr Advocat Schreh hält die vom Ausschuß vorgeschlagene Lage nach Abend für unzweckmäßig, weil die Hitze in den Clafsen- zimmern eine sehr bedeutende sein würde. Der AuSschußantrag zum Schluß um Vorlage anderweiter Pläne fand einstimmige Annahme, ebenso die übrigen Vorschläge deS Ausschusses. Derselbe Herr Referent berichtete weiter für den BauauSschuß über den Beschluß deS RathS, die dem Hausbesitzer Herrn Kuvtze gehörige, hinter dem Waisenhause liegende Parzelle von 5405 sei ÜEllen lastenfrei zum Preise von 9000 Thlr, zahlbar in Leipziger 4X Stadt- obligationen der 1864er Anleihe nach dem dermaligen CourS derselben von 88»,4 X d. t. 1 Thlr. 14 Gr. 3siz Pf. für die lüLlle für die Sladtgemeivde zu erkaufen, wobei die Uebergab« sofort nach bewirkter DiSmembratiov und Eintragung deS Grundstücks auf die Stadtgemeinde und die Zah lung deS Kaufpreises bei der Uebecgabe erfolgen, die Kosten aber von beiden Theilen je zur Hälfte getragen werden sollen. Da von dem danebenliegevden, von den Lücke'schen Erben er kauften Areale für die HiElle nur ein Preis von 4»/z Gr. ge zahlt worden ist, erachtete der Ausschuß unter Berücksichtigung der kleinen Parzelle einen Kaufpreis von 22 Gr, also 50X mehr alS den PretS deS anstoßenden Areals, für reichlich avgemefsen und beschloß einhellig, dem Collegium vorzuschlagen, die RathSvorlage abzulehnen und nur unter der Bedingung Zustimmung zum Kaufverträge zu ertheilen, daß nur 22 Gr für die lUMe gewährt werden. Herr Geheimrath vr. Wunderlich hielt die Erwerbung der Parzelle im Interesse deS Hospitalneubaues für nothwendig, da die Möglichkeit nicht ausgeschlossen sei, daß der Besitzer der Par zelle das benachbarte Grundstück erwerbe uno sodann dieselbe wohl bebauen könne. Herr Geheimrath von Wächter hebt hervor, daß die Ein räumung eineS Nothwegs der Eigenthümer der Parzelle verlangen könne und dieS auch zu berücksichtigen wäre. Der Herr Referent vertheidigt das Ausschußgutachten, denn der vorgcschlagene Preis sei ein sehr hoher, der geforderte aber ein abnormer. Dem stimmt Herr Wehn er bei, und fand der AuSschuß- antrag gegen 2 Stimmen Annahme. vr. Tischendorf's Vorträge. IV. v. Leipzig, IL Februar. Die gestrige Vorlesung deS Herrn Hofrath vr. Trschendorf war rum großen Theil eine Wiederholung und Vervollständigung der dritten. Der Redner verweilte zuerst bei der Thatsache, daß bereits im Jahre 160 die ganze Christen heit die Evangelien besaß und einig war in der Anerkennung der selben: er wie- sodann auf die Bedeutung deS IrenäuS hin (IrenauS war Schüler deS Polykarp und dieser Schüler deS Jo hannes), welcher das Johannes - Evangelium annimmt und auf dasselbe sich stützt, und widmete dem Tertullian und den Evan- gelien-Harmonien (160—170) ebenfalls einige Beleuchtungen. Da diese Evaugelienharmonlen auS dem Bestreben hervorgingen, auS den 4 Evangelien eins zu machen, so mußten doch alle 4 schon längst bekannt und anerkannt sein. Ganz besonders hob der Vor tragende den Justin (den Märtyrer) hervor, welcher etwa 165 gestorben ist und 2 Apologien geschrieben hat; die eine ist an AntoninuS PiuS, die andere an Marc Aurel gerichtet. Von großer Bedeutung ist eS, daß Justin in seinen Werken sich einiger Aus drücke bedient, die an daS Johannes - Evangelium erinnern; so nennt er z. B. Christum das Wort Gottes, eine Bezeichnung, die dem JohanneS-Evangelium besonders eigemhümlich ist. DieEin- wände der Gegner haben auch hier sich geltend zu machen gesucht und aufgestellt, daß der falsche Johannes (falsche Autor deS Evangeliums) aus dem Justin geschöpft habe, welche Behauptung dem Redner höchst bedenklich erschien. Als ein besonderer Beweis für die Existenz der Evangelien ist im Justin auch die Bemerkung anzusehen, daß in den Gemeinden die Propheten und Evangelien vorgelesen worden seien. Hierauf wendete sich der Vortragende zu den „Apostolischen Vätern", zu Clemens von Rom, BarnabaS, IgnatiuS und Polykarp. Clemens von Nom schrieb einen Brief an die Corincher, in welchem allerdings der Evangelien nicht ge dacht ist, wohl aber Citate auS den Paulinischen Briefen sich finden. Daß dieS noch kein Beweis für die damalige Nichtexistenz der Evangelien sein kann, wurde mit Recht behauptet. Der BarnabaSbrief lehnt sich vielfach an die Evangelien an, aber eine Stelle ist alS ganz besonder- schlagend anzufthen. Sie heißt: Hüten wir unS, daß wir nicht zu denen gehören, die be rufen, aber nicht auSerwählet sind. Diese Worte, welche auf da- bekannte Wort deS Herrn hinzeigen: Viele sind berufen rc. sollen zwar nach der Gegner Meinung auS dem alten Testamente (Buch ESra) stammen, aber daS dort befindltche Wort: „Viele sind geboren, aber wemge werden selig" klingt doch bedeutend ander-, alS daS bekannte Wort im Evangelium. Bon IgnatiuS, welcher 107 gestorben fem mag, gab der Redner zuerst ein kurze- Lebens bild und ging dann auf seine 7 Briefe näher ein, die er freilich alS ein günstiges Terrain für den Zweifel erkannte, da sie in 3 Formen vorhanden sind. Aber wer sich nicht schwer an der alten heiligen Literatur vergehen will, wird auch dtesen Briefen nicht alle Echtheit absprechen dürfen, da ein Mann wie Poly karp dieselben vertritt. In diesen Briefen kommt eine Stelle vor, wo daS Fleisch Christi als LebeuSbrod, GotteSbrod, und sein Blut alS GotteStrank bezeichnet, mithin auf daS JohanneSevan- gelium (Ioh. 6.) klar und deutlich hingewiesen wird. Nach einigen Bemerkungen über Polyka p (der u. A. den 1. IohanneS-Brief auführt) wurde der Bischof PapiaS beleuchtet, welcher 5 Bücher Auslegungen von den Weissagungen deS Herrn geschrieben hat. EusebmS giebt nähere Nachricht über diesen Schriftsteller und widerlegt ihn Er war ein Schwärmer, der in seinem Werke viel schwülstige, phantastische Behauptungen ausgestellt hat. Da er aber den Johanne- nicht erwähnt, so hat man gesagt: PapiaS hat den Johanne- nicht gekannt. Auch dieser Emwand ward entkräftet und besonder- darauf hingewiesen, daß sich PapiaS auf die Presbyter berufen habe, die seine höchste Autorität waren. AuS diesen Presbytern nimmt er aber die Miltheilung, daß der Herr gesagt habe: „In meines VaterS Hause sind viele Woh nungen", waS ebenfalls auf daS Vorhandensein deS IohanneS- EvaugeliumS hinweist. Hierauf ging der Vortragende zu den Irrlehrern über und gedachte zuerst deS Worte- von IrenäuS: Die Evangelien stehen so fest, daß selbst die Irrlehrer Zeugniß für sie ablegen müssen. Valentin (ein überschwenglicher Träumer) und andere Häretiker legten die Evangelien nach ihrer besondern Weise auS; natürlich
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